NVME SSD als Backup für Bilder/Videos

PhoenixEX

Lieutenant
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Hallo zusammen,

Ich stehe vor der Entscheidung für den Kauf einer 2TB NVMe SSD und brauche eure professionelle Einschätzung, besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Black Friday / Cyber Monday Angebote.

Die SSD soll primär als reiner Archivspeicher für große Dateien (Bilder und Videos) dienen.
  • Einmalige Nutzung: Zuerst erfolgt ein großer, initialer Datentransfer, um alle Bestände abzulegen.
  • Sporadischer Zugriff: Danach wird die SSD nur noch selten und für gelegentliche Lese- oder kleine Schreibzugriffe genutzt.


Lohnt es sich, auf ein günstigeres Modell ohne DRAM Cache zu setzen, um die voraussichtlichen Black Friday/Cyber Monday Rabatte optimal auszunutzen, oder gibt es einen entscheidenden Grund, den Aufpreis für ein Modell mit DRAM Cache zu zahlen?

Meine Überlegungen dazu:

  1. Option A: DRAM-los, aber mit TLC-NAND (z.B. WD Black SN770):
    • TLC-Modelle bieten ja soweit ich weiss auch bei großen Daten eine hohe Übertragungsrate, auch wenn Puffer voll ist --> daher würde ich die übertragung von 500MB's nicht stören
    • Vorteil: Geringere Kosten als mit DRAM Cache
  2. Option B: SSD mit DRAM Cache:
    • Vorteil: Kontinuierlich sehr hohe Leistung aber dafür mind 30€ -50€ teurer
    • Frage: Gibt es bei einem reinen Archivspeicher einen Faktor, den ich übersehe, der den teureren DRAM-Cache zwingend notwendig macht (z.B. Langlebigkeit, Stabilität bei seltenem Gebrauch oder andere Faktoren im Vergleich zu DRAM lose SSD's)?

Eure Meinung?
 
DRAM bringt nur was bei Sata, wo es keinen HMB gibt bzw. wenn random und kleinteilig geschrieben wird auch im NVME Bereich ein wenig. Sollte aber auf deine Daten nicht zutreffen.

TLC sollte man aber in jedem Fall wählen.
 
Normale HDD kaufen, besser 2 für Redundanz und Divergenz.

Sie sind billiger und besser für die seltene Nutzung geeignet, da SSDs schon nach 6 Monaten ohne Strom Daten verlieren können.

Also 2 verschiedene HDDs in den Einkaufswagen.
Ergänzung ()

VDC schrieb:
TLC sollte man aber in jedem Fall wählen.
Als Datengrab sollte auch QLC mehr als ausreichend sein. Ich habe eine 4TB QLC und da merke ich im Alltag keinen Unterschied zur TLC Systemplatte.
 
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VDC schrieb:
DRAM bringt nur was bei Sata, wo es keinen HMB gibt bzw. wenn random und kleinteilig geschrieben wird auch im NVME Bereich ein wenig. Sollte aber auf deine Daten nicht zutreffen.
PhoenixEX schrieb:
Gibt es bei einem reinen Archivspeicher einen Faktor, den ich übersehe, der den teureren DRAM-Cache zwingend notwendig macht
Falls beabsichtigt ist, die SSD extern mit einem USB Gehäuse zu betreiben, würde ich DRAM als unerlässlich sehen. HMB funktioniert nicht über USB.

0815burner schrieb:
Als Datengrab sollte auch QLC mehr als ausreichend sein.
Sehe ich auch so.

PhoenixEX schrieb:
Sporadischer Zugriff: Danach wird die SSD nur noch selten und für gelegentliche Lese- oder kleine Schreibzugriffe genutzt.
Falls du damit meinst, dass die auf Monate nicht angeschlossen sein wird, würde ich bei der SSD tatsächlich jährlich einmal einen Refresh der Daten durchführen.

Auch wenn das den NAND belastet ist es besser, als irgendwann Bitrot zu haben.
Wobei das bei einer 'frischen' SSD eher ein geringes Problem ist - bei schon gut abgenutztem NAND kann das aber ein echtes Problem sein:

 
Danke für eure Antworten!
Mein Plan ist es, die NVMe SSD in ein externes Gehäuse zu packen und sie als "Backup für Bidler" zu nutzen.

