News Offene CPU-Architektur: ARMs FUD-Kampagne gegen RISC-V zurückgezogen

Bei jedem, der sich nur halbwegs mit der Materie auskennt, erzielen sie mit so einer Hetzkampagne genau das Gegenteil von dem, was sie sich erhoffen. Also sollen sie ruhig weiter hetzen.
 
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Wundert jetzt nicht wirklich nachdem der Laden 2016 aufgekauft wurde und damit heute alles andere als unabhängig ist.
 
Ich wünsch mir einen Artikel über Architekturen.

Welche Mathematischen Funktionen, werden auf welcher architektur wie umgesetzt und ist wann am schnellsten?

+-×/ int float modulo matrix etc

Was ist SSE, AVX etc.
 
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Whiskey Lake schrieb:
Anfällig sind CPUs, die etwas spekluativ ausführen können.
Das war mir schon klar. Mein Denkfehler - wobei das auch in meinen Studienunterlagen für technische Informatik etwas falsch drin steht - war der, dass spekulative Ausführung von Befehlen eigentlich mit dem In-Order-Prinzip bricht, da ja In-Order besagt, dass die Befehle in der Reihenfolge ausgeführt werden in der sie ankommen.

...
Simon schrieb:
Letztlich aber völlig korrekt. Ob In-Order oder Out-of-Order spielt bei den Anfälligkeiten keine Rolle.
... Und genau da bin ich mir eben immer noch nicht ganz sicher und hab mir die halbe Nacht mit den alten Studienunterlagen, den Papers für die Sicherheitslücke als auch mit der PowerPC-Architektur herum geschlagen und klar es ist richtig, dass alle Systeme mit spekulativer Ausführung potentiell anfällig sind. Gleichzeitig bricht die spekulative Ausführung jedoch eben(angeblich) mit dem In-Order-Prinzip. Gleichzeitig ist PowerPC jedoch auch für die spekulative Ausführung in den Grundzüge schon ausgelegt.

Jetzt wird es aber noch verwirrender: Power5 basiert auf einer OOE-Architektur, Power6 auf einer IOE-Architektur, um bei Power6 jedoch die optimale Leistung zu erhalten, musste ein neuer Compiler genutzt werden, der wiederum die Befehle in den Programmen umsortiert und in gewissen Zügen sowohl OOE-Techniken als auch spekulative Ausführungen umsetzt, nur eben nicht auf Hardware ebene sondern Software-Ebene. Etwas verwirrend mit Power6.

Am Ende ist diese Diskussion aber nur ein Nebenschauplatz. An meiner ursprünglichen Kritik ändert sich ja nichts.

Potentiell sind alle Befehlsarchitetkturen - egal ob jetzt x86, Power, ARM oder nun eben RISC-V - für Spectre und Meltdown anfällig, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Sobald ein komplexerer RISC-V-Prozessor auch mit spekulativer Ausführung existieren würde, könnte er für Spectre und Co anfällig sein.

Ansonsten: Klar versucht ARM jetzt einen Konkurrenten zu diskreditieren und nutzt dazu unsaubere Praktiken. Für RISC-V ist das ein Ritterschlag. Die Konkurrenz nimmt sie verdammt ernst. ;)
 
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Volker schrieb:
Zumal ARM vor Sicherheitslücken auch nicht gefeilt ist

Das heißt mEn "gefeit".

https://www.duden.de/rechtschreibung/gefeit

Teralios schrieb:
Das war mir schon klar. Mein Denkfehler - wobei das auch in meinen Studienunterlagen für technische Informatik etwas falsch drin steht - war der, dass spekulative Ausführung von Befehlen eigentlich mit dem In-Order-Prinzip bricht, da ja In-Order besagt, dass die Befehle in der Reihenfolge ausgeführt werden in der sie ankommen.

Naja, spekulative Ausführung in-Order heißt ja nur, dass ich quasi alle höchstwahrscheinlichen Sprünge schon mal vorher ausführe, aber diese trotzdem in der Reihenfolge, wie im Programmcode vorgesehen.

