News Online-Handel: Amazon arbeitet an eigenem Lieferdienst in Deutschland

Morrich schrieb:
Angesichts der Zustände in den Pakzentren von Amazon und bei den schon etablierten Zustellern, ist das aber mehr als wahrscheinlich. Bei DPD, GLS, Hermes usw. läufts ja auch nicht gerade wie eitel Sonnenschein.

Wenn du mich fragst wird da auch ein wenig hochgespielt von Seiten der Gewerkschaften. Da wird gestreikt weil die Arbeiter nur den Mindesturlaub und kein Urlaubsgeld bekommen, die armen Schweine.

Ich will jetzt nicht sagen dass da in Sachen Kontrolle und Druck alles ok ist, aber die Streiks sind teilweise seltsam.
Ergänzung ()

Bogeyman schrieb:
Und sicherlich gibts dann wieder Vorteile für sogenannte "Prime" mitglieder. Seitdem die Prime eingeführt haben hat sich die Lieferzeit auch DEUTLICH erhöht als nicht Primer.
Artikel lieferbar, Donnerstag Mittag bestellt, Montag Abend kam die Versandbestätigung, bis heute noch net gekommen. Früher wäre er auch ohne prime noch am selben Tag versendet worden und vllt noch am Samstag, spätestens Montag angekommen.

Wenn die nachbestellen müssen dauerts halt länger, Prime hin oder her (wenn du natürlich zeitgleich mit einem Primer bestellst wird der zuerst kriegen, dafür bezahlt er ja auch mehr).
 
mambokurt schrieb:
Wenn du mich fragst wird da auch ein wenig hochgespielt von Seiten der Gewerkschaften. Da wird gestreikt weil die Arbeiter nur den Mindesturlaub und kein Urlaubsgeld bekommen, die armen Schweine.

Aber genau solche Streichungen von Sonderzulagen sind unter anderem ein großes Problem heutzutage. Besonders auch im Zusammenhang mit dem Mindestlohn.
Viele, die jetzt Mindestlohn bekommen, haben am Ende sogar weniger im Jahr, weil dafür Dinge wie Weihnachtsgeld usw. einfach gestrichen wurden.

Die Unternehmen wissen schon, wo sie Gelder einsparen können, wenn ihre Gewinne in Gefahr sind. Da brauchen wir uns nichts vor zu machen.

Und Amazon würde sicherlich nicht über einen eigenen Lieferdienst nachdenken bzw. sowas testen, wenn sie mit den Leistungen und den Kosten der DHL zufrieden wären.
 
Diablokiller999 schrieb:
Na mal schauen, wenn sich ein Unternehmen wie DHL schon darüber beschwert zu viele Pakete ausliefern zu müssen ist wohl noch Platz fürn Anbieter. Man könnte sich bei DHL natürlich auch freuen und einfach mehr Leute einstellen um die Arbeit zu bewältigen aber nee, lieber an Subunternehmer outsourcen bei denen sich die Arbeitnehmer fürn Hungerlohn tot arbeiten...

Da würde ich aber DHL keinen Strick draus drehen. Outsourcing im eigenen Land kann nur funktionieren, wenn es von der Politik subventioniert wird oder das outsourcende Unternehmen mehr als normales Lohnniveau zahlt bzw unwirtschaftlich arbeitet. Die kämpfen gerade massiv gegen die Politik, die Hungejobs künstlich subventioniert (man sagt ja gerne aufstocken, als ob das was gutes wäre) und damit solche relativ qualifikationsfreien Jobs ins bodenlose drückt.
Ergänzung ()

Morrich schrieb:
Aber genau solche Streichungen von Sonderzulagen sind unter anderem ein großes Problem heutzutage. Besonders auch im Zusammenhang mit dem Mindestlohn.
Viele, die jetzt Mindestlohn bekommen, haben am Ende sogar weniger im Jahr, weil dafür Dinge wie Weihnachtsgeld usw. einfach gestrichen wurden.

Haben sie das denn jemals bekommen(ernst gemeinte Frage, ich weiß es nicht)? Ich habe jedenfalls noch nie Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld/mehr als Mindesturlaub gehabt, dafür aber immer ein Gehalt mit dem ich gut leben konnte. Ich weiß dass das mit dem Sektor nicht zu vergleichen ist, aber wenn die Gewerkschaften da Rabatz machen sollten sie sich vielleicht auf den Lohn konzentrieren statt auf Urlaubstage oder Zulagen.

