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Raid mit SSD würde ich nicht empfehlen, insbesondere bei Systemlaufwerken. Ich kenne mich mit Windows nicht aus, aber es sollte möglich sein, so was wie snapshots oder rsync umzusetzen, bei dem man nach wie vor zwei unabhängige Laufwerke und Partitionen hat, bei denen aber regelmäßig der Datenstand angeglichen wird.
Ein echtes Backup ist das aber nicht. Das macht man mit USB-Datenträgern die man an einem anderen Ort außerhalb der eigenen 4 Wänden verwahrt. Zumindest bei Dateien die einen lokalen Totalausfall (Blitzeinschlag, Wohnungsbrand, Meteoriteneinschlag) überleben sollen. Oder halt in die Cloud, wobei ich das mit meinen Daten nur über meine Leiche tun würde.

Lüftersteuerung: Mach es im Bios einmal richtig und fertig (silent oder customize). Kein Grund sein Betriebssystem mit irgendwelchen Tools zuzumüllen.
 
wellenreiter65 schrieb:
Hat vielleicht jemand Lust, was zur Lüftersteuerung zu empfehlen?
Laut deinen Screenshots (Bild 5) benutzt du gerade den Lüfter Anschluss 2 (Oben steht "Fan 1 Speed: N/A", "Fan 2 Speed: 1189 RPM").
Die Steuerung darunter sieht mir eher danach aus, als wenn man lieber Anschluss 1 benutzen sollte, weil man wohl nur "CPU Fan 1 Temp Source" (aber eben nicht für Fan 2) angeben kann. D.h. ich habe keine Ahnung nach welchen Kriterien Lüfter Anschluss 2 geregelt wird. Daher würde ich den Lüfter an den Fan 1 Anschluss auf dem Board stecken. Gut möglich, dass sich dann schon was an den Drehzahlen ändert.

Wenn du die Lüfter manuell einstellen willst, ist das wichtigste, dass du erst mal die maximale Temperatur und maximale nötige Drehzahl herausfindest.
D.h. du stellst die Lüfterdrehzahl im BIOS auf einen fixen Wert, gehst dann in dein Windows, und belastest die CPU für einige Minuten (z.B. 5 bis 10 Durchläufe CineBench R20 Multi Core Test) und schaust dir die Temperaturen an. Wenn Temperatur deutlich unter 75°C: Wieder in's BIOS, Drehzahl ein Stück senken, und den Vorgang wiederholen. Wenn Temperatur deutlich über 75°C: Ab in's BIOS und Drehzahl erhöhen.
Also z.B. mit diesen Werten im BIOS starten: Temp1 = 40, Fan Duty = 70%, Temp2 = 60, Fan Duty = 70%, Temp3 = 75, Fan Duty = 70%, Temp4 = 90, Fan Duty = 70%.
Damit hast du dann schon mal den Worst Case abgedeckt. Die herausgefundene Drehzahl trägst du dann schon fest im BIOS ein.

Konkretes Beispiel:
Angenommen du hast herausgefunden, dass du 65% Drehzahl brauchst, um die 75°C unter Belastung zu halten. Dann würde ich nun im BIOS folgende Werte einstellen:
Temp1 = 40°C, Fan Duty = 30%
Temp2 = 60°C, Fan Duty = 45%
Temp3 = 75°C, Fan Duty = 65%
Temp4 = 90°C, Fan Duty = 80%

Temp4 sollte eigentlich niemals erreicht werden, und 80% Lüfterdrehzahl deshalb auch unnötig hoch sein, aber ich baue sowas immer als Sicherheitsnetz ein. (ob man hier nun 75% oder 100% einstellt, hängt vom konkreten System ab. Ziel ist es, einen weiteren Temperaturanstieg zu verhindern. Mit 100% ist man da natürlich auf der sicheren Seite, aber das könnte sich akustisch deutlich bemerkbar machen.)
Temp3 sollte klar sein.
Temp2 und Temp1 sind schwierige Kinder. Je nach dem was man dort einstellt, läuft das System im "Normalbetrieb" leiser, aber dafür drehen die Lüfter bei Belastung der CPU schneller hoch. Oder man lässt sie direkt ein bisschen schneller drehen, und hat dafür einen weniger schnellen Anstieg der Lautstärke bei Belastung.
(30°C als unterste Temperatur (Temp1) ist generell aber unnötig niedrig angesetzt. Deshalb habe ich hier direkt 40°C als niedrigsten Wert gewählt. Macht keinen riesigen Unterschied. Auch hier gilt: Ausprobieren.)

Insgesamt gilt für all diese Werte: Es gibt da kein richtig oder falsch. Nur die Temperatur und Drehzahl unter voller Belastung ist ein fixer Wert auf den man sich verlassen kann - und eigentlich hat man selbst da noch ein wenig Spielraum.
Je nach dem wie du dein System im Alltag benutzt, kann es sein, dass du Temp3 niemals erreichst, und das System daher für deine Anwendung eigentlich auch noch etwas leiser sein könnte.
Deshalb habe ich die ersten Tage bei einem komplett neuem System immer den Hardware Monitor im Blick, um zu sehen, ob die Lüfterdrehzahlen gerade wirklich nötig sind. Damit kann ich dann die Steuerung für Temp1 und Temp2 an meine Anwendungen und meine Ohren anpassen.
Temp3 fasse ich erst an, wenn ich mit den anderen beiden nicht an's Ziel komme.
Von Temp4 sollte man im besten Fall nie etwas mitbekommen.

Wie du siehst: Da steckt sehr viel (um nicht zu sagen: fast ausschließlich) eigener Geschmack drin.
Manchen Leuten ist es egal, wenn ihre CPU dauerhaft über 80°C läuft. Andere drehen durch, wenn das Thermometer eine Sekunde über 65°C anzeigt.
Manche wollen, dass ihr System die absolute Volllast über Stunden aushält ohne den Takt zu senken. Und andere wollen einfach nur, dass ihr System ihre Anwendungen mit maximaler Leistung schafft.
Dann gibt's noch welche, die sich mehr an der Änderung des Geräusches durch die Änderung der Lüfterdrehzahl stören, und deshalb lieber den Lüfter konstant schnell drehen lassen.
Etc. pp.
 
Vielen Dank Euch beiden! Ich warte mit dem Lüfter mal, bis die neue NVMe für den zweiten PCI-Slot kommt. Da gibt es dann ein weekly backup (und klar, die USB-Platte von zu Hause und die im Stahlschrank im Büro gibt es auch, aber eben nicht so regelmäßig). Kein RAID, gut zu wissen.

Dann stecke ich auch den Lüfter um (huch? Wusste garnicht, dass es da zwei Plätze gibt) und brauche nur noch ein bisschen Zeit für die weiteren Spielereien.

Bisher kann ich sagen: alle anderen Geräusche, zum Beispiel der Durcker im Standby auf dem Flur, sind lauter als der Lüfter :-) Vielleicht braucht es da gar nicht so viel Anpassung.

Soweit sehr zufrieden. Danke nochmal!
 
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