Over-Ear Kopfhörer und Lautstärke in Dezibel messen mit Schallmessgerät?

tizzy11

Ensign
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Mich würde interessieren wie ich mit einem Schallmessgerät die Dezibellautstärke bei einem Over-Ear Kopfhörer korrekt messen kann. Zum Beispiel 70-80 Dezibel (das soll noch nicht gehörschädigend sein).

Hat das jemand schon einmal gemacht und kann hier Tipps geben?

Frage, misst man an einer Kopfschale separiert oder klemmt man das Messgerät zwischen dem Kopfhörer, sodass man den Schall von beiden Schalen gleichzeitig misst (das wäre dann ja wohl die doppelte Lautstärke oder irre ich mich da?)?
 
Hmm würd fast sagen das man mit ner Maßeinheit nicht bemessen kann wann es Hörschädigung ist. Zumindest nicht wenn man den reinen schalldruck misst. Bei in ears können geringere Pegel schon zu Schädigungen führen.
Wenn’s schädigend ist dann muss man auch sehr hart gesotten sein um das nicht wahrzunehmen, und dann bleibt man halt 1-2 „Dezibel“ darunter. Das ist eher ne Sache von Gefühl als von Messungen.

Gibt glaube ich so Gestelle zum messen des Schalldrucks. Da haben die Hersteller meistens aber einfach eigene Test Stände. Wüsste nicht das man sowas kaufen könnte. Hat das Messgerät ein Mikrofon mit Niere dann würd ich’s zwischen die Schalen klemmen.

Maybe ist hier ja noch wer, der sowas mal gemacht hat. Und genaue Angaben machen kann
 
1. Nein die Lautstärke wird dadurch nicht verdoppelt. Lautstärke ist nämlich nicht der Schalldruck sondern das was deine Ohren warnehmen, und das ist abhängig mehreren Faktoren wie Schalldruck und der Frequenz des Tons.
2. 80 db ist wenn man nicht durchgehend damit zugedröhnt wird wahrscheinlich nicht gehörschädigend das ist richtig. Schäden sind abhängig von Schalldruck und Dauer der Belastung.
3. Unter dem Suchbegriff "measure headphones" findet man ein paar Beispiele wie Kopfhörer gemessen werden könnnen, das häufigste dürften hierbei "Köpfe" sein. Einfach ein Mikrofon zwischen die beiden Hörmuscheln zu packen dürfte der schlechteste Weg sein.
 
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Das einigermaßen genau zu machen ist ziemlich kompliziert und wird man als Privatperson nicht hin bekommen. Hier mal ein Artikel zum Thema: https://audioxpress.com/article/Headphone-Testing-Part-1-The-Basics.html
Schaut man sich Figure 1a und b an, dann sieht man, dass bei z. B. 3 kHz die Messung an einem Dummy ca. 18 dB höhere Werte liefert als ohne den Dummy.
 
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der Messaufbau wird recht kompliziert/teuer und wird selbst dann nur für Vergleichs aber nicht Absolut-Messungen taugen.

das sieht man doch schon an den Mess-Diagrammen in verschiedenen Tests.
Ich habe z.B. zu meinem Sennheiser HD800 das Diagramm von seiner Abschlussprüfung dazu bekommen. Das hat maximal "etwas Ähnlichkeit" mit dem, was in Tests abgebildet ist. Wenn schon der Frequenzverlauf um viele dB abweicht, dann wird man sich auf den absoluten Pegel gar nicht verlassen können.

du kannst halt nur zwei KH auf die gleiche Art messen und vergleichen. Aber selbst dann ist das nicht eindeutig. Wenn du bei 1kHz misst und beide liefern den gleichen Wert, kann der eine bei 30Hz trotzdem 10dB lauter sein als der andere.
 
Habe nun eine Möglichkeit gefunden zum Messen und Einstellen von Lautstärken für einen Over-Ear Kopfhörer.

Schallpegelmessgerät vorausgesetzt.

