Ups, es scheint interessant zu werden...
Nun, Kapitalismus und Sozialdarwinismus sind schon so alt wie die Menschheit. Man hat es nicht immer so benannt. Es gibt aber nun mal nichts wirklich neues in den gesellschaftlichen Spielarten. Vielmehr erleben wir aber gerade heute eine Zeit, in der vieles 'umbenannt' wird, was früher als verachtenswert bewertet worden ist. Perfide. Das ist höchst interessant und zieht sich über viele Ebenen gesellschaftlichen Lebens; Stichwort: "Euthanasie", die man schlicht in den Mutterleib vorverlegt hat, um ungewünschtes Leben frühzeitig zu... na, wir wissen, was gemeint ist, und schweigen über etwaige Moralansprüche; Abtreibung 'nicht lebenswerten Lebens' ist Alltag geworden - wir drücken also unsere Augen zu, um uns tolerant gegenüber der modernen Spielart zu beweisen... brrr...
Tjo, und die kath. Kirche. Ja, das ist ein übler Verein. In so ziemlich allen wesentlichen Positionen hebt sie Grundsätze der Bibel auf. Hab ich mich gerade noch mit Besuch drüber unterhalten: Der konnte auch nicht verstehen, warum eine Kirche 'Heiligenverehrung' zulässt, während ihr größter Heiliger, Petrus, gerade dies von sich wies... (Apg. 10,25). Warum Jesus es seinen Jüngern verbietet, sich 'Vater' nenen zu lassen... und was 'Papst' übersetzt heißt, muss ich wohl nicht weiter erläutern...
Nun, ich gebe Dir Recht: die Kirche ist ein Ausbeutungsinstrument. Christlich? Nein. Eher ein Wolf im Schafspelz... Ein Machtinstrument. Tatsächlich sind sogar die meisten Christen ... von Katholiken massakriert worden. Erstaunlich, wenn man sich mit diesem Teil der Geschichte beschäftigt. Dass Religion und Moral gerne für Geschäfts- und Macht-Interessen missbraucht worden sind und werden, ist also ein alter Hut. Insofern lässt sich von dem Verein 'ne Menge lernen. Insofern marschiert Herr Gates gewiss auf ausgetretenen Pfaden.
Wie ich aber sehe, geraten wir aber langsam an die wirklich interessanten Punkte. Denn wo liegt eigentlich die Crux... ?
Genau hier wird es interessant. Was ist der Unterschied zwischen Religion und z.B. christlichem Glauben? Ich mag erst einmal von dem Begriff 'christlich' wegkommen. 'Christ' war in frühen Zeiten ein Schimpfwort. Also, kommen wir zur Lehre Jesus Christi oder 'Jehoschua aus Nazareth'...
Nicht nur die kath. Kirche hat hier viel zugestellt, verdreht und verkehrt. Genau so in der Folge der Puritanismus amerikanischer Kultur. Was geschieht dort und wonach fragen wir? Nun, wie in allen Religionen: es wird Dir gesagt, was Du zu 'tun' hast, um selig zu werden. Genau hier endet die Gemeinsamkeit, die alle Religionen haben - und scheitert an der Botschaft des Evangeliums, die eine ganz andere ist. Denn das Evangelium sagt Dir eben nicht an diesem Punkt, was Du zu tun hast. Es sagt vielmehr: Du kannst überhaupt nichts tun - vielmehr hat Gott etwas für Dich getan...
Für viele wird es gerade hier etwas verstörend. Denn was das Evangelium bezeugt, entzieht sich völlig der menschlichen Kontrolle. Nun heißt es nicht mehr: Du tust dieses oder jenes, um selig zu werden - um vor Gott ein rechtes Leben zu führen. Sondern: alles, was Du tust, ist 'Folge' des Lebens, was Du hast oder was Du nicht hast. Entsprechend gibt es zwei Möglichkeiten. Man lese Luk 17,35 nach. Jeweils zwei Menschen tun das selbe - aber der eine geht verloren, der andere nicht...
Was heißt das in der Praxis? Nun, es gibt Menschen, die tun Gerechtigkeit, weil sie diese tun sollen - es ist u.U. gesellschaftliche oder religiöse Forderung. Andere tun Gerechtigkeit, weil sie von Herzen gerecht sind. Die einen tun Dinge wie Wohltätigkeit, weil es ihrem Herzen entspringt - andere tun sie, weil sie grade was über haben, weil es von der Steuer absetzbar ist, weil man ein besseres Gefühl hat usw. Was vor Gott zählt, ist in der Bibel nachzulesen...
