Noob fragt: Warum ist ein NAS kein Backup?

Ichtiander schrieb:
Alles Andere ist für den Privatgebrauch überdimensioniert.
Kommt drauf an, wie wichtig einem selber seine Daten sind!
Es gibt einige, die ich NIE IM LEBEN verlieren wollen würde.
Dafür nehme ich gerne das ein oder andere in Kauf, an Aufwand.
 
Danke für die zahlreichen und raschen Rückmeldungen. Also, ich hätte mir natürlich denken können, dass ich mit einem Satz wie "warum ein NAS kein Backup darstellt" hier nicht davonkomme. Vielleicht hätte ich präziser formulieren müssen: "warum ein NAS in meinem Fall nicht einen kleinen Teil der Backup-Strategie, zusätzlich zu 3-2-1, darstellen kann"
Nochmal:
  • Original-Daten sollen perspektivisch im NAS liegen
  • mache brav 3-2-1
  • bin gebranntes Kind mit Hardwaredefekten.
Kann dann ein Raid-1-Betrieb nicht ein zusätzliches Element darstellen? Aus den zahlreichen Gegenargumenten lese ich vor allem, dass es nicht ausreicht als Backup, aber darum ging es mir ja nicht. Umgekehrt scheint es ja doch ein Zusatzfeature (ich schreibe es nochmal, damit es nicht Verwirrung gibt: ZUM 3-2-1) sein zu können.
 
@Yasmin

Ich würde dir sehr empfehlen, ein NAS zu kaufen, das Btrfs unterstützt, und dann ein RAID1 einzurichten. So kannst du in gewissem Abstand einen Btrfs-Scrub durchführen; dabei werden die Prüfsummen abgeglichen und bei Bedarf wird aus der Redundanz (welche das RAID bietet) korrigiert.

Siehe z.B. hier unter 2. :
https://blog.synology.com/ger/was-ist-data-scrubbing-2-mechanismen-zur-datenbereinigung/

Dann zusätzlich noch ein bis zwei Backups (das zweite außer Haus) und du bist ganz gut aufgestellt, würde ich sagen.
 
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Yasmin schrieb:
Kann dann ein Raid-1-Betrieb nicht ein zusätzliches Element darstellen?
Nein. Ein Raid schützt NIE vor Datenverlust.
Es erhöht "nur" die Verfügbarkeit.
 
Skudrinka schrieb:
Nein. Ein Raid schützt NIE vor Datenverlust.

Das ist so pauschal nicht richtig. Wenn eine der Platten abkackt, schützt es natürlich vor Datenverlust - es ist nur eben kein Backup.
 
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Banned schrieb:
Ich würde dir sehr empfehlen, ein NAS zu kaufen, das Btrfs unterstützt, und dann ein RAID1 einzurichten. So kannst du in gewissem Abstand einen Btrfs-Scrub durchführen; dabei werden die Prüfsummen abgeglichen und bei Bedarf wird aus der Redundanz (welche das RAID bietet) korrigiert.

Siehe z.B. hier unter 2. :
https://blog.synology.com/ger/was-ist-data-scrubbing-2-mechanismen-zur-datenbereinigung/
Danke für den Hinweis, darauf werde ich achten - das DS223j scheint das zu tun: https://www.synology.com/de-de/comp...ierte Lösung für Dateiverwaltung und Freigabe

Dein Link funktioniert leider nicht, habe nochmal gegoogelt, Link scheint aber aktuell zu sein...
Ergänzung ()

Banned schrieb:
Das ist so pauschal nicht richtig. Wenn eine der Platten abkackt, schützt es natürlich vor Datenverlust - es ist nur eben kein Backup.
Danke. Eigentlich ging es mir nur darum. Das ist doch ein Baustein. Vielleicht hätte ich die Frage so stellen sollen.
 
