Pegida - Meinungen und Ursachen

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Onkelhitman schrieb:
Und das ist doch ein Grund mehr, warum man Religion von Staat trennen sollte. Dann ist es doch völlig Hupe, ob Islam, ob Christentum oder Buddhismus, die Gesetze würden sich nicht ändern, was jeder zu hause macht im Rahmen der Gesetze ist in Ordnung. Wenn jedoch mehr Muslime in Deutschland leben, welche dann gegen die Gesetze sind und das ausführen, werden sie bestraft. Wenn es insgesamt weniger Christen gibt, diejenigen die aber Christen sind radikal werden, weil sie Angst haben, dann kommen auch die in den Knast.

Was will man also tun?

Das geht wieder an der Sache vorbei. Als Moslem oder Andersgläubiger kann ich mich nicht großartig über die Gesetze hier beklagen. Das Problem ist nicht den Staat und die Religion zu trennen. Das war es nie. Nehmen wir mal an, auf perfekter Weise wäre der Staat von Religion getrennt. Das würde an meiner Situation nichts ändern als Moslem. Denn was mich stört ist nicht der Staat, sondern viele Menschen in Deutschland, die mich unterdrücken wollen. Der Laizismus wird nicht die Köpfe der Menschen plötzlich neu definieren. Die werden die alten sein. Die Leute, die eben den Islam in Europa nicht sehen wollen. Die Leute, die mich zur Assimilation zwingen. Deine Beiträge ignoriere ich nicht umsonst, denn auch du bist so einer.
Ich zitiere:
Liebend gerne bin ich da für die 20 000, die es WOLLEN. Und die sich danach auch Deutsche nennen WOLLEN. Und nicht die, die NICHT WOLLEN.
Das schreit schon danach regelrecht mir klarzumachen, wie ungerne ich hier Willkommen bin.
DAS muss sich ändern in diesem Land. Wenn ich euch sage, bitte hört auf mich zu mobben, bitte hört auf mich zu beleidigen, bitte habt Respekt, Anstand und Gütigkeit. Dann möchte ich verstanden werden, dass ich verletzt werde (und paar Hunderttausend andere Muslime), wenn man zu weit geht.
Aber von euch kommt nur ein "Määäh, mir doch egal. Ich habe Meinungsfreiheit, ich beleidige wen ich will."
Ironisch wird diese "Meinungsfreiheit", wenn zum Beispiel meine nicht-attackierenden Beiträge zensiert werden, aber genau solche hetzerischen, unruhestiftenden Beiträge hier stehen dürfen. Euch ist eure Meinungsfreiheit so lange wichtig, so lange ihr sie für euch einsetzen könnt. Ihr missbraucht diese Meinungsfreiheit und erzählt dann was von Demokratie und Toleranz.
 
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Bogeyman schrieb:
Wer unterdrückt dich denn ?

Ich spreche nicht von einer systematisch ausgeplanten Unterdrückung (grundsätzliches Vorgehen zur Beschneidung meiner Rechte) oder von physikalischer Unterdrückung (Versklaverei usw.). Sondern ich spreche von der Mentalität, die mich zwingt so einer zu sein, wie ihr es haben wollt, damit ich hier Willkommen bin. Zum Beispiel Deutscher sein. Zum Beispiel es "aushalten zu müssen, wenn Leute meine Religion angreifen". Diese Arroganz und Überheblichkeit meine ich, denn mit dem Wissen, dass ihr damit durchkommt, das ist eine Unterdrückung. Ich zitiere aus Wikipedia:
Unterdrückung ist die einem Individuum, einer Gesellschaft oder Menschengruppe leidvoll zugefügte Erfahrung gezielter Willkür, Gewalt und des Machtmissbrauchs.

Laut dieser Definition ist genau das der Fall. Ich muss mich eurer Willkür unterordnen, obwohl die Gesetze eben anders ausgelegt sind.
Gesetzlich ist alles top. Der Staat schützt mich davor. Ein Beispiel

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
Und was ist mit der Bevölkerung?
Dennoch, obwohl wir Muslime im Recht sind, sollen wir Charlie Hebdo dulden. Das heißt also wir sind eurer Willkür untergeordnet. Ihr missbraucht die Macht der Meinungsfreiheit um uns zu beleidigen und sieht nicht einmal ein Problem darin von westlichen Werten zu sprechen, obwohl ihr genau in umgekehrter Richtung agiert.
Und so ähnlich ist es in Deutschland bei vielen Deutschen Einwohnern. Wir sollen uns gefälligst "anpassen" und wer sich nicht anpasst, der ist nicht integriert. Mit Anpassung wird zum Beispiel gemeint, dass wir Deutsche Staatsbürger werden sollen oder eben unsere Traditionen hinter uns lassen sollen. Regelrechtes Beraubung meiner Grundrechte ist das. Zur Entfaltung meiner Persönlichkeit kann ich tun, was ich will. Aber nur laut dem Gesetz.
Denn wenn ich hier Willkommen sein möchte, muss ich schon meine Entfaltung eingrenzen. UND das nennt man Unterdrückung. Ihr tut es ständig, in jedem zweiten Satz steckt das drin. Ich soll mich eurer Willkür unterordnen, OBWOHL RECHTLICH gesehen eure Willkür keine Grundlage hat. Sondern meine GLEICHBERECHTIGUNG, die mir ständig in diesem Land verweigert wird IN DEN KÖPFEN der Menschen.

Diese subtile Art von Unterdrückung ist das Problem, warum es eine Parallelgesellschaft gibt.

Wie ich sagte, die Trennung von Staat und Religion war nie das Problem. Gesetzlich gesehen sind wir ziemlich gut abgesichert.
Das Problem ist die Gesellschaft mit ihrer befehlenden Art und Weise.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, du musst die fdG schon repektieren. Insofern ist Anpassung von uns allen verlangt - ist ja nicht so, dass jeder Deutsche mit Gründung der BRD plötzlich Demokrat war.
Da gehört es auch dazu, Charlie Hebdo und Karikaturen des Propheten zu ertragen. Gefallen muss es keinem.

Zusammenleben in einer Gesellschaft funktioniert nur, wenn alle daran teilnehmen wollen. Ich stimme dir zu, oftmals wird es schwer gemacht und in vielen Köpfen stehen Wände. In meinem sicher auch, ich hoffe eine dünne und niedrige.

obwohl wir Muslime im Recht sind, sollen wir Charlie Hebdo dulden.
Die Formulierung versteh ich so nicht. Magst du mir das erklären?

Jesus- und Papstkritik/-karikaturen sind auch nicht ungesetzlich. Bei der Güterabwägung wird's natürlich problematisch, aber der zitierte Artikel deckt ein Verbot von sowas nicht her.
 
Nein, eben nicht. Es gehört eben nicht dazu sowas zu ertragen. Gerne erkläre ich dir die Formulierung, denn das deckt doch ein Verbot.

Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
Hier ist das Medium Karikatur.

gegen eine religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe
also wir Muslime im Beispiel mit Charlie Hebdo

zum Hass aufstachelt
Ist das nicht eindeutig? Dieser Hass geht sogar soweit, dass paar Idioten eben zivile Leute töten, weil dieser Hass nicht vorher "gestoppt" worden ist. Warum protestieren viele? Weil es ihnen gefällt?