Nun, das alles kann man freilich verwerfen. Dann -und nur dann- wird ein Mann wie Gates einem wie ein Engel vorkommen. Ist er einer? Ach, wir wollen unsere Ansprüche nicht so hoch setzen. Wir sind ja alles nur Menschen... Aber die modernen "Propheten der Wahrheit" finden das Zeugnis ebenfalls über sie in der Bibel: "Wehe, wenn alle Menschen wohl von euch reden; denn desgleichen taten ihre Väter den falschen Propheten." (Lk 6, 26); dergleichen und ärgeres ist nachzulesen; vor allem wenn es um das 'Zur-Schau-Tragen' eigener Wohltätigkeit geht...
Siehe oben. Die Bibel ist da sehr eindeutig; wenn wir nun mal schon mit ihr argumentieren, wie ich es begonne habe... Geben ist seliger denn Nehmen - keine Frage. Aber daran liegt es eben nicht. Der Apostel Paulus 'besingt' es im 1. Kor 13. Du kannst machen, was Du willst: wenn Du die Liebe nicht hast, nützt es Dir nichts. Dennoch tust Du vielleicht all die Dinge, die wohltätig, gut, nobel erscheinen - vor Gott hätten sie keinen Wert, wenn das grundlegende fehlt. Er selber... Diezbezüglich kann ich nur empfehlen, die 'Johannes-Briefe' zu lesen. Unglaublich klar in diesen Dingen - und dennoch mit einer klaren Absage an 'diese Welt'.
Herr Gates spekuliert mit seiner Wohltätigkeit. Und eben hier ist bereits die offensichtlichste Form des Antichristentums: "Du aber, wenn du Almosen gibst, so laß deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut..." (Mt 6, 3)
Na danke. Herr Gates trägt es nicht nur vor sich her - er zahlt seine Wohltätigkeit nicht einmal selber, wie in Vorposts bereits ausgeführt worden ist. Er transferiert Gelder, die er sich um ein vielfaches wieder zurückholt. Was ein Schwindel. Und bewirkt er damit gutes? Ich sehe nichts gutes darin, dies alles zu tun, um 'Menschen' zu 'Verbrauchern' zu machen. Aber genau dies ist eben das Argument - auch jetzt in Davos. Es geht um wirtschaftlichen Aufschwung. Geht es um Aufschwung der 'Menschlichkeit'? Alles... nur bloß das nicht...
Nun denn, all das lässt sich verwerfen. Wir leben in einer mehr oder weniger christlichen Kultur. Noch. Und damit hat es sich auch schon. Die Menschen machen ihr Ding. Darüber muss man nicht traurig sein. Ob man die Bibel als Bewertungsgrundlage nehmen sollte? Nun, wenn man es tut, sind die Folgeschlüsse unsagbar eindeutig. In einem säkularen System mag sich Herr Gates als Wohltäter generieren können. Aber auch hier sieht der vernünftige Mensch recht fix, dass er es nicht ist. Wer an Wohltätigkeit verdient, mag viel 'Gutes' tun. Aber erreicht er auch Gutes? Lebenswerte Kulturen zeichnen sich zuletzt durch Selbstlosigkeit aus. Dass dies nicht mehr ist, sehen wir am Zusammenbruch der Sozialsysteme, des Gesundheitswesens uvm. Die Menschen verdienen an Dingen, die ehemals aus 'Wohltätigkeit' geschehen sind. Und die Masse verliert bei diesem Prinzip. Das fängt heutzutage beim Zahnersatz an und endet nicht erst bei der Verteilung von Aidsmedikamenten in Afrika.
Nun, ehemals würdevolle Ideen sind auf dem Altar der Geltungs- und Habsucht geopfert worden. Wie zu allen Zeiten veehrt man die Priester, die dies tun. Sie tun dies immer für die anderen. Sie sind voller Selbstlosigkeit. Moderne Mythen sind köstlich, nicht wahr...
Grüße in die Nachtstunden... - Abgar
Ich glaube, das hier ist ein definitorisches Problem. Kapitalismus in meinem Sinn bezeichnet ein Staatliches System, dessen Bürger sich dieses bewusst oder unbewusst gewählt haben um so ihren Warenaustausch zu regeln und durch Arbeitsteilung ihren Lebensstandard zu verbessern. Das was du Kapitalismus nennst ist eine Beschreibung von Sozialdarwinismus. Aber den Begriff gab es auch schon vor Hartz IV. Übrigens hat die größte menschliche Ausbeutung im Namen der katholischen Kirche noch lange vor der (Er)Findung des Kapitalismus stattgefunden.