Morrich schrieb:
Die Unternehmen wissen schon, wo sie Gelder einsparen können, wenn ihre Gewinne in Gefahr sind. Da brauchen wir uns nichts vor zu machen.

Und Amazon würde sicherlich nicht über einen eigenen Lieferdienst nachdenken bzw. sowas testen, wenn sie mit den Leistungen und den Kosten der DHL zufrieden wären.

Da hängen doch noch ganz andere dran. Hermes, GLS, wie sie alle heißen. Amazon verkauft mit Prime eine Quasigarantie auf schnelle Lieferung, schau bei denen mal in die Foren. Da gibts zig Threads "nie wieder Lieferant XXX" von angefressenen Kunden. Man könnte also sagen verspätete Auslieferung gefährdet das Prime Konzept.
Selbst wenn nicht: wenn du als Unternehmen groß genug bist und eh einen Fuß in der Logistik hast, warum nicht? Die haben genug Pakete, die zwischen den Logistikzentren wandern, warum sollen sie die nicht selbst transportieren wenn es billiger oder schneller ist? Gibst du ein Paket an DHL wenn du es zu Fuß in 10 Minuten abliefern kannst?
 
onkel_axel schrieb:
ich wusste es doch, dass man mit München starten wird [...] ergibt einfach am meisten sinn im Gegensatz zu berlin, hamburg oder dem rhein-ruhr gebiet
Wegen?
 
legan710 schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein eigener deutschlandweiter Zustelldienst für Amazon billiger kommen kann als die etabliertern Dienstleister DHL, Hermes, DPD und Co. Dazu fehlst selbst Amazon die Masse an Paketen.

Hm. Kuck mal in so'nen Paketlaster rein. Amazon über Amazon, dazwischen noch einige Zalando-Päckchen.
Wenn ich Pakete abhole, werd' ich ab und zu schon gefragt ob "Amazon oder Nicht-Amazon?".

Bin hin- und hergerissen.
Einerseits kostet es Arbeitsplätze (zumal DHL ja auch einigermaßen vernünftig zahlen soll),
andererseits hab ich so viel Ärger mit denen (20% meiner Päckchen verschwinden, ange-
kündigte Pakete werden nicht ausgeliefert und ich sitze manchmal mehrere Tage hintereinander
umsonst daheim und warte), dass DHL für mich inzwischen ein rotes Tuch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
JamesFunk schrieb:
Ohne das Online Geschäft wäre DHL wohl schon weg.
Mit geht der Laden eh auf den Geist. Die haben noch Beamtenstrukturen und alles dauert
Ich habe vor ein paar Wochen eine Email bekommen dass ein Paket zugestellt wurde. Nachdem es aber nicht bei mir abgegeben wurde und kein Nachbar was wusste habe ich die Hotline bemüht.
Durch Computerfragen gewühlt, am ende sagt mir die Strippe ich hätte es unterschrieben und die Verbindung wird getrennt. Ohne dass man darauf reagieren kann.

Nochmal angerufen. Nur durch unverständliche Antworten kann man einen Menschen erreichen. Nach 10 Minuten Warteschlange sagt mir der dann dass ich über den Absender eine Untersuchung bei DHL einleiten müsse.

Umständlicher können es auch Beamte nicht.
 
Dass das Geschäft mit Amazon für das Tochterunternehmen DHL sehr wichtig ist, zeigte sich zuletzt während des Streiks der Post, als laut ARD die Pakete von Amazon priorisiert behandelt wurden.

Mal wieder eine typische Propaganda Halbwahrheit des öffentlichen Rundfunks. Es fehlt hier die Erwähnung das Amazon (über Prime) bei DHL eine spezielles Produkt "PRIO" gebucht hat welches ähnlich mit Express-Versand ist. Die Amazon Kunden bezahlen dafür auch extra. Das hat weniger mit "wichtigem Geschäft" zu tun.
 
Konkurrenz belebt das Geschäft..
 
Fliz schrieb:
Konkurrenz belebt das Geschäft..
In solchen Branchen nicht wirklich. Wenn Amazon in Städten jetzt spezielle Boten-Dienste etc. anbieten will, ist das sicherlich OK, ansonsten läuft die Konkurrenz in der Paketzustellung aber doch wohl hauptsächlich darüber, dass man sein Personal maximal ausquetscht und die niedrigsten Löhne zahlt. Und das ist Konkurrenz, die keiner braucht.
 
exoterrist schrieb:
..dass man sein Personal maximal ausquetscht und die niedrigsten Löhne zahlt.