2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift,
Noch eindeutiger wird es hier. Tausende Menschen fühlen sich beleidigt, sehen ihre Würde als angegriffen (wir haben eben eine starke Verbindung zu unserer Religion).

beschimpft, böswillig verächtlich macht
Und Karikaturen zeichnen sich eben dadurch aus, dass sie absichtlich verächtliche Dinge aufzeigen.

Wie eindeutig soll es noch sein?
Gegenfrage, was wird nicht abgedeckt?
Das Gesetz ist doch eindeutig. Das schüren von Hass, das beleidigen von einer Menschengruppe ist mit einer Strafe versehen. Was ist da nicht zu verstehen? DAS sind doch eure westlichen Werte oder nicht, von der man immer spricht? Deutsches Gesetz von Abendländern verfasst. Und wenn ich mich darauf beziehe, dann ist es komischerweise so, dass ich derjenige bin, der die westlichen Werte nicht akzeptieren kann, obwohl im Gesetzesbuch ich doch im Recht bin. Und ihr euch an eure Werte nicht hält.
Eigentlich seid ihr diejenigen, die nicht integriert sind. Ich habe mich integriert, ich akzeptiere Deutsche Gesetze. Ihr aber nicht, ihr meint darüber stehen zu können.
 
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Da unterliegst du jedoch einem Interpretationsfehler des Gesetzestextes.
Die Karikaturen rufen nicht zum Hass des Islam auf, sondern überzeichnen gewollt provokativ eine gesellschaftlich relevante Thematik. Gerade durch Übertreibung wird oft der Blick auf das eigentlich Relevante gelenkt, bzw. die Kernfrage formuliert, die zur Diskussion anregen soll.
Daher ist es nicht die Karikatur, die den Hass auf den Islam fördert. Es sind Islamisten, die ihren Hass auf solche Karikaturen kanalisieren.

Die Menschenwürde bezieht sich folgerichtig auf Menschen und nicht auf eine größere unfassbare Entität, wie Mohammed bzw. den Islam.

Abschließend muss ich auch noch auf Artikel 5 GG verweisen. Langer rede, kurzer Sinn: Satire darf alles, und das müssen sich alle Religionen in der westlichen Kulturlandschaft gefallen lassen. Da kann und darf es keine Ausnahme für den Islam geben.

P.S. Mit dem Handy geschrieben. Daher nicht ganz so ausführlich wie ursprünglich geplant. Ich hoffe die Kernaussage dennoch transportiert zu haben.
 
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sbj schrieb:
Achso, das ist also der Grund? Die Arbeitslosigkeit und die Altersarmut im Osten legitimiert es, dass sie auf meinem Rücken es austragen?
Was kann ich als Moslem dafür? Warum heißen die nicht PEGADA (Patriotische Europäer gegen die Arbeitslosigkeit und die Altersarmut im Abendland)?
Also bitte...

Was heißt hier "auf meinen Rücken austragen", ist es so schwer zu verstehen das Menschen die an der Armutsgrenze leben keine Freudenssprünge machen wenn der Staat bei ihnen ständig die Mittel kürzt während wo anders reichlich Geld zur Verfügung steht.
Zudem ist das nur ein Punkt von vielen.

Noch einmal in aller Deutlichkeit.
Die Pegida ist nicht grundsätzlich gegen den Islam!

Auf den Transparenten der Pegida steht doch "Gegen religiösen Fanatismus und jede Art von Radikalismus" oder "Gewaltfrei und Vereint gegen Glaubenskriege auf deutschen Boden". Ich habe noch kein Banner gesehen auf den steht "Alle Moslems raus" oder "Alle Ausländer raus".

Der Stempel der Islamfeindlichkeit wurde ihnen allein von der Presse und der Politik aufgedrückt. Wenn man im Internet die Schlagzeilen zu der Pegida ansieht dann findet man kaum eine Seite wo nicht der Begriff Islamfeindlich oder Anti-Islam-Demonstrationen steht. Warum eigentlich?
Selbst jetzt wo die Pegida zu Gesprächen bereit ist und dabei betont das sie nicht grundsätzlich gegen den Islam sind, sondern einfach für eine kontrollierte Einwanderung stehen und keine religiöse Gewalt dulden, hat sich der Ton bei der Presse immer noch nicht geändert.
 
Megatron schrieb:
Warum eigentlich?

Aufgrund des Namens? Der suggeriert zumindest die Befürchtung, der Islam könnte hier Leitreligion werden, was mitnichten gegeben ist.
Die vielen Atheisten, die bei Pegida mitspazieren, täten wirklich gut daran, brav regelmäßig in die Kirche zu gehen, wenn sie das Abendland beschützen wollen. Aber dann könnte man ihnen Radikalität vorwerfen, die Pegida angeblich auch nicht will und gegen die Kirchen hat man ja auch etwas. Dumm aber auch.

Genauso dumm, wie auch die gestrige Jauchsendung zeigte: Man will Nazis gar nicht ausschließen, die seien nur eine Randgruppe. Komisch, dass man die nicht explizit genauso ausschließt, wie die gern zitierten "linken Steineschmeißer".
Schaut man sich an, wieviele Menschen seit der Wiedervereinigung durch Rechte Gewalt in Deutschland umgekommen sind, kann man das nur zynisch finden.
 
Noxiel schrieb:
Da unterliegst du jedoch einem Interpretationsfehler des Gesetzestextes.
Die Karikaturen rufen nicht zum Hass des Islam auf, sondern überzeichnen gewollt provokativ eine gesellschaftlich relevante Thematik. Gerade durch Übertreibung wird oft der Blick auf das eigentlich Relevante gelenkt, bzw. die Kernfrage formuliert, die zur Diskussion anregen soll.
Daher ist es nicht die Karikatur, die den Hass auf den Islam fördert. Es sind Islamisten, die ihren Hass auf solche Karikaturen kanalisieren.
Achso läuft das. Wenn der gemobbte sich irgendwann wehrt, auch wenn auf falscher Weise, trägt der Aggressor keine Mitverantwortung? Du sagst es selbst: gewollt und provokativ. Aber nein kein Hass wird geschürt. Klaro. Die Männer in Frankreich hatten wohl aus einem anderen Anlass genau diese Karikaturisten ausgesucht. Wahrscheinlich weil sie Brillenträgerhass fördern.
Und nein, keine Karikatur der Welt rechtfertigt es so eine monströse Akt auszuüben. Man darf aber nicht deswegen alles relativieren. Also weil leider diese Menschen nun ermodet worden sind, heißt das nicht, das, was sie gemacht haben, war richtig.


Die Menschenwürde bezieht sich folgerichtig auf Menschen und nicht auf eine größere unfassbare Entität, wie Mohammed bzw. den Islam.
Und wovon sprach ich? Von Muslimen. Die Menschenwürde von Muslimen. Willst du mir jetzt sagen, dass es diese Menschenwürde nicht gibt, weil die Menge unfassbar ist?