Nun, Kapitalismus und Sozialdarwinismus sind schon so alt wie die Menschheit. Man hat es nicht immer so benannt. Es gibt aber nun mal nichts wirklich neues in den gesellschaftlichen Spielarten. Vielmehr erleben wir aber gerade heute eine Zeit, in der vieles 'umbenannt' wird, was früher als verachtenswert bewertet worden ist. Perfide. Das ist höchst interessant und zieht sich über viele Ebenen gesellschaftlichen Lebens; Stichwort: "Euthanasie", die man schlicht in den Mutterleib vorverlegt hat, um ungewünschtes Leben frühzeitig zu... na, wir wissen, was gemeint ist, und schweigen über etwaige Moralansprüche; Abtreibung 'nicht lebenswerten Lebens' ist Alltag geworden - wir drücken also unsere Augen zu, um uns tolerant gegenüber der modernen Spielart zu beweisen... brrr...
Tjo, und die kath. Kirche. Ja, das ist ein übler Verein. In so ziemlich allen wesentlichen Positionen hebt sie Grundsätze der Bibel auf. Hab ich mich gerade noch mit Besuch drüber unterhalten: Der konnte auch nicht verstehen, warum eine Kirche 'Heiligenverehrung' zulässt, während ihr größter Heiliger, Petrus, gerade dies von sich wies... (Apg. 10,25). Warum Jesus es seinen Jüngern verbietet, sich 'Vater' nenen zu lassen... und was 'Papst' übersetzt heißt, muss ich wohl nicht weiter erläutern...
Nun, ich gebe Dir Recht: die Kirche ist ein Ausbeutungsinstrument. Christlich? Nein. Eher ein Wolf im Schafspelz... Ein Machtinstrument. Tatsächlich sind sogar die meisten Christen ... von Katholiken massakriert worden. Erstaunlich, wenn man sich mit diesem Teil der Geschichte beschäftigt. Dass Religion und Moral gerne für Geschäfts- und Macht-Interessen missbraucht worden sind und werden, ist also ein alter Hut. Insofern lässt sich von dem Verein 'ne Menge lernen. Insofern marschiert Herr Gates gewiss auf ausgetretenen Pfaden.
Wie ich aber sehe, geraten wir aber langsam an die wirklich interessanten Punkte. Denn wo liegt eigentlich die Crux... ?
Genau das sage ich ja. Ob Bill Gates nun 30 Mio oder 30 Mrd. spendet, es ist wichtig, dass er es überhaupt tut!
Genau hier wird es interessant. Was ist der Unterschied zwischen Religion und z.B. christlichem Glauben? Ich mag erst einmal von dem Begriff 'christlich' wegkommen. 'Christ' war in frühen Zeiten ein Schimpfwort. Also, kommen wir zur Lehre Jesus Christi oder 'Jehoschua aus Nazareth'...
Nicht nur die kath. Kirche hat hier viel zugestellt, verdreht und verkehrt. Genau so in der Folge der Puritanismus amerikanischer Kultur. Was geschieht dort und wonach fragen wir? Nun, wie in allen Religionen: es wird Dir gesagt, was Du zu 'tun' hast, um selig zu werden. Genau hier endet die Gemeinsamkeit, die alle Religionen haben - und scheitert an der Botschaft des Evangeliums, die eine ganz andere ist. Denn das Evangelium sagt Dir eben nicht an diesem Punkt, was Du zu tun hast. Es sagt vielmehr: Du kannst überhaupt nichts tun - vielmehr hat Gott etwas für Dich getan...
Für viele wird es gerade hier etwas verstörend. Denn was das Evangelium bezeugt, entzieht sich völlig der menschlichen Kontrolle. Nun heißt es nicht mehr: Du tust dieses oder jenes, um selig zu werden - um vor Gott ein rechtes Leben zu führen. Sondern: alles, was Du tust, ist 'Folge' des Lebens, was Du hast oder was Du nicht hast. Entsprechend gibt es zwei Möglichkeiten. Man lese Luk 17,35 nach. Jeweils zwei Menschen tun das selbe - aber der eine geht verloren, der andere nicht...
