Organisation der Computer

LinuxMcBook

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Hallo!
Ich weiß, der Titel ist ziemlich blöd, mir fiel aber nichts besseres ein, weil ich versuchen will 2 Fragen mit einem Thread zu klären.

Weil ich in der nächsten Zeit ein Netzwerk mit mehreren Servern aufbauen will, brauche ich mal einen Tipp, damit das auch vernünftig wird.
Gibt es irgendwie ein einheitliches Schema, nachdem üblicherweise die Clients und Server benannt werden? Sollte also schon jeder am Computernamen erkennen um was für eine Maschine es sich handelt.

Außerdem suche ich eine Software um die Organisation des Netzwerkes grafisch darzustellen.
Die Computer haben teilweise mehrere Netzwerkkarten, mit verschiedenen Subnetzen und VLans wird gearbeitet.
Microsoft Visio ist definitiv zu teuer und übertrieben für meinen Zweck, darf also gerne ein Open-Source Programm sein.
 
benennen kannst du die, wie du möchtest. wenn du eindeutige namen bevorzugst, dann gib den rechnern welche.
die meisten server, die ich kenne, haben allerdings namen, die absolut NICHT eindeutig sind :D

gibt bestimmt auch freie alternativen zu visio mit denen man ohne probleme einen netzwerkplan erstellen kann.
 
Für deine grafische Geschichte kannst du Open Office benutzen.

Bei der Benennung der Maschinen kommt es auf viele Faktoren an. Vordergründig z.B. wie viele Maschinen es sind und für wen die Namen alle relevant sind.
Durchnummerieren ist ab eine gewissen Größe sinnvoll, zusammen mit Kürzeln für Standort (falls es mehrere Gebäude o.Ä. gibt) und Netzabschnitt.
Funktion der Maschine gehört z.B. nicht unbedingt in den Namen.

Es gibt auch den Ansatz, den Maschinen Eigennamen zu geben, die alle aus einem gewissen Themenkreis stammen. Das funktioniert meiner Meinung nach nur in sehr kleinen Umgebungen. Laut der Verfechter dieser Methode sind Eigennamen besser, weil sie einprägsamer sind als Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen. Ich sehe das etwas anders, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden!
 
Sonst noch jemand ein Vorschläge für ein Programm um einen Netzwerkplan zu erstellen?
 
Bezüglich des Namensschemas sollte man hauptsächlich darauf achten, dass es (vor allem bei den Clients) nicht zu doppelten Namen kommen kann.

Ich mache das immer folgendermaßen:

Server:

ISO-Ländercode (zweistellig) + Location Code (dreistellig) + fortlaufende Locationnummer (zweistellig) + Rolle (dreistellig) + fortlaufende Nummer (dreistellig).

typische Rollen sind zum Beispiel:

PDC = Primary Domain Controller
BDC = Boundary Domain Controller
MEX = Microsoft Exchange Server
BKP = Backup-Server
FPS = File- und/oder Print-Server
APP = Application Server
MHS = Multi-homed-Server
DBS = Datenbank-Server

Ein Server heißt dann z.B.:

DEBER01DBS002 = Deutschland, Berlin, 1. Standort in Berlin, Datenbank-Server #2
oder
UKLON03MEX001 = Großbritannieren, London, 3. Standort in London, Exchange-Server #1

Wenn man das mit den Rollen nicht haben will, kann man auch einfach nur "SRV" oder so einsetzen.

Falls es mehr als 99 Niederlassungen in einer Stadt oder mehr als 999 Server der gleichen Rolle an einem Standort gibt, muss man halt mehr Stellen verwenden. Das dürfte aber nur in extrem großen Umgebungen auftreten.

Für andere Netzwerk-Geräte kann man folgende Kürzel nehmen:

CSW = Core-Switch
DSW = Distribution-Switch
ESW = Edge-Switch
RTR = Router
FWG = Firewall-Gateway
CAM = IP-Kamera
UPS/USV = Unterbrechungsfreie Stromversorgung

usw.

Bei den feststehenden Desktops kann man mit dem Standort-Code und der Seriennummer des Gerätes arbeiten.

z.B.
DEHAM04-JDS28A9J = Deutschland, Hamburg, 4. Niederlassung in Hamburg, Geräteseriennummer JDS28A9J

Bei Notebooks macht das mit dem Standort-Code unter Umständen wenig Sinn, weshalb man hier generisch ein "MOBILE-" vor die Seriennummer setzen kann, z.B.

