Mit 27 Software Engineering studieren

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Risiko gibt es immer. Auch berufsbedingt denke ich quasi ausschließlich in Chancen und Risiken. Was ich aber im Laufe der Jahre gelernt habe ist: Geht man keine Risiken ein, kann man auch keine Erfolge erzielen.

Ja, klar. Man kann immer krank werden und dann gehen alle Planungen den Bach runter. Aber was, wenn man nicht krank wird?
 
blubberz schrieb:
(...)Aber gut, das liegt weniger an den Gehältern und mehr an den Immobilienpreisen. Ne halbe Million (oder sogar mehr) für ein gottverdammtes kleines Häuschen mit 120m² ist doch einfach nur noch lächerlich. Wenn das Haus in der Münchner Innenstadt stände, fände ichs ok, aber irgendwo in der Pampa ist doch ein Witz.

Früher galt mal die Formel dass die Grenze zwischen Mieten und Kaufen bei 20 Jahresmieten liegt. Selbst wenn man jetzt mit 25 Jahresmieten ins Rennen geht, wäre jeder der einen "alten" Mietvertrag hat mit dem Klammerbeutel gepudert diesen zu kündigen.
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Idon schrieb:
Risiko gibt es immer. Auch berufsbedingt denke ich quasi ausschließlich in Chancen und Risiken. (...)
No risk, no fun, klar, stimmt. Aber dies ist aus rein sachlicher Sicht kein Grund das Risiko nicht kalkulatorisch einzupreisen. Es ist da und deshalb ist es aus meiner Sicht auch zu bewerten.
 
Das lässt sich aber nicht seriös machen, da niemand in die Zukunft schauen kann. Wer dann anfängt, bei Gesundheit und Unfällen nach statistischen Werten zu gehen, müsste eigentlich Suizid begehen (Stichwort: Unfälle im Haushalt).
 
Es geht um eine realistische Bewertung.

Wenn Du eine knappe Finanzierung gegen Krankheit oder Arbeitslosigkeit versichern möchtest ergibt sich daraus eine theoretische Versicherungsprämie. Wenn Du Dir die Hälfte dieser Versicherungsprämie neben den Finanzierungskosten nicht leisten kannst, bist Du unterfinanziert und spielst am großen "Roulettetisch des Lebens". Das ist ok, aber wenn das Pech zuschlägt, wird dir für deine Risikobereitschaft niemand in Euroform Respekt zollen.

Die Zahl der Arbeitslosen ist auf knapp 3 Millionen gestiegen, über 6 Millionen sind in Kurzarbeit (das ist eine Steigerung von über 100 % seit März diesen Jahres). Das dicke Ende für viele "Glücksritter" kommt leider noch.
 
Hallo Oxy,

zum Thema zurück: Mach dir keine Sorgen wegen des Alters, du hast quasi noch gar keins. :) Lass dir da nichts einreden! Nur Beispiele: Meine Kollegin hat mit Anfang 30 entschieden, dass sie nicht weiter als Sozialarbeiterin arbeiten möchte, hat gekündigt, drei Jahre mit Studienkredit Informatik studiert, hat bei uns angefangen und ist nun nach wenigen Jahren eine sehr gute Kraft. Und vor ein paar Wochen haben wir einen 54jährigen Javaentwickler eingestellt. Ehrlicherweise hatte er auch etwas Glück mit dem Arbeitsmarkt, aber bis über 40 ist Alter bei uns auch inoffiziell kein Kriterium.

Du machst dir Gedanken, was du möchtest und hast einen soliden Plan. Du gehst die ersten Semester kein Risiko ein. Die Idee mit der Arbeit als Werkstudent ist gut, mach das! Ganz wichtig ist, dass du selbst wirklich Interesse am Thema hast und nicht nur äußeren Antrieben (Status, Gehalt) folgst. Es gibt massive Unterschiede bei der Qualität der Entwickler, starte mit dem Anspruch, ein "Guter" zu werden. Den beruflichen Wechsel kannst du bei Bewerbungen z.B. auch durch deine Beschäftigung mit SPS-Programmierung erklären, die dein Interesse geweckt habe. Wir Deutschen stehn ja leider manchmal immer noch auf Lebensläufe mit möglichst wenig harten Brüchen.

