No-Code EDI Middleware (aaS)

h00bi

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Hallo zusammen,

immer mehr Partner fragen bei uns nach EDI Schnittstellen an. Diese sind so wild und vielfältig, dass wir diese oftmals nicht abdecken können, weil jeder natürlich sein System nativ anbinden und den Aufwand zu uns schieben will.
Wir haben uns vor Jahren schon mal Lobster Data angehört/angeschaut, hat aber das Budget gesprengt. Habe damals auch nicht wirklich nennenswerte Alternativen gefunden.
Bei erneuter Suche bin ich nun recht schnell auf Astera EDIConnect gestoßen, danach wurde es aber auch eher mau.
Crstl scheint der heiße Startup Shice zu sein.
Anveo edi connect schau ich mir gleich mal in einem Webinar an, da es wohl auf M365 Dynamics basiert.

Habt ihr ein EDI Tool im Einsatz, welches verschiedene Belegaustauschprotokolle und Transaktionsstandards hin und her übersetzen kann?
 
Und wer soll sich dann darum kümmern, wen die großen Fabriken von Daimler & Co. ihre Protokolle ändern, was ständig passiert? Deshalb hat man hierfür einen Zwischenpartner. Der kümmert sich um alles und solche Änderungen und reicht an dich die gemappten Daten weiter, welche dann immer die gleiche Struktur haben.

Und einen EDI Standard gibt es nicht. Da hilft es auch nicht über VDA Normen, XML und JSON zu fabulieren. Jeder EDI-Prozess ist immer individuell.
 
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Ich muss dir ehrlich sagen, ich habe es aufgegeben und bin dann folgenden Weg gegangen anstatt es selber zu machen. Grundsätzlich kostet EDI immer einen Haufen Geld und ich sehe noch nicht so richtig den Vorteil, da es einfach keinen richtigen Standard gibt. Da ich mich nicht um die Übermittlung kümmern wollte, habe ich das Unternehmen Ecosio dazwischen geschaltet. Unser Microsoft Dynamics habe ich so angepasst, dass es mit allen EDI-Belegen umgehen kann und über die DUNS oder GLN des Kunden gesteuert wird.

Jetzt ist es die Aufgabe der Ecosio die eingehenden und ausgehenden Belege so zu übersetzen, dass ich es einfach ins Navision einlesen kann und der Partner unsere Belege wiederrum. Wenn es dann mal eingerichtet ist, funktioniert es ohne Probleme bei uns im Haus, aber Ecosio muss eben jede Kundenstruktur einzeln anpassen.

Bin da aber auch mal gespannt, was andere für Lösungen noch aufzeigen können, da ich mit Ecosio als Unternehmen und deren Projektmanagement absolut nicht zufrieden bin.
 
Wo liegt den euer Budget wenn es mit Lobster Data schon gesprengt wird? Ich durfte bereits mit Lobster Data arbeiten und habe für ein Mittelständisches Unternehmen in der Lebensmittelbranche damit das Mapping gemacht. Hier herrscht größtenteils EDIFACT als "Standard". Aber Ausreißer und spezialwünsche gibt es immer wieder.

Glaube die Lizenzkosten waren 7k + diverser Module im Jahr. Lobster Data ist echt mächtig aber ohne Personal das sich da reinfuchst und am Ball bleibt, nicht eben mal durchführbar. Im Unternehmen wurde das im Zuge einer ERP Neuanschaffung durchgeführt da hatte man die Zeit bis zum Go Live alles umzusetzen. Danach war aber auch ein hoher Automatisierungsgrad erreicht und kaum noch händisches eingreifen notwendig.

Das die Partner alles schlüsselfertig wollen, kenne ich auch, hier hängt es davon ab wer am längeren Hebel sitzt, diktiert die Umsetzung. Leider.

Die Übertragungsart ist auch wichtig, am besten eignet sich AS2, alte klitschen nehmen aber immer noch X400 oder haben so wünsche wie FTP oder E-Mail.

Ansonsten wenn wir bei Dienstleistern sind fällt auch Seeburger.com immer mal wieder.
 
Bei uns ist die Basis OpenTrans 2.1, da das ERP das am besten verarbeiten kann.
Shark1705 schrieb:
da ich mit Ecosio als Unternehmen und deren Projektmanagement absolut nicht zufrieden bin.
Das ist natürlich ein unschöner, aber wichtiger Nebensatz.
Ich würde aber trotzdem mal eine Anfrage raushauen um eine große Hausnummer zu bekommen, was das komplett bei einem externen Dienstleister kostet.

Enotsa schrieb:
Lobster Data ist echt mächtig aber ohne Personal das sich da reinfuchst und am Ball bleibt, nicht eben mal durchführbar
Das sehe ich genauso. Allerdings brauchen wir mit einem No-Code EDI keinen sackteueren (externen) Softwareentwickler für die Anbindung sondern nur einen halbwegs fähigen IT-ler.
Dazu kommt, dass es momentan halt viel Stückwerk ist. Lass da mal noch 10 Partner dazu kommen, dann sind die 10 Inselllösungen umständlicher als 1 mächtiges EDI Tool.