Eine Kopfhörer-Seite des Over-Ear wird abgedeckt, die andere Seite wird mit einer normalen CD abgedeckt und hier das Schallpegelmessgerät mit dem Richtstab in der Mitte des Lochs geradeso eingeführt. Dann wird ein Rosa-Rauschsignal (das 20 Hz - 20Khz abdeckt) abgespielt und gemessen. Das Schallpegelmessgerät zeigt dann die max. Spitzen DB genau an.

So hat man einen vernünftigen Mittelwert, um den Kopfhörer auf z. Bsp. die empfohlene Lautstärke von 70 db einzustellen, welches von Akustikern empfohlen wird (um Dauerschäden von überhöhten Lautstärken zu vermeiden).

Das alle Musik-CD's mit unterschiedlicher Dynamik und Lautstärke aufgenommen sind kann man nicht ändern und müsste das messen bei jeder CD durchführen (das macht aber keiner und wäre mit zu viel Aufwand auch verbunden!) - jedoch hat man mit diesem Prozedere einen sehr guten Richtwert zur Einstellung der Lautstärke für den Kopfhörer.
 
Wie ich bereits geschrieben habe, auf diese Weise kannst du vielleicht zwei KH ganz, ganz grob vergleichen, wobei das auch schon nicht funktioniert (z.B. wegen nicht praxisgerechter Abdichtung, Abstand, Anpressdruck usw. usf.), aber die gemessenen 70dB kannst du komplett vergessen!
 
Das sehe ich nicht so, dass ist schon wirklich sehr genau um zwei KH genau auf Lautstärke auszubalancieren im Hörvergleich auf Lautstärkeeinstellung
 
nur mal so als Hintergrund:
a)
ich habe ein altes ECM8000 mit Yamaha Audiogram (generic Cal) und kalibriertes UMIK-1. Alleine die Unterschiede zwischen diesen beiden (auch was die Angabe des absoluten Pegels angeht) sind riesig! Du bräuchtest ja auch eine absolute Referenz, um Gain usw. "richtig" einzustellen.

b)
ich habe mit diesen Mikros (seitdem ich das UMIK habe natürlich überwiegend/nur noch damit) schon viele Raum-Messungen gemacht. Wenn ich mir die Ergebnisse angucke, wenn ich das Umik mit 0° Kalibrierung in Richtung LS oder 90° senkrecht aufstelle, sind gewaltig. Auch der Unterschied mit 90° Kalibrierung und Richtung Decke oder Fußboden ist enorm, obwohl es theoretisch ja alles gleich sein müsste...

c)
ich habe schon viele KH getestet und früher einen K701 benutzt. Als Nachfolger hatte ich einen 712Pro im Sinn und eben auch zum direkten Vergleich da (neben vielen anderen). Ergebnis: der 712 klingt exakt genauso wie der 701, WENN man die gleichen Ohrpolster nutzt! Die (mehr oder weniger deutlichen) Unterschiede resultieren (nahezu) ausschließlich aus den Gel Polstern des 712.
aber selbst mit "nur" einem KH kann man das ja selber mal testen: drücke doch mal im Betrieb eine Ohrmuschel etwas fester auf das Ohr und höre dir an, wie sich der Klang und die Lautstärke ändern.
Und jetzt willst du mir erzählen, dass du mit aus einer CD gebastelten "Höhle" und einem Mikro eine korrekte (absolute Dezibel Werte) Messung erhalten möchtest?!? Wenn du das Mikro 1mm weiter rein oder raus steckst, hast du schon riesige Abweichungen (oder du misst eh mehr Rauschen).

am Ende gilt der alte Spruch: "wer misst, der misst Mist!"
das bedeutet nicht, dass Messen unsinnig ist, sondern im Kern soll das aussagen, dass man den Messaufbau und die Einwirkungen verstehen und die Ergebnisse entsprechend interpretieren können muss!
 
