Notstromaggregat, Diesel oder Benzin?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

log11

Captain
Registriert
Feb. 2007
Beiträge
3.440
Hallo,

wir bewohnen ein EFH auf einem kleinen 300m² Grundstück im dörflichen Umfeld.
Leider zählen wir zu den 49% der Privathaushalte, die noch mit Gas Heizen und WW aufbereiten.
Aber das ist nicht das Thema.
Das Thema mögliche Stromausfälle im Winter treibt mich um.
Folgende Idee hatte ich dazu. Bei Stromausfall alle 3 Phasen vom VNB trennen (das geht ja mittels Automaten im Verteilerschrank) und dann einen Notstromversorger in unserem angrenzenden Schuppen anwerfen. Der ist ausreichend belüftet und Abgase könnte ich mit Rohr nach außen führen.
Dann ein 230V Verlängerungskabel an eine meiner Außensteckdosen am Haus anstecken.
Somit wäre zumindest eine Phase versorgt.
Kühlschrank, Licht und eventuell ein kleiner EHeizer sollen damit betrieben werden.
2 Fragen dazu.
1. Gibt es einen kleinen Diesel Inverter, der nicht so laut ist? Leistung 2,5 bis 4kW.
2. Kann man Diesel oder Benzin in Kunststoffkanistern über 6Monate lagern oder wird der "schlecht " und man sollte Metallkanister nehmen? Ich würde nur Super Plus oder den teuren Diesel bevorraten.

Danke für eure Tipps. 👍
 
Zu 2. Lies dich in die jeweilige Länderverordnung ein, wieviel und wie du Kraftstoff lagern darfs.
 
Du kannst Diesel auch über ein längeren Zeitraum in den Mengen lagern, afaik darf man deutlich mehr Diesel als Benzin zuhause stehen haben - da Diesel nicht so leicht entflammbar ist. Schlecht wird der da nicht - ggf wenn der Kanister auch draußen stehen sollte, dann würde ich erst nach Umstellung der Tankstellen auf Winter-Diesel (Ende Oktober) danach die Kanister betanken.
 
Ich danke euch. Dachte durch Kunstoffkanister diffundiert der Kraftstoff mit der Zeit durch und kann ausgasen.
Wenn ich im Motorrad über den Winter das E10 stehen lasse, ist das Zeug im Frühjahr meist nicht mehr gut.

Habt ihr ne Empfehlung für einen kleinen Inverter Stromversorger der 2,5 bis 4kW Klasse der nicht so sehr laut ist?
Danke
 
@Incanus: Das mit dem Diesel finde ich sehr interessant.
Bisher bin ich immer davon ausgegangen das Heizoel und Diesel abgesehen vom zugesetzten Farbstoff das gleiche sind.
Aber unsere alte Oelheizung wird immer nur alle zwei Jahre "aufgetankt", und bis jetzt (Klopf auf Holz) gab es keinerlei Probleme mit der Heizung.
 
Über eine Außensteckdose einzuspeisen ist eine sehr gefährliche Bastellösung. Davon kann ich nur abraten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TheManneken, matze313, florian. und 4 andere
Ranayna schrieb:
Bisher bin ich immer davon ausgegangen das Heizoel und Diesel abgesehen vom zugesetzten Farbstoff das gleiche sind.
Vermutlich ist der Bio-Anteil bei Heizöl geringer. Die Zeiten als Heizöl und Diesel praktisch das gleiche waren sind aber eh lange vorbei. Zahlreiche Additive für den Betrieb mit aktuellen leistungsfähigen Dieselmotoren machen da schon einen Unterschied.