Enotsa schrieb:
Gaube die Lizenzkosten waren 7k + diverser Module im Jahr.
Wir waren "damals" bei ~2500€ im Monat(!) für einen Mustervorgang. Oder halt irgendwo bei 30k-50k bei Kauf exkl. Support.

Enotsa schrieb:
Wo liegt den euer Budget wenn es mit Lobster Data schon gesprengt wird?
Das Budget ist flexibel, wichtig ist uns ein ROI innerhalb 12 Monate.
D.h. wir binden aktuell nur Partner an, bei denen wir einen klaren finanziellen Benefit erwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube euer Ansatz ist der verkehrte. Wir zahlen zwar "nur" ca. 300 €/Monat bei 200 Vorgängen, jedoch würde ich eher einen Mitarbeiter einstellen, da dieser weitaus flexibler ist, bei geringeren Kosten/Vorgang. In unserem Fall beträgt aber der Zeitbedarf für das Erfassen und senden von Belegen vielleicht 10% der Tätigkeit, es wird mehr Zeit damit verbracht Schiffe und Flugzeuge zu steuern oder Produktionen einzutakten, wobei das EDI nicht hilft.

Einen ROI sehe ich nicht und man darf sich da auch nicht geißeln lassen von großen Unternehmen, man ist ein Partner und wenn dann solche Anforderungen kommen, muss man es eben sein lassen, da die Kosten keiner bezahlt. Und nein es ist auch im Automobilbereich keine Pflicht, aber viele sagen einfach ja dazu. Wir statten zum Beispiel das neue Mercedes Cabrio in der kompletten Dachkonstruktion in der Serie aus und haben bis heute keine dieser Knebelverträge unterschrieben. Die Tests sind aber alle mit unseren Bauteilen abgeschlossen worden und auch in die Serie eingesteuert worden, Kauffreigabe ist ja dann irgendwann 2024.
 
Enotsa schrieb:
Die Übertragungsart ist auch wichtig, am besten eignet sich AS2, alte klitschen nehmen aber immer noch X400 oder haben so wünsche wie FTP oder E-Mail.

Mit einem Dienstleister, welcher dazwischen steht, spielt das alles gar keine Rolle mehr. Kleinere Kunden machen dann sowas wie WebEDI. Das bedeutet, der Anwender geht in ein Portal, läd sich dort eine CSV, welche dann ins ERP eingespielt wird. Bei größeren Kunden stellen diese Dienstleister eine Software, welche im Serverklo läuft. Diese spielt dann direkt ins ERP ein oder zieht die Nachrichten raus.

Enotsa schrieb:
Ansonsten wenn wir bei Dienstleistern sind fällt auch Seeburger.com immer mal wieder.

Die waren bisher immer mittelmäßig, was wohl in der Branche bereits als besonders gut gilt. Nein, Spaß bei Seite, hatte bisher jedes Projekt mit denen zum Erfolg gebracht. Arbeiten will ich aber garantiert niemals in dem Laden.

Der Vorteil dieser Dienstleister ist garnicht mal so sehr der technische Aspekt. Diese Dienstleister dienen vorallem als Clearing Partner. Wenn du einen Auftrag für ne Million bekommst und fristgerecht lieferst, kann der Kunde nicht einfach sagen, das habe ich doch garnicht bestellt.

Shark1705 schrieb:
man ist ein Partner und wenn dann solche Anforderungen kommen, muss man es eben sein lassen, da die Kosten keiner bezahlt.

Das ist doppelt falsch. Es war schon immer so, dass die großen den kleinen die Geschäftsprozesse vorgeben. Auch wenn du einen tollen Abnahmevertrag hast, was willst du machen, wenn Platzhirsche wie ZF oder die großen Autohersteller daherkommen und EDI mit Konsi bi ba bo einfordern, ansonsten wäre der Vertrag weg. Was du hier vorschlägst, ist Fabriken mit mehreren hundert Mitarbeitern zu schließen, weil man stur ist. Hoffentlich wirst du niemals Entscheider in diesen Bereich.

Shark1705 schrieb:
Grundsätzlich kostet EDI immer einen Haufen Geld und ich sehe noch nicht so richtig den Vorteil, da es einfach keinen richtigen Standard gibt.

So teuer ist das alles nun wirklich nicht. Ein Kunde, bezahlt für einen sehr einfachen EDI Prozess beim Dienstleister gerade mal 900€ im Jahr. Also für Unternehmen quasi kostenlos. EDI-Berater wie ich kosten auch nicht wirklich Geld. Mein Tagessatz bei EDI-Themen sind gerade mal traurige 1400€ am Tag. Wenn man die ganzen Kosten für Anwender, welche den ganzen Tag ABs, Warenein/ausgänge und Rechnungen buchen, dann ist der ROI ganz schnell erreicht. Und dann gibt es eben keine menschlichen Fehler mehr. Und Rechtssicherheit ist eh unbezahlbar.

