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Never change a running System!

AW: Never change a running Systheme!

Hm, damit kommen wir näher an der Kern der Sache.

Technik:
Ich finde auch, dass die Möglichkeiten moderner Technik nicht sinnvoll, sondern oft nur für Eyecandy eingesetzt werden. Gefreut hats mich aber z.B. bei Silent Hunter 3 und 4, dass endlich mal Wellengang simuliert wurde, wenn auch nicht perfekt. Das nenne ich z.B. einen sinnvollen Einsatz.
Schlimm sind unsichtbare Mauern und begrenzte Gebiete, wo keine Begrenzung da sein müsste. Die Sache ist jedoch: In 2D-Spielen waren diese Grenzen auch da. Viele Berge waren nur zum Anschauen da, man konnte sich oft nur auf festen Wegen bewegen. Icewind Dale ist da ein gutes Beispiel. Bei aller Kritik sollte man sich (und ich schließe mich da nicht aus) manchmal fragen, ob man nicht allzu arg glorifiziert.

Kurzer Bezug auf RTS: Ich hatte sehr lustige Zeiten mit DoW, was imho das Beste Z-Remake ever ist. ;)

Weiter im Text:
Früher lief sehr viel im eigenen Kopfkino ab, deswegen waren die Spiele auch Subjektiv gefühlt "besser", da sie mehr den eigenen Vorstellungen entsprachen. Ich frage mich nun selbst seit langem, wie man hierbei nun die beste Gratwanderung schafft. KotoR 1 schaffte sie in meinen Augen, aber auch nur wegen der vielen, sehr polarisierenden Charaktäre, welche sich einem anschlossen. Und natürlich wegen der Seele, welche diese eingepflanzt bekamen. Also ähnlich des Prinzips der Baldur´s Gate Reihe. Grafik hat in meinen Augen auch heute noch weniger Einfluß, als man sich gerne selbst glauben machen möchte.

Eine sehr gute Feststellung ist diese hier seitens Mdave:

"Ob ich das anders empfinden würde, wenn ich heute jugendlich wär und in die Spielewelt einsteigen würde?"

Man weiß es nicht. Ich glaube jedoch, dass es nicht dasselbe ist. Der kleine Bruder meiner Ex z.B. beschwert sich schon mit seinen 17 Jahren über eben dieselben Dinge, die wir hier gerne anprangern. Ich hab ihm ein paar Klassiker gezeigt, er hat sie nicht gespielt. Allerdings hatte er den Anspruch, sie mal genauer unter die Lupe zu nehmen und vom Plot, taktischer Tiefe etc. mit modernen Produktionen zu vergleichen. Er war erstaunt und zugleich kippte seine Wahrnehmung, was das aktuelle Angebot anging.

Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher (auch nachdem ich 2 wissenschaftliche Abschlußarbeiten, einmal BA und einmal MA, über das Thema geschrieben habe), dass wir nicht verblendete "Alt-Zocker" sind, die sich über gute alte Zeiten aufregen, sondern ein Kern Wahrheit, wenn auch nicht so drastisch, wie oft dargestellt, in der "Früher waren Spiele besser" Aussage befindet.

Verbal hergetreten werde ich gerne, wenn ich meine Meinung zu Mass Effect kundgebe. Das Spiel versucht etwas darzustellen, was es nicht ist. Freiheit? Nein. Spieltiefe? Nein. Story? Jap, eine sehr Gute! Rollenspiel? *hust* Definitiv nicht. Taktische Kämpfe? Jedem, der interessiert ist, zeige ich den 2-Schritt-I-win-button, bitte PN.
Die Tarnkappe, welche anscheinende Komplexität vermittelt, funktioniert aber sehr gut und auch 95% der Spieletester fielen drauf rein. Lässt man Grafik und Präsentation bzw. Inszenierung weg, bleibt ein Spiel welches nicht mal einem 70er-Wertung-RPG aus den 90ern das Wasser reichen könnte. Ich fands jedenfalls sehr Schade, mir gefiel das Setting sehr gut.

Weiteres Thema: Elder Scrolls.