Interessant in diesem Zusammenhang ist folgendes PDF-Dokument:
https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/...eit_Brennstoff_NEA.pdf?__blob=publicationFile
 
Incanus schrieb:
Bei der Bevorratung würde ich mich davon beeinflussen lassen, was mein Auto verwenden kann,
Wenn ich mir ansehe, wieviel man normalerweise in der Garage oder im Keller lagern darf, dazu den Verbrauch solcher Generatoren rechne und dann den Aufwand, der hier betrieben wird, dann dürfte ein Benzin-Generator höchst unpraktisch sein. Außer, man hat nebendran den vollgetankten Benziner mit 80L Tank und nutzt den Kanister nur, um den leergezogenen Tank für die Fahrt zur Tankstelle wieder zu befüllen.

MartinK_4712 schrieb:
Über eine Außensteckdose einzuspeisen ist eine sehr gefährliche Bastellösung. Davon kann ich nur abraten.
Der Laie denkt sich dort vermutlich: wenn ich auf dieses Weise ein 600W Balkon-Solarkraftwerk anschließen kann, warum nicht auch einen 3,6 KW Generator.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: matze313
gymfan schrieb:
Der Laie denkt sich dort vermutlich: wenn ich auf dieses Weise ein 600W Balkon-Solarkraftwerk anschließen kann, warum nicht auch einen 3,6 KW Generator.
Richtig. Die Photovoltaikanlage wird aber nur dann einspeisen wollen, wenn sichergestellt ist, dass der Stecker auch in der Dose steckt. Bei dieser Lösung gibt es 1. kein zugelassenes Kabel (Beührungsschutz) und man ballert 2. die sechsfache Leistung blind in eine Blackbox ohne jegliches Schutzkonzept.

Das wird keine Fachkraft absegnen und im Schadensfall keine Versicherung regulieren. Im schlimmsten Fall gibts den Darwin-Award frei Haus.
 
Es stimmt natürlich, dass man keinen Berührungsschutz und auch keinen NA-Schutz hat. Wobei der NA m. M. überflüssig ist, wenn man das Haus vom VNB Netz trennt.

Gut zugegeben, 3,6kW sind vielleicht etwas zu viel. Aber was spricht rein objektiv dagegen, 2 bis 2,5kW über so eine Steckdose einzuspeisen? (außer das Thema Berührungsschutz des Einspeisesteckers)
Die Steckdosenkreise sind mit 16A Leitungsschutzschaltern abgesichert, d.h. ein Überlast sollte ausgeschlossen sein. Und wenn das Haus mehr Strom zieht als der Generator liefern kann, dann macht der Generator "dicht".
 
Wenn, dann würde ich das Aggregat umschaltbar am Sicherungsschrank anschließen (lassen) oder die zu versorgenden Geräte direkt am Aggregat anschließen. Aber alles nur mit zugelassen Kabeln und Geräten.

Thema Blackbox: man weiß nicht wie genau der Strom rückwärtig durch das Haus fließt und wo später Spannung anliegt wenn man Sicherungen im Keller umlegt. Das wäre mir zu heiß.

Außerdem weiß ich grad nicht wie der FI reagiert (oder auch nicht reagiert). Bitte beachten, sofern es am Aggregat ein FI geben sollte: Im Bad gelten andere Grenzwerte als im restlichen Haus. Das stellt der korrekte Sicherungsschrank sicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
@MartinK_4712, der FI kann das Stück von der Einspeisesteckdose bis zum Verteilerschrank nicht überwachen.
Aber alle anderen von dort abgehenden Stromkreise sind meiner Meinung schon vom FI erfasst.
Einzeln die Verbraucher anschließen ist nicht gerade praktikabel. Denn das Aggregat steht ja draußen im Schuppen und die Verbraucher sind im Haus. Ein Stromausfall ist im Winter wahrscheinlicher und bei Minustemperaturen lässt man sicher kein Fenster auf, um ein Verlängerungskabel direkt vom Aggregat zum Verbraucher ins Haus zu ziehen. Ne elegantere Lösung fällt mir da jedenfalls nicht ein.
Den Aufwand einer echten Notstromeinspeisung / Umschaltung am Verteilerschrank wollte ich eigentlich vermeiden.
 
