Private Krankenversicherung

@vaju

Nein, tatsächlich sind die wichtigen Punkte leider nicht einsehbar und auf der Skala zu Beginn schlecht erkennbar, außerdem addiert die Skala jedes Jahr, man müsste sich also die jährlichen Werte raus schreiben. Mit welchem Gehalt steigt der Jurist ein und wie entwickelt sich das? Basieren die Daten auf Durchschnittswerten, wenn ja, von wo werden diese bezogen?

Außerdem ist ein Prädikatsexamen in der Wirtschaft vergleichsweise unwichtig. Das ist spannend für Kanzleien - wohin die meisten Juristen mit Prädikatsexamen wollen - und eben für bestimmte Anforderungen im ÖD.
 
Ich wollte daraus jetzt ehrlich gesagt keine wissenschaftliche Arbeit anfertigen. 😏
Ich fand nur den Vergleich der Beamten mit Juristen aus der Wirtschaft interessant, die im Laufe ihres Berufslebens auf ca. 4,5 Mio Euro Brutto kommen:
Screenshot_20201229-202823.jpg

Ich habe dies dann mal auf IT Stellen, die mit meiner Qualifikation im Süden D's üblich sind, umgerechnet. Da komme ich bei einem Berufseinstieg mit 27 schon eher auf über 5 Mio Bruttoverdienst im Laufe des Berufslebens (wobei dies natürlich extrem geschönt ist, da es voraussetzt, dass man nie krank oder arbeitslos wird).
 
Ja, deshalb. Laut der Statistik steigt man mit ~55k Brutto als Jurist ein. Mit zwei Prädikatsexamen. Da hat man sich nicht unter Wert verkauft, sondern verschenkt sich. Deshalb wollte ich wissen, ob die Daten danach belastbarer werden, oder eher nicht.

Wobei insbesondere München ja auch nicht repräsentativ ist. Für irgendwas. :D
 
vaju schrieb:
(...)wobei dies natürlich extrem geschönt ist, da es voraussetzt, dass man nie krank oder arbeitslos wird).
Nicht nur das, es setzt auch voraus, dass die Eingangsparameter der Berechnung für die nächsten 40 Jahre als konstant angesehen werden können. Als ganz grobe Orientierung vielleicht ok, aber für meinen Geschmack viel zu viel Kaffeesatz. Ich kann den kompletten Artikel nicht aufrufen, aber mit welchen Entwicklungen bei den Bruttoeinkommen sowie den Abgaben wurde da gerechnet?
 
Lipovitan schrieb:
Das ist faktisch falsch. Und ich muss diesen Trugschluss an dieser Stelle einmal richtig stellen bevor das jemand glaubt und nachplappert.

Die GKV wird durch Menschen die einen positiven Deckungsbeitrag haben finanziert. Das bedeutet von Menschen die mehr ein Beiträge einzahlen als sie in Form von Leistungen in Anspruch nehmen. Das sind nicht zwangsläufig die "Gutverdiener".

Das ist faktisch in der Tat falsch und bevor das noch jemand nachplappert, stelle ich es lieber mal richtig.
Um mit geraden Zahlen zu rechnen, nehmen wir die 900€ für einen Gutverdiener und noch zwei Beispiele mit jeweils 200€ und 300€ Monatsbeiträgen
900*12 = 10800€
300*12 = 3600€
200*12 = 2400€

Wie man sieht ist der Beitrag eines Gutverdieners deutlich höher und als jemand der schon 15 Jahre privat versichert ist, kann ich dir sagen 10800€ sind keine regulären Kosten die man jährlich hat. Es mag sehr kranke Menschen die bestimmt auch mehr Kosten verursachen, aber diese stellen statisch gesehen eben nicht die Regel dar. Von daher ja der Gutverdiener (welcher auch mehr Steuern bezahlt) finanziert die GKV.
Da ich gestern erst einen Artikel gelesen habe, dass 2022 die Beiträge weiter angehoben werden, wäre das vielleicht ein Thema, dass in den nächsten Monaten für viele eventuell interessant wird und da wäre es doch gut da vielleicht einen spezifischen Thread aufzumachen bzw. wenn vorhanden die Postings umzuswitchen, das bekommt ihr doch bestimmt hin? Also du aufjedenfall :)