Vielleicht können wir diese Floskeln aus der linken Ecke mal bitte beiseite lassen.

Wenn DHL tatsächlich jetzt schon Subunternehmer benutzt, dann besteht für Amazon-Zusteller sogar die Möglichkeit, dass sie mehr verdienen, weil eine Management-Ebene wegfällt.

Generell müssen wir alle doch zugeben, dass die großen Unternehmen in Deutschland nur sehr langsam auf neuere Entwicklungen reagieren. Ich würde mich freuen, wenn es auch hier Apple Pay gäbe oder Sachen wie "Zustellung in 2 Stunden" oder Drohnenzustellung. Da freue ich mich, wenn Amazon das selbst in die Hand nimmt.
Warum muss hier denn immer gleich so negativ gebasht werden? :freak:
 
ruegen1 schrieb:
Wieso ist denn DHL so schlecht, Beamte hin oder her....
Schnell sind sie in jedem Fall ...

Nun, ich warte immer noch auf 2 Pakete. Eines von Anfang letzter Woche und das andere wurde am 29. Juni losgeschickt, das ist sehr ärgerlich! Allerdings befürchte ich eine schlechte Bezahlung von Mitarbeitern, wenn Amazon seinen eigenen Lieferdienst aufzieht!
 
Morrich schrieb:
...Angesichts der Zustände in den Pakzentren von Amazon ...

War klar, dass das in jeder Diskussion wieder kommt, sobald irgendwas mit Amazon im Gespräch ist. Warst du schon mal in einem FC von Amazon? Ich in ungefähr 15, europaweit. Noch in keinem habe ich die "Zustände" vorgefunden, die wieder und wieder gebetsmühlenartig weitergeblubbert werden, weil die Presse es so gern macht.

Ich kann dieses Anti-Amazon-Geseiere echt nicht mehr hören. Vor allem wenn es immer von Leuten kommt, die, ausser dass sie mal einen Tag länger auf das Paket warten mussten, noch nie was mit der Firma zu tun hatten und ihr Wissen nur aus den Medien stammt oder anderen Meckerfritzen.


@Topic

Ich kann aus logistischer Sicht erstmal nichts grundsätzlich Schlechtes daran sehen, wenn eine Firma die eigenen Waren bis zum Endkunden transportieren will. Im Gegenteil, es wird ein externer Carrier ausgeschaltet, mit dem man sich im Schadensfall (oder Reklamationsfall bei Verzögerung oder Verlust) erstmal wieder langwierig ausseinandersetzen muss. Oder auch die Gefahr der Beschädigung wird reduziert, da eventuell der Transport und ein weiteres Umladen von Amazon zu DHL/Hermes und weiteren Verteilzentren etc entfällt. Wird regional ausgeliefert und das Paket genau 1 Mal angefasst vom Verpacken ins Fahrzeug des Lieferers sinkt die Gefahr der Beschädigung erheblich.
 
Tja, diese Entwicklung war bei den ganzen Streiks der letzten anderthalb Jahre ja abzusehen. Vermutlich hat Amazon das zwar so oder so geplant aber vielleicht wird nun etwas schneller und weitreichender Umgesetzt. Und wer guckt in die Röhre? Die Streikenden, weil sie ihren Job los sind. Das kommt davon.
 
Interessant wie unterschiedlich Erfahrungen sein können. einzig DHL und DPD lieferten bei mir, auf dem Land Nähe Köln schnell und zuverlässig. Alle anderen mit deutlicher Verspätung oder gar nicht, behaupteten dann, man sei nicht angetroffen worden.

Was übrigens Amazon betrifft: Viele kennen sicher die Sendungen vor dem letzten Weihnachten, wo eine Frau begleitet wurde und die Probleme beschrieben wurden. Den meisten ist aber entgangen, daß sich im Nachhinein das Meiste als übertrieben und sogar erlogen von der Frau herausstellte.

Edit:
Jetzt vergaß ich das Wesentliche zu schreiben:
Amazon versendet über DHL und Hermes, meines Wissens nach. Sie wissen selber, wie unzuverlässig Hermes bei vielen Kunden liefert (einfach mal dort im Forum nachschauen, der Thread ist ewig lang und wäre hier sicher bereits zensiert worden). Hermes haben sie sicher eingeführt, weil sie günstiger sind. Da Amazon aber ein großer Warengeber für die DHL ist, könnten sie so auch einfach ein Druckmittel für bessere Konditionen aufbauen. Das halte ich für wahrscheinlicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
exoterrist schrieb:
In solchen Branchen nicht wirklich. Wenn Amazon in Städten jetzt spezielle Boten-Dienste etc. anbieten will, ist das sicherlich OK, ansonsten läuft die Konkurrenz in der Paketzustellung aber doch wohl hauptsächlich darüber, dass man sein Personal maximal ausquetscht und die niedrigsten Löhne zahlt. Und das ist Konkurrenz, die keiner braucht.