Die Elder Scrolls Reihe ist eine Art von RPGs, wie sie nur mit dem wachsendem, technischen Fortschritt entstehen können. Die ersten beiden Teile waren eine riesige Sandbox, in der man umherwandern und "Dinge" tun konnte. Weit entfernt von einer Storyline und tiefschichtigen Charaktären. Morrowind hatte als erstes die notwendige Hardware unterm Hintern, um eine große, generierte Welt mit einem Hauch von Story und identität zu füllen. Auch finde ich das Stats-System als eines der besten nicht-klassischen Systeme (welches ja für Oblivion leider entschärft wurde).
Dann kam Oblivion, welches die Reihe deutlich weiterbrachte. Den kargen Landschaften Morrowind wich eine komplexe Landschaft, befüllt mit Sidequests, welche auch zu teilen sehr ansprechend gestaltet waren. Als Beispiel bringe ich da gerne die Dark Brotherhood Questreihe, die Thieve´s Guild und die Ausflüge in das Portrait und die Gedankenwelt des Magiers. Langsam bekam die Welt eine Identität, welche über das Prinzip hinausging, einfach nur eine riesige Welt zu erschaffen.

Je stärker die Hardware wird, desto komplexer kann generierter Inhalt werden. Irgendwann wird es möglich sein, die komplette Spielwelt "on the fly" zu berechnen, so das niemand das komplett selbe RPG spielt. Und dies alle ohne dass alles Seelenlos und generiert wirkt, was uns beim Thema Freiheit jenseits der Möglichkeiten der klassischen Kracher katapultieren könnte. Der Fortschritt ist also nicht schlecht, nur finden wir uns gerade in einer relativ lang andauernden Umbruchsphase, welche man auf den MMORPG-Markt übertragen kann. Da stecken schon Konzepte in den Schubladen, dass einem die Ohren wackeln. Allerdings gibts noch nicht genug "bang for the buck", als dass man wagen könnte, so etwas zu entwicklen. Würde nirgends laufen. Ich denke aber, dass wir in dieser Hinsich innerhalb von 5 Jahren ordentlich Zock-Stoff bekommen werden.

Digitale Spiele sind ein Massenphänomen geworden und der Markt hat sich innerhalb von 10 Jahren explosiv ausgeweitet. Die ganzen Neuankömmlinge dürfen auch nicht überfordert werden, schreien aber bereits nach komplexeren Spielen. Kulturell gesehen befindet sich die Spieleindustrie in derselben Phase wie Filme in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts, welche im Gegensatz zu Theater und Oper verpönt wurden.

Soviel, mal stark komprimiert, zu dem Thema. Vllt dients ja als Denkanstoß, würde mich auch freuen zu hören, was ihr dazu zu sagen habt. :)

Hoffe, es hat überhaupt wer gelesen. Das ist ja Online oft so eine Sache mit solchen Monstertexten. Hab´ versucht, nicht zu arg auszuschweifen, was hierbei aber sehr schwer ist, da so viele Zusammenhänge bestehen.
 
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AW: Never change a running Systheme!

Wow, selten eine so auf den Punkt und gut formulierte Abhandlung über Rollenspiele gelesen. GameStar sucht immer gute Redakteure, die wissen, wie der Hase läuft. Fragen kostet nix ;)

