@1079
Grundsätzlich möchte jeder Moslem den Islam verbreiten. Nicht umsonst erziehen wir unsere Kinder als Moslems
Ist es denn für dich in Ordnung, wenn nun andere Menschen ihre Religion verbreiten? Oder ist es in Ordnung, wenn andere Menschen sich dagegenstellen und sagen: "Religion finde ich nicht ok." ? Bzw.: "Gegen Religion sollte was unternommen werden." ?
Immerhin erzieht "ihr" Moslems "euren" Kindern den Islam, und gebt ihnen nicht die Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden auf einer neutralen Grundlage.
Das würde an meiner Situation nichts ändern als Moslem. Denn was mich stört ist nicht der Staat, sondern viele Menschen in Deutschland, die mich unterdrücken wollen. Der Laizismus wird nicht die Köpfe der Menschen plötzlich neu definieren. Die werden die alten sein. Die Leute, die eben den Islam in Europa nicht sehen wollen. Die Leute, die mich zur Assimilation zwingen. Deine Beiträge ignoriere ich nicht umsonst, denn auch du bist so einer.
Du darfst doch deine Religion gesetzeskonform ausüben. Wo ist das Problem damit? Ich kann den Islam oder welche Religion auch immer sehen. Ich verachte sie aber
alle, da sie nicht zielführend für eine Gesellschaft sind. Religionen haben nichts, aber auch gar nichts für Menschen übrig. Sie dienen nur dem Machterhalt einiger weniger. Die sie auch nutzen und in der Geschichte schon sehr oft ausgenutzt haben für ihre Zwecke.
Ok, du fühlst dich im Zwang, dich assimilieren zu müssen. Kannst du mir ein Land nennen, in dem du das nicht müsstest?
Mein Zitat:
Liebend gerne bin ich da für die 20 000, die es WOLLEN. Und die sich danach auch Deutsche nennen WOLLEN. Und nicht die, die NICHT WOLLEN.
Das schreit schon danach regelrecht mir klarzumachen, wie ungerne ich hier Willkommen bin. DAS muss sich ändern in diesem Land.
Nein muss es nicht. Wenn ich in ein Land deiner Wahl ziehe, und dort nicht leben
will, wieso sollte ich dann nicht wieder gehen? Was soll mich da halten, wenn ich von diesem Land eigentlich nichts mag? Wenn ich dort nicht leben will.
Ihr missbraucht diese Meinungsfreiheit und erzählt dann was von Demokratie und Toleranz.
Ich wüsste nicht, wo ich dich beleidigt haben soll.
Sondern ich spreche von der Mentalität, die mich zwingt so einer zu sein, wie ihr es haben wollt, damit ich hier Willkommen bin. Zum Beispiel Deutscher sein.
Du kannst auch als Türke in Deutschland leben. Kein Problem.
Zum Beispiel es "aushalten zu müssen, wenn Leute meine Religion angreifen".
Ja, das musst du.
Diese Arroganz und Überheblichkeit meine ich, denn mit dem Wissen, dass ihr damit durchkommt, das ist eine Unterdrückung.
Das ist vielleicht auch einfach nur ein Gefühlsausbruch deinerseits, weil deine Religion mit dein Leben definiert. Es gibt aber auch Leute, die ihr Leben mit Werten füllen, ohne dass die Religion da mitspielt. Wir kommen damit durch, weil eine Meinungsfreiheit herrscht. Die kannst du mit deinen Gefühlen wiederum bei UNS nicht unterdrücken.
Dennoch, obwohl wir Muslime im Recht sind, sollen wir Charlie Hebdo dulden. Das heißt also wir sind eurer Willkür untergeordnet. Ihr missbraucht die Macht der Meinungsfreiheit um uns zu beleidigen und sieht nicht einmal ein Problem darin von westlichen Werten zu sprechen, obwohl ihr genau in umgekehrter Richtung agiert.
Die westlichen Werte sind auch Meinungsfreiheit. Diese Meinungsfreiheit beinhaltet auch Kritik, und ja, auch Kritik an einer Religion. Sie muss nicht jedem passen, und manches ist beleidigend. Dagegen kann man dann formell auch etwas machen. Wieso zeigst du das nicht an? Wenn du meinst, deine Rechte werden missachtet, dann gehe zur Polizei und schildere denen den Fall. Ziehe vor Gericht. Vor den europäischen Gerichtshof. Das ist nicht böse gemeint, sondern dann findet endlich mal eine Verhandlung statt (evtl.) und es wird ein Präzedenzfall geschaffen, um eindeutig zu klären was erlaubt ist und was nicht.
Und so ähnlich ist es in Deutschland bei vielen Deutschen Einwohnern. Wir sollen uns gefälligst "anpassen" und wer sich nicht anpasst, der ist nicht integriert.
Wer sich nicht anpasst ist per Definition nicht integriert. Denn der bildet eine Parallelgesellschaft.
Mit Anpassung wird zum Beispiel gemeint, dass wir Deutsche Staatsbürger werden sollen oder eben unsere Traditionen hinter uns lassen sollen. Regelrechtes Beraubung meiner Grundrechte ist das. Zur Entfaltung meiner Persönlichkeit kann ich tun, was ich will. Aber nur laut dem Gesetz.
Ich fragte dich schon einmal. Was machst du an muslimischen Feiertagen? Bleibst du da trotz Arbeitsaufforderung vom Chef zu hause? Oder anders: Würdest du zu hause bleiben, auch wenn dir dein Arbeitgeber festschreiben würde, du sollst zur Arbeit kommen? Du brauchst kein Sauerkraut und Eisbein essen, deine Traditionen und Religion die du zu hause ausübst ist jedem egal solange sie den Gesetzen des Landes untergeordnet sind.
Denn wenn ich hier Willkommen sein möchte, muss ich schon meine Entfaltung eingrenzen. UND das nennt man Unterdrückung.
Das heißt, wenn du Gesetze vorfindest, dann unterdrücken dich diese bei deiner Entfaltung? Sind demnach Gesetze eine Unterdrückung? Willkommen im Leben! Das gibt es aber in JEDEM LAND dieser Welt.
Ihr tut es ständig, in jedem zweiten Satz steckt das drin. Ich soll mich eurer Willkür unterordnen, OBWOHL RECHTLICH gesehen eure Willkür keine Grundlage hat. Sondern meine GLEICHBERECHTIGUNG, die mir ständig in diesem Land verweigert wird IN DEN KÖPFEN der Menschen.
Solange du dich den Gesetzen des Landes unterordnest, wie die anderen Menschen in Deutschland auch, ist alles ok.
Diese subtile Art von Unterdrückung ist das Problem, warum es eine Parallelgesellschaft gibt.
Nein, der Unwille zur Integration, das, was du so fürchtest, ist das Problem, warum es parallelgesellschaften gibt.
Denn wie ich schrieb, mit meinem Österreich-Beispiel, verstanden hast du davon scheinbar nichts. Leider. Du möchtest du sein, in Deutschland. So wie du bist. So wie deine Religion ist und wie deine Kultur ist. Du willst kein Deutscher sein. Du willst ein Türke in Deutschland sein. Und regst dich darüber auf, dass es Menschen gibt, die das niemals machen würden. Ich persönlich würde niemals in die Türkei ziehen, wenn ich dort nicht leben will. Ich würde da nicht hinziehen, wenn ich mich den dortigen Gegebenheiten nicht anpassen würde. Warum nicht? Weil ich dann evtl. automatisch gegen Gesetze verstoße. Nehm nur irgend ein Land, es ist mir wurscht welches, in dem Frauen noch unterdrückt werden. Sollen die Frauen dort es genau so machen wie du es sagst? Sie ziehen dahin und dann sagen die: "Und wisst ihr was? Ich bleibe hier Deutsche, ich feier meine christlichen Feiertage wie in Deutschland, ich erziehe meine Kinder christlich und verbreite das Christentum. Ich habe meine Kultur und meine Religion, und die übe ich aus." Das findest du ok? Ich finde das nicht ok.
Wie ich sagte, die Trennung von Staat und Religion war nie das Problem. Gesetzlich gesehen sind wir ziemlich gut abgesichert.
Das Problem ist die Gesellschaft mit ihrer befehlenden Art und Weise.
Wenn jedes Land auf dieser großen weiten Welt die Religion vom Staat trennen würde, dann hätten wir die o.g. Dinge gar nicht erst. Das ist nur machtinduzierter Unsinn, der die Menschen alle auseinander bringt. Völlig unnütz. Das ist aber nicht nur der Islam, oder das Christentum, das sind alle Religionen.
Und ihr euch an eure Werte nicht hält. Eigentlich seid ihr diejenigen, die nicht integriert sind. Ich habe mich integriert, ich akzeptiere Deutsche Gesetze. Ihr aber nicht, ihr meint darüber stehen zu können.
Im Gegensatz zu anderen Ländern sind "wir" nicht die Exekutive. ZumGlück. Wir brauchen uns nicht zu integrieren, weil wir die Staatsbürgerschaft schon haben, die Sprache sprechen und uns den Gesetzen (auch wenn sie uns nicht immer passen) unterordnen. Wir können gegen diese Gesetze vorgehen mit demokratischen Mitteln und Wegen. Wir können sie nicht demokratisch wie wir lustig sind einführen oder auch anwenden. Sondern das macht die Polizei und Gerichte. Hier maßt sich keiner an über dem Gesetz zu stehen. Wir SIND aber nicht das Gesetz...