Abschließend muss ich auch noch auf Artikel 5 GG verweisen. Langer rede, kurzer Sinn: Satire darf alles, und das müssen sich alle Religionen in der westlichen Kulturlandschaft gefallen lassen. Da kann und darf es keine Ausnahme für den Islam geben.
Erstens, das soll keine Ausnahme für den Islam sein, sondern für alle Gruppen von Menschen.
Zweitens, und da haben wir diese Mundart der Unterdrückung. "Es kann und darf nicht". Klar, soll ich ihnen noch eine Tasse Kaffee bringen, Master?
Drittens, das Bundesverfassungsgericht: § 130 Abs. 4 StGB ist mit Art. 5 Abs. 1 und 2 GG vereinbar
Ich habe keine direkte Quelle zu den Absätzen 1-2 gefunden, aber ich denke, dass dies ausreichen sollte. Willst du mir tatsächlich erzählen, dass das deutsche StGB Artikeln enthält, die mit dem GG nicht vereinbar sind? Und des Weiteren, wie auf der Seite des Bundesverfassungsgerichtes nachzulesen, ist dies doch vereinbar. Absatz 4 StGB 130 ist ein spezielles Beispiel der vorhergehenden Absätze 1 und 2. Du willst mir also erzählen, dass das Bundesgerichtshof den speziellen Fall im Absatz 4 als vereinbar mit der GG 5 ansieht, aber den allgemeinen Fall in den Absätzen 1 und 2 als solchen nicht sieht? Really?



Megatron schrieb:
Was heißt hier "auf meinen Rücken austragen", ist es so schwer zu verstehen das Menschen die an der Armutsgrenze leben keine Freudenssprünge machen wenn der Staat bei ihnen ständig die Mittel kürzt während wo anders reichlich Geld zur Verfügung steht.
Zudem ist das nur ein Punkt von vielen.
Es ist nicht schwer zu verstehen. Ich verstehe diese Menschen, wenn sie in der Armutsgrenze leben und Probleme haben. Aber dann frage ich mich, wieso sie nicht PEGADA heißen? Also gegen die Armut.
Nur ein Punkt von vielen. Ja, ja. Es wäre ja sonst zu offensichtlich mit der Ausländerfeindlichkeit, wenn man auch nicht andere Punkte und Probleme ansprechen würde.

Auf den Transparenten der Pegida steht doch "Gegen religiösen Fanatismus und jede Art von Radikalismus" oder "Gewaltfrei und Vereint gegen Glaubenskriege auf deutschen Boden". Ich habe noch kein Banner gesehen auf den steht "Alle Moslems raus" oder "Alle Ausländer raus".
http://youtu.be/Bl0KPaLPL7g?t=9m10s
Einer von vielen...
 
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Was ich denke, erzähle ich dir morgen. Mit dem Handy ist das für uns beide eine Zumutung. Nur soviel, du betrachtest das Ganze erneut zu oberflächlich.
 
@sbj
Also wenn eine Karikatur schon den Tatbestand der verächtlichen, die Menschenwürde angreifenden Verunglimpfung darstellt, dann gehört das halbe Land hinter Gittern! Du legst die rechtliche Grundlagen sehr weit aus, um deine Position zu stützen, und verstehst diese auch noch falsch. Dabei lässt du aber vor allem einen grundlegenden Punkt außer Acht: Das Recht auf persönliche Freiheit und ungehinderte Entfaltung kann nur so weit gehen, wie das Recht des anderen als auch die allgemeine Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt wird.

Wenn du eine derartig starke Bindung zu deiner Religion hast, dass dich eine Karikatur so dermaßen beleidigt und aus der Fassung bringt, dass du deines Lebens nicht mehr froh wirst und du dich nicht in der Lage siehst, mit den dir zugesicherten Mittel der freien Meinungsäußerung angemessen zu antworten - etwa beispielsweise in Form einer Karikatur - dann solltest du vielleicht fragen, ob du fit für eine vielschichtige, freiheitliche Gesellschaft bist, die du mit vielen Menschen anderer Religionen und Nationalitäten teilst.

Das hat jetzt bestimmt sehr hart geklungen, aber was erwartest du nun von der deutschen Gesellschaft? Dass wir uns dreißig Jahre zurück entwickeln, weil einige Moslems noch nicht soweit sind? Wenn Charlie Hebdo bissig über das Christentum her zieht, dann ist das in Ordnung, aber wehe wenn jemanden den Propheten in irgendeiner Form beleidigt?

Nochmal: Persönliche Entfaltung kann nur soweit gehen, wie die Freiheit des anderen und auch die allgemeine Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt wird. Und in einer vielschichtigen, freiheitlichen Gesellschaft muss sich jeder zurücknehmen - manchmal stärker als es der Einzelne vielleicht erwartet - damit alle Raum haben, um sich entfalten.


Und jetzt noch eine schnelle Klarstellung der von dir zitierten rechtlichen Grundlagen:

1 - Mit den "öffentlichen Frieden" stören und "zum Hass aufstacheln" ist gemeint, dass nicht zu Hass und Gewaltakten aufgerufen werden darf, etwa wenn Rechtsradikale oder Hooligans zu Hass und Übergriffen gegen andere aufrufen oder Islamisten blutige Rache im Namen ihres Propheten fordern. Nicht gemeint ist dass Handlungen zu unterlassen sind, die irgendein Knallkopp vielleicht als Anlass nehmen könnte, Gewalttaten zu verüben. Wenn dies so wäre, dann könnten wir die Meinungsfreiheit gleich abschaffen, weil wir nichts mehr sagen könnten, ohne befürchten zu müssen, dass irgendjemand durchdreht und wir dafür haftbar gemacht werden. Zum Beispiel könnten wir uns nie wieder kritisch zum Islam äußern, weil sich ja irgendein radikaler Muslim gleich einen Bombengürtel umschnallen könnte (was ja dann unsere Schuld wäre, denn wir haben den Irren ja provoziert).

2 - Die Menschenwürde wird durch unmittelbare, persönliche verbale oder körperliche Übergriffe verletzt, nicht durch allgemeine Veröffentlichungen oder Meinungsäußerungen in den Medien. Wenn ich dich aufgrund deiner türkischen(?) Abstammung als "knoblauchfressenden Ziegenf*cker" bezeichnen würde, dann würde ich dich rassistisch motiviert in deiner Menschenwürde verletzen. Alles andere musst du ertragen können. Wir müssen auch damit leben, dass einige Menschen (in den letzten Jahren vor allem in Südeuropa) unserer Mutti ein Hitlerbärtchen aufgeklebt haben oder dass Jesus durch den Kakao gezogen wird (gut, Letzteres trifft mich nicht so sehr).

3 - Das Recht auf freie, religiöse Entfaltung gestattet dir, deinen Glauben in deiner privaten Umgebung und in den dafür vorgesehenen öffentlichen Räumlichkeiten (Moscheen) im Rahmen der deutschen Gesetze auszuüben. Dieses Recht steht aber nicht über der Meinungsfreiheit oder den Rechten anderer Mitbürger oder gesetzlichen Verpflichtungen, etwa der Schulpflicht gemäß deutscher Normen.


Nochmal Entschuldigung, wenn ich sehr hart klinge. Du bist ein Guter, und ich sehe auch nicht gerne, wie wir teilweise mit Muslimen und anderen Zuwanderern umgehen. Ich glaube, das wir diesbezüglich schon einmal korrespondiert haben. Und ich will auch nicht deine Befähigung in Frage stellen, ein wertvoller Teil der deutschen Gesellschaft zu sein, geschweige denn dir nahe legen, dass du anderswo vielleicht besser aufgehoben ist. Aber du musst vielleicht das eine oder andere über diese Gesellschaft besser verstehen lernen, allein schon damit du besser damit leben kannst, wenn die Meinungsfreiheit mit deinen religiösen Gefühlen kollidiert.
 