Trotzdem, eine Sache muss man dazu noch sagen. Es wird eine bestimmte Grenze geben, die Computerspiele nie überschreiten können, selbst wenn sie unbegrenzte Hardwareressourcen haben. Du hast schon richtig festgestellt, dass große Spiele schnell seelenlos wirken können. Diese "Seele", die oft nur durch Details und auch kleine Eastereggs entstehen kann, steht in jeder Hinsicht in Kontrast zur Spielgröße.
Das Limit sind die Programmierer. Auch wenn man mit einer 3 Thz Maschine eine 25.000km² große Welt erschafft, sie wird immer generisch wirken, man wird die Algorithmen früher oder später erkennen, mit der sie kreiiert wurden. Das Gegenmittel dazu sind Menschen, die diese Welt ausfüllen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Sache ist: Man kann nicht einfach 500 Programmierer auf diesen Job loslassen, weil es unmöglich wird, soviele Menschen zu koordinieren ohne, das diese wichtige Kreativität beschnitten wird. Viele komplexe Spiele wurden z.B. nur durch ein sehr kleines Team geschrieben. Bestes Beispiel ist da Dwarf Fortress.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Rollenspiele früher oder später das Actiongenre verdrängen wird. Die Kunden werden erwachsen und so auch ihre Kunden. Action sprach schon immer den männlichen, jugendlichen Spieler an der in den letzten 20 Jahre die Szene dominiert hat. Doch Rollenspiele können viel mehr. Sie richten sich an ernsthafte Leute, die eine neue Welt erleben wollen und der Realität entkommen möchten. Natürlich wird es weiterhin den 20€-Mist geben, der eigentlich nur abzocken will (im TV sind das die Gerichtsshows oder das RTL2-Programm).

Mal sehen wie die Zukunft aussieht. Ob die Kunden mehr und mehr lineares Zeug wie Drakensang, Mass Effect und Need for Speed bekommen wollen, oder ob sie genügend Eigenphantasie aufbringen wollen, um Spiele wie Oblivion eigenständig anzugehen. Ich konnte das erst selbst nicht glauben, bevor ich das an meiner Ex ausprobiert. Sie liebt Spiele wie Sims und Warcraft 3, doch mit Oblivion war sie einfach nur überfordert (Die Kenner kennen die Stelle, wo man am Anfang die Kanäle verlässt und vor einem Fluss steht und eine beeindruckende Landschaft sieht - an dieser Stelle sagte sie: "Und jetzt? Ich bin frei. Was kümmert mich so ein König?" Sie hat aus gemacht)

Ich bezweifle, dass der normale Spieler sich in dicke Regelbücher einlesen will, um faszinierende Welten richtig genießen zu können. Da die Produktionskosten weiter steigen, wird es wohl so wie mit Hollywood ablaufen. Da entstehen fast nur Filme, die eine möglichst breite Masse ansprechen soll. Ein Actionfilm muss also wenigstens eine Frau samt Erotik/Liebesszene haben.

Vielleicht wiederholt sich die Geschichte und wir bekommen bald Titel in Crysis-Grafikqualität mit einem Regelwerk wie Mass Effect oder Knights of the Old Republic (für diejenigen, die es nicht kennen: Sehr verkümmerte Rollenspielregeln) und einer linearen Geschichte - so das keiner Angst haben muss, überfordert zu sein.
 
AW: Never change a running Systheme!

Ich finde eure Abhandlungen äußerst interessant und habe in einigen Passagen zustimmend genickt, aber wenn mir Oblivion als Non-Plus-Ultra-Rollenspiel" präsentiert wird, muss ich doch schlucken. Es hat mich auch nicht überfordert, sondern irgendwann (trotz toller Community-Patches) sogar gelangweilt - ich habe es letztens trotzdem Shivering Isle und Knight of the Nine noch ungeöffnet auf meinem Schreibtisch liegen, wegen Platzmangel gelöscht - und es hat mir nicht wehegtan, wie zum Beispiel KotoR 1, wo ich damals mehrere Male die unterschiedlichen Enden gespielt habe. Da hatte ich Emotionen bezogen auf die Story, bei Oblivion eher optisch, ich war erschlagen von der Größe, bis ich gemerkt habe, wie oberflächlich das ganze ist. Ich will jetzt keinem das Spiel vermiesen, es macht Riesen-Spaß, aber Need for Speed Most Wanted und Mass Effect habe ich genau so gerne gespielt - Fallout 1&2, KotoR 1&2 und The Witcher aber weitaus lieber.
 
AW: Never change a running Systheme!

Ich geb dir vollkommen Recht.

