Mit welchen Low Power Systemen habt ihr gute Erfahrungen gemacht?

Christian1297

Rear Admiral
Registriert
Nov. 2012
Beiträge
5.484
Hi,

Ich habe für ein paar Basteleien ein sehr effizientes System gesucht. Unter anderem möchte ich auf Basis von Hyper-V virtualisieren um mindestens eine Linux VM 24/7 für Docker nutzen zu können.

Darauf laufen soll dann im ersten Anlauf die Software immich.

Zuerst habe ich einen HP Deskmini 600 G5 mit Intel Core i3 9100 gekauft. Leider war der Zustand schlechter als beschrieben und der Lüfter hat durch die PWM Taktung ein hörbares Rattern auf das Gehäuse übertragen. Da das System im Flur am Router angeschlossen ist muss es möglichst leise seien. Habe es dann retourniert.

Um nicht nochmal auf gut Glück zu kaufen habe ich nach günstigen Mini PC gesucht. Bei Notebookcheck hat dabei das Asus NUC 14 Kit mit Intel N150 CPU gut abgeschnitten. Laut Test eine entsprechend der geringen Leistungsaufnahme gute Leistung und geringes Betriebsgeräusch. Bestellt für 160€ zzgl. 17€ SSD und 40€ 24 GB RAM habe ich damit das nächste System vor mit gehabt.

Anfangs komplett enttäuscht, die Installation von Windows hat über eine Stunde gedauert. Dann aber festgestellt dass die CPU dauerhaft mit 400 MHz lief. Nach dem erneuten Laden der Werkseinstellung im BIOS war der Fehler aber beseitigt. Das System läuft für die kleine CPU tatsächlich okay aber auch nicht überragend.

Leider bietet der Kühler aber quasi keine Masse als Wärmepuffer und die CPU peakt bei jeglicher Last direkt in Temperaturbereiche wo der Lüfter kräftig aufdreht. Entgegen des Testbericht also doch nicht ganz leise. Als nächstes bin ich gemäß Test von zirka 4 bis 5 Watt im Leerlauf ausgegangen. Augenscheinlich liegt das System aber eher bei 7 bis 9 Watt.

Nun Frage ich mich, ob das einfach nicht besser geht für das Budget oder ich einfach falsch gekauft habe. Was könnt ihr aus eigener Erfahrung heraus empfehlen und gibt es andere Systeme mit denen man 5 Watt idle schafft?
 
Ich habe mir 01/2021 einen Intel NUC mit i3-8109U als Grundlage für mein Proxmox-System gekauft. Das müsste ähnlich stark wie der N150 sein. Mir reicht es und es verbraucht 6-8 Watt im Dauerbetrieb. Der Lüfter rauscht ganz leicht, aber ich habe selten höhere Lasten drauf.

Mittlerweile würde ich natürlich etwas Aktuelleres kaufen, aber ein Intel i3 wäre bei mir die Suchbasis. Das wäre dann aktuell ein i3-1220P und da gibt es das Asus NUC 12 Pro für knapp über 300 Euro.

5 Watt im Idle wird aber generell sehr schwer, vor allem, wenn man mehr als Raspberry Pi Performance möchte.
Ich würde eher auf <10 Watt setzen.

Edit:
Ich sehe gerade, dass es auch ein Asus NUC 14 mit N355 für 225 Euro gibt. Die Singlecore-Leistung ist zwar nur 10% schneller als beim N150, aber Multicore ist das Teil fast doppelt so schnell.
Manchmal werden auch Rechner von Minisforum empfohlen. Diese hier habe ich mal schnell entdeckt:
EliteMini TH50 mit Intel i5-11320H für 290 Euro. Deutlich höhere Singlecore-Leistung als der N150. Multicore ist doppelt so gut wie N150.
EliteMini TH80 mit i7-11800H für 320 Euro. Singlecore wie TH50, aber doppelt so hohe Multicore-Leistung.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: JumpingCat
wahli schrieb:
ähnlich stark wie der N150 sein
Habe jetzt leider nur Cinebench R10 Werte, aber der Core i3-N305, also die 8-Kern Variante des N150, und der geht gut ab:
Screenshot 2025-05-04 201737.png

Ist aber in einem acer Convertible und da ist der Lüfter echt bescheiden.
 
Also ich hab mir vor kurzem erst dieses Gerät hier als zweiten Proxmox Server gekauft da ich ein Cluster bauen wollte.
Das hat den N355 drinne, also quasi der große Bruder vom N150.
Ich denke das ist das beste was man in dem Wattbereich bekommen kann. Für mich ist die performance ausreichend. Ich hab wie gesagt Proxmox drauf laufen und momentan nur eine VM (Windows Server) und zwei LXC Container, wird aber vermutlich dem nächst mehr.
Bisher bin ich soweit zufrieden damit, er steht auch direkt neben mir im Arbeitszimmer. Ab und an wenn mal Last drauf ist, hört man den Lüfter aber wenn das Ding so vor sich rum IDLEd hör ich so gut wie nix.

