Nach BSOD: Systemplatte keine Bootoption mehr

Connsen27

Ensign
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Feb. 2018
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Hallo liebe Forumsgemeinde,

am Wochenende erlitt mein Betriebssystem (Angaben über OS und Hardware unten) einen BSOD, ein Stopcode wurde zunächst nicht angezeigt. Da ich die CPU (leicht) übertaktet laufen ließ, schob ich das Problem zunächst darauf. Beim darauffolgenden Neustart konnte das OS jedoch nicht mehr geladen werden, und auch im BIOS konnte ich die Systemfestplatte nicht mehr als Option auswählen, auch ein CMOS Reset schuf keine Abhilfe, weswegen ich die Befürchtung habe, dass das Problem bei der SSD liegt. Nach Boot von einem Linux-Live-System kann ich die Partitionen der Platte auch nicht einhängen, da sie gar nicht angezeigt werden. Zudem offenbarte sich dort ein weiteres Problem: die Partitionen der Daten-SSD fragten zum Einhängen ein Passwort ab, obwohl ich die Platte nicht verschlüsselt hatte.

In den letzten Tagen vor dem BSOD habe ich einige Minuten nach dem Hochfahren mehrmals beobachtet, dass die Systemfestplatte über mehrere Minuten eine hohe Auslastung (100%-write) aufwies, was zu merklichem Stocken im sonstigen Arbeiten führte. Diese Schreibaktivität brachte ich in Verbindung mit im Hintergrund laufenden Downloads für Systemupdates.

Vor dem BSOD habe ich die Festplattenaktivität nicht beobachtet, das Verhalten des Systems war aber genau so, nur, dass ich diesmal eben nicht weiterarbeiten konnte, sondern der Blue Screen folgte.

Durchgeführte Checks:
  • defektes Kabel - ausgeschlossen
  • defekter Anschluss - ausgeschlossen
  • defekter SATA-Controller - ??? (erkennt zumindest die Daten-SSD und ggf. weitere angeschlossene Datenträger, die Systemfestplatte nur, wenn zuvor CMOS-Reset durchgeführt wurde und das auch nur nach dem ersten Start und dem Sprung ins BIOS, danach wird die Platte nicht mehr aufgeführt)
  • defekte SSD - ??? (zumindest wird sie erkannt, wenn ich die SSD an den SATA-Port anschließe, der über den zusätzlichen Marvell-Controller angesteuert wird, Booten trotzdem nicht möglich)

Geplante Checks:
  • Anschließen an weiterem Rechner
  • Systemreparatur mit bootfähigem Win10 Installationsstick

Hypothesen:
  • Ermüdung der SSD: Einbau im Juni 2017, Bei letzter Prüfung vor 1 Jahr etwa 35 000 IOPS, bei Lebensdauer von etwa 128 000
  • lediglich der Bootsektor zerschossen (da Festplatte im Prinzip erkannt werden kann)
  • doch ein Problem des Mainboards (mir stand bis dato keine Möglichkeit zur Prüfung zur Verfügung)

Habt ihr andere Ideen? Hattet ihr schonmal ein ähnliches Problem? Was empfehlt ihr mir?

Verbaute Hardware:
  • CPU: Intel Core i7 2600K @3,8 GHz all Core
  • MB: Asus P8P67-M Pro Rev.2
  • RAM: 16 GB TeamGroup Vulcan Series DDR3-2133 @1833 MHz
  • VGA: Powercolor AMD RX580 RedDragon
  • SSD-System: Intenso 2,5" SSD SATA III HIGH 120 GB
  • SSD-Daten: SanDisk Plus 2,5" SATA 6GB/s 1000 GB

OS:
  • Win 10 Pro 19H2
 
Sollte der Rechner nochmal starten:
Bitte einen Screenshot von CrystalDiskInfo https://crystalmark.info/redirect.php?product=CrystalDiskInfo des entsprechenden Laufwerks posten, Danke.

SanDisk und Intenso sind nun nicht gerade SSDs mit der besten Reputation...
Mehr als das BIOS updaten, es auf Werkseinstellungen zurücksetzen und das/die SATA-Kabel austauschen, kannst du nicht machen.

Es kann auch am Mainboard liegen.
 
ich komme nicht ins OS, und wie gesagt, von einem live-system aus, werden die partitionen der Intenso SSD gar nicht angezeigt.
 
Gibt es auf dem Linux Live System auch smartctl ? Dann könntest du versuchen, die SMART Werte damit auszulesen.
 
Allenfalls die SSD mittels USB Adapter an einem laufenden Gerät anschliessen, CrystalDisk suchen lassen und allenfalls mit chkdsk versuchen...
 
Dann poste doch mal vom Live Linux aus die Ausgabe von smartctrl -a /dev/sdx (sdx entsprechend ersetzen) für die SSD.
 
Hi, erstmal danke für die Hinweise. Ich war die Woche auf Dienstreise und kam daher erst heute dazu, den Hinweisen mal nachzugehen.

Zu smartctl: wie geschrieben, ist das nicht möglich, da im Live-System keine Partition der Intenso SSD verfügbar ist.

Ich habe dann versucht die Platte, mittels SATA zu USB-Adapter an ein Notebook anzustecken, auch dort wurde sie nicht erkannt, bzw. wurde nach kurzem Erscheinen des Laufwerksbuchstabens die Fehlermeldung ausgegeben, dass das Laufwerk nicht Verfügbar ist. Ein Auslesen mit ChrystalDiskInfo war somit auch nicht möglich. Ich fürchte also, dass die SSD es hinter sich hat.

Edit: nach nochmaligem Anschließen per USB-Adapter konnte ich zwar auf die Daten zugreifen, aber ChrystalDiskInfo hat die Platte nicht erkannt.

chkdsk wurde Verweigert, da RAW-Partition, im Explorer bei Laufwerkseigenschaften wird jedoch NTFS ausgegeben, ebenso wie in der Datenträgerverwaltung, die alle Partitionenals fehlerfrei ausliest.
TestDisk hingegen erkennt zwar die Festplatte, findet aber keine Partitionen. Vielleicht wurde die Partitionstabelle beschädigt?! Andererseits wäre dann im Windows-Explorer bzw. der Datenträgerverwaltung ja nüscht angezeigt worden, oder?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Connsen27 schrieb:
Zu smartctl: wie geschrieben, ist das nicht möglich, da im Live-System keine Partition der Intenso SSD verfügbar ist.
smartctl braucht keine Partitionen, da gibt man z.B. direkt smartctl -a /dev/sda und damit die Platte an und nicht z.B. smartctl -a /dev/sda1, was die erst Partition auf der Platte wäre.


Connsen27 schrieb:
Ich habe dann versucht die Platte, mittels SATA zu USB-Adapter
...
Ein Auslesen mit ChrystalDiskInfo war somit auch nicht möglich. Ich fürchte also, dass die SSD es hinter sich hat.
Einige USB Adapter, vor allem die älteren, unterstützen das Auslesen der S.M.A.R.T. Werte nicht, von daher sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen, wenn man keine S.M.A.R.T. Werte auslesen kann, aber nicht weiß ob der USB Adapter dies überhaupt unterstützt.

Connsen27 schrieb:
Edit: nach nochmaligem Anschließen per USB-Adapter konnte ich zwar auf die Daten zugreifen, aber ChrystalDiskInfo hat die Platte nicht erkannt.
Dann hast Du hoffentlich alle Daten gerettet die wichtig waren.
 
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