MOBILE-A34DX6J = mobiles Gerät (Laptop, Tablet), Seriennummer A34DX6J

Drucker können hingegen wieder mit dem Standort-Code versehen werden, z.B.

DEMUC01-P0115 = Deutschland, München, 1. Niederlassung, 1. Etage, Printer #15

Die ersten beiden Ziffern geben dabei die Etage in dem Standort an, die zweiten beiden Ziffern sind fortlaufend. Wenn es mehr als 99 Etagen oder mehr als 99 Drucker auf einer Etage gibt, muss man die Zifferanzahl eben vergrößern. Auch das sollte eher selten vorkommen.

Die Liste mit den Location Codes findest du unter:
http://www.unece.org/cefact/locode/welcome.html

Von so Namen wie PC1, PC2 oder Server1, Server2 würde ich dagegen nach Möglichkeit immer absehen. (außer man ist Zuhause)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man dann mit einem Kollegen über eine Maschine spricht ist das Drama aber vorprogrammiert, oder? :D
Ich finde man sollte die Namen aussprechbar gestalten.

Vorallem codierst du da Metadaten in den Systemnamen, die da imho garnichts zu suchen haben. Dafür gibts sowieso eine Doku wo die Zusammenhänge hergestellt werden.
 
Wieso sollte das Drama vorprogrammiert sein? Der Kollege versteht sofort, wo das Ding in etwa steht und welche grundsätzliche Aufgabe es ausführt.

Was verstehst du unter aussprechbar?

Problematisch wird es bei sowas dann größeren internationalen Organisationen, wo mehrere Dutzend Gesellschaften sich ein Netzwerk und ggf. auch Domäne teilen müssen, die IT-Instanzen aber verteilt liegen.
 
Naja, stell dir folgende Situation vor:
Jemand spricht dich an weil er eine Frage zu nem Server hat. Dann sagst du "Welcher Server?" und müsstest als Antwort kriegen "DEBER01DBS002!".
Wenn ich mir jetzt vorstelle diesen Namen sagen zu müssen und dieses Spiel bei jedem Mal wiederholt wird, dann würd ich verrückt werden. Ich finde den Namen zu lang und nicht in einem Rutsch aussprechbar, da kann ich mir vorstellen, dass das zu Problemen führt in der allgemeinen Kommunikation.
Ich würde vermutlich den Ländercode weglassen und die Rolle auch, BER01-001 scheint mir deutlich einfacher zu handhaben. Ber1nullnulleins flutscht einem deutlich besser über die Lippen.

Richtig elendig finde ich aber die Seriennummer im Namen. Mal abgesehen davon, dass die da nix verloren hat, sind diese Namen ja so praktisch garnicht mehr verwendbar. In deinem Beispiel sind achtstellige Seriennummern, was ja schon schlimm genug ist. Aber die könnten ja auch noch länger sein.
Und selbst acht Stellen, kannst du dir sowas etwa merken? Das dann über eine Woche hinweg, wo ein Incident evtl. aktuell bleibt, und vielleicht für mehrere Maschinen?
Wenn ja, Respekt! Ich könnte das nicht und kann mir nicht vorstellen, dass das so funktionieren kann.
 
Den Ländercode weglassen ist keine gute Idee, da es die Location Codes in jedem Land geben kann. BER wäre z.B. in Frankreich die Stadt "Bernay", in Deutschland "Berlin" und in Spanien "Bérriz". Sich nur an der Nummerierung zu orientieren, halte ich für nur bedingt tauglich. Wenn es ein Unternehmen ist, dass definitiv nur in einem Land tätig ist geht das, sobald es aber international wird, ist das Chaos vorprogrammiert.

Das mit der Seriennummer ist relativ einfach. Du vermeidest a) definitiv doppelte Namen (das zweimal die gleiche Seriennummer verwendet wurde, ist selbst Hersteller-übergreifend relativ unwahrscheinlich b) du kannst direkt vom Hostnamen auf die Hardware schließen, was insbesondere für den Helpdesk bzw. das Deployment-Team die Sache deutlich vereinfacht, wenn man nicht minutenlang eine Referenz-Tabelle bemühen muss. (bei mehreren Tausend Clients ist das echt eklig)

Problematisch wird es in der Tat bei sehr langen Seriennummer (HP ist da ein gutes Beispiel). Da kann man sich dann aber immer noch Gedanken über ne andere (ggf. abgespeckte) Lösung machen.