Das einzige was mich ein wenig stört, ist das es beim Hersteller keine gescheite Support Seite gibt.
Ich fürchte das es da mit BIOS Update etc. in Zukunft eher mau aussehen wird.


Edit:
Ich hab gerad mal nen CPU Stresstest angeschmissen.
Läuft jetzt seit ca. 10 Minuten auf 100%, hier im Raum sind es 24,2 Grad, das sind die Temperaturen der CPU:
1746386289938.png



Lautstärke ist ja immer sehr subjektiv, ich kann nur sagen, dass ich hier noch einige 3,5er HDDs am laufen habe und die höre ich fast mehr als den kleinen Server.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tharan
Ich habe einen Intel (jetzt Asus) i3 NUC mit 64GB. Idle ist unter 10W. Konkretea Modell kann raussuchen
 
Muss es unbedingt ein Windows sein als Hypervisor? Hätte da jetzt eher an ein Linux gedacht. Debian mit Docker drauf passt doch? Sehe da grad kaum Vorteile in Virtualisierung und würde das direkt Bare Metal machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: JumpingCat
Habe mir für ein Homeassistanprojekt einen "HP 640 AMD Ryzen R1505G 8GB DDR4 32GB Flash + USB-C & PSU " geholt. Das Gerät ist passic geekühlt. Das ist bzgl. möglicher Geräische super.
 
Mordi schrieb:
Muss es unbedingt ein Windows sein als Hypervisor?

Das würde ich mir auch gut überlegen. Ich hatte lange Zeit auch Windows Server inkl. Hyper-V laufen und bin jetzt zu Proxmox gewechselt. War die beste Entscheidung.
Allerdings sollte man schon mal gewisse Linux Grundkenntnisse mitbringen oder zumindest gewillt sein, sich diese anzueignen. Denn hier und da ist man doch auf die CLI angewiesen.
 
Klar. Aber unser TE hier hatte eh schon vor auf Linux in einer VM zu setzen, also allzu große "Berührungsängste" sollte es nicht geben. Mit Proxmox ist das nach meiner Erfahrung genauso viel Klickibunti wie es mit einem Windows sein dürfte.
 
wahli schrieb:
Ich habe mir 01/2021 einen Intel NUC mit i3-8109U als Grundlage für mein Proxmox-System gekauft. Das müsste ähnlich stark wie der N150 sein. Mir reicht es und es verbraucht 6-8 Watt im Dauerbetrieb. Der Lüfter rauscht ganz leicht, aber ich habe selten höhere Lasten drauf.

Mittlerweile würde ich natürlich etwas Aktuelleres kaufen, aber ein Intel i3 wäre bei mir die Suchbasis. Das wäre dann aktuell ein i3-1220P und da gibt es das Asus NUC 12 Pro für knapp über 300 Euro.

5 Watt im Idle wird aber generell sehr schwer, vor allem, wenn man mehr als Raspberry Pi Performance möchte.
Ich würde eher auf <10 Watt setzen.

Edit:
Ich sehe gerade, dass es auch ein Asus NUC 14 mit N355 für 225 Euro gibt. Die Singlecore-Leistung ist zwar nur 10% schneller als beim N150, aber Multicore ist das Teil fast doppelt so schnell.
Manchmal werden auch Rechner von Minisforum empfohlen. Diese hier habe ich mal schnell entdeckt:
EliteMini TH50 mit Intel i5-11320H für 290 Euro. Deutlich höhere Singlecore-Leistung als der N150. Multicore ist doppelt so gut wie N150.
EliteMini TH80 mit i7-11800H für 320 Euro. Singlecore wie TH50, aber doppelt so hohe Multicore-Leistung.

Den NUC 14 mit N355 habe ich auch gesehen. Der kostet zirka 60€ mehr was bei den bisher geringen Kosten kein kleiner Sprung ist. Allgemein scheint man in dem Segment für jeden Euro mehr auch spürbar mehr Leistung zu bekommen. Ich bin mir aber nicht sicher, in wie weit mir die zusätzlichen Kerne wirklich etwas bringen. Meine Befürchtung - für wirklich intensive Task ist die Plattform mit den E-Cores so oder so zu langsam. Daher der Versuch mit dem N150 als Low Budget System.

Erste Erfahrungen zeigen mit der Anwendung immich zeigen, dass die CPU für die Erstellung der Thumbnails auch so ausreichend schnell ist und für das maschinelle Lernen zwar geeignet ist, der dedizierte Container auf dem Desktop die initiale Abarbeitung deutlich abkürzt.

