MiniPC/Heimserver auf Apollo Lake Basis

dreamy_betty

Lt. Commander
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Hey.

Ich denke gerade daran, wieder einen MiniPC/Homeserver anzuschaffen. Ursprünglich wollte ich in diesem aktuellen Beitrag zur MiniPC-Suche fragen, meine Anforderungen weichen davon allerdings ab.

Der niedrige Stromverbrauch der Apollo Lake Plattform ist ideal dafür geeignet, um das Gerät 24/7 laufen zu lassen. Wenn mir die Leistung gefällt, könnte ich damit auch mein in die Jahre gekommenes 2-Bay NAS (Zyxel NSA325) ersetzen, das derzeit als Netzwerkspeicher und DNLA-Server dient. Auf fertige Lösungen wie die Zotac ZBOX oder Gigabyte Brix werde ich daher verzichten, weil der Platz bei mir keine Rolle spielt, die Erweiterbarkeit jedoch schon. Ich stehe vor folgender Konfiguration:

ASRock J3455-ITX (ab 82,50 €)
Kingston ValueRAM SO-DIMM Kit 8GB (2x4GB) (ab 59,51 €)
Mini-Box PicoPSU-80 (ab 27,95 €)
Salcar 72W Netzteil (12V 6A) (ab 16,99 €)
Inter-Tech SY-800 (ab 27,90 €) oder Fractal Design Core 500 (ab 51,74 €)

Je nach Gehäuse läge der Preis dann bei etwa 215 bis 240 € zzgl. System-SSD und dank der Montageplätze (intern 3x 3.5", extern 1x 5.25") wäre ausreichend Platz für bis zu vier Festplatten vorhanden. Mit den größeren Abmessungen von 23x18x37cm beziehungsweise 25x21x38cm kann ich gut leben, auch wenn das dann wohl kaum mehr als MiniPC durchgeht (zum Vergleich ist der Brix nur 11x6x12cm groß).

Zum Thema Erweiterbarkeit: bei einer System-SSD und zwei Datengrab-HDDs ist ja alles in Ordnung, aber was mache ich falls ich später vielleicht auf 4 HDDs erweitern will? Das ASRock Mainboard hat ja nur 4 SATA Anschlüsse, der M.2 ist ein E-Key für Wifi und in den PCIe 2.0 x1 Slot passt auch keine PCIe SSD. Wenn ich sowieso eine PCIe Controller Karte brauche, müsste ich das 8 € günstigere ASRock J3455B-ITX wählen, dort könnte ich später mal eine Controllerkarte in den dort vorhandenen PCIe 2.0 x16 (x2) Slot geben, richtig? Die Unterschiede zum J3455-ITX Board sind für mich nicht wichtig: M.2 Wifi wird nicht verwendet, DVI-D ebensowenig, HDMI 1.4 vs 2.0 spielt keine Rolle und die 4 vs 2 SATA Anschlüsse würden falls nötig über eine Controllerkarte wieder gut gemacht.

Die Stromversorgung ist nur ein Platzhalter, da ich mit den PicoPSU keine Erfahrung habe. Wie gut sind diese Netzteile, wie ist dessen Effizienz im Bereich von 10-20 Watt, mit Festplatten dann vielleicht 30-40W im Vergleich zu ATX Modellen? So wie es aussieht, kann ich den durchgeschliffenen Gerätestecker in diesen Gehäusen mit einer PicoPSU nicht verwenden, muss ich dann sowohl den Gerätestecker als auch das externe Netzteil anschließen? Wenn ich bei diesen Gehäusen ein internes Netzteil in normaler ATX Baugröße verwenden würde, blockt dies dann die Montageplätze für einige interne 3,5" Laufwerke? Falls nein könnte ich mir den Kauf sparen und ein vorhandenes verwenden. Was sagt ihr zur alternativen Wahl eines Foxtron FSP200-50GSV-5K im SFX Formfaktor?

Abschließend eine Frage zur Kühlung. Reicht der verbaute 120mm Lüfter vorne (Inter-Tech SY-800) beziehungsweise der 140mm Lüfter hinten (Fractal Design Core 500), um sowohl die passiv gekühlte CPU als auch das Netzteil ausreichend semi-passiv zu kühlen?

Tja, da sind noch einige Fragen offen, ich hoffe ihr könnt mir mit ein paar Antworten helfen. Danke!
 
Hm, also ich weiß nicht.
Ich sehe da ehrlich gesagt nicht all zu viel Sinn in dem System.

Mal ganz abgesehen davon, dass diese PicoPSU Netzteile nicht unbedingt für soviele HDD ausgelegt sind( beim Startvorgang kann eine HDD durchaus mal kurzzeitig 10W ziehen), bräuchtest du einige Adapter, um da überhaupt 4 Festplatten anschließen zu können.

