News Offener Brief: Bürgerrechtler kritisieren Apples Überwachungspläne

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Ich denke Apple wird schon genau durchgerechnet haben ob sich das lohnt. Momentan zieht das Thema jedenfalls und ich denke mehr Menschen unterstützen das Vorgehen als sich darüber aufzuregen.
 
Bonanca schrieb:
"Beim zweiten Verfahren will Apple bei Familien-Konten die Option anbieten, dass Kinder gewarnt werden, wenn sie sexuell explizite Inhalte versenden. Ob das der Fall ist, soll Apples Software mittels Machine-Learning-Verfahren ermitteln. Bei unter 13-jährigen sollen zudem die Eltern eine Benachrichtigung erhalten (nicht aber Apple), bei 13- bis 17-jährigen nur die Kinder."

Apple plant also bereits die Bilder per Machine learning zu untersuchen.
Aso. Dachte du beziehst dich auf die Analyse beim upload in die iCloud. Sorry.

Dann wäre meine Frage aber, was du bei der Funktion als false positive bezeichnen würdest und wieso es ein Problem wäre. Bei der Funktion wäre Apple selber oder die Behörden ja nicht involviert, sondern es geht nur darum Sender darauf aufmerksam zu machen.
 
DekWizArt schrieb:
Also grundsätzlich verstößt es wohl natürlich gegen die DSGVO, dafür muss man eigentlich kein Jurist sein.
Gegen welchen Paragraphen genau? (Idealerweise mit kurzer Begründung für laien wie mich)
 
Herdware schrieb:
Ich glaube du verstehst etwas falsch. Die Datenschutzgrenze so früh zu ziehen, dass Apple erst gar nicht die Finger an die Daten bekommen kann, hieße z.B., dass die Daten überhaupt nicht auf die Cloud geladen werden können.
Oder wenn, dann nur in einem sicher verschlüsselten Format, das auch Apple selbst nicht entschlüsseln kann.
Ich glaube ich hab falsch verstanden wo du die Grenze ziehen willst. Prinzipiell fände ich die erste version (sprich uoloadfilter) aber auch besser. Bei der zweiten version gibts doch keinen Unterschied zum Status Quo.
 
iSight2TheBlind schrieb:
Sorry, was ist jetzt gerade dein Problem?

So eine Funktion führt man nicht einfach so ein und die möglichen Probleme die dadurch entstehen könnten wird man bei Apple ganz sicher bedacht.
Wie gesagt: toller Diskussionsstil.
Wie kannst du dir ganz sicher sein, dass alles bedacht wurde? Vertraust du Apple zu 100%?
iSight2TheBlind schrieb:
HateyHate hat mich direkt angegriffen und meinen Kommentar diskreditiert
Und?
1. Hab ich nicht so gelesen.
2. Deswegen musst du so reagieren?
3. Halte dich doch einfach an die Forenregeln und nutze bei Bedarf die dafür vorgesehene Meldefunktion.
4. Ich find sowas einfach unsachlich und unprofessionell.
 
Janami25 schrieb:
Dicke Strafen mit Abschreckung für KiPo hätten hier mehr geholfen
Ich glaube nur an eine, wenn nur sehr begrenzte, Abschreckungswirkung von dicken Strafen.
Oder gibt es keinen Mord mehr?
Da gibt es sicherlich wissenschaftliche Arbeiten drüber.
 
Meine Meinung zum Thema Apple und dem Scanning habe ich in diesem, jenem sowie dem Beitrag schon kundgetan. Da ich mich nicht wirklich wiederholen möchte, gehen wir mal ganz einfach davon aus, dass das Vorgehen von Apple legal, dem Datenschutz entsprechend und nicht wirklich missbraucht werden wird.

Trotzdem kann es für die User viel Ärger geben, denn die Funktion hat, wie alles was Menschen produzierten, insbesondere wenn es sich KI nennt, eine Fehlerquote. Wie hoch, mag jetzt mal egal sein.

Das Problem ist, was wird als Kinderpornographie bezeichnet? In den USA ist jedes Bild, welches ein nacktes Kind egal welchen Alters und/oder Jugendlichen zeigt – KiPo, ohne Ausnahme. In Dtl. dagegen nur dann, wenn eindeutig sexuelle Posen / Handlungen damit verbunden sind. Daher wird jede (Fehl-) Meldung an Apple, durch die Zensoren auch weitergeleitet werden, denn nach deren Rechtsauffassung dort, ist es eindeutig KiPo und landet dann beim BKA.

Aber auch in Dtl. sind eigentlich Nacktbilder von Kindern / Jugendlichen auch KiPo, aber da wir nicht so prüde sind, nur in eindeutigen Posen oder Beschäftigungen. Zusätzlich gibt es bei uns auch noch Altersgrenzen, bei denen trotz eindeutig KiPo, auf eine Strafverfolgung verzichtet wird.