Dass die meisten High-Performance CPUs mit Speculative Execution auch OoOE verbinden, heißt nicht dass das zwangsläufig nötig ist. Aber bist ja auch schon selbst drauf gekommen :)
 
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@CB
Zumal ARM auch selbst nicht vor Herausforderungen dieser Art gefeilt ist:

Das hört sich wirklich schmerzhaft an, wenn man dagegen nicht gefeit (aka immun) ist.
 
Artikel-Update: Die negative Berichterstattung hat ARM dazu gebracht, die Webseite offline zu nehmen. Wie The Register berichtet, hätten selbst eigene Angestellte gegen die Aktion gestimmt. Denn am Ende trat genau das ein, was bereits der Co-Founder von GNOME und Xamarin, Miguel de Icaza, am Montag erklärte:

[Embed: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]

ARM schrieb:
Our intention in creating a webpage to offer key considerations around commercial RISC-V based products was to inform a lively industry debate. Regretfully, the result was something different, a page that wasn’t in line with Arm’s collaborative culture, so we’ve taken it down. Indeed, many of our own people also told us they didn’t like it.

One thing to clear up immediately is we absolutely did not want to give the impression we were attacking open source as we are highly committed supporters of open source communities in many different areas. Our intention is to cultivate a healthy discussion around architectural choices as it is one of many subjects critical to our industry’s future.
 
Komisch, kommt wieder total überraschend und unerwartet. Und die Argumentation "eine Diskussion anzustoßen" halte ich bestenfalls für ... naja... hanebüchen.
 
Hm, das ging doch mal erstaunlich schnell mit dem Zurückrudern.
Sie sind also Lernfähig.
Sehr schön.
@-Firebat- : Naja, so direkt können sie’s ja auch nicht schreiben. Für Marketingsprech ist das hier quasi ein unverblümtes „Sorry das war Mist“.
Es gibt Firmen die solche Zeilen nicht mal dann Zustande bringen, wenn ihr blunder 100%ig nachgewiesen ist.
 
@Unnu
Nicht nur das, das ist ein marketingtechnisches. "Wir haben euch gehört, haben geschaut und unseren müll entfernt. War echt mist"
 
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Also als Angestellter würde ich hinter so einer Kampagne auch nicht stehen! Denn sowas ist einfach nur peinlich und wirkt nicht gerade Selbstbewusst! Wenn ich es schon nötig habe, andere Produkte mit einer eigenen Kampagne schlecht zu machen, dann kann das eigene Produkt meistens nicht wirklich überzeugen.

Hier und da mal eine kleine Spitze wie bei Intel, AMD, Nvidia okay. Aber das ging dann doch zu weit.
 
Könnte der Autor oder jemand anders so freundlich sein und die englischen Passagen möglicherweise in die deutsche Sprache übersetzen?
 
Das ist Fluch und Segen des Internets zugleich. Postet einer "shit", folgt der "storm" meist unmittelbar. :D
 
Unnu schrieb:
Hm, das ging doch mal erstaunlich schnell mit dem Zurückrudern.
Sie sind also Lernfähig.
Sehr schön.
@-Firebat- : Naja, so direkt können sie’s ja auch nicht schreiben. Für Marketingsprech ist das hier quasi ein unverblümtes „Sorry das war Mist“.
Es gibt Firmen die solche Zeilen nicht mal dann Zustande bringen, wenn ihr blunder 100%ig nachgewiesen ist.

Du meinst z.b. ne Firma, die mit "N" beginnt? :evillol:

Ich frage mich bei solchen Aktionen, wie die Manager da tatsächlich auf die völlig weltfremde Idee kommen können, dass das NICHT nach hinten losgehn könnte :freak:
 
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Tja, wer andern eine Gräbe grubt sich selber in die Nase pupt - oder so ähnlich. Aber immerhin haben sie es noch eingesehen. Da gibt es ja ganz andere Beispiele.
 
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