PoE Standards

hoosty

Lt. Commander
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Hallo,

PoE macht mich grad etwas verrückt. Ich habe viel gelesen und weiss von aktivem (=48V) PoE und passivem (=24V) PoE.
Passives PoE frittiert eventuell ungeeignete Geräte, da "dumb", soweit so gut.
Ich hab mir einen 8-Port CIsco PoE Switch gegönnt (aktiv) und versuche jetzt natürlich, möglichst viele Netzteile und Injektoren loszuwerden.

Meine IP Telefone (SNOM, Panasonic) laufen einwandfrei. Router und Accesspoint (Ubiquiti EdgeRouter und Aircube) aber nicht, die brauchen passives PoE. Googlen nach "active to passive PoE Adapter" bringt sowas hervor: Klick Ist das wirklich das richtige oder frittier ich damit meine Ubiquiti Sachen? Wenn falsch, was wäre richtig?

Und falls jemand das weiss, ich plane einen Raspberry 4, der ja auch PoE fähig sein soll - auch spezial oder einfach anschliessen?
 
Aktives PoE ist standardisiert nach 802.3af (PoE) bzw 802.3at (PoE+).

Passives PoE ist nicht standardisiert und es gibt 24V und 48V Varianten (evtl sogar noch weitere)

Während man bei 802.3af/at jedes beliebige PD (powered device) mit jedem beliebigen PSE (power source equipment) nutzen kann - Standard eben - sollte man passives PoE-Equipment tunlichst nur mit dem dazugehörigen Injektor bzw. Switch versorgen. Passives PoE ist eben nicht zwingend kompatibel zu passivem PoE.

Wenn du Geräte vom Ubiquiti mit passivem PoE und gleichzeitig Geräte mit PoE nach 802.3af/at versorgen willst, hättest du dir einen Ubiquiti PoE-Switch besorgen sollen, der beides beherrscht.

Was man jedoch nutzen kann sind (Standard-)PoE-Splitter, die von einem 802.3af/at-fähigen Switch versorgt werden und dann selbst über DC-Stecker auch Non-PoE-Geräte (oder eben passive PoE-Geräte, die trotzdem eine Netzteilbuchse haben) versorgen können. Das Endgerät bekommt von PoE nix mit, weil es nach wie vor über den Netzteil-Eingang mit Spannung versorgt wird.
 
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hoosty schrieb:
Raspberry 4, der ja auch PoE fähig sein soll - auch spezial oder einfach anschliessen?

Der Raspberry Pi 4 ist im Auslieferungszustand nicht PoE fähig. Also ist hier "einfach anschliessen" nicht möglich.

Man benötigt hierfür erst ein Zubehör, namenss Raspberry Pi PoE HAT
Dieser begnügt sich mit dem IEEE 802.3af-2003 PoE Standard
 
Selbst Ubiquiti kann ja nicht beides, zumindest finde ich keine Angaben dazu. Allerdings können neue Ubiquiti Unifi AP jetzt aktives 48V PoE. Totales Durcheinander für Endanwender IMHO, zB kann mein Aircube den Edgerouter per passive PoE versorgen, umgekehrt aber nicht (Rebootschleife).

Ist jetzt alles nicht so tragisch, aber trotzdem blöd. Komisch, dass man jeden Furz reguliert, aber da alle Möglichkeiten offen lässt (vielleicht kritisier ich grad nur Ubi und Mikrotik, trotzdem blöde)
 
Passives PoE ist ein Krampf, da gebe ich dir Recht. Deswegen verliert es bei Ubiquiti wohl auch an Bedeutung.

Und doch, Ubiquiti kann beides, aber eben nicht zwingend jedes Produkt im Lineup. Der UAP AC Pro kann zB schon immer passives und aktives PoE. Der UAP AC Lite hingegen erst seit Ende 2017.

Es scheint aber, dass Ubiquiti nach und nach passives PoE ausschleust oder zumindest nicht mehr alternativlos einbaut. Proprietäre Lösungen wie weitestgehend herstellerspezifisches passives PoE tut eben irgendwann weh, wenn der Markt seit Jahren standardisiert ist.
 
bart0rn schrieb:
Der Raspberry Pi 4 ist im Auslieferungszustand nicht PoE fähig. Also ist hier "einfach anschliessen" nicht möglich.

Man benötigt hierfür erst ein Zubehör, namenss Raspberry Pi PoE HAT

Facepalm. Da bleib ich dann doch beim Zero W, der mein PiHole einwandfrei managed und wahrscheinlich weniger gekostet hat, als so ein PoE Hat und mit USB Speisung aus dem Sky Receiver auskommt.
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Raijin schrieb:
weitestgehend herstellerspezifisches passives PoE tut eben irgendwann weh, wenn der Markt seit Jahren standardisiert ist.

Weh jetzt nicht (hier zu Hause), ist einfach nur ein Ärgernis - PoE hat mich bisher kaum interressiert, aber durch immer mehr VoIP Telefone, Kameras und APs in der Kundschaft und auch zu Hause kommt man damit ja immer mehr in Berührung und lernt so den mutmasslichen Ärger kennen. Aber ist halt auch ne Lernkurve, ich hatte gehofft, einige Netzteile loszuwerden. Hätt ich Geld für den Switch bezahlen müssen, könnt ich mich bissl ärgern.
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Aber nur ums endgültig klarzustellen - Aktiv PoE Adapter auf proprietär Ubiquiti passiv PoE gibt es nicht?
 
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Bei POE gibt es auch noch 2 verschiedene Übertragungsvarianten: Mode A über 1,2,3,6 oder Mode B über 4,5,7,8. Der UAP AC Lite kann z.B. nur Mode A. Zyxel hat mir auf Nachfrage mitgeteilt dass die GS1900 Serie Mode A nutzt. Was jetzt andere machen keine Ahnung. Ich glaube es gibt sogar POE Switche die A und B gleichzeitig nutzen.
 
Ich meinte damit, dass proprietärer Kram dem Hersteller irgendwann weh tut. Dazu braucht man eine sehr starke Position am Markt wie es zB bei Apple der Fall ist. Hier klappt proprietär super und ist sogar der Kern des Geschäftsmodells. Davon ist Ubiquiti weit entfernt und do geht das PoE-Marktgeschehen geht daher an den Herstellern mit passivem PoE ein gutes Stück vorbei. Ist eben doof, wenn ein Unternehmen Cisco-PoE-Switches einsetzt und dann plötzlich für APs mit passivem PoE Injektoren oder zusätzliches Switches einsetzen muss - da greift man eben zur Konkurrenz mit Standard PoE.


Zu PoE-Wandlern : Wenn sie vom Hersteller der passiven Seite kommen, kann man das machen, sonst würde ich davon abraten - oder man studiert penibel die Datenblätter vom passiven Gerät und dem Wandler.

@hanse987 : Mode A und B beziehen sich auf Endspan und Midspan. Wenn das so ein großes Problem wäre, würde das wohl auf allen PoE-Devices stehen, Switches, Injektoren und Endgeräten.
 
Es ist halt eine Lernkurve. Neulich hab ich zB eine kleine Kneipe/Hotel ausgerüstet mit VoIP Telefonen und unwissend Ubiquiti Switches dazugekauft, obwohl ich kein manageble Switches brauchte, dachte ich geh sicher wegen PoE, Gastnetz macht ja der Controller. Die teuren Ubiquitis hätt ich mir sparen können und dumb Zyxel/Netgear/Cisco oder TP-Link einsetzen können und 100-150 EUR mehr für meine Tasche gehabt. Ist jetzt nicht schlimm, kleiner Auftrag und immerhin tolle Darstellung im Unifi, aber im Grunde hab ich entweder den Kunden oder mein Portmonnaie verarscht. Aber wie gesagt, Lernkurve.
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Raijin schrieb:
Zu PoE-Wandlern : Wenn sie vom Hersteller der passiven Seite kommen, kann man das machen, sonst würde ich davon abraten - oder man studiert penibel die Datenblätter vom passiven Gerät und dem Wandler.

Ne das versuch ich auch erst gar nicht, mein Aircube versorgt meinen Edgerouter ja zuverlässig per Passive PoE. Die Konfig ist etwas strange, aber funktioniert einwandfrei, da ja proprietär. Cooler wär natürlich, das eine Netzteil auch noch einsparen zu können, aber man kann ja nicht alles haben, außer man kauft ständig neuen Kram, aber warum sollt ich, der ER-X käm mit ner GBit Internetanbindung klar, wenn er muss.
 
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Neulich hab ich zB eine kleine Kneipe/Hotel ausgerüstet mit VoIP Telefonen und unwissend Ubiquiti Switches dazugekauft, obwohl ich kein manageble Switches brauchte, dachte ich geh sicher wegen PoE, Gastnetz macht ja der Controller.
Hier ist definitiv ein managed Netzwerk anzuraten, speziell wenn Gastnetzwerke mit im Gespräch sind. Ohne managed Switches keine VLANs und nur eine Broadcastdomäne. Zwar können Unifi APs auch Gastzugänge über ein einzelnes Netz, aber fein ist das nicht da immer noch das einzelne Subnetz "belastet" wird.
btw: Der Controller "macht" nicht das Gastnetz, sondern quasi nur die Vorschaltseite.

Außerdem ist es recht angenehm ein nicht-reaktives PoE-Gerät aus der Ferne neu starten zu können.
 
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