Ein paar Beispiele:

Ein 13-jähriges Mädel hat einen 15 Jahre alten Freund und schickt diesem eindeutige Fotos und Videos von ihrer letzten Kopulation. Ist zwar dem Gesetz nach KiPo, aber wird nicht verfolgt. Bekommt es allerdings ein über 18-jähriger in die Finger, kann dieser wegen Besitzes von KiPo belangt werden und somit habe ich auch schon den Bogen zum nächsten Beispiel geschlossen.

Es sind ein paar Jahre ins Land geflossen und der ehemalig 15-Jährige ist seit gestern 18, seine Freundin muss ihm noch nicht mal neue Bilder schicken, denn rein rechtlich betrachtet, kann er wegen des Besitzes von KiPo, theoretisch belangt werden und je nach Altersunterschied sollte er ggf. auch auf den Beischlaf verzichten, außer er heiratet sie, mit der Erlaubnis der Eltern.

Jetzt drehen wir einfach mal das Rad zurück in der Zeit und gehen davon aus, unser Pärchen kennt sich schon seit der Grundschulzeit. Er ist 12 Jahre und 364 Tage alt und hat, wie sie, ein sehr problematisches Verhältnis zu seinen Eltern, so dass diese die Pornoüberwachung aktiviert haben.

Sie sendet ihm ein Foto zu, dass sie bei einer sehr eindeutigen „Entspannung“ zeigt. Für ihn, sind keinerlei rechtliche Konsequenzen zu erwarten. Aber da die Eltern auf beiden Seiten die Warnung aktiviert haben, haben diese nun ein Problem, denn das Foto an ihren Freund war eindeutig legal, solang es nur ihr Freund sieht, bekommen es dagegen die Eltern in die Finger, könnten diese wegen des Besitzes von KiPo belangt werden.

Richtig spaßig wird es, wenn die Eltern Zugang zu dem Phone ihres Sohnes oder Tochter haben sollten, denn sobald sie Zugang haben, sind sie in der Falle und könnten belangt werden, auch ohne die „Warnungen“ des Apple Systems, sobald eindeutige Fotos auf dem Gerät gespeichert sind

Nur an meinen Beispielen kann man schon sehen, dass das Thema KiPo differenziert zu betrachten ist, denn vieles was in den USA eindeutig illegal ist, ist in Dtl. teilweise legal.

Aber einer Meldung an das BKA und den danach erfolgenden Hausdurchsuchungen kann man sich nicht entziehen, denn auch unser BKA muss bei eindeutigem KiPo Verdacht aktiv werden, auch wenn sich dann im Nachhinein herausstellen sollte, dass der Verdächtigte, in Wirklichkeit unschuldig sein sollte, hat er den Verdacht Pädophiler zu sein, für sein restliches Leben an der Backe, obwohl er eigentlich unschuldig ist, ist trotzdem ist sein Leben zerstört.

Diese Message hier soll unter keinen Umständen gutheißen, dass es Pädophile gibt die Kinder einfach nur missbrauchen, sondern zeigen wer alles „gefährdet“ sein könnte, fälschlicherweise als Pädophiler angezeigt zu werden und wie jeder von uns weiß, so ein Stigma wird man nie wieder los.

Ich persönlich würde eine Verfolgung der Ersteller von solchen „echten“ KiPos mehr als begrüßen, aber das Apple System zeigt aber nicht in diese Richtung, es ist eher ein Feigenblatt, um zu zeigen man unternimmt etwas, aber ohne die wirklichen Ersteller damit treffen zu können.

So das war jetzt mein Wort zum Freitag ^^.
 
chartmix schrieb:
Ganz normale Ermittlungsarbeit. Wäre mal ein Anfang.
Kindesmissbrauch findet meines Wissens hauptsächlich im familiären Umfeld statt.
Da wäre doch mehr Mittel für Jugendämter und Schulen toll. Damit sich Kinder an jemanden wenden können und Auffälligkeiten nachgegangen wird.
Oder wie wäre es mit Entstigmatisierung von pädophilen Neigungen und niedrigschwelligen therapeutischen Angeboten. So als Prävention.
Ist halt politisch/PR-mäßig nicht so griffig und anstrengender.
Und was genau davon soll/kann/darf Apple machen?
 
DekWizArt schrieb:
Und du bist der Meinung das ein smartphone aus China mit einem Betriebsystem von Google jetzt das neue Datenschutztelefon ist? Hm.. erleuchte uns doch bitte was Dich zu dieser wilden Theorie veranlasst.
Wer behauptet, dass ein Androidtelefon ein Datenschutztelefon ist?
Apple macht doch soviel Werbung und versprechen in Richtung Privatsphäre, Datenschutz und Sicherheit.
Ist anscheinend auch kein Datenschutztelefon.
 
