PC aus Tonstudio verbannen

FixMix

Lt. Junior Grade
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Apr. 2010
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273
Liebe CB-Experten,

ich habe ein kleines Heimmusikstudio,
bei dem ich nach und nach alle störenden Geräuschquellen beseitigen möchte. Dank DANTE (Digital Audio Network Through Ethernet) muss der PC nun nicht mehr in USB/THUNDERBOLT-Reichweite des Audiointerfaces stehen. Ich kann und möchte ihn also in die Besenkammer verfrachten und zwischen Studio und Kammer eine LAN-Verbindung installieren.
Das bedeutet aber auch, dass ich Tastatur, Maus und 2 Monitore über Ethernet mit dem PC verbinden müsste. Und da nun meine Fragen:
1) Welche Optionen habe ich?
2) Welche ist zuverlässig aber günstig?
3) Welche ist eleganter?
4) Wieviele Leitungen und Buchsen muss ich verlegen?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Felix
 
Weiß nicht, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, Monitore über Ethernet zu verbinden, aber eine andere Option wäre es einen kleinen passiven PC (NUC, Deskmini, weiß nicht, ob evtl auch ein Pi schon reicht) zu benutzen und dann per Remotezugriff auf den leistungsfähigeren in der Besenkammer zuzugreifen.
 
verbinden über welche Strecke? Wie lang müssen die Leitungen sein?
 
Keep it simple stupid: Warum muss das Teil raus? Ist das Rauschen hörbar? Dann fährst du m.E. auch günstiger, Netzteil und CPU Kühler zu ersetzen statt alles per Ethernet.

Von welcher Distanz sprechen wir überhaupt? USB 2.0 für Eingabegeräte lässt sich mit aktivem Kabel auch problemlos 20m verlegen...oder wird das in Leerrohre verlegt?
 
Du bräuchtest einen "KVM-Extender". Diese gibt es z.B. von Lindy.
 
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Parallel zum Netzwerkkabel eine USB 3 Verlängerung legen.
Am Ende ein Hub mit deinen USB Geräten.

Je nach Monitor auch HDMI oder DP Kabel dazuverlegen.
 
Das klingt doch sehr nach einem KVM-Extender wie @TFOx schon schrieb. Bedenken sollte man allerdings, dass solche, die zwischen PC und Bedienung via LAN-Kabel verbinden, in der Regel nicht über LAN im Sinne von Ethernet/IP gehen, sondern das vermeintliche LAN-Kabel mit eigenen elektrischen Signalen befeuern. Das heißt, dass man da keinen Switch oder so anschließen kann, weil das LAN-Kabel exklusiv und direkt zwischen den beiden KVM-Boxxen liegen muss.

Keine Empfehlung, sondern einfach nur ein Beispiel wovon die Rede ist: KVM-Extender
 
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Prinzipiell ist im Aufnahmeraum nur Mikrofon und spezielle Dämm-Wände erlaubt und die ganze Technik in einem anderen Raum als der Mischer. Alles andere hat mit Profi nichts am Hut. Besonders aktive Störquellen wie netzlüfter oder passive Störer wie lange usb Kabel oder Switch oder sogar W-Lan ist des Tones Tod. Da es sich eher um ein Amateur studio handelt, denke ich auch das ein raspi und remotedesktop die Lösung wäre.
 
Ein Raspberry mit rdesktop sollte reichen. Aber am besten mit einem guten Netzteil das nicht so komisch hin und her fiept.
 
1) Hobby-Studio, nicht mehr, nicht weniger. Ich bin Toningenieur, aber das hier ist nur zum Spaß. Trotzdem will ich in dem Raum Gesang bzw. akustische Instrumente aufnehmen können, ohne nervige Lüfter oder Spulenfiepen.
Daher soviel Technik wie möglich in den Nebenraum.
2) Silent-PC: das Thema ist durch. Der PC braucht eine gewisse Leistungsfähigkeit, wird also warm. Ein externes RAID-Gehäuse via 2x SAS-Kabel hängt dran. Das alles leise zu bekommen ist unmöglich oder eben sehr teuer.
3) Distanz. Dummerweise steht das mischpult an der gegenüberliegenden Wand zum Gang, von wo die Kammer abgeht. Ich muss also einmal um den halben Raum, an der Wand entlang. 42qm hat der Raum. 15-20 Meter sind eine gute Schätzung mit Puffer.

4) Alternativen:
a) USB und HDMI Extender. Ein LAN-Kabel pro Extender
b) USB3, DP oder HDMI Verlängerung verlegen. Ich dachte mehr als 10 Meter geht nicht?
c) Remote Desktop. Hab ich noch keine Ahnung davon. Wie funktioniert das genau?
Mal angenommen ich möchte 2x 2560x1440 Auflösung, klappt das?
USB Nutzung dann am Remote PC? Ich muss mal nachlesen, ob da die Audiogeräte (Keyboards etc.) mitspielen.

Danke schon mal. Freue mich über eure Hilfe und jeden weiteren Input.
 
FixMix schrieb:
2) Silent-PC: das Thema ist durch. Der PC braucht eine gewisse Leistungsfähigkeit, wird also warm. Ein externes RAID-Gehäuse via 2x SAS-Kabel hängt dran. Das alles leise zu bekommen ist unmöglich oder eben sehr teuer.
Quark!
Mein PC (Signatur) ist unhörbar leise, und wird auch für Recording-Zwecke genutzt...
Als sehr teuer würde ich diesen auch nicht bezeichnen...
 