@Te
Weil du ja nur 30% privat bezahlen musst, würde ich nicht wechseln, weil das Geldmäßig nicht viel ausmachen sollte. Klar kannst du dir auch mal Angebote einholen, aber da ist auch ein Punkt den viele beim wechseln der PKV gerne vergessen. Wechselt man die PKV werden in der Regel innerhalb der ersten 3-5 Jahre keine großen Zahnprobleme von der Kasse bezahlt. Gut bei deinen 30% sollte das im überschaubaren Rahmen bleiben, dennoch sollte man das aufjedenfall mal im Hinterkopf behalten.
Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir ist zum Jahreswechsel auch zu einer anderen PKV gewechselt und spart dadurch 100€ im Monat. Allerdings Angestellter und kein Beamter. Von daher kannst du dir fürs nächste Jahr (ich weiß jetzt nicht wie die Fristen bei dir sind) einfach mal ein paar Angebote reinholen und vergleichen. Vor allem auch die Beitragserhöhungen, ist ja auch ein interessanter Punkt!
 
Idon schrieb:
Ja, deshalb. Laut der Statistik steigt man mit ~55k Brutto als Jurist ein. Mit zwei Prädikatsexamen. Da hat man sich nicht unter Wert verkauft, sondern verschenkt sich. Deshalb wollte ich wissen, ob die Daten danach belastbarer werden, oder eher nicht.

Wobei insbesondere München ja auch nicht repräsentativ ist. Für irgendwas. :D

Ist die Tabelle mit 2 Prädikaten? 55k sind ein normales Einstiegsgehalt in kleinen und mittleren Kanzleien, so lange es keine Großstadt, ist für Berufseinsteiger. Denen sind die Examina egal.

Ansonsten ist die Tabelle Banane. Als Beamter bist du halt gefangen in deiner Laufbahn. Größere Aufstiege sind nur äußerst schwierig, selten und hängen von politischen Spielchen ab. In der freien Wirtschaft hast du mehr Chancen und Risiken. Vom Großkanzlei Partner, der 3 Mio im Jahr mitnimmt bis zur Wohnzimmerkanzlei die mit 2h Arbeit pro Woche deinen Lebensunterhalt deckt, ist alles möglich.
 
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@uincom

Aber sicher:
"In der Handelsblatt-Modellrechnung geht es um einen Jura-Studenten mit Prädikatsabschluss. In einem Fall macht er Karriere als Beamter, im anderen in der Privatwirtschaft."

:D
 
Denny_Crane schrieb:
Es mag sehr kranke Menschen die bestimmt auch mehr Kosten verursachen, aber diese stellen statisch gesehen eben nicht die Regel dar.

Natürlich stellen diese nicht die Regel dar, sonst wäre eine Finanzierung der GKV ziemlich schwierig.

Das Prinzip der GKV ist relativ einfach. Es ist das Solidaritätsprinzip. Heißt: Viele Gesunde stützen wenige Kranke.

Denny_Crane schrieb:
Von daher ja der Gutverdiener (welcher auch mehr Steuern bezahlt) finanziert die GKV.

Und das ist ein Trugschluss. Die "Gutverdiener" zählen nicht automatisch zu den gesunden Teil der Mitgliedergemeinschaft mit einem positiven Deckungsbeitrag. Das kann sich schon erledigen mit einer chronischen Erkrankung wie Rheuma oder einem kranken Angehörigen innerhalb der kostenlosen Familienversicherung.

Hier ein Beispiel:

Die Gemeinsame Betriebskrankenkasse Köln (GBK) hat gleich zwei Patienten mit Hämophilie, wie die Krankheit offiziell heißt, einen 30 Jahre alten Mann und ein zehn Jahre altes Kind. Ihre Behandlung hat inzwischen mehr als 14 Millionen Euro gekostet – zu viel für eine Krankenkasse mit nur 30.000 zahlenden Mitgliedern. Die GBK ist deshalb die erste Kasse, die einen Aufschlag auf den normalen Beitrag erheben muss. Acht Euro pro Monat zahlen die Mitglieder künftig mehr. Noch ist unklar, ob das reichen wird, damit die GBK selbstständig bleiben kann. Sie sucht nach einem Partner.

https://www.welt.de/wirtschaft/article4380162/Warum-eine-Kasse-wegen-zwei-Kranken-in-Not-geraet.html

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass solche Patienten die GKV 500.000 bis 1.000.000 Euro pro Jahr kostet. Können aber einen ganz normalen Alltag leben. Daher kann man nicht pauschal sagen, dass diese Erkrankungen häufiger bei Menschen mit geringen Einkommen vorkommen.

Hier konkrete Zahlen und keine die deiner Fantasie entspringen:

Die GKV hatte 2019 56,7 Millionen Mitglieder.

Davon waren 10,6% (ca. 6 Millionen Mitglieder) freiwillige Mitglieder und sind daher sogenannte "Gutverdiener". Und die zahlten 2019 alle den selben Höchstbetrag (703,31€ pro Monat) egal ob sie "Gutverdiener", "Sehrgutverdiener" oder sogar "Ultragutverdiener" waren/sind.

Der restliche und viel größere Anteil der Mitgliedergemeinschaft nämlich Rentner und Pflichtmitglieder (ca. 50,7 Millionen) haben 14,6% ihres Einkommens pro Monat in die GKV eingezahlt.

Jetzt ist nur noch fraglich, ob die "Gutverdiener" oder der restliche Pöbel mehr Leistung in Anspruch nimmt und welche Gruppe einen positiven Deckungsbeitrag hat. An dieser Stelle kommen wir allerdings an einen Punkt an dem wir nur spekulieren können, da offizielle Zahlen hierzu nicht existieren.

Daher bleibe ich dabei: Die GKV wird von Menschen mit einem positiven Deckungsbeitrag finanziert.
 
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Freiwillige Mitglieder sind nicht automatisch Höchstzahler, es sind auch genügend vermögenslose Mindestzahler ohne anderweitige Absicherung, Ehegatten/Partner ohne Anspruch auf Familiensicherung oder Selbständige dabei, die nicht gut verdienen.

Oder aber Rentner, die nicht über die Rente pflichtversichert werden können, da nicht genügend Vorversicherungszeiten in der GKV gesammelt wurden, falls man sich dem System bewusst oder auch unbewusst entzogen hat.

Die Bandbreite an freiwillig Versicherten ist hier sehr groß und keinesfalls ausschließlich mit Gutverdienern gleichzusetzen, was aber deine These aber eher verstärkt, @Lipovitan

Es geht den Krankenkassen schon lange nicht mehr primär um hohe Beitragszahler, da das Geld durch den Morbi-RSA und Zuschüsse zum Gesundheitsfond ohnehin umverteilt wird, es geht also tatsächlich um positive Deckungsbeiträge (dazu werden natürlich auch zahlende Versicherte benötigt).

Ist natürlich alles irrelevant, der TE ist mit seiner Situation mehr als gut in der PKV aufgehoben, wie bereits festgestellt. Gibt es etwas zu berichten hinsichtlich deiner Kostenoptimierung? Ich könnte mir vorstellen, dass der Markt kaum große Sprünge hergibt und das Hinzufügen oder Entfernen von Bausteinen kaum der Rede wert sind.

Wenn Ich mich heute PKV versichern müsste, wäre es wohl ein VVaG. Bei der LKH haben sich meine Eltern immer sehr gut aufgehoben gefühlt, trotz ner Menge Leistungen über viele Jahrzehnte. Leider bin ich nicht sicher, wie die sich preislich am Markt darstellen.
 