Meine Frage bezüglich Datenverlust bei nicht Nutzung

1.wenn ich meine externe NVMe-SSD einmal jeden Monat für ca. eine Stunde per USB anschließe (was ja kein Problem ist)– ist das genug, damit die Daten sicher bleiben und ich keinen Verlust befürchten muss?

2. eine weitere Frage
Ich habe auch noch zwei SATA SSD's (gepackt in ein Gehäuse mit USB Anschluss)
--> könnte ich im Grund mit einem HUB (also Mehrfach USB Steckplatz) dann all meine SSD Festplatten (SATA und zukünftige NVME) mit dem Hub verbinden (einmal jeden Monat) für ne Stunde, um die Geräte mit Strom zu versorgen und der Datenverlust bleibt mir erspart?
 
PhoenixEX schrieb:
Die SSD soll primär als reiner Archivspeicher für große Dateien (Bilder und Videos) dienen.
In der Titelfrage sprichst Du von "Backup" - hier vom "Archivspeicher".
Vielleicht solltest Du Dich erst mal einigen, was Du überhaupt willst. 😉
 
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PhoenixEX schrieb:
Ich meine Archivspeicher
Ach so - dann nimm eine HDD.
Mangetismus verschwindet aus den Sektoren von HDDs deutlich langsamer als der Strom aus chipbasierten Datenträgern wie SSDs oder USB-Sticks => Bitrotting verläuft halt unterschiedlich schnell.

Dennoch: Ohne Backup kein Mimimi bitte. 😉
 
PhoenixEX schrieb:
Ich meine Archivspeicher

Dafür sind sowohl SSDs als auch HDDs im Grunde ungeeignet. Bei keinem der beiden Speichermedien kannst du sicher davon ausgehen, dass die Daten nach mehreren Jahren noch alle okay sind. Ich würde die HDD hier aber auch im Vorteil sehen. Du solltest aber im Abstand von 1-2 Jahren am besten chkdsk /r über die Platte laufen lassen oder, wenn du noch mehr Sicherheit haben willst, ein Dateisystem mit Prüfsummen oder ein Backupprogramm, das Prüfsummen verwalten kann, verwenden.

Nutzt du nur Windows oder auch Linux oder MacOS?


0815burner schrieb:
Sie sind billiger und besser für die seltene Nutzung geeignet, da SSDs schon nach 6 Monaten ohne Strom Daten verlieren können.

Das ist ein Mythos bzw. in dem Test, auf den du dich wahrscheinlich beziehst, wurden SSDs verwendet, die schon komplett runtergeschrieben waren:
https://web.archive.org/web/2025011.../show/9248/the-truth-about-ssd-data-retention

Selbst bei QLC würde ich mehr als sechs Monate erwarten. Richtig ist aber natürlich, dass eine Abnahme der Ladung Bitrot begünstigen kann. SSDs refreshen unter Strom aber zumindest normalerweise ihre Zellen selbstständig, sas wiederum ein Vorteil von SSDs ist. Für lange Aufbewahrung sind hingegen HDDs besser geeignet, ja. Aber auch eine HDD sollte man nicht viele Jahre einfach irgendwo liegen lassen und dann erwarten, dass alles noch okay ist.


mchawk777 schrieb:
Bitrotting verläuft halt unterschiedlich schnell.

Wobei die Abnahme des Magnetismus oder der Ladung in den Speicherzellen aber nur Bitrot begünstigt. Die Ursachen für Bitrot an sich sind komplexer.



@PhoenixEX Was also für dich wichtig ist mMn: Backups haben (sich niemals auf einzelne Datenträger verlassen) und die Daten in gewissem Abstand mal prüfen (mit z.B. chkdsk /r). Das ist dann zwar immer noch kein Archiv (also einmal schreiben und ganz lange einfach liegen lassen können), aber kommt diesem schon nahe (insofern, dass du so Daten mit hoher Wahrscheinlichkeit lange erhalten kannst).
 
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Hallo zusammen,

ich möchte mich kurz für den Hinweis bedanken! Ich werde zusätzlich zur NVMe noch eine HDD als dediziertes Backup verwenden.

Ich hätte noch eine letzte, spezifische Frage zur SSD-Performance.