Du studierst etwas mit Zukunft und wahrscheinlich auch mehr Jobsicherheit, allein dadurch, dass es in fast allen Branchen Bedarf gibt und nicht nur z.B. in der Industrie. Du musst bereit sein Neues zu lernen. Erwarte nicht, dauerhaft bei Java zu bleiben (Tipp: Sobald du genug über Java weißt, schau dir mal Kotlin an). Ich halte persönlich die Offenheit gegenüber Neuem und das kontrollierte Eingehen von Risiken für den Schlüssel, wenn man im Job dauerhaft Erfolg haben will.

Falls du dann als Werkstudent in Hannover, Münster oder Frankfurt arbeiten möchtest, schreib mir mal per PM, vielleicht haben wir dann ja grad ne Stelle.
 
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Ich habe mit 30 nochmal neu gestartet mit einem FH-Studium und was völlig anderes angefangen. Ich habe nach dem Abschluss genau eine Bewerbung abgeschickt (erfolgreich) und hatte zusätzlich noch ein weiteres Jobangebot vorliegen. Wie die anderen schon sagen - mach dir wegen deinem Alter keine Sorgen.
 
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Ziemlich viel ahnungsloses Gefasel hier. Ich habe mit 27 angefangen, Informatik zu studieren, Abschluss mit 31. Einstiegsgehalt 50.000. Mittlerweile bin ich bei ca. 95.000 Euro angelangt. Eigentumswohnung mit 120qm haben wir auch. Das alles in München.

Es ist also nie zu spät.
 
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95k ist zumindest bei einem IGM Unternehmen (gehe mal stark davon aus, dass der Vorposter bei solch einem Unternehmen arbeitet) auch keine Kunst, da dies nach einer bestimmten Betriebszugehörigkeit jeder Sachbearbeiter mit nach Hause nimmt. Darauf braucht man sich jetzt nichts groß einbilden.
Es gehört viel mehr Glück dazu, solch eine Stelle zu bekommen. Und das ist weniger vom Alter sondern vielmehr von Vitamin B abhängig.
 
95k in München sind mit langer Berufserfahrung schon möglich, auch ohne IGM. Der Marktwert einer 120m² Eigentumswohnung in München dürfte aber mittlerweile über einer Million liegen.
 
M. E. werden hier einige Dinge vermischt bzw. ignoriert.

Ich will es kurz fassen:

1. Weiterbildung ist begrüßenswert, aber kein Garant für weiteren Erfolg.
2. Das Alter spielt aus Sicht der Entscheidungsträger(!) in der Regel immer eine Rolle.
3. Die sich geänderten Rahmenbedingungen (Corona, Wirtschaftskrise) sind offensichtlich noch nicht bei allen angekommen.
4. Einige positive Erfahrungsberichte (die natürlich toll sind) ändern nichts an den Grundsätzen.
 
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Insbesondere 3. sorgt aber doch dafür, dass man den eigenen Marktwert durch gezielte Fortbildung steigern muss.

Die Wirtschaft scheint die Zukunft übrigens positiv zu sehen: Seit ca. 4 Wochen steigen die Headhunter-Anfragen bei mir wieder extrem an.

@vaju

Zumindest in BW gibt es keinen Zugehörigkeitsbonus. ERA für Sachbearbeiter ist 6-10, sehr deutlich unter 95k, selbst mit geilem Leistungsbonus von 25%.
 
Ich rede hier von IGM Bayern. Da ist man selbst bei ERA11, 40h, Erfolgsbeteiligung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und durchsch. 14% LZ schon bei ~95k. Dies ist ohne Weiteres auch für stinknormale Sachbearbeiterstellen machbar (zumindest in den bayerischen IGM Konzernen, die bei uns ja jetzt nicht gerade rar gesät sind).
 
blubberz schrieb:
95k in München sind mit langer Berufserfahrung schon möglich, auch ohne IGM. Der Marktwert einer 120m² Eigentumswohnung in München dürfte aber mittlerweile über einer Million liegen.
Nein, ist kein IGM Unternehmen, sondern ein Ableger eines amerikanischen Softwarr-Unternehmens. Habe davor bei einem Konzern der Old-Economy gearbeitet. Die Software-Entwickler dort glänzen nicht gerade, was Kompetenz angeht. Liegt auch an dem durch Tarifverträge begünstigten Klima, das eher träge Mitarbeiter erzeugt.
Ich habe sehr viel Kontakt mit Headhuntern, da ich in den Rekrutierungsprozess eingebunden bin. Auch in München wird im Schnitt für einen seniorigen Software-Entwickler nicht mehr als 80000 bezahlt. Wer mehr will, der muss schon eine Führungsposition inne haben, entweder technisch oder personell. Aber auch bei Architekten sind mehr als 100.000 nicht an der Tagesordnung. Das ist erheblich einfacher, wenn man ins Management wechselt.