Banned schrieb:
Wenn eine der Platten abkackt
..kann man produktiv weiterarbeiten. Nicht mehr und nicht weniger.
Beim rebuild "kackt" dann die andere Platte ab, da sie ungewöhnlich stark beansprucht wird.
Gab es schon alles - SUFU :)
 
Skudrinka schrieb:
..kann man produktiv weiterarbeiten. Nicht mehr und nicht weniger.

Naja, also die Logik, dass wenn du die Daten auf zwei Datenträgern hast und eine stirbt, diese noch auf der anderen vorhanden sind, und es somit zu keinem Datenverlust kommt, erschließt sich eigentlich unmittelbar.

Skudrinka schrieb:
Beim rebuild "kackt" dann die andere Platte ab, da sie ungewöhnlich stark beansprucht wird.

Quatsch. Was soll daran ungewöhnlich stark sein? Wenn man einen Scrub durchführt, werden die Daten beider Platten komplett geprüft (bei Btrfs ähnlich wie bei ZFS wahrscheinlich zusätzlich die Daten des Dateisystems) und mit den Prüfsummen abgeglichen. In großen IT-Anlagen läuft ein Scrub idR mindestens einmal die Woche - und dabei gibt es parallel noch die gewöhnlichen Zugriffe von außen (man sucht sich dafür dann natürlich Zeiten aus, in denen es nicht so viele Abfragen gibt). Würde das stimmen, was du sagst, würden denen (und etlichen Privatnutzern, die mit Scrubs arbeiten) ständig die Platten abrauchen.

Eine Festplatte, die bei starker Beanspruchung automatisch nen Abgang macht, würde kein Hersteller anbieten. Enterprise-Hardware ist sogar gerade dafür konzipiert, dauerhaft hohe Work Loads zu bewerkstelligen. Aber auch Consumer-HDDs geben natürlich nicht den Geist auf, wenn sie mal intensiv beansprucht werden.
Komische Vorstellungen hast du da...

Skudrinka schrieb:
Gab es schon alles - SUFU :)

Das ist aber nicht repräsentativ. Und klar kann eine Platte bei einem Rebuild nen Abgang machen. Genau für solche Eventualitäten gibt es RAIDs mit mehrfacher Parität - bei Privatnutzern tut es normalerweise einfach das zusätzliche Backup.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ichtiander schrieb:
Alles Andere ist für den Privatgebrauch überdimensioniert.
Ich werde den Eindruck nicht los das jede solide Backup Strategie für den Privatgebrauch völlig überdimensioniert ist. Wie wäre es denn mal von den Festplattenherstellern bessere Qualität zu verlangen? Ich würde locker einen 100-200 mehr für jede Platte zahlen wenn ich wüsste das die mindestens 5 Jahre auf jeden Fall hält und sich lange vorm Abschied nochmal bei mir meldet damit ich in Ruhe die Daten auf eine andere Platte kopieren kann. Mir geht das auf die Nerven das hier jeder erwartet das Privatnutzer irgendwie 5000€ für Backup Strategien locker machen sollte. Ich bin keine Firma, ich hab keinen Admin, darf ich deshalb keine sicheren Daten haben?
 
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futzi schrieb:
Wie wäre es denn mal von den Festplattenherstellern bessere Qualität zu verlangen?
Wie sagst du denn dem Gewitter das bei dir bitte kein Blitz in der Nähe einschlagen soll um deine Hardware zu grillen?

Dem Einbrecher das er deine Festplatte bitte liegen lassen soll?

...

Die Haltbarkeit von Festplatten ist bei solchen Themen nicht das Problem. Je nachdem wie wichtig dir deine Daten sind musst du eben für dich die Risiken abschätzen welche du abdecken möchtest.
 
Das hin und her.

Nimm dir ein Preis X, dafür kannst du eine Lösung Y umsetzten!
Wenn im NAS die Orignal-Daten liegen, dann spiegeln, USB-HDD als Backup und wo anders ein billiges NAS als Backup...
Ich mach das auch so, nur noch das billige NAS wo anders als Datenkopie fehlt.
 