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@sbj:
Dann klage bitte bitte bei der nächsten Karikatur des Propheten. Am besten gleich eine aus der aktuellen Charlie-Hebdo-Ausgabe.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das sagen würde in diesem Thread, aber sorry, wenn ich sage "die Formen des Christentums sind ist eine dumme Religion", dann fühlen sich etliche Menschen (inkl. meiner) zwar auf den Schlips getreten, aber dennoch darf ich das so öffentlich sagen.
Wenn ich sage "wir machen morgen mal ein kleines Pogrom hier, die Juden gehen mir auf den Sack", dann wird's gefährlich und das StGB kommt daher.
Wenn es so wäre wie du sagst und auch so umgesetzt werden würde, dann könnte ich die "Islamisierung"-Schreier sogar verstehen. Denn dann würden wir tatsächlich in den Bereich kommen, wo es langsam verdächtig danach aussieht, dass die freie Rede, Pressefreiheit etc. speziell wegen der Muslime eingeschränkt werden würde - man beachte: Konjunktiv II.

Die Kameraden Terroristen haben was illegales und unmoralisches getan, die Karikaturisten zumindest nichts illegales. So eine Karikatur wie gesehen stachelt nicht zum Hass auf, ist auch gar nicht deren Intention, sondern sie kritisiert überspitzt durchaus vorhandene Missstände (weder böswillig noch verächtlich). Ein Blättchen mit 60.000 Exemplaren Auflage dürfte des weiteren aus mehreren Gründen nicht geeignet sein, den öffentlichen Frieden zu gefährden.
Wenn sich alle an die auch in Frankreich geltende fdG gehalten hätten, wäre es nie zu dem Anschlag gekommen. Mit zum Hass aufstacheln ist übrigens nicht gemeint, gegen sich selbst sondern gegen die anderen, das wären die Karikierten.
Wären das Hetzblätter wie "der Stürmer" wäre das was anderes, nur mal nebenbei.

So eine Rechtsverletzung, wäre es denn eine, darf im System der fdG auch niemals als Begründung oder Rechtfertigung für eine andere Grundrechtsverletzung herhalten. Das ist elementar.
Freie Religionsausübung geht auch in beide Richtungen, Atheisten dürfen auch. Trennung von Kirche und Staat gilt auch nicht nur für die katholische Kirche, sondern für alle Religionen, Religion ist nicht sakrosankt oder tabu. Meinungsfreiheit gibt es auch gerade insbesondere deswegen, damit man sagen kann und darf, was möglicherweise etlichen anderen nicht gefällt.
Eine persönliche Beleidigung hat übrigens einen ganz anderen Stellenwert als eine allgemein pauschal ausgesprochene.

Glaubst du, dass eine Beleidigung Jesu einen signifikant anderen Stellenwert für Christen hat als die Beleidigung des Propheten für einen Moslem?
Wegen ersterer haben auch schon zig Leute geklagt - und haben die Recht bekommen? Also hier liegt nun eher keine Diskriminierung vor IMHO.

Gevatter Tod hat das wunderbar ausgedrückt, was soll ich hier eigentlich noch schreiben...

DAS sind doch eure westlichen Werte oder nicht, von der man immer spricht? Deutsches Gesetz von Abendländern verfasst.
Nein, sich den Mund verbieten zu lassen war noch nie eine westliche Stärke.

Deutsche Gesetze werden oft von Idioten verfasst oder Lobbyisten oder beidem.

Und ich möchte meine westlichen Werte auch nicht verteidigen, indem ich als PEGIDA-Anhänger auftrete. Ich finde nämlich, dass PEGIDA diese gefährdet oder zumindest gefährden könnte.
 
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@1079
Grundsätzlich möchte jeder Moslem den Islam verbreiten. Nicht umsonst erziehen wir unsere Kinder als Moslems
Ist es denn für dich in Ordnung, wenn nun andere Menschen ihre Religion verbreiten? Oder ist es in Ordnung, wenn andere Menschen sich dagegenstellen und sagen: "Religion finde ich nicht ok." ? Bzw.: "Gegen Religion sollte was unternommen werden." ?
Immerhin erzieht "ihr" Moslems "euren" Kindern den Islam, und gebt ihnen nicht die Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden auf einer neutralen Grundlage.

Das würde an meiner Situation nichts ändern als Moslem. Denn was mich stört ist nicht der Staat, sondern viele Menschen in Deutschland, die mich unterdrücken wollen. Der Laizismus wird nicht die Köpfe der Menschen plötzlich neu definieren. Die werden die alten sein. Die Leute, die eben den Islam in Europa nicht sehen wollen. Die Leute, die mich zur Assimilation zwingen. Deine Beiträge ignoriere ich nicht umsonst, denn auch du bist so einer.
Du darfst doch deine Religion gesetzeskonform ausüben. Wo ist das Problem damit? Ich kann den Islam oder welche Religion auch immer sehen. Ich verachte sie aber alle, da sie nicht zielführend für eine Gesellschaft sind. Religionen haben nichts, aber auch gar nichts für Menschen übrig. Sie dienen nur dem Machterhalt einiger weniger. Die sie auch nutzen und in der Geschichte schon sehr oft ausgenutzt haben für ihre Zwecke.

Ok, du fühlst dich im Zwang, dich assimilieren zu müssen. Kannst du mir ein Land nennen, in dem du das nicht müsstest?

Mein Zitat:
Liebend gerne bin ich da für die 20 000, die es WOLLEN. Und die sich danach auch Deutsche nennen WOLLEN. Und nicht die, die NICHT WOLLEN.

Das schreit schon danach regelrecht mir klarzumachen, wie ungerne ich hier Willkommen bin. DAS muss sich ändern in diesem Land.
Nein muss es nicht. Wenn ich in ein Land deiner Wahl ziehe, und dort nicht leben will, wieso sollte ich dann nicht wieder gehen? Was soll mich da halten, wenn ich von diesem Land eigentlich nichts mag? Wenn ich dort nicht leben will.

Ihr missbraucht diese Meinungsfreiheit und erzählt dann was von Demokratie und Toleranz.
Ich wüsste nicht, wo ich dich beleidigt haben soll.

Sondern ich spreche von der Mentalität, die mich zwingt so einer zu sein, wie ihr es haben wollt, damit ich hier Willkommen bin. Zum Beispiel Deutscher sein.
Du kannst auch als Türke in Deutschland leben. Kein Problem.

Zum Beispiel es "aushalten zu müssen, wenn Leute meine Religion angreifen".
Ja, das musst du.

Diese Arroganz und Überheblichkeit meine ich, denn mit dem Wissen, dass ihr damit durchkommt, das ist eine Unterdrückung.
Das ist vielleicht auch einfach nur ein Gefühlsausbruch deinerseits, weil deine Religion mit dein Leben definiert. Es gibt aber auch Leute, die ihr Leben mit Werten füllen, ohne dass die Religion da mitspielt. Wir kommen damit durch, weil eine Meinungsfreiheit herrscht. Die kannst du mit deinen Gefühlen wiederum bei UNS nicht unterdrücken.

