Noob fragt: Warum ist ein NAS kein Backup?

Yasmin

Cadet 4th Year
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105
Liebe Community, ich möchte mir demnächst mein erstes NAS zulegen. Ich nutze zuhause zwei Rechner, habe ein Teil auf lokalen Festplatten und einen Teil auf der Dropbox und will endlich mal Ordnung schaffen und alles an einen Platz bringen. Ich brauche daher nur einen Datenspeicher und dachte an ein Synergy D223j mit zwei WD Red Plus HDD (soll leise sein).

Nun lese ich hier immer wieder, dass ein NAS kein Backup darstellt und verstehe es nicht so ganz. Mir ist klar, dass ein NAS im Raid-1-Betrieb als Backup allein nicht ausreicht und auch die 3-2-1-Regel nicht erfüllt. Aber wäre es nicht sinnvoll als ein Element in der Backup-Kette? Ich würde zusätzlich noch ein Backup in der Cloud und eins Hardcopy-Backup außerhalb der Wohnung anlegen. Dann könnte es doch ein weiteres Sicherungs-Element sein, oder? Ich hatte in der Vergangenheit zweimal defekte Lese- und Schreibköpfe bei Festplatten und dachte, dass ich mir die Nervereien dadurch mit einem NAS ersparen kann.
Oder macht das alles keinen Sinn und ich kaufe mir nur ein 1-Bay-NAS? Freue mich auf eure Antworten!

Edit: Oder gibt es dafür innerhalb des NAS eine sinnvollere Lösung? Nicht spiegeln, sondern täglich ein Backup von NAS-HDD 1 auf NAS-HDD 2?
 
Yasmin schrieb:
Nun lese ich hier immer wieder, dass ein NAS kein Backup darstellt
Eine NAS hängt immer am Stromnetz.
Kommt es zum Blitzeinschlag, zur Überspannung, sind deine Daten weg.
Fällt sie auf den Boden, sind deine Daten weg.
Brennt deine Hütte ab, sind deine Daten weg.

Eine NAS ist permanent im LAN.
Fängst dir nen Virus ein, sind deine Daten weg.
Löscht du versehentlich Daten, sind deine Daten weg.

USW...

Ein Backup ist ein Medium, dass an unterschiedlichen Orten in mehrfacher Ausführung aufbewahrt wird.
Und nicht permanent am Netz hängt.
 
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Yasmin schrieb:
ein Element in der Backup-Kette
Wie du selbst schon richtig angemerkt hast, es ist ein Teil der Backupstrategie. Ein NAS für sich allein ist eben kein Backup.

Ansonsten klingt dein Plan doch gut - die Backups - zumindest das in der Cloud - solltest du aber verschlüsseln.
 
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Skudrinka schrieb:
Eine NAS hängt immer am Stromnetz.
Kommt es zum Blitzeinschlag, zur Überspannung, sind deine Daten weg.
Fällt sie auf den Boden, sind deine Daten weg.
Brennt deine Hütte ab, sind deine Daten weg.
Ja, das habe ich ja verstanden. Es ging mir darum, ob es ein zusätzliches sinnvolles Element zu 3-2-1 darstellen kann oder ob man sich das sparen kann.

zeaK schrieb:
Wie du selbst schon richtig angemerkt hast, es ist ein Teil der Backupstrategie. Ein NAS für sich allein ist eben kein Backup.

Ansonsten klingt dein Plan doch gut - die Backups - zumindest das in der Cloud - solltest du aber verschlüsseln.
Danke für die Info. Cloud-Backup verschlüsseln ist ein wichtiger Punkt, den ich noch nicht bedacht habe. Geht das mit Bordmitteln bei Synology? Außerdem, macht mein Edit-Kommentar oben irgendwie Sinn?
 
Daten die mir wirklich wichtig sind und auch in 50 Jahren noch sicher lesbar sind (falls es bis dahin die Laufwerke noch gibt), die brenne ich auf M-Disks. Ist aber halt langsam und sehr teuer, weniger das Laufwerk, sondern die Datenträger.
 
Liebe Kommentatoren, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt: Ich will mit dem NAS nicht 3-2-1 ersetzen, sondern NAS+3-2-1 machen und frage mich, ob ich einen Vorteil habe oder es mir sparen kann.
 
Warum sollte ein NAS keine geeignete Backup-Lösung sein?
Richtig ist, dass das NAS alleine keinen 100% Schutz darstellt.

Stromnetz, Naturgewalten etc. können natürlich alles in deinem Haushalt zerstören. Deshalb sollten weitere Kopien - wenn man 100% sicher sein möchte - noch woanders (Cloud, externe Datenträger außer Haus, ...) gesichert werden. Aber mit einem NAS (und natürlich entsprechend Backups darauf) bist du bereits besser aufgestellt, als gefühlt 95% der PC-User.
 