Ein PC gehört im besten Fall nicht in die Nähe von Audio Equipment.

Und am Ende ist es wohl angenehmer sich einen "Server Raum" zu basteln wo der Rechner rumrauschen darf wie er will und nur das mind. an Hardware im Raum haben

anstatt den PC Tonstudio komform zu machen.
 
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FixMix schrieb:
c) Remote Desktop. Hab ich noch keine Ahnung davon. Wie funktioniert das genau?
Es wird der Desktop eines "entfernten Rechners" auf deine(n) Bildschirm(e) übertragen.
Teamviewer ist ein recht bekanntes Tool dafür. Oder als Protokoll aus der Windows-Welt "RDP" oder VNC bei anderen.

Die Kernfrage ist mMn: Wie ist der "Empfänger" gestaltet?
"Sender" ist der PC/Server im anderen Raum.
Der Empfänger wird mit deinen Bildschirmen gekoppelt, muss also 2x HDMI (oder was auch immer die Bildschirme für Anschlüsse haben) und 1x (W)LAN für die Verbindung von Sender zu Empfänger haben.

Bei "einfachen" Szenarien kann man z.B. einen RPi hinter den Monitor montieren und dann wie schon beschrieben, RDP oder VNC machen. Der RPi ist in dem Fall passiv gekühlt und mit "gutem" Netzteil lautlos.

Bei 2 Bildschirmen mit hoher Auflösung klappt das wahrscheinlich nicht mehr so einfach (aufgrund fehlender Anschlüsse).
Hier käme ein passender "ThinClient" (ebenfalls passiv gekühlt, lautlos) mit wenigstens 2x HDMI (oder was an Anschlüssen gebraucht wird) zum Einsatz.
Als willkürliches Produktbeispiel, was ein Thinclient ist, einfach mal ein Link.

Zum Testen(!) ginge evtl. auch ein lautloses Notebook als "Empfänger", mit Docking-Station oder Portreplikator, um die Bildschirme anzusteuern.

In den beschriebenen Fällen braucht der "Empfänger" relativ wenig Leistung, weil er "nur" Netzwerk (evtl. sogar "nur" WLAN, falls das im Tonstudio in Frage kommt...) können muss und natürlich das Signal an die Bildschirme leiten muss. Alles was Leistung braucht, läuft auf dem PC/Server im anderen Raum.

Die Remote-Desktop Variante würde mit LAN/WLAN auch locker über die Distanz kommen.
Für alles was über DANTE läuft, ginge dann auch das bestehende LAN Kabel (evtl. brauchst Du noch einen kleinen passiven Switch).


Als Disclaimer gebe ich vorsichtshalber mal mit, dass ich noch nie ein Tonstudio (IT-)verkabelt habe, daher die Anforderungen auch nicht exakt kenne. Daher kann ich auch nicht sagen, ob KVM oder Remote Desktop "besser" ist. Mein Bauchgefühl tendiert zu Remote Desktop.
 
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carnival55 schrieb:
Es wird der Desktop eines "entfernten Rechners" auf deine(n) Bildschirm(e) übertragen.
Teamviewer ist ein recht bekanntes Tool dafür. Oder als Protokoll aus der Windows-Welt "RDP" oder VNC bei anderen.

Die Kernfrage ist mMn: Wie ist der "Empfänger" gestaltet?
"Sender" ist der PC/Server im anderen Raum.
Der Empfänger wird mit deinen Bildschirmen gekoppelt, muss also 2x HDMI (oder was auch immer die Bildschirme für Anschlüsse haben) und 1x (W)LAN für die Verbindung von Sender zu Empfänger haben.

Bei "einfachen" Szenarien kann man z.B. einen RPi hinter den Monitor montieren und dann wie schon beschrieben, RDP oder VNC machen. Der RPi ist in dem Fall passiv gekühlt und mit "gutem" Netzteil lautlos.

Bei 2 Bildschirmen mit hoher Auflösung klappt das wahrscheinlich nicht mehr so einfach (aufgrund fehlender Anschlüsse).
Hier käme ein passender "ThinClient" (ebenfalls passiv gekühlt, lautlos) mit wenigstens 2x HDMI (oder was an Anschlüssen gebraucht wird) zum Einsatz.
Als willkürliches Produktbeispiel, was ein Thinclient ist, einfach mal ein Link.

Zum Testen(!) ginge evtl. auch ein lautloses Notebook als "Empfänger", mit Docking-Station oder Portreplikator, um die Bildschirme anzusteuern.

In den beschriebenen Fällen braucht der "Empfänger" relativ wenig Leistung, weil er "nur" Netzwerk (evtl. sogar "nur" WLAN, falls das im Tonstudio in Frage kommt...) können muss und natürlich das Signal an die Bildschirme leiten muss. Alles was Leistung braucht, läuft auf dem PC/Server im anderen Raum.

Die Remote-Desktop Variante würde mit LAN/WLAN auch locker über die Distanz kommen.
Für alles was über DANTE läuft, ginge dann auch das bestehende LAN Kabel (evtl. brauchst Du noch einen kleinen passiven Switch).


Als Disclaimer gebe ich vorsichtshalber mal mit, dass ich noch nie ein Tonstudio (IT-)verkabelt habe, daher die Anforderungen auch nicht exakt kenne. Daher kann ich auch nicht sagen, ob KVM oder Remote Desktop "besser" ist. Mein Bauchgefühl tendiert zu Remote Desktop.
Danke sehr! Das war echt ausführlich!
 
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