Gruß,
aluis
 
Irgendwie kommen hier Sachen durcheinander. Seit wann bucht EDI? Bei uns schickt EDI nur Daten (Aufträge, Lieferplanabrufe, Vorschauen, Lieferscheine & Rechnungen) hin und her, bucht weder Vorgänge, noch in der Logistik. Des Weiteren sind unserer Kunden im Bereich der 1-5 Mrd. Euro/Jahr unterwegs und wir bedienen diese seid mehr als 45 Jahre sehr erfolgreich. Die Hoffnung dass ich hoffentlich kein Entscheidungsträger bin, muss ich dir leider nehmen, da ich als letztes Entscheide und dafür aber auch für meine Mitarbeiter und mein Unternehmen gerade stehe. Es scheint also so, dass wir mit unserem kleinen Prinzenreich (nur 40 Mitarbeiter + ca. 200 in der Produktion) doch glücklich und erfolgreich sein können.

Man braucht auch etwas Gelassenheit in der Geschäftswelt und EDI wird teilweise extrem überschätzt, und wer es wirklich ernst drauf anlegt, der stellt seinem Lieferanten WebEDI zur Verfügung, so wie du bereits geschrieben hast. Das klappt zum Beispiel mit allen Produktionswerken von Liebherr ohne Probleme. Am Ende sind die angeblichen Platzhirsche auch wieder von den kleinen abhängig. Deutschland besteht nicht aus den großen Unternehmen, sondern aus vielen kleinen Unternehmen. Gerne kann von mir uns auch ZF die Aufträge abnehmen, was jedoch nie passieren wird. ZF ist nicht unser Konkurrent, sondern unser Kunde. Des Weiteren hatte ich ja auch geschrieben, dass wir EDI nutzen können, aber dein Vergleich zeigt mir auch, dass du noch nie ein Unternehmen aus dem produzierendem Gewerbe geführt hast, um einzuschätzen wo EDI in den gesamten Unternehmensprozessen überhaupt steht.

Ja EDI unterstützt bei der Datenübermittlung und deren Interpretation und Eingabe, aber nur solange wie beide Partner auch die Daten richtig pflegen. Den Menschen jedoch kann ich universell einsetzen, er kann auch mit Verstand Entscheidungen treffen. Und mal ehrlich, ein Unternehmen, was heute noch manuell bucht, denkt garantiert nicht über EDI nach. Was nimmt einem Unternehmen mehr Arbeit ab, 20 Kunden die EDI nutzen wollen oder 3000 Debitoren die manuell gebucht werden müssen? Auch dein Vergleich im Warenausgang hinkt extrem, wie lange dauert der Buchungsvorgang im Vergleich zum Kommissionieren? Ich schaffe es also 0,1 Sekunden zu sparen, den Mitarbeiter der Sachen packt oder Umlagen oder aus Kisten nimmt, der ist trotzdem noch da.

Am Ende ging es ja hier aber nur darum ein paar Ideen zu sammeln und da wurden hier ein paar Unternehmen genannt. Je nach Branche wollte ich jedoch darauf hinweisen, dass es nicht immer von Erfolg mit mehr Aufträgen gekrönt ist. Dass man Vorgänge optimieren kann, bin ich auch dabei, aber nur wenn man nichts anderes mehr hat zum optimieren. Wenn dann EDI auch noch zum USP werden soll, dann wird es ganz dünnes Eis, da jedes Unternehmen EDI einführen kann, wenn man es darauf anlegt, wo ist dann der Vorteil geblieben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Teil des EDI "Drucks" kann man ja schon rausnehmen, wenn man einen Webshop hat.
Unsere Kleinkunden bestellen größtenteils online.
Diese Bestellungen verursachen am Telefon oder per Email gemessen am Ertrag viel zu viel Prozesskosten.

Bestellungen über Plattformen sind Prio1 bei der automatisierten Abwicklung. Diese ständig per Copy and Paste zu übertragen ist schon ein richtig stupider Dummyjob, der aber 100% korrekt ausgeführt werden muss.

Wenn man nun noch zusätzlich ein Multi-Format-EDI für die größeren Kunden bietet, werden theoretisch einige Personalkapazitäten frei.


Das schöne bei einem Dienstleister für EDI ist natürlich auch, dass ich das jederzeit wieder kündigen kann, wenn kein ROI absehbar ist. Die Frage ist natürlich, wie der Kunde das aufnimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das unterschreibe ich sofort. Die Etablierung des Webshops hat sich direkt bei uns von Anfang an gelohnt. Wir beliefern und anderem 400 technische Händler in ganz Europa und es gab hier ein paar Spezialisten, die natürlich jede Kleinigkeit anfragen müssen und dann auch noch über den Preis wegen 0,01 € diskutieren mussten.

Hier konnten wir sofort freie Kapazitäten in den Vertriebsteams und in der Kundenbetreuung freischaufeln.
 
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