P.S.: Wenn du einen Seniorentwickler suchst, dann ist es dir ziemlich egal, ob dieser 30, 40 oder 50 ist. Es kommt auf die Berufserfahrung an, auf die Softskills und ob die Person ins Team passt.
In der IT ist es völlig normal, dass man alle paar Jahre den Arbeitgeber wechselt und wer nicht gerade von einem Konzern kommt und sich die letzten 30 Jahre nicht weiterentwickelt hat, der wird auch noch mit 60 irgendwo unterkommen.
 
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Binalog schrieb:
M. E. werden hier einige Dinge vermischt bzw. ignoriert.

Ich will es kurz fassen:

1. Weiterbildung ist begrüßenswert, aber kein Garant für weiteren Erfolg.
2. Das Alter spielt aus Sicht der Entscheidungsträger(!) in der Regel immer eine Rolle.
3. Die sich geänderten Rahmenbedingungen (Corona, Wirtschaftskrise) sind offensichtlich noch nicht bei allen angekommen.
4. Einige positive Erfahrungsberichte (die natürlich toll sind) ändern nichts an den Grundsätzen.

Bei uns ist Corona noch nicht angekommen, wir haben weiter weit über 100 offene Stellen, davon einige für Javaentwickler. Die Anzahl Bewerber hat sich durch Corona bisher nicht erhöht, was zumindest für unsere Standorte auf einen weiter arbeitnehmerfreundlichen Markt hindeutet. kann sich natürlich noch ändern. Ist aber auch nur mäßig relevant für jemanden, der in frühestens 2-3 Jahren eine Werkstudentenstelle sucht.

Dass das Alter Anfang-Mitte 30 "in der Regel immer" eine Rolle spielt, bezweifle ich. Ist das deine persönliche Meinung, oder hast du dazu Quellen?
 
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vaju schrieb:
Ich rede hier von IGM Bayern. Da ist man selbst bei ERA11, 40h, Erfolgsbeteiligung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und durchsch. 14% LZ schon bei ~95k. Dies ist ohne Weiteres auch für stinknormale Sachbearbeiterstellen machbar (zumindest in den bayerischen IGM Konzernen, die bei uns ja jetzt nicht gerade rar gesät sind).

Hast du bitte einen Link zu den Bewertungskriterien der IG Metall Bayern? ERA11 ist die zweithöchste ERA-Stufe in BY! Das hier ist der Bewertungsbogen für Baden-Württemberg: http://www2.igmetall.de/homepages/era-wissen/file_uploads/erafaulenzer0203.pdf

Der für Bayern erscheint mir hier kurz: https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#bayern

In ERA-BW sind Sachbearbeiterstellen maximal und mit großer Ausnahme EG 10, üblich sind EG6-9. Ein Hochschulabschluss wird nicht vorausgesetzt, während ERA11-BY sogar einen Master- oder Diplomabschluss voraussetzt (4+ Jahre PLUS Zusatzqualifikation). Nochmal: ERA11 ist die zweithöchste Stufe in Bayern...

Dazu kommt, dass IGM-Standard 35h sind. 40h für Sachbearbeiter? Warum? In den mir bekannten Unternehmen ist das Spezialisten vorbehalten, um die Maximalquote einhalten zu können.



Vielleicht haben wir aber auch unterschiedliche Vorstellungen von einem Sachbearbeiter. Was verstehst du denn darunter?
 
Der TE hat sich seit 14.7. um seinen Thread nicht mehr gekümmert.
Wie immer zerpflückt ihr hier die Threads dann wieder in mehrere Richtungen. Ihr vergesst dabei eines: Die Threads sind nicht eure Privatchats.
Und deswegen ist hier zu.
lock.png
 
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