Dennoch, obwohl wir Muslime im Recht sind, sollen wir Charlie Hebdo dulden. Das heißt also wir sind eurer Willkür untergeordnet. Ihr missbraucht die Macht der Meinungsfreiheit um uns zu beleidigen und sieht nicht einmal ein Problem darin von westlichen Werten zu sprechen, obwohl ihr genau in umgekehrter Richtung agiert.
Die westlichen Werte sind auch Meinungsfreiheit. Diese Meinungsfreiheit beinhaltet auch Kritik, und ja, auch Kritik an einer Religion. Sie muss nicht jedem passen, und manches ist beleidigend. Dagegen kann man dann formell auch etwas machen. Wieso zeigst du das nicht an? Wenn du meinst, deine Rechte werden missachtet, dann gehe zur Polizei und schildere denen den Fall. Ziehe vor Gericht. Vor den europäischen Gerichtshof. Das ist nicht böse gemeint, sondern dann findet endlich mal eine Verhandlung statt (evtl.) und es wird ein Präzedenzfall geschaffen, um eindeutig zu klären was erlaubt ist und was nicht.

Und so ähnlich ist es in Deutschland bei vielen Deutschen Einwohnern. Wir sollen uns gefälligst "anpassen" und wer sich nicht anpasst, der ist nicht integriert.
Wer sich nicht anpasst ist per Definition nicht integriert. Denn der bildet eine Parallelgesellschaft.

Mit Anpassung wird zum Beispiel gemeint, dass wir Deutsche Staatsbürger werden sollen oder eben unsere Traditionen hinter uns lassen sollen. Regelrechtes Beraubung meiner Grundrechte ist das. Zur Entfaltung meiner Persönlichkeit kann ich tun, was ich will. Aber nur laut dem Gesetz.
Ich fragte dich schon einmal. Was machst du an muslimischen Feiertagen? Bleibst du da trotz Arbeitsaufforderung vom Chef zu hause? Oder anders: Würdest du zu hause bleiben, auch wenn dir dein Arbeitgeber festschreiben würde, du sollst zur Arbeit kommen? Du brauchst kein Sauerkraut und Eisbein essen, deine Traditionen und Religion die du zu hause ausübst ist jedem egal solange sie den Gesetzen des Landes untergeordnet sind.

Denn wenn ich hier Willkommen sein möchte, muss ich schon meine Entfaltung eingrenzen. UND das nennt man Unterdrückung.
Das heißt, wenn du Gesetze vorfindest, dann unterdrücken dich diese bei deiner Entfaltung? Sind demnach Gesetze eine Unterdrückung? Willkommen im Leben! Das gibt es aber in JEDEM LAND dieser Welt.

Ihr tut es ständig, in jedem zweiten Satz steckt das drin. Ich soll mich eurer Willkür unterordnen, OBWOHL RECHTLICH gesehen eure Willkür keine Grundlage hat. Sondern meine GLEICHBERECHTIGUNG, die mir ständig in diesem Land verweigert wird IN DEN KÖPFEN der Menschen.
Solange du dich den Gesetzen des Landes unterordnest, wie die anderen Menschen in Deutschland auch, ist alles ok.

Diese subtile Art von Unterdrückung ist das Problem, warum es eine Parallelgesellschaft gibt.
Nein, der Unwille zur Integration, das, was du so fürchtest, ist das Problem, warum es parallelgesellschaften gibt.

Denn wie ich schrieb, mit meinem Österreich-Beispiel, verstanden hast du davon scheinbar nichts. Leider. Du möchtest du sein, in Deutschland. So wie du bist. So wie deine Religion ist und wie deine Kultur ist. Du willst kein Deutscher sein. Du willst ein Türke in Deutschland sein. Und regst dich darüber auf, dass es Menschen gibt, die das niemals machen würden. Ich persönlich würde niemals in die Türkei ziehen, wenn ich dort nicht leben will. Ich würde da nicht hinziehen, wenn ich mich den dortigen Gegebenheiten nicht anpassen würde. Warum nicht? Weil ich dann evtl. automatisch gegen Gesetze verstoße. Nehm nur irgend ein Land, es ist mir wurscht welches, in dem Frauen noch unterdrückt werden. Sollen die Frauen dort es genau so machen wie du es sagst? Sie ziehen dahin und dann sagen die: "Und wisst ihr was? Ich bleibe hier Deutsche, ich feier meine christlichen Feiertage wie in Deutschland, ich erziehe meine Kinder christlich und verbreite das Christentum. Ich habe meine Kultur und meine Religion, und die übe ich aus." Das findest du ok? Ich finde das nicht ok.

Wie ich sagte, die Trennung von Staat und Religion war nie das Problem. Gesetzlich gesehen sind wir ziemlich gut abgesichert.
Das Problem ist die Gesellschaft mit ihrer befehlenden Art und Weise.
Wenn jedes Land auf dieser großen weiten Welt die Religion vom Staat trennen würde, dann hätten wir die o.g. Dinge gar nicht erst. Das ist nur machtinduzierter Unsinn, der die Menschen alle auseinander bringt. Völlig unnütz. Das ist aber nicht nur der Islam, oder das Christentum, das sind alle Religionen.

Und ihr euch an eure Werte nicht hält. Eigentlich seid ihr diejenigen, die nicht integriert sind. Ich habe mich integriert, ich akzeptiere Deutsche Gesetze. Ihr aber nicht, ihr meint darüber stehen zu können.
Im Gegensatz zu anderen Ländern sind "wir" nicht die Exekutive. ZumGlück. Wir brauchen uns nicht zu integrieren, weil wir die Staatsbürgerschaft schon haben, die Sprache sprechen und uns den Gesetzen (auch wenn sie uns nicht immer passen) unterordnen. Wir können gegen diese Gesetze vorgehen mit demokratischen Mitteln und Wegen. Wir können sie nicht demokratisch wie wir lustig sind einführen oder auch anwenden. Sondern das macht die Polizei und Gerichte. Hier maßt sich keiner an über dem Gesetz zu stehen. Wir SIND aber nicht das Gesetz...


Aber nun mal langsam.
Du möchtest als Türke und Moslem in Deutschlan leben. Das machst du freiwillig und dir gefällt es in Deutschland. An die Gesetze hälst du dich, wie jeder andere auch. Deine Religion ist ein zentraler Bestandteil deiner Kultur und Mentalität.

Wer die Religion und dessen Inhalt beleidigt, beleidigt deine Werte, beleidigt alle Religiösen dieser Religion, beleidigt deine Familie, beleidigt deine Kultur, beleidigt deine Mentalität, beleidigt dich persönlich weil du dich auch mit der Religion identifizierst, beleidigt deine Auffassung von deutschen Gesetzen und führt deiner Meinung nach zu der Möglichkeit, Terror und Hass zu schüren.

Wenn du rational an die Sache rangehen würdest, würdest du feststellen, dass gerade das, was du an "den Deutschen" so bemängelst, nämlich die abnehmende Religiösität in einem Punkt einen Vorteil hat gegenüber einer Religiösität. Und zwar, dass man eben die oben genannten Beleidigungen gar nicht mehr auf sich selbst bezieht und auf die Personen und und und. Sondern nur als Angriff auf die Religion selbst. Damit impliziert man sich nicht direkt. Damit identifiziert man sich nicht. Das führt zu keinem Hass, und zu keinem Terror, weil man sich nicht angegriffen fühlt. Die Religiösität ist dermaßen verbunden mit deinem Leben, dass du dich dadurch in deinem Wesen angegriffen fühlst, wenn ein Teil von dir angegriffen wird. Die Religiösität. Sie ist eben heilig. Und weil sie heilig ist, haben wir genau das Problem.

Sie ist ja nicht nur dir heilig, wie du schreibst, leben die Menschen auch nach der Religion, im Gegensatz zu den laschen Deutschen. Die laschen Deutschen haben aber gar nicht erst diese Gefühle mit der Religion, sind also nicht so angreifbar wie du. Du fühlst dich angegriffen, da wäre bei einem Christen schon deutlich mehr nötig. Weil der Glaube nicht dermaßen im Leben verankert ist.

Das wiederum ist jedoch nicht der Deutsche schuld, das sind nicht die Gesetze schuld oder die Gesellschaft. Das ist einzig und allein deine Schuld. Du hast dir das Leben in der Abhängigkeit der Religion ausgesucht. Dein Leben ist direkt verknüpft mit der Religion und deiner Abstammung, deinem Herkunftsland, deiner Kultur (sonst würdest du die deutsche Staatsbürgerschaft ja annehmen wollen, was du bewusst nicht willst). Was du leider nicht verstehen kannst ist, dass das DICH nicht legitimiert, es von anderen zu verlangen. Wir müssen dich nicht verstehen. Und warum nicht? Weil wir eben in Deutschland sind, und dort ist die Gesellschaft, wie du ja selbst erkannt hast, nicht so eng mit der Religion, dem Traditionsbewusstsein und der Kultur, dem Gefühlszentrum verbunden. Ob das nun gut oder schlecht ist, da will ich gar nicht drüber urteilen.
Fakt ist aber, dass hier genau die Schwierigkeit besteht. Der Konflikt. Du fühlst dich in deiner Freiheit beschnitten, gestehst aber anderen ihre Freiheit nicht ein, aufgrund deiner Lebensweise. Die Lebensweise von den meisten Deutschen ist jedoch eine Andere. Sie verstehen dich und den Eifer überhaupt nicht. Weil sie in den ganzen Dingen keine identifizierung von dir sehen, sondern nur Teilaspekte deines Lebens. Du aber siehst es als Ganzes und bist daher bei jedem einzelnen Punkt als Person angreifbar.

Und das ist nicht nur für dich gefährlich, sondern auch für andere. Da wo nämlich du Probleme bei "uns" siehst, da ist auch das Problem von dir. Du kannst dich nicht hineinfühlen in jemanden, der Religion eben trennen kann vom Staat. Der Kultur trennen kann von Religion. Der Werte trennen kann von z.B. der Kirche oder sonstwo. Das sind einzelne Bausteine. Bei dir ist es ein Baustein.

Versuch daher auch bitte "uns" zu verstehen. Wir versuchen nämlich dich zu verstehen. Und mit dem "eigentlich les ich dich nicht". Das ist kein Problem. Du bist nicht der Erste und nicht der Letzte, ich selbst versuche aber immer, alle Seiten zu verstehen. Egal wie komisch sie mir anfangs vorkommt oder andersartig. In dem Fall hier habe ich schon eine Menge gelernt muss ich zugeben. Und zwar für mich. Ich schreib das nicht zur selbstdarstellung, sondern ich schreibe weil ich was lernen will. Nur so kommt man weiter.
 
Noxiel schrieb:
Was ich denke, erzähle ich dir morgen. Mit dem Handy ist das für uns beide eine Zumutung. Nur soviel, du betrachtest das Ganze erneut zu oberflächlich.
Es mag sein, dass ich dich nicht verstehe aufgrund von einigen Gründen (weil du zum Beispiel nicht ausführlich genug warst oder weil ich es einfach nicht verstehe). Aber mir Oberflächlichkeit zu vorwerfen, das finde ich unangebracht.
Ich stütze mich Deutschen Gesetzen. Ich könnte auch mit "Nächstenliebe im Koran, usw." kommen, also mich darauf stützen. Nein. Ich beziehe mich auf die hiesigen Gesetze hier. Die sind klar formuliert.
StGB 130 ist eben vereinbar mit dem GG. Das GG gibt mir eben das Recht auf meine Würde. StGB 185, 186, 187,188, 189, 192 sind weitere Deutsche Gesetze. Vor allem 185.

Vereinbarkeit der Beleidigungsstrafbarkeit mit dem Grundgesetz
Beleidigungen sind Äußerungen, die das verfassungsmäßige Grundrecht auf Meinungsfreiheit nicht mehr gewährleistet. Nach
Meinungsfreiheit


Art. 5 Abs. 2 GG gewährleistet die Meinungsfreiheit nicht uneingeschränkt, sondern nur in den Grenzen der Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Jugend und dem Recht der persönlichen Ehre. Dazu gehört auch. der § 185 StGB. Um die Verurteilung tragen zu können, muss die Vorschrift jedoch ihrerseits mit dem Grundgesetz übereinstimmen und ferner in verfassungsgemäßer Weise ausgelegt und angewandt werden.[14]

Grundlage für die grundrechtskonforme Anwendung ist dabei der Rechtfertigungsgrund der Wahrnehmung berechtigter Interessen gemäß § 193 StGB.



GevatterTod schrieb:
@sbj
Also wenn eine Karikatur schon den Tatbestand der verächtlichen, die Menschenwürde angreifenden Verunglimpfung darstellt, dann gehört das halbe Land hinter Gittern! Du legst die rechtliche Grundlagen sehr weit aus, um deine Position zu stützen, und verstehst diese auch noch falsch. Dabei lässt du aber vor allem einen grundlegenden Punkt außer Acht: Das Recht auf persönliche Freiheit und ungehinderte Entfaltung kann nur so weit gehen, wie das Recht des anderen als auch die allgemeine Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt wird.
Wir sind doch einer Meinung. "Es kann nur so weit gehen..." Und es geht halt soweit, dass Massen von Menschen beleidigt und erniedrigt werden. Genau das ist doch das Problem. Diese Karikaturen schränken mein Recht ein. Mein Recht auf GG Artikel 1.
Das Problem ist, dass ihr die Ernsthaftigkeit der Lage nicht versteht. Du sprichst von "wenn eine Karikatur schon den Tatbestand..". Es spielt doch keine Rolle, ob es eine Karikatur, Audioaufnahme oder eine Skulptur ist.
Wir nehmen eben unsere Religion ernst. Und es gibt eben Sittenregeln, die macht man nicht. Die schüren automatisch Hass und Erniedrigung. Wenn ich deine Mutter nackt in zwischen 10 Männern karikaturisiere, wie sie ... macht, wäre das nicht ein Angriff auf deine Würde? Auf die Würde deiner Mutter? Was ist daran weit ausgeholt, wenn ich mich da auf GG 1 beziehe? Ich habe dieses Recht, darf es aber nicht anwenden?

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D.h. also in solchen Karikaturen siehst du nichts, was meine Würde oder von einer anderen Person antasten würde? Mehr findet ihr hier.

Gegenfrage. Bitte, ich möchte explizite Beispiele. Wann genau geht es zuweit, wo sind die Grenzen? Wann darf ich von einer Beleidigung, böswilligen Anstachelung, usw. sprechen (StGB 130)? Wann?

Wenn du eine derartig starke Bindung zu deiner Religion hast, dass dich eine Karikatur so dermaßen beleidigt und aus der Fassung bringt, dass du deines Lebens nicht mehr froh wirst und du dich nicht in der Lage siehst, mit den dir zugesicherten Mittel der freien Meinungsäußerung angemessen zu antworten - etwa beispielsweise in Form einer Karikatur - dann solltest du vielleicht fragen, ob du fit für eine vielschichtige, freiheitliche Gesellschaft bist, die du mit vielen Menschen anderer Religionen und Nationalitäten teilst.
Hier muss man zwischen 2 Dingen unterscheiden. Mich als Person und mich als Moslem. Ich versuche hier beides zu vertreten. Ob es mir zusteht die Muslime zu vertreten oder für sie zu sprechen, ist eine andere Frage, aber leider bn ich der einzige Moslem hier, muss also darauf Rücksicht nehmen.
Das bedeutet, ich als Person, ich sehe es lockerer. Wenn ihr mich kennen würdet, würdet ihr das wissen. Aber andere sehen es nicht so locker, und das auch zurecht. Dass ich das als Person "aushalte" liegt nicht daran, weil ich das muss (wie erwähnt, ich muss das eben nicht aushalten), sondern weil ich die Stimmung nicht weiter aufheizen möchte und es dabei belasse. Ich, als Person wie gesagt. Aber hier vertrete ich auch die Meinung der Allgemeinheit, die, die auf die Straßen gehen, die nicht kleinbei geben wollen. Ich sehe ja im Social Media, wie die Muslime sind. Ich sehe ja meine Mutter oder meinen Vater.
Und mit einer Karikatur zu beantworten, ist tatsächlich genau das, was man tun muss als Moslem. Leider, begehen manche Muslime den Fehler eben solche Terrorattacken auszuüben, obwohl das nicht im Sinne von unserer Religion sein kann. Das beste wäre, wenn man mit Karikaturen antworten würde, da stimme ich dir zu. Nur, auch wir, wenn wir mit Karikaturen antworten würden, auch wir dürfen nicht zu weit gehen. Ich spreche ja nicht von den Gesetzen, um dann sie selbst auszuhebeln. Artikel 1 im GG und Artikel 130 im StGB (und ähnliche gibt es sicherlich auch in Frankreich oder in ganz Europa) gelten für alle Menschen hier. Ich fordere nichts, was ich auch nicht einhalte. Wenn wir eines Tages zu weit mit Karikaturen gehen sollten, stoppt uns. Das ist euer gutes Recht. Lieber Kritzeleien stoppen, anstatt Hass und Gewalt zu schüren.

Das hat jetzt bestimmt sehr hart geklungen, aber was erwartest du nun von der deutschen Gesellschaft? Dass wir uns dreißig Jahre zurück entwickeln, weil einige Moslems noch nicht soweit sind? Wenn Charlie Hebdo bissig über das Christentum her zieht, dann ist das in Ordnung, aber wehe wenn jemanden den Propheten in irgendeiner Form beleidigt?
Noch einmal. Ich weiß nicht, wieso ihr diese Logik habt. Warum solle es in Ordnung sein, wenn man über das Christentum her zieht? Der Papst sagt ja selbst:
Viele Menschen ziehen über Religion her, das kann passieren, hat aber Grenzen. [...] Man könne den Glauben der anderen nicht herausfordern, beleidigen oder lächerlich machen, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa das Oberhaupt der Katholiken.
Ihr habt diese krude Idee, meiner Meinung nach wegen dem starken Einfluss des Atheismus, dass es zum Fortschritt einer Gesellschaft gehört, jeden und alles erniedrigen zu dürfen. Nein, eben nicht. Die Gesetze sagen auch was anderes.
Was ich von der Gesellschaft halte. Einfach die Leute in Ruhe lassen. Wir sollen nicht über Atheisten, Christen oder wen auch immer herziehen, ihr nicht über andere Gruppen. Keine Gruppe soll erniedrigen. Das macht das Leben leichter, angenehmer und friedlicher.

Nochmal: Persönliche Entfaltung kann nur soweit gehen, wie die Freiheit des anderen und auch die allgemeine Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt wird. Und in einer vielschichtigen, freiheitlichen Gesellschaft muss sich jeder zurücknehmen - manchmal stärker als es der Einzelne vielleicht erwartet - damit alle Raum haben, um sich entfalten.
Stimme dir zu. Wenn sich JEDER zurücknehmen muss, wieso gilt das dann in diesem Fall nur für uns?
Warum können sich nicht die anderen zurückhalten und die Entwürdigungen lassen? Ist doch eine Karikatur oder nicht? Lass es doch einfach. Denn eine einzige Karikatur schränkt die Freiheit einer vielschichtigen, freiheitlischen Gesellschaft. Die Würde von einer großen Gruppe dieser vielschichtigen wird betatscht. Verstehst du das? Du erwartest von uns, dass wir zum Wohle der Allgemeinheit einfach die Beleidigungen aushalten. Weil ansonsten es eine Beschränkung der Meinungsfreiheit geben müsste und eben die Freiheit des anderen berührt wird. Und ich sage, das gleiche passiert uns, wenn man zu weit mit den Karikaturen usw. geht. Und andere Karikaturen gehen zu weit für Christen, Juden, usw.
Das heißt also, damit diese Karikaturisten oder Komiker ihre Freiheit genießen können, soll ich ein Stück von meiner Freiheit abgeben. Ich soll einfach deren Beleidigungen aushalten. Das kann es doch nicht sein?


Nochmal Entschuldigung, wenn ich sehr hart klinge. Du bist ein Guter, und ich sehe auch nicht gerne, wie wir teilweise mit Muslimen und anderen Zuwanderern umgehen. Ich glaube, das wir diesbezüglich schon einmal korrespondiert haben. Und ich will auch nicht deine Befähigung in Frage stellen, ein wertvoller Teil der deutschen Gesellschaft zu sein, geschweige denn dir nahe legen, dass du anderswo vielleicht besser aufgehoben ist. Aber du musst vielleicht das eine oder andere über diese Gesellschaft besser verstehen lernen, allein schon damit du besser damit leben kannst, wenn die Meinungsfreiheit mit deinen religiösen Gefühlen kollidiert.
Nein, keine Entschuldigung ist notwendig. Ich entschuldige mich bei dir dafür, dass du es als Notwendigkeit ansiehst dich bei mir zu entschuldigen. Wir dürfen auch nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. Das wäre ja wieder eine Ungleichstellung gegenüber anderen Gruppen. Was ich von einem Gesprächspartner erwarte ist Respekt. Das ist bei deinem Ton auf jeden Fall vorhanden. Danke. Dass wir nicht einer Meinung sind oder unsere Mentalität unterschiedlich is, ist kein Thema, WENN man so wie du respektvoll bleibt. Die anderen User hier sind nicht so. "Entweder bist du so, oder ihr zieht halt ab" Sprechweise ist bei den meisten die Heransgehensweise. Und das führt bei mir und bei vielen Ausländern zu einer Trotzreaktion.

Ich muss jetzt raus.
 
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Schrammler schrieb:
Aufgrund des Namens? Der suggeriert zumindest die Befürchtung, der Islam könnte hier Leitreligion werden, was mitnichten gegeben ist.

Aha, weil der Name die Befürchtung suggeriert, der Islam könnte hier Leitreligion werden ist es gerechtfertigt die gesamte Bewegung als Islamfeindlich einzustufen.

Bei der Pegida ist das natürlich genau umgekehrt, wenn diese etwas gegen gewalttätige Islamisten sagen sind automatisch alle Islamisten gemeint.

Schaut man sich an, wieviele Menschen seit der Wiedervereinigung durch Rechte Gewalt in Deutschland umgekommen sind, kann man das nur zynisch finden.

Aha und durch anderweitige Gewalt sind noch keine Menschen umgekommen.
 
Es sind viel mehr durch nicht politisch motivierte Gewalt umgekommen.
Und nun betrachte mal das Verhältnis Opfer rechtsradikaler Gewalt pro Zeit und Opfer islamistischer Gewalt pro Zeit. Und dann beurteile, wo die Gefahr herkommen könnte.
 
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Megatron schrieb:
Bei der Pegida ist das natürlich genau umgekehrt, wenn diese etwas gegen gewalttätige Islamisten sagen sind automatisch alle Islamisten gemeint.

Du meinst gewiss: "alle Muslime".

Zu der Islamisierung in PEGIDA:
Ich halte von Demonstranten und Organisatoren nicht viel, die unter falscher Flagge unterwegs sind. Wenn ich gegen Gender-Mainstreaming bin, vielleicht auch noch mehr direkte Demokratie sehen will, will, dass mehr für Flüchtlinge und Asylsuchende getan wird, dann latsche ich nicht mit Nazis und Anderen unter dem Motto: "gegen die Islamisierung des Abendlandes" durch die Gegend. Schon gar nicht, wenn ich eher Atheist bin und die Organisatoren Radikalismus ablehnen, obwohl sie ihn selber auf ihr Transparent schmieren und unter diesem Motto "spazieren gehen".

Die "Lügenpresse" macht derzeit wirklich einen Fehler, sie geht viel zu ernst mit dem Thema um, bezeichnet dieses Durcheinander an Forderungen und Bezeichnungen nicht als das, was es ist.
 
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@sbj
Und es geht halt soweit, dass Massen von Menschen beleidigt und erniedrigt werden. Genau das ist doch das Problem. Diese Karikaturen schränken mein Recht ein. Mein Recht auf GG Artikel 1.

Nein, dein Recht wird nicht beschnitten:
Jedes Gesetz muss interpretiert werden.
Für dich ist es nur bedauerlich, dass die Auslegung der Grundrechte so ist wie sie ist. Es darf für eine Beschränkung der Meinungsfreiheit keine Rolle spielen, ob du dich durch Karikaturen beleidigst fühlst. Auf Gefühle Rücksicht zunehmen hieße die Freiheit willkürlich bis zu ihrem Verschwinden einzuschränken.
Der Interpretation der Gesetze nach, wird deine Würde nunmal nicht verletzt.

Wusstest du, dass es eine Relgion gibt, in der die Schrift bzw. das Schreiben für die meisten Menschen streng verboten ist und eine Beleidigung der Götter darstellt?
Und nun?

Noch einmal. Ich weiß nicht, wieso ihr diese Logik habt. Warum solle es in Ordnung sein, wenn man über das Christentum her zieht? Der Papst sagt ja selbst:
Nun wenn das in Sache Religion eine solch neutrale Instanz wie der Papst sagt, dann will ich nicht widersprechen. ;)
 
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@sbj

Da du ja (anscheinend ;)) sowas von klar im Recht bist, dann verklage diejenigen doch "einfach".
Das dürfte ja dann von einem Gericht in einer Nanosekunde für dich entschieden werden.

Und wenn es nicht so seien wird: ups,
... da war wohl sbj doch NICHT im Recht.
Pech gehabt.

Eigentlich ganz einfach...ganz ohne rumgeheule bekommste da eine objektive/entgültige(gut es gibt noch verschiedene Instanzen) Antwort.

Teile mir in diesem Thread dann bitte die Fortschritte des Verfahrens mit - wird sicherlich sehr interessant ;)

PS: sofern du das natürlich machst und nicht nur (ersteinmal) willkürliche (im Sinne von subjektiv von dir interpretierte und keine rechtskräftigen) Behauptungen aufstellst.

PPS: sbj = Super Blöde Jungs -> ich bin männlich und fühle mich in meiner Ehre verletzt. Das verstößt gegen mein Recht! Mir egal was du damit meinst, ICH interpretiere das eben so,
(Gerichtsverfahren:Richter: "Hr. SaarL, nö sie sind nicht im Recht. sbj kann sbj heissen, Pech gehabt") ;)

@PEGIDA/die Diskussion hier an sich:
einige Standpunkte kann ich so Unterschreiben, andere wieder nicht.
Einige Argumentationen haben mich von etwas überzeugt, andere wieder nicht.
Das gilt für "beide" Seiten.
Aber ich danke hier für die (größtenteils) nahrhafte Diskussion - auch wenn ich eher der "stille Beobachter/Leser" bin - einige kamen mir schon mir ein paar Gedankengängen zuvor. Und das muss man dann ja nichtmehr wiederholen.
 
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Onkelhitman schrieb:
@1079

Ist es denn für dich in Ordnung, wenn nun andere Menschen ihre Religion verbreiten? Oder ist es in Ordnung, wenn andere Menschen sich dagegenstellen und sagen: "Religion finde ich nicht ok." ? Bzw.: "Gegen Religion sollte was unternommen werden." ?
Immerhin erzieht "ihr" Moslems "euren" Kindern den Islam, und gebt ihnen nicht die Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden auf einer neutralen Grundlage. [...]

Schlechtes Beispiel, frage mal mich oder meine Kinder. Ich war getauft, da wusste ich nicht mal das es andere Religionen gibt, bzw. was sie für einen Sinn haben. In den katholischen Bereichen Deutschlands ist das so. Sobald ein Kind 2-3 Monate alt ist, gibts Weihwasser auf die Stirn. Finde ich das ok? Nein. Findet meine Frau das ok? Ja. Was verliere ich dadurch, das ich ein bisschen Toleranz zeige und nicht _immer_ auf meine Rechte poche? Nichts? Ich bin noch immer nicht aus der Kirche ausgetreten obwohl ich schon seit Jahrzehnten nichts aber auch gar nichts mit Religionen anfangen kann (schon gar nicht mit "unserer" Christlichen, aber das steht auf einem anderen Blatt).

Ich finde aber auch das sich ein Moslem auf den Schwanz getreten fühlen darf wenn seine Ehre, auf welchem Weg auch immer, verletzt wird, auch das gehört zur Meinungsfreiheit. Nur die Reaktion darf in einer freien Gesellschaft nicht so ausfallen, wie man es im Affekt am liebsten täte, auch wenn die Provokation noch so deutliche ist. In Deutschland DARF man seine Meinung kund tun. Wenn man Propheten als Witzfiguren sieht, darf man das. Man darf für sowas nicht belangt werden, nicht durch die Staatsgewalt und nicht durch die Religionen und schon gar nicht durch religiöse Fanatiker. Und es dürfen schon gar nicht Leute wegen sowas erschossen werden! Das finde ich persönlich verachtenswert. Auch diese unnötigen Flaggenverbrennungen und dieses aufstacheln von Mobs die in Städten randalieren und bei Ausschreitungen Leute sterben. Das ist es nicht wert. Provokation hin oder her. Ist auch eine freie Meinungsäußerung.

Allerdings darf man jetzt auch nicht mit dem Finger wieder auf den Islam als solchen zeigen. Wir Deutschen sind auch nicht besser wenn tatsächlich ein generelles Kopftuchverbot diskutiert wird. Freies Land heißt für alle frei, nicht einfach nur so wie es uns besser in den Kram passt. Das ist auch verlogen.

Mit ein bisschen mehr Toleranz auf allen Seiten wäre das Leben um einiges einfacher. Aber das fremdartige macht einfach Angst.
 
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