Bei anderen Container erwarte ich dann keinen großen Leistungsbedarf oder zumindest nicht den Fall, dass alle Container gleichzeitig einen hohen Ressourcenbedarf verursachen.

Ob sich das ganze Bewahrheitet und ein Home Assistant oder Pi-hole sich dann auch noch wohl fühlen wird sich zeigen. Zumindest bin ich mit den 24 GB RAM in dem Punkt gut vorbereitet.

andi_sco schrieb:
Habe jetzt leider nur Cinebench R10 Werte, aber der Core i3-N305, also die 8-Kern Variante des N150, und der geht gut ab:
Anhang anzeigen 1614198
Ist aber in einem acer Convertible und da ist der Lüfter echt bescheiden.
Vielleicht liegt es am niedrigen Powerlimit von 10 Watt im NUC aber für den richtigen Einsatz in einem Client scheint sie mir zu langsam zu seien. Zwar kann man relativ flott im Edge surfen und die Windows UI bedienen aber Multitasking ist kaum möglich und die Auslastung dann ohnehin ständig gegen 100%.


MetalForLive schrieb:
Also ich hab mir vor kurzem erst dieses Gerät hier als zweiten Proxmox Server gekauft da ich ein Cluster bauen wollte.
Das hat den N355 drinne, also quasi der große Bruder vom N150.
Ich denke das ist das beste was man in dem Wattbereich bekommen kann. Für mich ist die performance ausreichend. Ich hab wie gesagt Proxmox drauf laufen und momentan nur eine VM (Windows Server) und zwei LXC Container, wird aber vermutlich dem nächst mehr.
Bisher bin ich soweit zufrieden damit, er steht auch direkt neben mir im Arbeitszimmer. Ab und an wenn mal Last drauf ist, hört man den Lüfter aber wenn das Ding so vor sich rum IDLEd hör ich so gut wie nix.

Das einzige was mich ein wenig stört, ist das es beim Hersteller keine gescheite Support Seite gibt.
Ich fürchte das es da mit BIOS Update etc. in Zukunft eher mau aussehen wird.


Edit:
Ich hab gerad mal nen CPU Stresstest angeschmissen.
Läuft jetzt seit ca. 10 Minuten auf 100%, hier im Raum sind es 24,2 Grad, das sind die Temperaturen der CPU:
Anhang anzeigen 1614224


Lautstärke ist ja immer sehr subjektiv, ich kann nur sagen, dass ich hier noch einige 3,5er HDDs am laufen habe und die höre ich fast mehr als den kleinen Server.

Laut ist der NUC14 auch nicht aber ich begeistere mich schon für sehr leise Systeme und habe da auch am Desktop auf ein Minium optimiert. Von der kleinen CPU habe ich aber einfach weniger Abwärme erwartet. Ich dachte, dass die CPU bestimmte Task leichter erledigt aber tatsächlich müssen die 10 Watt des Power Limit doch häufig ausgereizt werden und dafür die folgend Abgebildete Kühllösung einfach nicht Massiv genug (besonders hinsichtlich Wärmeaufnahmekapazität als Puffer).

ASUS bietet die Platine auch in einem etwas größeren Gehäuse passiv gekühlt an aber der Aufpreis von 100€ ist es mir dann auch nicht Wert. Vielleicht kann ich hier ja noch mit Flüssigmetall etwas bewirken. Sobald einen Stresstest startet, schnellt die CPU quasi auf 80 bis 100°C. Bei einer älteren CPU hätte ich sofort gesagt, der Wärmeübergang von der CPU zum Kühler ist schlecht aber bei den kleinen E-Cores mit der geringen Fläche ist das vielleicht auch einfach die bauartbedingte Hotspot Temperatur.

csm_NUC_14_22_7952ee14a1.jpg


JumpingCat schrieb:
Ich habe einen Intel (jetzt Asus) i3 NUC mit 64GB. Idle ist unter 10W. Konkretea Modell kann raussuchen

Um 10 Watt herum wird die Auswahl scheinbar schon größer.

Mordi schrieb:
Muss es unbedingt ein Windows sein als Hypervisor? Hätte da jetzt eher an ein Linux gedacht. Debian mit Docker drauf passt doch? Sehe da grad kaum Vorteile in Virtualisierung und würde das direkt Bare Metal machen.

Muss nicht aber ich wollte es einfach erstmal damit testen. Mit virtualisierten Linux Systemen habe ich immer gute Erfahrungen gemacht aber auf Hardware hat es mich zuletzt zweimal geärgert und da dachte ich, Treiber, Hardware und so weiter ist doch bestimmt eh für Windows first optimiert und getestet. Entsprechend mache ich das was bei ASUS vermutlich auch durchgetestet ist. Abgesehen vom Windows eigenen Ressourcenbedarf (augenscheinlich im idle wenig CPU Last aber unnötig viel RAM Auslastung) sollte es für die Software in der VM dank VT-x, VT-d und EPT ja keinen großen Unterschied machen?

MetalForLive schrieb:
Das würde ich mir auch gut überlegen. Ich hatte lange Zeit auch Windows Server inkl. Hyper-V laufen und bin jetzt zu Proxmox gewechselt. War die beste Entscheidung.
Allerdings sollte man schon mal gewisse Linux Grundkenntnisse mitbringen oder zumindest gewillt sein, sich diese anzueignen. Denn hier und da ist man doch auf die CLI angewiesen.

Linux Kenntnisse sind nicht das Problem. Die Grundlagen kenne ich und alles was fehlt wird sich adhoc im Prozess erarbeitet. Wie oben beschrieben ist Windows Stand jetzt aber eine bewusste Entscheidung. Was hat sich für dich nun als größten Vorteil von Proxmox herausgestellt?


Hier noch zwei schnelle Screenshots aus HWinfo. Ich glaube dem internen Wattmeter des Board kann man trauen als dem 230V Steckdosenmessgerät (welches für solche geringe Lasten warscheinlich suboptimal ist).

Der erste Screenshot zeigt das System im vollständigen Leerlauf ohne gestartete VM. Der zweite Screenshot ist ebenfalls im Leerlauf aber mit laufender VM und darin laufenden Docker mit immich-app und einem Container für librespeed.

nur Windows.png mit Ubuntu VM.png

Zuzüglich Wandlungsverluste vom Netzteil (bei diesem kleinen FSP 19V Netzteil ist der Wirkungsgrad hoffentlich auch bei Niedriglast gut) scheint der Durchschnittsverbrauch ja zirka bei 5 bis 6 Watt zu liegen. Dann habe ich mein Ziel ja halbwegs erreicht.

PS: Bei der vorherigen Recherche und dem Schreiben hier im Forum hat der Desktop vermutlich die Energie, welche der NUC in einem ganzen Jahr benötigt verbraucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: JumpingCat
Christian1297 schrieb:
Zwar kann man relativ flott im Edge surfen und die Windows UI bedienen aber Multitasking ist kaum möglich
Ne, da fehlen echt 4 Kerne. Habe das ja mal durch die msconfig Simlutiert, dass er mit 4, 6 und den vollen 8 läuft. Das bricht nachher gut ein.
 
Richtig flott wird es doch aber auch mit 8 Kernen nicht oder? Gefühlt fehlt es den alten E-Cores einfach an Single Core Leistung. Ein einzelner P-Core könnte hier für die subjektive Erfahrung wohl was bringen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wahli
Christian1297 schrieb:
Linux Kenntnisse sind nicht das Problem. Die Grundlagen kenne ich und alles was fehlt wird sich adhoc im Prozess erarbeitet. Wie oben beschrieben ist Windows Stand jetzt aber eine bewusste Entscheidung. Was hat sich für dich nun als größten Vorteil von Proxmox herausgestellt?


Fing schon bei der Bedienung an, man hat eine ordentliche Weboberfläche zum verwalten der VMs, Container, Speicher usw.
Dann, dass ich einzelne LXC Container statt ganzer VMs aufsetzen kann.
So hab ich für jede Anwendung einen eigenen Container der unabhängig läuft und ressourcenschonend ist und keine VM mit 10 verschiedenen Docker Containern, die sich ggf. gegenseitig in die Quere kommen.
Ich kann auch gescheit USB Devices oder generell Hardware in VMs durchreichen, das war mit Hyper-V immer so ein Thema.
Generell läuft Proxmox ressourcensparender als Hyper-V auf Windows Server 2019 (Keine Ahnung wie es mittlerweile auf 2025 ist).
Das System selbst ist bei Updates auch nicht so träge wie Windows, apt update&upgrade geht im laufenden Betrieb und wenn mal ein Neustart wegen neuem Kernel etc. fällig ist, ist das irgendwie auch alles smoother als bei Hyper-V

Es sind einfach viele kleine Dinge, schwer zu erklären. Dafür hat man halt so die klassischen Linux Krankheiten.
Hatte eben auf meinem Miniserver z.B. eine neue SSD verbaut und auf einmal waren die Netzwerkadapter anders benamt, weshalb ich das manuell in der network config gerade ziehen musste.

Ich kann nur empfehlen es einfach mal zu testen, ggf. auch in einer VM.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Christian1297 und JumpingCat
Zurück
Oben