Technisch kann es klappen. Ist halt nicht zugelassen. Was zb wenn jemand im Betrieb den Stecker rauszieht, weil die Person sieht, dass drinnen Strom ist und sie das Handy aufladen will?
 
Ich verstehe dich schon.
Wir leben hier nur zu zeit, keine Kinder im Haus. Und das Grundstück ist nicht frei zugänglich. Will damit sagen, die Gefahr ist sehr gering.
Ich habe noch ein Verlängerungskabel mit eingebauten PRCD. (Personenschutz)
Das würde ich für das Einspeisekabel verwenden.

Hatte auch schon über einen Solar-Generator wie den Bluetti AC200 MAX nachgedacht. Vorteil, der ist sauber, macht kein Krach und kann im Haus genutzt werden.
Nachteil, die begrenzte Kapazität von 2kWh und das Thema Nachladen im Winter bei Stromausfall.
Der Ertrag von Solarpanel ist im Winter ja nicht so prall bis gar nicht vorhanden.
Ergänzung ()

Incanus schrieb:
So wäre es aber richtig.
Ist mir von der Sache her bewusst. Ist in sofern etwas problematisch, als dass unser Verteilerschrank im Keller sitzt. Der Keller ist damals mit WU-Beton gebaut worden, um vor drückendem Wasser zu schützen.
Nur alleine ein Loch zu bohren ist schon nen Akt, das ganze muss nach Kabeleinführung aber auch wieder wasserdicht verschlossen werden. Halt ziemlich viel Aufwand für "den Fall der Fälle".
 
Bei der Recherche zu dem Thema bin ich grade ueber diesen Thread gestolpert:
https://www.mikrocontroller.net/topic/289988

Schon aelter, aber durchaus lesenswert. Die Gefahr ist demnach da, das dir soein kleiner Generator durchaus Elektronik grillen kann.

log11 schrieb:
Will damit sagen, die Gefahr ist sehr gering.
Puh, mutig. Wenn im dunkeln aufeinmal der Strom weg ist und es dann schnell gehen muss, sind Fluechtigkeitsfehler schnell passiert.

log11 schrieb:
Ich habe noch ein Verlängerungskabel mit eingebauten PRCD. (Personenschutz)
Das nutzt dir in dem Fall nichts.
Selbst wenn der Generator geerdet ist: Wenn du beide Pole deines Selbstmordkabels beruehrst bist du eine ganz normale Last. Das ist dem RCD sowas von egal. Und auch ein normaler Sicherungsautomat hilft dir nicht. Bei einem 3,6KW Generator wird ein 16 Ampere Sicherungsautomat nicht sofort ausloesen wenn es einen Kurzschluss gibt. Das kann bei Nennlast durchaus eine Weile dauern. Reicht um ein Feuerchen zu machen. :p
 
@Ranayna , danke für den Link. War Interessantes dabei. Ich fragte ja auch nach einem Notstromer mit Inverter Technologie. Die geben zumindest einen halbwegs sauberen Sinus aus. In wie fern die mit der Spannung "husten", wenn ordentlich Leistung abgenommen wird, weiß ich allerdings nicht.

Vermutlich ist es für solche Zwecke wie Kühlschrank eh ungeeignet, da so ein Motor im Anlaufmoment das 3-5fache an Strom ziehen kann.
Das ist offensichtlich auch das Problem bei diesen großen Akkupacks mit LiFePo4 und Wechselrichtern.
Die können zwar 2 bis teilweise 3kW kurzzeitig, aber das reicht oft nicht aus.
 
Vielleicht ist so ein Solargenerator wie ein Bluetti oder EcoFlow doch die bessere Alternative?
Frage: Kann man die Teile so konfigurieren, dass die vorrangig über Solarpanel laden, permanent am 230V Netz angeschlossen sind und bei Netzausfall temporär die Hausversorgung übernehmen?
Ich vermute nein.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben