picoPSU in Shuttle SN26P - Adaptionsprobleme

the Interceptor

Lt. Commander
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Liebe CB-Gemeinde,

ich besitze ein Shuttle SN26P. Schon etwas betagt, aber voll funktionsfähig und als Media-PC für's Wohnzimmer absolut ausreichend. Ausgestattet mit einer wattgenügsamen Grafikkarte (Gigabyte Radeon HD 2400 XT) ist auch der Leistungsbedarf gering. Anhand diverser Messungen schätze ich den Leistungsbedarf des gesamten Rechners auf maximal 100 Watt. Daher würde ich den Rechner gerne vom originalen Shuttle-Netzteil (PC 55, die alte Revision mit 350W) auf eine picoPSU (120 W) umrüsten.

Das Problem:
Das Mainboard des SN26P namens FN26 besitzt keinen Standard-ATX-Anschlussstecker für Netzteile. Ich habe mir also mal das Shuttle-Netzteil vorgenommen und die zwei vorhandenen Stecker, einer mit 6 und einer mit 8 Pinnen, durchgemessen. Es stellt sich heraus, dass es abgesehen von der Power-On-Leitung ausschließlich Masse und +12V-Leitungen gibt. Die restlichen Spannungen werden vermutlich auf dem Mainboard generiert.

Mittels etwas Lötarbeit könnte ich die beiden Netzteile nun so umfummeln, dass ich die picoPSU mit den Originalsteckern betreiben kann. Ich würde ihr dann einfach die Masse, +12V und die Steuerleitung abgreifen. Leider habe ich aber Zweifel, dass das so funktioniert. Laut dem Datenblatt liefert die picoPSU an der 12-V-Schiene dauerhaft maximal 6A (peak 8A), was 72W entspräche und gegebenenfalls zu wenig ist.

Und da ich keine Lust habe die PSU und/oder den Shuttle zu grillen wollte ich mal fragen, ob auf diesem Gebiet schon jemand Erfahrungen gesammelt hat oder mir zumindest sagen kann, wo ich welche finden kann.

Vielen Dank! :)
the Interceptor
 
es gab von shuttle mal im zubehör passive NTs die ausreichend leistung hatten und problemlos gegen die standard NTs getauscht werden konnten.
 
Hallo supaman,

ja, es gibt bzw. gab das Shuttle PC62. Dieses besitzt aber leider einen Standard-ATX-Stecker und ist deshalb mit dem SN26P nicht kompatibel.

Trotzdem vielen Dank für den Tipp!
 
die picos haben zwar per spezifikation bis zu 160w, das sind aber nur peak werte. bei längerem betrieb über den angegebenen ~70w *könnte* es probleme geben, möglicherweise lässt sich das aberauch lösen wenn man einen zusätzlichen kühlkörper anbringt, habe ich aber selber nicht getestet. vielleicht weis jemand im meisterkühler forum da mehr zu.

was die leistung angeht, würde ich für das system aufgrund o.g. problematik mal gucken, ob man für das shuttle passive NT oder ein anderes externes NT + wandlerplatine ein adapterkabel selbst lötet.

wenn es klein und leise sein soll, wäre auch der austausch des systems eine möglichkeit, das zotac ion itx-a hat einen dual core intel atom und wird mit passendem passiven NT ausgeliefert. die leistung reicht sowool für 90 mb/sec datentransfer im netzwerk als auch zur wiedergabe von HD videos wegen des nvidia ion chipsatzes.
 
Eben diese Leistungsgrenze ist es, die mir ebenfalls Sorgen macht. Ich werde auf jeden Fall die Temperatur der picoPSU im Auge behalten und ggf. "nachkühlen".

Ein externes Netzteil ist auf jeden Fall denkbar, da der Shuttle ausschließlich 12V und das PS-ON-Signal benötigt. Auch über einen Mini-PC von Zotac habe ich schon nachgedacht. Die aktuelle Lösung strebe ich zumindest momentan noch an, weil ich sowohl den Shuttle als auch die picoPSU ungenutzt herumliegen hatte. Wenn im Zuge des Ausprobierens beide sterben, kann ich mir immer noch einen Mini-PC holen. Ich hatte die Zotac ZBOX HD-ID11 ins Auge gefasst.
 
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Abschließender Beitrag zum Thema:

der Shuttle-PC läuft mit der picoPSU nicht an.

Die Situation:
Die picoPSU hat zwei Betriebszustand-Dioden, eine grüne und eine rote. Die grüne leuchtet wenn man die picoPSU mit Strom versorgt, die rote wenn man den Rechner einschaltet. Verbunden mit dem Shuttle-Mainboard leuchtet die grüne, aber die rote blinkt ca. alle 4 Sekunden kurz auf und geht dann wieder aus. Synchron dazu geht auf dem Mainboard des Shuttle eine grüne Diode kurz an und wieder aus. Es ist zu vermuten, dass die 12V-Schiene der PSU beim Anlaufen des Rechners überlastet wird und eine Schutzschaltung eingreift, welche die PSU kurz außer Betrieb nimmt und nach ein paar Sekunden wieder freigibt.

Fazit:
Der Betrieb eines Shuttle-Rechners dieser Bauform, also ohne ATX-Stecker (SN25P und SN26P, ggf. weitere Modelle), ist mit einer picoPSU leider nicht möglich.

Update:
Korrektur: der SN26P läuft mit der picoPSU. Ich habe mich nochmal damit beschäftigt und habe herausgefunden, dass der Rechner anläuft, wenn man im ATX-Stecker die Pinne 14 und 15 überbrückt, also das Netzteil manuell einschaltet. Dann läuft der Rechner problemlos an, auch mit der picoPSU. Einziges Problem: er bleibt an. So lange man die Pinne überbrückt läuft er. Mit dem Powerbutton lässt sich der Rechner zwar teilabschalten, geht dabei aber wohl nur in einen mittleren Ruhezustand, welcher zum Beispiel die Lüfter weiter laufen lässt. Einschalten lässt sich der Rechner danach nicht mehr, es hilft nur das Öffnen und Schließen der Brücke an Pin 14/15 oder das Aus- und Einschalten des Netzteils.

Immerhin also ein Teilerfolg. Ich muss nun mal schauen, ob ich dieses Verhalten irgendwie in sinnvolle Bahnen lenken kann.

In dem Zusammenhang fällt mir eine seltsame Tatsache wieder ein, über die ich beim Durchmessen der originalen Shuttle-PSU gestolpert bin: dieses Netzteil hat auf den Versorgungsleitungen zum Mainboard immer Saft, auch wenn der Rechner ausgeschaltet ist. Nur die Molex- und S-ATA-Leitungen sind dann tot. Wenn man den Rechner startet, werden auch sie mit Spannung versorgt. Was genau dabei vorgeht ist mir momentan nicht klar. Ich bin mir aber sicher, dass dieses Verhalten mit dem nicht konformen Ein- und Ausschalten mit meinen Test-ATX-PSUs zusammenhängt, da diese wenn der PC aus ist eben keine Spannung auf den Mainboardstecker geben.
 
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