Baldurs Gate II war ein einmaliges RPG-Erlebnis, das mich wirklich fesseln konnte. Nicht dass mir NWN keinen Spaß gemacht hat, aber was die Storytiefe und den taktischen Anspruch der Kämpfe anging konnte es nicht annähernd mit der (sinnvoll gestalteten) Freiheit, den genialen Quests und den epischen Kämpfen von BG2 mithalten. Wie ich damals baff war als ich in den Raum der Twisted-Rune-Quest kam :D Und genau die Quest hat mich motiviert, sie direkt nach der Flucht aus Irenicus' Kerker zu machen..

Ich bekomme schon wieder Lust auf das Spiel wenn ich so in Erinnerungen weile..

Bei Fallout 3 wird es wohl leider das gleiche sein. Meine Erwartungen waren hoch bis ich die Gameplaydemonstration gesehen habe. Hallo? Stupides Rumgeballer mit nem Haufen Gegner alle paar Meter und einem Mini-Nuke-Launcher (welcher Idiot hat das verbrochen, das soll weder Worms noch Unreal Tournament werden..). Aber wenigstens der übertriebene Gewaltgrad scheint zu passen.. "Oblivion with guns", halleluja. Ich werds mir trotzdem zu Gemüte führen, vielleicht werd ich ja positiv überrascht.
 
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@Sir Tommes
Da du SI noch nicht geöffnet hast kann ich rauslesen, dass du nicht mit ROO3 gespielt hast.
Ich kann zwar nur von mir sprechen, aber ich fand Oblivion richtig schlecht (spielerisch).
Dann hab ich ROO3 installiert (was SI benötigt) und bin begeistert.
Mit ROO3 ist das Balancing wirklich super und ich bin auch er Meinung, dass Oblivion so eines der bestzen RPGs ist.

@Wintermute
Sehr schön geschrieben.
Kann ich eigentlich beipflichten.


MfG,
tec
 
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Zugegeben, hab mich um ROO3 nicht gekümmert, muss ich vielleicht mal machen, deinstalliert heißt ja nicht weggeschmissen. Wo gibt es denn genau Infos dazu? Aber genau das nährt ja auch meine Hoffnung bei Fallout 3: Vielleicht richtet es die Community. Nur finde ich es immer schwer, bei einem Spiel ewig lange zu warten, bis endlich die richtige "Version" von irgend jemandem entwickelt wurde.
 
AW: Never change a running Systheme!

Naja, ist alles etwas umständlich =)

Grundlegend gibts ROO3 hier:
http://www.scharesoft.de/joomla/forum/showthread.php?t=18061

Dazu kommt noch, dass man am besten den Oblivion Mod Manager installieren sollte usw...


Find es auch ätzend, dass Fans es am Ende fertig bauen müssen.
Ich würd auch lieber fertige Spiele kaufen. :(


Der Mod-Thread hier im Forum ist auch ganz nett:
https://www.computerbase.de/forum/threads/frisches-oblivion-welche-mods.371211/page-5


MFG;
tec
 
AW: Never change a running Systheme!

Sir Tommes schrieb:
aber wenn mir Oblivion als Non-Plus-Ultra-Rollenspiel" präsentiert wird, muss ich doch schlucken.

Hab ich nicht.
Ist nur ein Beispiel für "Technik" und dient als Grundlage, wie weit die Technik Rollenspiele bringen kann. Das Spiel an sich bewertet habe ich nicht und jep, es gibt bessere Rollenspiele, um mal meine subjektive Meinung zu posten. Oblivion wurde erst durch die Community interessant, vorher strunzlangweilig wegen mitlevelnder Welt. Würg. Siehe auch meine Formulierungen "eines der besten..." "leere Welt" "weitergebracht". Das ist weit entfernt von Non-plus-ultra. Es braucht noch 1-2 Teile, bis da wirklich ein 1++ Produkt rauskommen kann. Allerdings tippe ich eher auf den Gegenteil, da man sicherlich weiter Richtung "breite Masse" entwickeln wird. Im nächsten Teil wird es mit Sicherheit weniger Skills und weitere Entschärfungen geben. Somit ist in meinen Augen die Entwicklung der Elder Scrolls Reihe eigentlich am Ende (Ausser aus technischer Sicht, da können weiterhin Meilensteine gesetzt werden). Ich muss gerade mit etwas Missmut beobachten, dass sich viele Rollenspiele in Adventures mit Rollenspielelementen "umbauen".

Ich antworte nachher ausführlicher, bin gerade etwas eingespannt. :)
 
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AW: Never change a running Systheme!

Mit der Oblivion-Lobhudelei meinte ich auch eher Skoll als dich. Deine Position kann ich durchaus nachvollziehen - und auch bei mir drängt sich die Angst auf, dass gerade Rollenspiele nicht verbessert, sondern bezogen auf den Massenmarkt in Zukunft verschlimmbessert werden ... zum Glück hab ich die ganzen Perlen immer noch zu Hause und einen PC, worauf alle laufen (sogar Wasteland krieg ich im DosFenster noch zum rennen) - was dann wieder zum Thread-Titel passt!
 
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Ich muss gerade mit etwas Missmut beobachten, dass sich viele Rollenspiele in Adventures mit Rollenspielelementen "umbauen".

Genauso lief es zu meiner Enttäuschung mit Bioshock :(
Es war ein atmosphärisch einzigartiges Spiel, die Grafik und die Story waren fantastisch. Aber mit dem tiefgehenden System von System Shock 2, das ein Inventar, viele Charakterwerte und Psifähigkeiten bot, hatte das rein gar nichts mehr zu tun. Das Spielprinzip wurde brutal abgeflacht und war kaum mehr fordernd.
Bei System Shock 2 musste man sich noch entscheiden - Werden die physischen Fähigkeiten aufgebohrt (Stärke, Konstitution etc.) oder konzentriert man sich auf Waffenfähigkeiten? Oder Psi-Fähigkeiten? Oder technisches Wissen (Hacken, Reparieren, Modifizieren..)? Was nehme ich mit, 'ne Hazard-Suit oder doch eine zusätzliche Waffe? Welche Munition?
Bei Bioshock hatte nichts wirklich Konsequenzen. Oh, falsche Plasmiden ausgewählt? Egal, bei der Genbank kann ich das ja alles austauschen, und Adam gibt's sowieso genug.
DAS war für mich eine gewaltige Enttäuschung. Aus dem Szenario und der Geschichte - beides war faszinierend - hätte man so viel mehr machen können. Zumindest sehe ich das so als SShock2-Fan. Es war ein sehr guter Action-Adventure-Egoshooter-Mix, aber nun mal nicht das, was man als anspruchsvoller RPG-Fan erwartet - Und genau diese Erwartung wurde damit geschürt, indem man Bioshock als "spirituellen Nachfolger" der System Shock-Reihe bezeichnet hat.
 
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Nun, Bioshock ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie das Rezept für erfolgreiche Computerspiele in Zukunft aussieht. Eine lineare Handlung, ein wenig Spielraum, ein neues Szenario und dazu noch die altbekannte Ego-Shooter Strategie. Damit war schon Half-Life 2 ein Renner.

Ich wüsste auch nicht, wie man das anders machen soll, wenn man erfolgreich möglichst viele Menschen erreichen will. Die KI in den meisten Spielen ist nicht der Rede wert und wer nach fünf Jahren am Rechner das eine oder andere Actionspiel durch hat, der macht instinktiv auch eine Analyse der KI und ihrer Schwächen (z.B. gingen einige Monster in Diablo 2 nicht durch Türen, in Jagged Alliance 2 öffnete die KI die Tür nicht). Somit bleibt nur ein umfangreiches Skripting, um einer großen Welt Leben einzuhauchen, aber das bedeutet letzten Endes nur, dass die ganze Welt statisch ist.
Statisch heißt, das man das Spiel startet und alle NPCs zu einem beliebigen Zeitpunkt bereit sind, mit einem zu reden. In Oblivion war es so, dass man erst alle Nebenquests erfolgreich absolvieren konnte und nach 120 Ingame-Tagen dann das Amulett in Sicherheit bringt - und dabei sollte das doch Priorität haben.

Viele mögen das nicht, mit ein Grund dafür, dass gute und schlechte MMORPGs seit Jahren so florieren.
Meiner Meinung nach, gab es den Großteil der besten Spiele aller Zeiten zwischen 1997 und 2003, als die 2D-Grafik ihren Höhepunkt erreichte, Spiele noch Produkte für eine kleinere Zielgruppe waren und man wusste, dass sich auch komplexe Titel (wie etwa Icewind Dale 2) verkaufen werden. Parallel zur Filmindustrie geht sowas heute nicht mehr, ein Spiel ist zu teuer geworden. Grafik ist weiterhin das beste Verkaufsargument und so geben einige kleine Firmen viel Geld für die Lizenzierung einer Engine aus.

Irgendwo ist das schon schade, ja. Jeder hat ein bestimmtes Lieblingsspiel und ich kenne niemanden, der dieses Spiel irgendwann fallen lässt, weil seine Grafik nicht mehr auf dem Laufenden ist. Trotzdem ist euch bestimmt schon aufgefallen, dass es schwierig ist, ein gutes - aber altes - Spiel liebzugewinnen, wenn man nicht weiß, was einen erwartet und Pixel in Fliegengröße einem das Leben schwer machen.
 
AW: Never change a running Systheme!

Du sprichst mir aus der Seele - aber wenn die Spieleindustrie wirklich weiter wächst, gibt es vielleicht die ein oder andere Perle von kleinen Spieleschmieden außerhalb von Hype-Produkten und ausgetretenen Pfaden. Problem wird nur sein, auf diese Spiele aufmerksam zu werden.
 
AW: Never change a running Systheme!

Die Frage ist nur, warum die Entwickler diesen Weg weg von guten und hin zu fast-food Games gehen. Wenn man sich z.B. den Fall von Bioware (kann man auch Englisch lesen: The fall of Bioware) ansieht, muss man doch mit dem Kopf schütteln. Erst ein hervorragendes BG2, dann ein immer noch sehr gutes NWN, dann schon die ersten RPG Schwächeanzeichen bei Kotor, das aber noch vom guten Szenario gerettet wird, dann das lahme Jade Empire, und jetzt als Tiefpunkt Mass Effekt.

Für mich ein klarer Abstiegsweg, immer weniger Spielumfang, weniger RPG, dafür immer mehr Action und grafische Effekte. Aber warum?

Es ist ja nicht so, dass die Entwickler nicht wüssten, wie's geht, sie haben ja selbst die hohen Standards geschaffen. Es ist auch nicht so, dass die grafische Entwicklung die klassischen Spielelemente zerstören würde, denn gute Dialoge und Quests haben rein gar nichts mit der Grafik zu tun.

Es würde auch nicht mehr kosten, mal eine glaubhafte Dialogentwicklung zu haben, jenseits von gut-böse Plattheiten und "Ich fasse mal kurz die Geschichte meines Volkes in 10 langweiligen Sätzen zusammen" Dialogoptionen. Bei MassEffekt habe ich mich echt gefragt, ob Bioware nicht eher eine unispirierte Lexikonsoftware entwickeln wollte.

Warum hat sich in den letzten zehn Jahren rein gar nichts bei Dialogregie, Dramatik und Handlungstiefe getan? Ich glaube, es liegt an der Spezialisierung und Schließung der Industrie. Früher waren die Entwickler kreative Allrounder mit vielen Ideen und mäßigem Fachwissen, heute gibt es nur noch Spezialisten, die sich um alles mögliche Gedanken machen, nur nicht um Inhalte. Mal ehrlich, man kann aus dem Hirn eines Informatikers keine philosophisch tiefgreifenden Gedanken erwarten.

Ich bin jedenfalls immer mäßig erheitert über den emotionalen "Tiefgang" vieler Entwickler, wenn sie auf Messen und in Interviews ihre Spiele anpreisen, dagegen besitzen ja Baumstümpfe noch mehr Esprit. Wenn in der Branche noch heute solche zweifelhaften Gestalten wie Peter Molyneux als Visionäre gelten, ist es mit dem kreativen Potential nicht weit her. Vielleicht sollten die echt mal Leute einstellen, die sich damit auskennen, dann wären auch mal ein paar Geisteswissenschaftler und Künstler von der Strasse weg.
 