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Glücklicherweise ist Apple ein gesetzestreuer Konzern.
So ist es ein Leichtes zu prognostizieren, dass der Scan nicht nur KiPo sucht.
Zumindest sobald in Ländern wie Russland, China, Saudi-Arabien, Weißrussland und ähnliche Staaten ihre Gesetze anpassen.

Und es lässt sich vermuten, dass der Scan auch in Deutschland erweitert werden wird, sobald er eingeführt wurde. Argumentiert und beschränkt zuerst mit/auf Nazi- und Islamisten-Terror-Kram, dann Rachepornos und Todesdrohungen und danach ruck zuck mit bzw. auf Kiffgras und Urheberrechtsverletzungen.

Ich bin was das an geht vielleicht ein bisschen pessimistisch, aber das hat sich bisher oft genug als begründet erwiesen...
 
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Janami25 schrieb:
Dicke Strafen mit Abschreckung für KiPo hätten hier mehr geholfen, als dieser totalitäre Überwachungsmachanismus durch Konzerne und Staat. Aber dahingehend macht man gar nichts, nur diese Pseudo-Überwachung.
Dein Post ist gut, dieser Abschnitt ist aber falsch. Dicke Strafen und abschreckung helfen rein gar nichts, das sieht man an den USA, dort gibt es deutlich mehr Kindesmissbrauch als hier. Unser Strafsystem ist gut wie es ist, wir setzen auf Resozialisierung, was Straftaten erwiesenermaßen reduziert nach der Entlassung aus dem Gefängnis.

Wichtig für die Vorbeugung von Straftaten und allgemeinen Kindesschutz, sind Akzeptanz und keine Unterdrückung von Pedophilen. Jeder sollte sich helfen lassen können ohne Angst haben zu müssen aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Davon sind wir noch weit entfernt.
 
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jo89 schrieb:
Jetzt sind wir an einem ganz spannenden Punkt.
Wer entscheidet denn was sinnvoll ist und was nicht? Und wie kannst dich anmaßen mir den Sinn an Aktionen abzuerkennen die wir beide einvernehmlich im Schlafzimmer mit viel Spaß haben.
Was wenn wir beide volljährig und zurechnungsfähig sind? Was wenn wir Spaß dabei haben? Evtl filmen sich manche Menschen sogar gerne unbekleidet oder bei expliziten Aktionen.

Genau das ist das Problem an den Scans der Bilder. Irgendwann wird jemand anders für dich entscheiden was richtig und falsch ist. Und wenn es seiner Meinung nach eben falsch ist treten dir vielleicht irgendwann im Morgengrauen die Damen und Herren in Uniform die Türe ein.

Kindesmissbrauch muss aufhören! Da sind wir uns sicher alle einig. Aber die Art und Weise wie Apple das angeht ist zu gefährlich.

Ich bin ja der Meinung man sollte jedem selbst überlassen was er macht und bei was er Spaß hat. Vor allem dann wenn das innerhalb meiner eigenen vier Wände passiert und ich dabei niemandem schade!
stimme dir voll zu, genau darum muss man ja auch Eigenverantwortung übernehmen, genau darum hab ich das ja geschrieben. Die Eigenverantwortung heisst aber nicht zwingend das man es nicht aufnimmt aber dann wenn man keine Ahnung hat halt nicht mit nem miesen Apple Handy aufnehmen, sondern mit ner DSLR z.B. etc etc und nix in die Cloud laden
 
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ich brauch bald nen alu hut.

Und dann noch die Frechheit ein so ernstes Thema vorzuschieben.

Tiefer gehts fast nicht mehr.
 
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Verstehe ich das richtig, dass wenn ich meine Fotos nicht in die Cloud spiele, und diese auf meinem Handy ablege, dass die Fotos nicht überprüft werden?
 
@Lasyx Sofern iCloud Photos aktiviert ist würden sie beim Upload geprüft, wenn hingegen nur iCloud Backup aktiviert ist (und die Bilder darüber online gesichert würden) wohl (verstehe ich zumindest so) nicht.

Das betrifft die Prüfung auf "Kinderpornografische Inhalte".

Wenn du eine AppleID hast bzw. hättest die als Kinderaccount zählt würde eine - von der ersten Sache vollkommen unabhängige - Prüfung aktivierbar sein, die die Eltern des Kinderaccounts benachrichten kann, wenn auf dem Kinder-iPhone Nacktfotos via iMessage verschickt werden.
Das findet aber komplett lokal statt, muss von den Eltern aktiviert werden und natürlich (!) geht da auch keine Meldung an Strafverfolgungsbehörden oder sowas raus, das ist eine Sache allein zwischen Eltern und Kind.

Aber wie @DekWizArt korrekt schreibt wird der erste Punkt eh erstmal verschoben.
 
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