Für etwa 200€ könntest du dir einen HP Microserver G8 kaufen. Mit besserem Gehäuse, ECC Ram, Netzwerkmanagement und Celeron CPU. Klar ist die Plattform des Microservers schon etwas betagt, hat dennoch mehr Leistung als der Apollo Lake. Gut der Stromverbrauch ist vermutlich höher als beim Appolo Lake System. Insgesamt scheint mit der Microserver für deinen Anwendungsfall allerdings die bessere Lösung.

Nur mal ein Denkanstoß.
 
Danke für deine Antwort Nafi.

Du hast ein paar gute Punkte gemacht, aber der Stromverbrauch und die Lautstärke spielen bei mir eine nicht unwichtige Rolle.

Vor einigen Jahren hatte ich einen ausgedienten PC ins Wohnzimmer gestellt, aber der ist dort nicht lange geblieben weil die dafür notwendige Kühlung zu laut war. Nicht nur mir, mein Kater hat ständig am Gehäuse gekratzt ;) Dann habe ich dort ein NAS aufgestellt, den integrierten Lüfter mit einem Spannungsadapter herunter geregelt und nun ist das Teil für die grundsätzlichen Funktionen ausreichend und leise genug aber weder sehr leistungsfähig noch flexibel. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass ich weniger und weniger einen der Desktop-PCs oder Workstations verwende, daher bin ich nun auf der Suche nach einem flexiblen und sparsamen Heimserver worauf ich einige Sachen auslagern kann.

Ich habe noch eine 4x SATA Y-Weiche ungenutzt zu Hause herum liegen, und sollten irgendwann 4 statt den vorhandenen 2 Festplatten verwendet werden, müsste ich noch einen 4Pin-auf-SATA Adapter verwenden. Es stimmt schon, dass die PicoPSU in der Ausstattung mäßig ist, dafür ist sie aber sehr kompakt. Vielleicht sollte ich statt dem 80 Watt Modell auch zum 90 oder 120W Modell greifen. Aber ist das wirklich nötig? Das ITX-Board wird selbst unter voller Last maximal 25W benötigen.

Den HP Proliant Gen8 habe ich mir schon vor Jahren angesehen gehabt, noch bevor ich meinen alten Heimserver in Rente geschickt habe. Leider hat dieser für mich zwei große Nachteile. Erstens verbraucht das Gerät im Idle ohne HDDs laut silentpcreview bereits 28 Watt, während ein Apollo Lake unter denselben Bedingungen nur rund 9 Watt benötigt. Wenn man das Gerät nie ausschaltet, kommen da im Jahr bestimmt 25 Euro zusammen und hochgerechnet auf die erwartete Lebenszeit (ich gehe mal von 4 Jahren aus) wären es 100 Euro. Damit wäre der HP Gen8 ein ganzes Stück teurer. Zweitens kann man den verbauten Lüfter nicht selbst regeln und man muss sich auf die HP Firmware verlassen, dass diese mit den verbauten HDDs langsamer dreht (früher jedenfalls musste man den B120i im RAID-Modus betreiben und die richtigen HDDs verwenden, sonst drehte der Lüfter nicht mit langsamen 6-10% sondern mit lauten ~40%). Da HP einen proprietären 5 Pin Anschluss verwendet, ist dieser auch nicht austauschbar.
 
dreamy_betty schrieb:
[...]ASRock J3455-ITX[...]

Ich würde noch 30-40 € drauflegen und vom selben Hersteller das Modell mit dem Pentium J4205 kaufen.

Die Stromversorgung ist zwar knapp bemessen, sollte aber ausreichen, falls das gesamte System nicht dauernd an seiner Leistungsgrenze gequält werden soll.
 
Kannst du das begründen? Der Aufpreis vom ASRock J3455B-ITX auf das J4205-ITX beträgt über 50%. In ein paar zusammengetragenen Benchmarks (1 und 2 sowie J3455 vs J4205) liegt der Pentium ziemlich konsistent ~10% vor dem Celeron, von den für mich nicht sehr wichtigen Grafikergebnissen mal abgesehen.
 
dreamy_betty schrieb:
Kannst du das begründen? Der Aufpreis vom ASRock J3455B-ITX auf das J4205-ITX beträgt über 50%. [...]

:D Das ist am Ende eine lange Gleichung mit vielen "Kann-man-machen"-Variablen. Wenn Du also die Mehrleistung nicht brauchst, ist es für Dich vollkommen in Ordnung, den Celeron vorzuziehen.

Etwas anderes traue ich mich kaum zu schreiben: seit über 10 Jahren verwende ich zwei Netzteile, die ich mit der Holzhammer-Methode ruhiggestellt habe: aufgeschraubt, Propeller raus und wieder zugeschraubt. Im ganztägigen HTPC-Betrieb werden die maximal handwarm.
 
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