SheepShaver schrieb:
Wie gesagt, jeder, der etwas Ahnung von IT hat (also nicht irgendwelche PC-Frickler, sondern Akademiker mit einem fundierten Wissen in Systemarchitekturen) bescheinigt einem, dass Windows Schrott ist. Das fängt bei dem altbackenen Grundgerüst an, dem katastrophalen API-Chaos, dem lächerlichen Command Line Interface etc. und geht weiter mit dem Ignorieren und Blockieren von Standards seitens Microsoft.
Aber ok, VHS war ja auch scheisse und trotzdem hat es jeder benutzt.
Es benutzen heut zu Tage aber nicht nur Akademiker computer. Das vegessen viele Unix Liebhaber gerne. Ein sehr wichtiger Punkt bei einem Betriebsystem ist auch die einfache Bedienbarkeit und ein einheitliches Konzept.
Der 0815-User möchte nicht, das jede Anwendung anders reagiert, anders aussieht und umständlich zu bedienen ist. Er möchte keine Anwendungen kompilieren oder stundenlang nach irgendwelchen fehlenden Libs suchen.
Da bringt ihm die schönste Shell auch nichts. Die braucht er einfach nicht. Die simple Command-Line von Windows ist in der Hinsicht also kein Minuspunkt. Besides: Mit der Powershell hat Windows auch eine sehr gute Shell. Ein Profi-User wird sich da schon reinarbeiten können.
Jedes OS hat also seine Zielgruppe und die meisten wollen den Computer halt einfach nur als Werkzeug nutzen und legen viel Wert auf eine einfache Bedienung und eine gute Kompatibilität. Da kann Linux zum Beispiel im Moment einfach nicht mithalten.
Als Server-OS ist es einsame Spitze. Gibt echt nix besseres aber als Desktop-OS taugt es nur bedingt. Es ist definitiv nicht für den 0815 User geeignet.
Zur API muss ich dir allerdings recht geben. Es ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass damals eine der Vorgaben für Windows war, dass es "Grafik-Klick" kompatibel zu OS/2 sein musste.
Als MS zusammen mit IBM OS/2 entwickelt hatte, hat MS parallel an Windows entwickelt und das musste sich immer genau so verhalten und genau so ausshen, wie OS/2. Was OS/2 vorgemacht hat musste in Windows nachprogrammiert werden. Das das von Anfang an schon nur mit Workarounds beginnen konnte war klar.
Des Weiteren lag die Priorität auf OS/2. Das war eigentlich das Primärprodukt. Da saßen also die Top Leute dran. Windows wurde mehr nebenbei entwickelt.
Naja. Aber jetzt gibt es ja .NET. Das ist doch eine sehr schöne API. Ist zwar nicht nativ, aber managed Code halte ich sowieso für die Zukunft, wenn es um normale Anwendungen geht.