AW: Never change a running Systheme!

dahum schrieb:
Warum hat sich in den letzten zehn Jahren rein gar nichts bei Dialogregie, Dramatik und Handlungstiefe getan?


Vielleicht sollten die echt mal Leute einstellen, die sich damit auskennen, dann wären auch mal ein paar Geisteswissenschaftler und Künstler von der Strasse weg.

Zu a)
Doch, da hat sich schon was getan. Schau dir z.B. Fahrenheit an. Leider nicht im (Online)RPG Genre.

Zu b)
Deswegen stellen immer mehr Entwickler Storywriter usw. ein. Ich frage mich nur, warum es früher auch ohne explizite Storywriter abartig gute Geschichten gab.
 
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Stolen83 schrieb:
Ich bin heilfroh das Blizz nicht so dumm war und D3 in 3d gemacht haben.

Sir Tommes schrieb:
... das gewisse Etwas, dass man nicht hinkriegt, wenn man als Spieleschmiede auf Erfolg und Massenmarkt setzt.

Blizzard ist dummerweise nur dabei, aus Diablo3 einen reinen Kommerz-Kram zu machen... Seit sie mit World of WarCraft Blut geleckt haben, sind sie IMHO nicht mehr zu retten.
Keine Innovation, keine Liebe mehr zum Detail. Nur noch die Breite Masse befriedigen (was sie zugegebermaßen gut können).

Nein. Blizzard hier aufzuführen finde ich nicht gut. Und ich mochte bisher jedes Blizzard Spiel. Werd mir sicherlich auch Diablo3 kaufen. Aber es wird sicherlich nicht so einzigartig und prägend wie die ersten beiden Teile.

Aber ansonsten kann ich dem Thread nicht zustimmen. Mir gefallen neue RPGs genauso wie alte. Ich habe BG/BG2 geliebt, aber ich mag auch NWN2 (Der erste Teil hat mir nicht so gut gefallen), The Witcher etc.
Das 3D Grafik schlecht sein soll ist absoluter Quatsch. Sicher, früher sah 3D Grafik grauenhaft aus im Vergleich zu schön gezeichneten 2D Hintergründen. Aber diese Zeiten sind doch schon lange vorbei.
Und wieso sollte man nicht auch die Perspektive wechseln? Ob Iso-Perspektive, 3rd Person oder 1st Person Kamera ist mir egal, mir gefällt alles, es hat alles seine Reize.

Meiner Meinung nach finden viele Baldur's Gate immer noch am besten weil es 1) das RPG Genre aus der Versenkung geholt hat, in der es beinahe komplett verschwunden wäre und 2) es somit für viele die erste Begegnung mit dem Genre war. Und da bleibt natürlich ein bleibender Eindruck zurück.

Ich bin zwar auch kein Fan von einfach gestrickten SPielen, ich mag es durchaus komplexer, aber nicht alle Vereinfachungen sind schlecht. Im Drakensang Forum streiten sich die Parteien die die Nordland Trilogie bevorzugen, unter anderem wegen des klassischen Rundenbasierten Kampf-Systems im Gegensatz zu Drakensangs Echtzeit-Runden-Kampf-System (was dem von BG2 entspricht). Meiner Meinung nach ist ersteres einfach nicht mehr zeitgemäß und nimmt nur unnötig Action aus dem Spiel. Aber wie BG2 zeigt, kann das Spiel ja trotzdem sehr komplex sein!

dahum schrieb:
Die Frage ist nur, warum die Entwickler diesen Weg weg von guten und hin zu fast-food Games gehen. Wenn man sich z.B. den Fall von Bioware (kann man auch Englisch lesen: The fall of Bioware) ansieht, muss man doch mit dem Kopf schütteln. Erst ein hervorragendes BG2, dann ein immer noch sehr gutes NWN, dann schon die ersten RPG Schwächeanzeichen bei Kotor, das aber noch vom guten Szenario gerettet wird, dann das lahme Jade Empire, und jetzt als Tiefpunkt Mass Effekt.