Yasmin schrieb:
  • Original-Daten sollen perspektivisch im NAS liegen
  • mache brav 3-2-1
Genau so läuft das bei mir hier privat u. auch in der Firma.
Der Vorteil - man hat auf alle Daten konsistenten Zugriff u. es liegt auf keinem Client Datenzeug rum, das dann nicht in einem Backup enthalten wäre.
Ein NAS ist in 1.Linie nichts anderes, als ein zentraler Fileserver (gut, mit mögl. Zusatzfeatures).


Yasmin schrieb:
Kann dann ein Raid-1-Betrieb nicht ein zusätzliches Element darstellen? Aus den zahlreichen Gegenargumenten lese ich vor allem, dass es nicht ausreicht als Backup, aber darum ging es mir ja nicht.
Dass ein Raid-1 nichts mit Backup zu tun hat, ist dir ja bekannt - trotzdem würde ich es immer empfehlen, wenn das NAS als zentrale Datenablage genutzt wird u. nicht für Film-/Musikspielereien, wo es nur um Bereitstellung geht.

1. In Zusammenhang von BTRFS sind Bitfehler dedektierbar u. behebbar.
2. Wenn 1 Platte Probleme bekommt, hat man noch die Möglichkeit umgehend nochmalig ein Backup zu ziehen (falls man das nicht täglich macht)

Man könnte das NAS dann noch produktiv nutzen (bis die Ersatzplatte eingebaut ist), wenn man den Backupturnus entsprechend kürzt (oder bereits so am laufen hat), respektive sich die Arbeit beim resilvern (Wiederherstellung des Raids) erleichtern.

Du bist schon richtig dran - alle Daten zentral u. organisiert auf's NAS.
Vom NAS ausgehend dann die Backup-Strategie fahren - das ist dann quasi der einzige Rechner, der gesichert werden muss - und damit erleichtert man sich auch das ganze Backup-Prozedere.

Bezüglich der Anschaffung (falls es tatsächlich eine Syno wird) würde ich Dir allerdings eine 224+ nahelegen (als Haupt-NAS), z.B. für die Verwendung von ABB Übersicht-Pakete
 
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@Yasmin
Ich kann dir keine Frage auch nicht beantworten. Ich habe deine Frage auf Anhieb verstanden und eine passende Antwort mich auch interessiert. Ich weiss auch das im Forum viele gibt die nur ein paar Stichworte sehen und dann ihre Meinung vehement darlegen, als ob das die Offenbarung wäre.
Ich nutze mein NAS auch als Zentraler Datenspeicher, und sicher von dem aus. Die mir wichtig Daten sind auf Raid 1 gespeichert. Bisher hat sich das NAS bewährt. Ich musste schon ein paar Mal ungeplant Windows erneuern. Dank Syncronisationsprogramm (noch Qsync) geht das recht schnell. Auch sind mir im NAS (2 Bay) 3 Samsung SSDs nacheinander ausgefallen.
Bei Qsync Syncronisationsprogramm (in diesem Pumkt bietet Qnap in meinen Augen mehr als Synology) geht dieses vom NAs aus und hier merkt man leistungsfähigere Prozessoren im NAS. Daher meine Empfehlung in diesem Fall etwas leistungstärkeres zu nehmen.
PS. Man kann ein NAS auch Zeitgesteuert oder per WoL starten, darauf ein Backup machen lassen und wieder herunter fahren lassen (Synology bieten einen Timer für das herunterfahren an).
 
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Man kann ein NAS als Backupmedium verwenden . Unter folgenden Voraussetzungen:
Das NAS ist nur am Netz ( Strom und LAN) während der Backupvorgänge
Und ( wie auch bei allen anderen Backupmedien): Es werden nur Duplikate auf ihm gespeichert.
Ein RAID ist kein Backup, weil bei ungewollten Veränderungen durch Bedienfehler oder Malwarebefall alle Kopien gleichzeitig geändert werden und somit kein "Original" mehr zur Verfügung steht.
 
Banned schrieb:
Seltsam. Bei mir einwandfrei.
Jetzt gings!
TechX schrieb:
Man könnte das NAS dann noch produktiv nutzen (bis die Ersatzplatte eingebaut ist), wenn man den Backupturnus entsprechend kürzt (oder bereits so am laufen hat), respektive sich die Arbeit beim resilvern (Wiederherstellung des Raids) erleichtern.

Du bist schon richtig dran - alle Daten zentral u. organisiert auf's NAS.
Vom NAS ausgehend dann die Backup-Strategie fahren - das ist dann quasi der einzige Rechner, der gesichert werden muss - und damit erleichtert man sich auch das ganze Backup-Prozedere.

Bezüglich der Anschaffung (falls es tatsächlich eine Syno wird) würde ich Dir allerdings eine 224+ nahelegen (als Haupt-NAS), z.B. für die Verwendung von ABB Übersicht-Pakete
Ja, so oder so ähnlich habe ich das auch vor. ABB für Active Business Backup? Allerdings ist die 224+ doch ein gutes Stück teurer. Die 223j bietet ja das Hyper Backup und das scheint mir zwar nicht so umfangreich, aber doch ausreichend. Kann ich über Hyper Backup nicht einfach auch inkrementelle Backups von der gesamten Platte erstellen?
 
Yep - Active Business Backup
Ist nur ein Beispiel - ich hatte Dir die App-Auswahl verlinkt - da sieht man, welche Anwendung welches NAS voraussetzt. Mit ABB kannst Du halt auch Clients sichern, falls gewünscht/nötig.

Hyper Backup kann verschiedene Pläne fahren (u. auch die Konfig mit sichern) u. die zudem geht auch noch der "normale Sync". Aus der Sicht passt das schon.

Solang Du nicht vorhast weiter Apps grossartig nutzen zu wollen (und/oder häufiger auf der Oberfläche des NAS arbeitest), kann man mit einem j-Modell glücklich werden - aber mit dem Essen kommt auch der Appetit u. den kann ein j-Modell jäh verderben, da nicht besonders leistungsstark u. RAM nicht erweiterbar.

Das wäre aber trotzdem kein Beinbruch, wenn ein Mehrbedarf entstünde - ein j-Modell wird auch gerne als Backup-NAS eingesetzt (als Teil der 3-2-1 ;))
 
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Auf meinem NAS sind alle meine Daten und ich greife vom Rechner, Handy drauf zu. Das NAS ist für mich nicht Teil der Backup-Strategie. Die Daten da drauf will ich aber zusätzlich sichern. Damit das NAS auch mal kaputt gehen kann und meine Daten nicht futsch sind. Da aber auch die Backup-Platte kaputt gehen kann, muss noch mindestens ein zweites Backup her auf einem weiteren getrennten Datenträger. Cloud ist für mich nicht praktikabel. Kann da zwar immer weiter Daten raufladen aber wenn ich die mal alle wieder runterladen muss dann hab ich ein Problem (mit meinem popeligen 100 Mbit Down / 30 Mbit Up-Anschluss).
 
Oli_P schrieb:
Auf meinem NAS sind alle meine Daten und ich greife vom Rechner, Handy drauf zu. Das NAS ist für mich nicht Teil der Backup-Strategie.
Ist es doch, da es der zentrale Ausgangspunkt deiner ganzen Backups (wie auch immer gelöst) ist - gerade das ist ja auch ein Vorteil, dass man nur noch den Datenbestand EINES Gerätes sichern muss u. nicht von vielen verschiedenen.

Das, von mir oben angesprochene, Backup-NAS ist ein zusätzliches NAS und nicht das Hauptgerät!
In so einem Fall hätte man dann 2 ;)
Ob jetzt die 2. als bequemere Variante der ext. USB-Platte dient oder besser gleich an einem anderen Standort steht (z.B. bei den Eltern, Verwandten, Firma etc.) entscheidet jeder persönlich.
 
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