In kleinen Umgebungen, wo am Ende nur eine Instanz verantwortlich ist, ist so ein striktes Namensschema sicherlich ein wenig Overkill. Da der Threadersteller aber keinerlei Angaben über die Unternehmensgröße und Beschaffenheit gemacht hat, wähle ich nunmal ein System, dass auch weltweit ziemlich eindeutig ist.
 
Simon vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!
Da war schon mal viel hilfreiches dabei. Gerade der Tipp mit der Seriennummer für den Client oder die Abkürzungen.
Sieben Stellen für den Standort ist aber tatsächlich ein bisschen zu viel für uns.

Ich ziele aber mit dem Namensschema sowieso weniger auf unsere Umgebung ab, sondern eher auf die von Kunden, sofern die keine eigenen Namenswünsche haben. Aber da kann ich ja auch nochmal mit Kollegen sprechen, wie die das so Handhaben. Der Kunde sollte ja am besten sofort auch am Namen erkennbar sein.
 
Für Multinationale Unternehmen macht es durchaus Sinn das so "ausführlich" zu machen. Wobei ich es auch sehe wie DunklerRabe. Sprechende, einfache Bezeichnungen und alles andere ergibt sich aus der Doku. Ab eine bestimmten Anzahl Server wird es damit aber unübersichtlich und es geht schrittweise Richtung Simons Ausführung.

Bei "uns" (Mittelstand, 1000+ MA) wird es in etwa so gemacht...

Server:
SRV-"ausgeführte Software"-"Nummerierung 01, 02..." (<-- das geht weil jede Software ihre eigene VM bekommt)

SRV-WSUS-01
SRV-DC-03
SRV-SAP-05
usw...

Clients:
"Standort"-"Abteilung"-"Nummerierung"

VW-REWE-01

Verwaltung, Rechnungswesen, PC1
 
Namenskonvention für Servernamen/Clients/Drucker usw
• Server fangen mit S (Server) an
• Arbeitsstationen fangen mit W (Workstation) an
• Client Computer fangen mit PC (Personal Computer)
• Laptops fangen mit LT (Laptop)
• Drucker fangen mit P (Printer) an
• Danach kommen 2 Standortanfangsbuchstaben z.b. SLE für Server in Leipzig
• Und am Ende eine fortlaufende Nummer z.b. SLE1, SLE2 …


Rollen und Dienste in den Namen mit einfließend zulassen ist zwar schön für den Admin der davor sitzt, aber tötlich wenn man mal die Rolle wechselt/löscht/hinzufügt etc. Dann wird schnell aus eurem SRV-WSUS-01 ein SRV-WSUS-01 der aber kein WSUS hat sondern ein DHCP ist...
 
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Rollen und Dienste in den Namen mit einfließend zulassen ist zwar schön für den Admin der davor sitzt, aber tötlich wenn man mal die Rolle wechselt/löscht/hinzufügt etc. Dann wird schnell aus eurem SRV-WSUS-01 ein SRV-WSUS-01 der aber kein WSUS hat sondern ein DHCP ist...
Korrekt, aber dafür gibt es blanko Images der Server... ändert sich die Rolle / Aufgabe wird die VM ausgeschaltet und eine neue kopiert. Fertig. Das sollte man natürlich nur machen wenn man virtualisiert und die Hardware dann nicht immer von Hand aufsetzen muss.
 
mache es ähnlich wie benzer, nur dass noch ne Abkürzung des Unternehmes mit reinkommt.
in größeren Strukturen bietet sich natürlich an den Standort mit reinzucodieren.
 
Danke, sind ja viele gute Tipps zusammen gekommen.
Wichtig finde ich, dass man am Hostname gleich die Rolle des Servers sehen kann.
Eine Unterscheidung zwischen physischen und virtuellen Computern im Namen ist sicherlich nicht notwendig oder?
Wie kürze ich denn am Besten einen Datenbankserver ab? DB, DBS oder gar SQL?
 
Eine Unterscheidung zwischen physischen und virtuellen Computern im Namen ist sicherlich nicht notwendig oder?
Das kommt auf die Anzahl an... bei Wartungen / Patches ect. kann es schon von Vorteil sein zu wissen ob man die Hardware rebooten muss oder nur die VM durchstartet.

Wie kürze ich denn am Besten einen Datenbankserver ab? DB, DBS oder gar SQL?
Was macht denn die DB bzw. welche Software nutzt die DB? Daran würde ich es aufhängen...
 
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