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sagen wir so. ein nas (egal ob raid1 oder nicht) auf dem du deine wichtigen daten zusätzlich zu deinem pc, oder laptop, oder externer festplatte sicherst ist ein viel viel besseres backup als gar keins.

einer zertifizierung für gewerbe wird es nicht standhalten. :)
 
Creeping.Death schrieb:
Warum sollte ein NAS keine geeignete Backup-Lösung sein?
Weil auf ihr die "Original-Daten" liegen.
Dann wäre jeder Datenträger IM PC auch ein Backup..
Das macht keinen Sinn.
 
Alles kann ein Backup sein. Ein Stück Papier kann ein Backup sein.
Aber das relevante ist wie gesagt die Backupstrategie.

@Skudrinka: Mir geht es um den Satz "Nun lese ich hier immer wieder, dass ein NAS kein Backup darstellt und verstehe es nicht so ganz."
Und der Satz für sich ist einfach falsch. Kann sein, dass das ihr NAS kein Backup darstellt. Es kommt immer auf den Einzelfall an. Die Aussage ist aber eine Verallgemeinerung.
 
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Ein NAS hat im Sinne eines Backups auch den Nachteil, dass die im Netzwerk darauf zugreifenden PCs in der Regel eine permanente Verbindung haben. Beispielsweise weil es dauerhaft als Netzwerklaufwerk einegbunden ist. Schadcode auf einem PC kann also ohne Weiteres auch die Daten auf dem NAS unbrauchbar machen.

Und dann kommt auch drauf an, wie die Daten mit dem NAS abgeglichen werden. Wird da einfach nur die Daten der PCs mit dem NAS synchronisiert, landen auch alle Änderungen direkt auf dem NAS und damit auch unabsichtliches Löschen.
 
Yasmin schrieb:
NAS im Raid-1-Betrieb als Backup
RAID-1 bringt dir übrigens auch fast nichts außer einer etwas höheren Verfügbarkeit (die man privat eher nicht braucht). Gegen viele Hardwaredefekte außerhalb der Platte bringt's nichts und Softwarefehler/-Angriffe schreiben direkt auf beide Platten.
 
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Skudrinka schrieb:
Weil auf ihr die "Original-Daten" liegen.
Dann wäre jeder Datenträger IM PC auch ein Backup..
Das macht keinen Sinn.
Das hängt von der Art des Backups ab.

Das macht schon Sinn, wenn die "Original-Daten" auf dem PC liegen und das NAS die Backups davon enthält.
 
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Yasmin schrieb:
Ich nutze zuhause zwei Rechner, habe ein Teil auf lokalen Festplatten und einen Teil auf der Dropbox und will endlich mal Ordnung schaffen und alles an einen Platz bringen. Ich brauche daher nur einen Datenspeicher und dachte an ein Synergy D223j mit zwei WD Red Plus HDD (soll leise sein).
Creeping.Death schrieb:
Das macht schon Sinn, wenn die "Original-Daten" auf dem PC liegen und das NAS die Backups davon enthält.
Danach sieht es aber nicht aus.
 
Und mir geht es um diese Formulierung. Diese ist einfach falsch. Sie mag in ihrem Fall für ihr NAS stimmen. Eine Verallgemeinerung ist dennoch nicht möglich. Und so einen Satz sollte man auf keinen Fall unkommentiert da stehen lassen.
Yasmin schrieb:
Nun lese ich hier immer wieder, dass ein NAS kein Backup darstellt und verstehe es nicht so ganz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Creeping.Death schrieb:
Das macht schon Sinn, wenn die "Original-Daten" auf dem PC liegen und das NAS die Backups davon enthält.
Aber auch nur dann, wenn das NAS nicht nur eine Synchronisation der Daten hat., sondern Änderungen an den Daten inkrementell speichert, so dass der Stand vor einer (ungewollten) Änderung noch erhalten bleibt.
 
Skudrinka schrieb:
Danach sieht es aber nicht aus.
Ist anhand dessen, was der TE schreibt nicht so ganz ersichtlich.
Ich lese NAS + Backup und gehe daher erst mal davon aus, dass dass das NAS Backups enthält. Wenn das NAS nur - wie der Name suggeriert - als "Netzwerkspeicher" benutzt wird, dann handelt es sich um kein "Backup".

mibbio schrieb:
Aber auch nur dann, wenn das NAS nicht nur eine Synchronisation der Daten hat., sondern Änderungen an den Daten inkrementell speichert, so dass der Stand vor einer (ungewollten) Änderung noch erhalten bleibt.
Die Backup-Strategie muss schon Sinn machen. Hierbei kann die Software von Synology sehr hilfreich sein.
BTRFS+Snapshots sind ziemlich nützlich.
 
@Yasmin
lass dich nicht kirre machen von 123 bla bla... :)
Einfach auf NAS backuppen, danach regelmässig auf USB mit Hyperbackup sichern und wertvolle Dateien auf M-Disk brennen.
Alles Andere ist für den Privatgebrauch überdimensioniert.
 
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