Aber nun mal langsam.
Du möchtest als Türke und Moslem in Deutschlan leben. Das machst du freiwillig und dir gefällt es in Deutschland. An die Gesetze hälst du dich, wie jeder andere auch. Deine Religion ist ein zentraler Bestandteil deiner Kultur und Mentalität.
Wer die Religion und dessen Inhalt beleidigt, beleidigt deine Werte, beleidigt alle Religiösen dieser Religion, beleidigt deine Familie, beleidigt deine Kultur, beleidigt deine Mentalität, beleidigt dich persönlich weil du dich auch mit der Religion identifizierst, beleidigt deine Auffassung von deutschen Gesetzen und führt deiner Meinung nach zu der Möglichkeit, Terror und Hass zu schüren.
Wenn du rational an die Sache rangehen würdest, würdest du feststellen, dass gerade das, was du an "den Deutschen" so bemängelst, nämlich die abnehmende Religiösität in einem Punkt einen Vorteil hat gegenüber einer Religiösität. Und zwar, dass man eben die oben genannten Beleidigungen gar nicht mehr auf sich selbst bezieht und auf die Personen und und und. Sondern nur als Angriff auf die Religion selbst. Damit impliziert man sich nicht direkt. Damit identifiziert man sich nicht. Das führt zu keinem Hass, und zu keinem Terror, weil man sich nicht angegriffen fühlt. Die Religiösität ist dermaßen verbunden mit deinem Leben, dass du dich dadurch in deinem Wesen angegriffen fühlst, wenn ein Teil von dir angegriffen wird. Die Religiösität. Sie ist eben heilig. Und weil sie heilig ist, haben wir genau das Problem.
Sie ist ja nicht nur dir heilig, wie du schreibst, leben die Menschen auch nach der Religion, im Gegensatz zu den laschen Deutschen. Die laschen Deutschen haben aber gar nicht erst diese Gefühle mit der Religion, sind also nicht so angreifbar wie du. Du fühlst dich angegriffen, da wäre bei einem Christen schon deutlich mehr nötig. Weil der Glaube nicht dermaßen im Leben verankert ist.
Das wiederum ist jedoch nicht der Deutsche schuld, das sind nicht die Gesetze schuld oder die Gesellschaft. Das ist einzig und allein deine Schuld. Du hast dir das Leben in der Abhängigkeit der Religion ausgesucht. Dein Leben ist direkt verknüpft mit der Religion und deiner Abstammung, deinem Herkunftsland, deiner Kultur (sonst würdest du die deutsche Staatsbürgerschaft ja annehmen wollen, was du bewusst nicht willst). Was du leider nicht verstehen kannst ist, dass das DICH nicht legitimiert, es von anderen zu verlangen. Wir müssen dich nicht verstehen. Und warum nicht? Weil wir eben in Deutschland sind, und dort ist die Gesellschaft, wie du ja selbst erkannt hast, nicht so eng mit der Religion, dem Traditionsbewusstsein und der Kultur, dem Gefühlszentrum verbunden. Ob das nun gut oder schlecht ist, da will ich gar nicht drüber urteilen.
Fakt ist aber, dass hier genau die Schwierigkeit besteht. Der Konflikt. Du fühlst dich in deiner Freiheit beschnitten, gestehst aber anderen ihre Freiheit nicht ein, aufgrund deiner Lebensweise. Die Lebensweise von den meisten Deutschen ist jedoch eine Andere. Sie verstehen dich und den Eifer überhaupt nicht. Weil sie in den ganzen Dingen keine identifizierung von dir sehen, sondern nur Teilaspekte deines Lebens. Du aber siehst es als Ganzes und bist daher bei jedem einzelnen Punkt als Person angreifbar.
Und das ist nicht nur für dich gefährlich, sondern auch für andere. Da wo nämlich du Probleme bei "uns" siehst, da ist auch das Problem von dir. Du kannst dich nicht hineinfühlen in jemanden, der Religion eben trennen kann vom Staat. Der Kultur trennen kann von Religion. Der Werte trennen kann von z.B. der Kirche oder sonstwo. Das sind einzelne Bausteine. Bei dir ist es ein Baustein.
Versuch daher auch bitte "uns" zu verstehen. Wir versuchen nämlich dich zu verstehen. Und mit dem "eigentlich les ich dich nicht". Das ist kein Problem. Du bist nicht der Erste und nicht der Letzte, ich selbst versuche aber immer, alle Seiten zu verstehen. Egal wie komisch sie mir anfangs vorkommt oder andersartig. In dem Fall hier habe ich schon eine Menge gelernt muss ich zugeben. Und zwar für mich. Ich schreib das nicht zur selbstdarstellung, sondern ich schreibe weil ich was lernen will. Nur so kommt man weiter.