Ok, dass sehe ich ein, dass die Abweichungen vorhanden sind. Für einen Richtwert was die Lautstärke betrifft zwischen 2 KH ist das aber schon sehr gut, besser als ohne Messung auf alle Fälle.

Ich hatte zwischen beiden KH eine Abweichung von 4 db und konnte diese somit ausgleichen am amp. Wenn ich mir dann Musik nach Angleichung anhörte, so kam es mir auf alle Fälle von beiden KH ziemlich gleichlaut vor. So schlecht konnten also die Messungen nicht gewesen sein. Wenn ich das rein nach Gehör gemacht hätte, wäre die Abweichung ganz sicher größer gewesen. Daher finde ich meine Messung schon sehr hilfreich.

AKG 701 und AKG 712 Pro nur mit Ausstauch der Ohrpolster als identisch zu vergleichen ist falsch. Wenn dann ist das der AKG 702 mit dem AKG 712 Pro. Ja, hier besitzt der Ohrpolstervergleich nach Ausstausch fast dem gleichen Klang. Aber die Gel-Pad Ohrpolster kosten auch ca. 100 € Extra und wenn man das auf den Preis des AKG 702 aufschlägt, kommt man fast auf den Preis des AKG 712 Pro (der hat aber zusätzlich noch bessere Kabel, etc.). Also preislich gewinne ich hier bei nicht viel.
Der AKG 712 Pro ist ein hervorragender KH, kenne den sehr gut.
 
nochmal, du darfst:
a) relativen Vergleich zweier KH
b) Bestimmung des absoluten Schalldrucks
nicht verwechseln!

natürlich kannst du mit deiner Methode recht gut zwei verschiedene KH auf eine halbwegs ähnliche Lautstärke anpassen. Wobei ich selbst das bei völlig anderen Konzepten (z.B. offen/geschlossen) für zumindest fragwürdig halte, als grober Richtwert aber sicherlich OK.

nur zu glauben, anhand dieser Methode den absoluten Schalldruckpegel (z.B. 70dB) auch nur einigermaßen korrekt bestimmen zu können, halte ich für maßlose Überheblichkeit!

überhaupt scheinst du zu glauben, sehr viel anhand von Zahlen beurteilen zu können...
ich habe mir den 712 nicht gekauft, weil er mir im direkten Vergleich zum 701 keinen Mehrwert geboten hat, eher im Gegenteil, ich persönlich finde die Gel-Polster unbequemer, da ist es mir auch völlig egal wie viel die kosten. Im Rahmen dieses Vergleichs hatte ich auch einen T90 und den als einen der schlechtesten KH bewertet, den ich jemals auf dem Schädel hatte (eigentlich nur von dem noch wesentlich schlechteren Audeze LCD3 zu "überbieten"). Anhand der reinen Papierdaten ist der aber dem T1 sehr ähnlich, der mir wiederum so gut gefallen hat, dass er als "direkt am Laptop ohne KHV KH" bleiben durfte.
-> man kann das nicht anhand von Zahlen oder Aussehen fest machen!

ich reite nochmal auf T90 vs. T1 herum. Die sind von den technischen Daten ("Zahlen") nahezu identisch (wenn man mal den doppelten Preis des T1 weglässt). Rein vom Klang her aber absolut nicht zu vergleichen. Ich(!) behaupte, dass das in erster Linie mit der starken Anwinkelung der Treiber im T1 zusammen hängt. Das spielt dann stark mit der Ohrenform/Gehörgang zusammen, was natürlich bei jedem individuell ist.
interessanterweise sind die Treiber in meinem "Haupt" KH, dem HD800 ähnlich stark angewinkelt, ich(!) scheine darauf sehr stark zu "reagieren", andere Leute wohl weniger und die kommen auch mit Treibern klar, die gerade ins Ohr plärren.
aber jetzt frage ich dich: wenn ich recht habe und die Winkel der Treiber zu den Ohren solch einen großen Unterschied ausmacht, wie soll das dann mit dem Mess-Mikrofon "vernünftig" funktionieren?!?
 
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