Ich habe gesehen, dass die WD Black SN7100 (eine SSD ohne DRAM-Cache) aktuell im Angebot ist. (knapp 100€ für 2TB).
Meine Frage bezieht sich auf die Leistung, sobald der SLC-Cache der SSD mbei einem längere Schreibvorgang voll ist:

Auf wie viel MB/s würde die Schreibgeschwindigkeit realistisch gedrosselt werden?

>>Kann ich erwarten, dass die Geschwindigkeit auch nach Füllung des Caches noch mindestens 500 MB/s beträgt? (zumindest war das ne Info seitens chatgpt --> allerdings möchte ich das gerne von erfahrenen Forenmitgliedern bestätigt oder korrigiert bekommen)

LG
 
PhoenixEX schrieb:
Ich habe gesehen, dass die WD Black SN7100 (eine SSD ohne DRAM-Cache) aktuell im Angebot ist. (knapp 100€ für 2TB).
Wenn's in dem Preisramen sein soll würde ich für Verwendung mit einem USB Gehäuse eher die KIOXIA EXCERIA G2 SSD 2TB kaufen.

Das ist nicht die schnellste, aber die muss ja nur schneller als das USB Gehäuse sein. Und dafür hat sie DRAM Cache weil ohne Cache und ohne HMB kann ich nicht empfehlen.

Und die kann laut Review mit 1300 MB/s dauerhaft schreiben wenn der SLC Cache voll ist.
 
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Kannst du den Hersteller empfehlen?
Ich muss gestehen, dass ich KIOXIA nicht wirklich kenne
 
PhoenixEX schrieb:
Ich muss gestehen, dass ich KIOXIA nicht wirklich kenne
Die sind der drittgrößte NAND Hersteller weltweit...
 
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Vielen Dank für die vielen hilfreichen Kommentare zur SSD-Wahl. Das hat mir sehr geholfen!
Ich hole mir vermutlich die KIOXIA EXCERIA G2 SSD 2TB --> außer an BlackFriday ist die 990 oder 980 günstiger --> aber da schaue ich die Tage genauer nach

Nach Abwägung aller Punkte habe ich nur noch eine wirklich letzte Frage bezüglich einer 4TB HDD, die als zusätzliches Backup für die Daten meiner NVMe dienen soll.

Ich schwanke zwischen den beiden Top-Modellen von Seagate:

  • Seagate Exos (Enterprise-Klasse)
  • Seagate IronWolf Pro (Profi-NAS-Klasse)
Was wäre eure Empfehlung für ein reines Backup-Laufwerk (kein 24/7-NAS-Betrieb, aber maximale Zuverlässigkeit gesucht)?

2.
Was mich noch etwas verwirrt: Gibt es bei diesen Modellen bestimmte Versionsnummern, die ich beachten sollte?

Beispielsweise:
  • Was bedeuten Endungen wie ST4000VN006 und ST4000VN008 bei der IronWolf (Standard/Pro)?
Sollte ich beim Kauf auf eine spezielle Modellnummer achten,?
 
PhoenixEX schrieb:
Ich hole mir vermutlich die KIOXIA EXCERIA G2 SSD 2TB --> außer an BlackFriday ist die 990 oder 980 günstiger --> aber da schaue ich die Tage genauer nach
Es wird eh spannend, ob in Anbetracht der Umstände SSDs, HDDs oder RAM am Black Friday überhaupt (signifikant) preiswerter angeboten werden. Ich würde mir da die Preiskurven z. B. auf geizhals mal anschauen. 🤔

Ich habe mal ChatGPT gebeten die durchschnittliche Preissteigerung bei SSD in den letzten 12 Monaten darzustellen - die Tendenz bestätigt die Berichte - auch hier auf cb:

1762940179209.png
 
klampf schrieb:
Lass Deinen Plot mal ab 2022 laufen :)
Könnte ich mal machen.
Allerdings interessieren mich aktuell mehr die Berichte darüber, dass Speicherpreise anfangen zu explodieren.
Daher hatte ich die Grafik auch auf 12 Monate beschränkt. ...und selbst das gibt nur eine große Tendenz ab.

Die spannende Frage ist halt, ob es sich lohnt auf Black Friday zu warten - und da würde ich nichts meine Hand ist Feuer legen. 😉
 
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