Genau so sieht es aus. Dann wird noch mehr outgesourct, auf Subunternehmen und Zeitarbeitsfirmen ausgewichen und die Leute bekommen wieder niedrigere Löhne. Wenn jemand behauptet, dass Amazon gut zahlt und ein Arbeiterparadies darstellt, der lässt sich entweder von stark geschönten Berichten blenden oder gehört selbst zu dem Verein.

Man zahlt ja ohnehin schon nur die niedrigen Tarife aus dem Logistikbereich und ignoriert (fälschlicherweise) die Tarife im Einzelhandel bzw. Versandhandel. Von den Preisdiktaten und der Sache mit den ganzen Verlagen fange ich gar nicht an, aber der größte Witz der Welt ist ja, dass Amazon seit Gründung kaum Gewinne erwirtschaftet hat - riesige Umsätze bei null Gewinn.

Ich selbst kaufe schon lange bei Amazon ein und werde es sicher auch in Zukunft (leider) noch tun, aber man sollte schon versuchen etwas zu reflektieren und möglichst auch auf andere Anbieter und den Einzelhandel in seiner Umgebung ausweichen.

Es kann nicht sein, dass jeder immer hetzt, in unserem Land würde keiner mehr genug verdienen und die ganzen innerstädtischen Geschäfte schließen usw., dann aber jeden Tag bei jedem Furz etwas bei Amazon zu unrealistischen Kampfpreisen kauft. Jeder, der in der dieser Herstellungskette steht (vom Produzenten in Fernost bis zum Auslieferer bei DHL) wird da ein Stück weit ausgebeutet, irgendwo muss der Preis ja zustande kommen - das schafft man nicht mal über die großen Mengen.
 
estros schrieb:
Selbst DHL geht mehr und mehr zu externen Dienstleistern über, kann mir kaum vorstellen, dass Amazon jetzt den konservativen Weg geht.

Fänd cool, wenn man an mehreren Stellen von Ballungszentren die Pakete und Briefe abholen kann. Ich bin ohnehin fast nie zuhause, bestelle möglichst also wenig und wenn, dann via Amazon und dann Postfiliale...

Packstation?

Im Übringen hat die Post grade im Tarifvertrag beschlossen WENIGER Fremdzuvergeben.
 
Tja, nun können die ewig Streikenden bald bei Amazon direkt anheuern, für weniger als vorher.
Man sollte sich überlegen was man provoziert. Hier haben sie sich ihre Arbeitsplätze weggestreikt.

Und Amazon zahlt mehr als andere Logistiker. Die Anderen sind einfach nur zu klein um medienwirksam vorgeführt zu werden, denn der Journalist will ja auch verdienen.

Habe da schon Minderjährige arbeiten sehen, für 6€ die Stunde, um sich die PlayStation kaufen zu können...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hierzulande wird dann wieder fein der Sozailstaat untergraben bzw. utilisiert: "Ihnen liegt ein Jobangebot von Amazon EU S.a.r.l. vor. Wir finanzieren Ihnen den LKW-Führerschein und Sie fahren dann Pakete aus."

Nachdem Amazon schon wegen der schlechten Bezahlung in Verruf geraten ist, wer will denn noch für diesen Verein freiwillig arbeiten? Klar, kaufen tun dort die meisten…
 
Erst mal informieren, dann Firmen schlechtreden Aurora. Aber lieber lemmingartig sensationsgeiles BILD-Pressegewäsch nachsabbeln.
 
Sollen sie machen. DHL wird m.E. immer schlimmer und unzuverlässiger. Da kannst Du extra einen Tag zu Hause bleiben und auf ein Paket warten - Pustekuchen - wird schlichtweg gar nicht versucht das Paket auzuliefern. Wenn es gut läuft landet es dann beim Nachbarn. Oder: DHL Ausfahrer klingelt und meint ich solle mal runterkommen - DHL liefere nur noch bis zur Bordsteinkante. Geht's noch??

Ich selber verschicke nur noch mit Hermes oder UPS.
 
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