sedot schrieb:
Die getauschte Hardware ist nicht von gleicher oder besserer Qualität, der Händler hat außerdem fünf(!) Wochen gebraucht.
Ja, das ist blöd und dass das dann auch noch als schneller/neuer beschrieben wurde, macht es noch schlimmer.
Als Dienstleister versuche ich das nur mal aus Anbieterperspektive zu sehen. Der verkaufte nicht Hardware, sondern Zeit. Jemand kommt mit uralter Möhre, die unbedingt erhalten werden soll, hat kaum Geld, will aber auf 32 GB RAM, neue SSD + Software aufrüsten. Versuch, den RAM aufzurüsten, scheitert. Budget ist begrenzt, seine Zeit muss aber bezahlt werden. Er versucht erst noch, das Bestandsystem mit 32 GB lauffähig zu kriegen. Die Uhr tickt, und damit läuft das Budget mit jeder Minute um 2,50 Euro runter. Es klappt nicht. Fehlersuche kostet zuviel Zeit. Also sucht er rum, was er da hat, das billig ist, auf 32 GB aufgerüstet werden kann (womit schonmal alles mit DDR4 und neuer ausscheidet, da selbst der lahmste DDR4 auf eBay schon 50 Euro kostet) und min. in der gleichen Performanceliga spielt. Findet er sogar noch irgendwo im Lager.
So, jetzt ist blöderweise die Uhr abgelaufen, das Budget aufgebraucht. Er hat aber noch nichts zusammengebaut, noch nichts installiert. Ein Profi wäre nicht in die Situation gekommen. Da er aber kein Profi ist, rutscht das Projekt jetzt in der Prioliste nach unten.
Am Ende legt er kalkulatorisch drauf, Kunde trotzdem unzufrieden, weil gedacht wird, hier Hardware statt Zeit gekauft zu haben. Bei Computerbase rufen alle groß Betrug, weil sie nicht verstehen, dass Zeit statt Hardware verkauft wurde.
Ich vermute mal, der Anbieter ist kein Geschäfts-Genie. Darum nahm er den Auftrag überhaupt an, darum wurde nicht von Anfang an klar kommuniziert, was hier gerade gekauft wird und darum hat er sogar noch über die Performance des neuen Systems gelogen.