Für mich ein klarer Abstiegsweg, immer weniger Spielumfang, weniger RPG, dafür immer mehr Action und grafische Effekte. Aber warum?

Fall of Bioware? Nein. Definitiv nicht. BG2 war grandios. NWN war sehr gut, NWN2 hat mir besser gefallen (Ja, ich weiß, letzteres war nicht von Bioware selbst). Jade Empire war ebenso hervorragend. Es war nicht so komplex wie BG2, aber es war trotzdem gut. Mass Effect hab ich zu wenig gespielt um es wirklich beurteilen zu können, das was ich aber davon gespielt hab, sah sehr gut aus.

Und mit Dragon Age hat Bioware ein RPG in der Mache das hervorragend an BG2 anknüpfen könnte!

Und seien wir mal ehrlich: Auch bei BG2 war nicht alles Gold was glänzte. Es hatte auch Schwächen. Das hat jedes Spiel. Nur scheinen das viele Leute immer zu vergessen, vor allem je älter das Spiel ist.
 
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AW: Never change a running Systheme!

Hm. Ich denke, dass auch Diablo 2 Kommerz-Kram war. Was unterscheidet es großartig vom 3er?

Bioware macht es schlau.
Jade Empire und Mass Effect, um den Massenmarkt zu überrennen. Beides simple Spiele ohne sonderlich hohen Schwierigkeitsgrad oder Anspruch, dafür super inszeniert. Auf der anderen Seite gab´s Kotor und wir es Dragon Age geben, ersteres ungefähr zwischen BG2 und Mass Effect, letzteres deutlich näher an BG2.
 
AW: Never change a running Systheme!

wow,eben den thread entdeckt und kann dem ersteller nur zu 100% zustimmen. hab auch heut erst wieder drüber nachgedacht was für ein geiles spiel bg2 + addon war und wieso es heutzutage sowas nicht mehr gibt...auch diablo2 +lod habe ich seit erscheinen mit immer mal wieder paar monaten pausen dazwischen bis heute gespielt (das sind wieviel jahre...) und es fesselt einfach immer noch. nwn fand ich schlicht und einfach k***e und der 2. teil hat mich irgendwann soo gelangweilt das ichs einfach beendet und deinstalliert hab.momentan hoffe ich auf diablo 3 , sehe das nicht soo negativ wie die meisten alten d2 spieler. ich denke es wird schon nicht soo schlecht werden, aber falls ja dann weis ich auch nicht mehr was ich spielen soll. denn ich mag es nicht spiele nochmals zu spielen die ich schon durchhab (ausnahme diablo 2)
 
AW: Never change a running Systheme!

nwn1 war echt nicht der renner, aber nwn2 fand ich fast so gut wie bg2
und mass effekt war mal was neues
habs 3 mal durchgespielt
drakensang 0 bock weiter zu spielen , weils lieblos gemacht ist (und viel zu einfach für mich...)

solche firmen wie EA usw. müssen viel werbung für games machen
die kosten müssen wieder rein
also baut man games für die breite masse

easy living für alle !!! ^^
 
AW: Never change a running Systheme!

Ist aber nicht meine Devise, da spiele ich lieber ein Spiel wie Drakensang, wo man in meinen Augen das Herzblut der Entwickler an jeder Ecke sieht, als das nicht nur technisch sicherlich bessere Mass Effect, was irgendwo glatt geleckt rüberkommt, aber im Grunde ein Blender ist und in den Nebenmissionen völlig lieblos "nebenher mal so runterprogrammiert" erscheint. Da zeigt sich dann der wahre Charakter - und das ist mir dann irgendwann zu sehr "easy living".
 
AW: Never change a running Systheme!

Danke an Alle für die vielen Impressionen aber auch die Wertfreiheit, Unparteilichkeit und Unvoreingenommenheit die ich in diesem Thread erhalten konnte.
 
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