Was heißt das in der Praxis? Nun, es gibt Menschen, die tun Gerechtigkeit, weil sie diese tun sollen - es ist u.U. gesellschaftliche oder religiöse Forderung. Andere tun Gerechtigkeit, weil sie von Herzen gerecht sind. Die einen tun Dinge wie Wohltätigkeit, weil es ihrem Herzen entspringt - andere tun sie, weil sie grade was über haben, weil es von der Steuer absetzbar ist, weil man ein besseres Gefühl hat usw. Was vor Gott zählt, ist in der Bibel nachzulesen...
Nun, das alles kann man freilich verwerfen. Dann -und nur dann- wird ein Mann wie Gates einem wie ein Engel vorkommen. Ist er einer? Ach, wir wollen unsere Ansprüche nicht so hoch setzen. Wir sind ja alles nur Menschen... Aber die modernen "Propheten der Wahrheit" finden das Zeugnis ebenfalls über sie in der Bibel: "Wehe, wenn alle Menschen wohl von euch reden; denn desgleichen taten ihre Väter den falschen Propheten." (Lk 6, 26); dergleichen und ärgeres ist nachzulesen; vor allem wenn es um das 'Zur-Schau-Tragen' eigener Wohltätigkeit geht...
M.E. völliger Unsinn. Die Bibel sagt ja nun selbst "Geben ist seliger denn Nehmen". Oder was möchtest du als Gegenargument bringen? Z.B. das Gleichnis von oben?
Siehe oben. Die Bibel ist da sehr eindeutig; wenn wir nun mal schon mit ihr argumentieren, wie ich es begonne habe... Geben ist seliger denn Nehmen - keine Frage. Aber daran liegt es eben nicht. Der Apostel Paulus 'besingt' es im 1. Kor 13. Du kannst machen, was Du willst: wenn Du die Liebe nicht hast, nützt es Dir nichts. Dennoch tust Du vielleicht all die Dinge, die wohltätig, gut, nobel erscheinen - vor Gott hätten sie keinen Wert, wenn das grundlegende fehlt. Er selber... Diezbezüglich kann ich nur empfehlen, die 'Johannes-Briefe' zu lesen. Unglaublich klar in diesen Dingen - und dennoch mit einer klaren Absage an 'diese Welt'.
Herr Gates spekuliert mit seiner Wohltätigkeit. Und eben hier ist bereits die offensichtlichste Form des Antichristentums: "Du aber, wenn du Almosen gibst, so laß deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut..." (Mt 6, 3)
Na danke. Herr Gates trägt es nicht nur vor sich her - er zahlt seine Wohltätigkeit nicht einmal selber, wie in Vorposts bereits ausgeführt worden ist. Er transferiert Gelder, die er sich um ein vielfaches wieder zurückholt. Was ein Schwindel. Und bewirkt er damit gutes? Ich sehe nichts gutes darin, dies alles zu tun, um 'Menschen' zu 'Verbrauchern' zu machen. Aber genau dies ist eben das Argument - auch jetzt in Davos. Es geht um wirtschaftlichen Aufschwung. Geht es um Aufschwung der 'Menschlichkeit'? Alles... nur bloß das nicht...
Nun denn, all das lässt sich verwerfen. Wir leben in einer mehr oder weniger christlichen Kultur. Noch. Und damit hat es sich auch schon. Die Menschen machen ihr Ding. Darüber muss man nicht traurig sein. Ob man die Bibel als Bewertungsgrundlage nehmen sollte? Nun, wenn man es tut, sind die Folgeschlüsse unsagbar eindeutig. In einem säkularen System mag sich Herr Gates als Wohltäter generieren können. Aber auch hier sieht der vernünftige Mensch recht fix, dass er es nicht ist. Wer an Wohltätigkeit verdient, mag viel 'Gutes' tun. Aber erreicht er auch Gutes? Lebenswerte Kulturen zeichnen sich zuletzt durch Selbstlosigkeit aus. Dass dies nicht mehr ist, sehen wir am Zusammenbruch der Sozialsysteme, des Gesundheitswesens uvm. Die Menschen verdienen an Dingen, die ehemals aus 'Wohltätigkeit' geschehen sind. Und die Masse verliert bei diesem Prinzip. Das fängt heutzutage beim Zahnersatz an und endet nicht erst bei der Verteilung von Aidsmedikamenten in Afrika.
Nun, ehemals würdevolle Ideen sind auf dem Altar der Geltungs- und Habsucht geopfert worden. Wie zu allen Zeiten veehrt man die Priester, die dies tun. Sie tun dies immer für die anderen. Sie sind voller Selbstlosigkeit. Moderne Mythen sind köstlich, nicht wahr...
Grüße in die Nachtstunden... - Abgar