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Lipovitan schrieb:
Natürlich stellen diese nicht die Regel dar, sonst wäre eine Finanzierung der GKV ziemlich schwierig.

Weshalb versuchst du dann permanent Sonderfälle zu finden und diese als die Regel zu deklarieren?

Lipovitan schrieb:
Das Prinzip der GKV ist relativ einfach. Es ist das Solidaritätsprinzip. Heißt: Viele Gesunde stützen wenige Kranke.

Wie mir scheint, hast du das Solidaritätsprinzip nicht so richtig verstanden und auch nicht den Sinn der Sozialversicherung. Denn das bedeutet nicht, dass wenige die gut verdienen die Mehrheit finanziert. Sondern, dass alle gemeinsam in einen Topf einbezahlen und aus diesem bei Not(Krankheit) versorgt werden können. Die Differenz bezüglich Geber und Nehmer sollte hierbei jedoch nicht zu hoch werden, denn sonst driftet die "Sozial" Versicherung schnell ins Gegenteil ab. Und hier hast du eben auch sehr viele die sich nur geringfügig an dem Topf beteiligen wollen, jedoch soviel wie möglich daraus abschöpfen wollen. Sozial ist das allerdings nicht.


Lipovitan schrieb:
Und das ist ein Trugschluss. Die "Gutverdiener" zählen nicht automatisch zu den gesunden Teil der Mitgliedergemeinschaft mit einem positiven Deckungsbeitrag. Das kann sich schon erledigen mit einer chronischen Erkrankung wie Rheuma oder einem kranken Angehörigen innerhalb der kostenlosen Familienversicherung.

Doch eben das tun sie und da hilft es auch nichts, dass du versuchst irgendwelche Sonderfälle heranzuziehen, um damit zu suggerieren, dass dieser positive Deckungsbeitrag nicht hauptsächlich durch gutverdiener erwirtschaftet wird.
Wenn ich nämlich mathematisch an die Sache herangehe, dann wird man eine ähnliche Verteilung von diesen Sonderfällen über alle Beitragszahlerschichten haben.
Man könnte hier sogar eher noch anbringen, dass die Leute die mehr einbezahlen und folglich auch mehr Geld zur Verfügung haben, mehr auf ihre Gesundheit achten (z.B. durch den Kauf von besseren Lebensmitteln). Aber das würde an dieser Stelle zu weit gehen.
Faktisch gesehen, kann man aufjedenfall festhalten, dass der gesunde Beitragszahler als Gutverdiener am meisten beisteuert.
Ansonsten steht dir das natürlich frei, es anhand von Rechenbeispielen zu widerlegen, da wäre ich sehr gespannt.



Lipovitan schrieb:
Hier konkrete Zahlen und keine die deiner Fantasie entspringen:

Ich hätte von dir eigentlich etwas mehr Qualiät erwartet, aber so kann man sich auch täuschen. Meine Zahlen (im Gegensatz zu deinen) entstammen nicht meiner Phantasie, sondern kannst du ganz einfach hier nachrechnen:
https://www.nettolohn.de/
Nehme eine monatliches Brutto von 5k€ und du erhälst:
372,66€ Krankenversicherung (Zusatzbeitrag 1,3%, was dem offiziellen Schnitt entspricht)
83,20€ Pflegeversicherung
Was in Summe 455,86€ entspricht, zuzüglich zum Arbeitgeberanteil kommst du dann bei den von mir oben genannten 900€ heraus. Was hier jetzt Phantasiewerte sein sollen, darfst du mir gerne erklären?
Und ja für mich gehört Kranken- und Pflegeversicherung zusammen. Man könnte es auch zusammenfassen, jedoch hat man sich wohl aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit dagegen entschieden. Es wird beides benötigt und ist für mich daher essentiell.
Aber wenn du das anders siehst, können wir uns auch gerne auf den Krankenkassenbeitrag fokussieren, nur meines wissens nach muss man eh beides bezahlen und kann somit doch auch die komplette Belastung anschauen?

Lipovitan schrieb:
Die GKV hatte 2019 56,7 Millionen Mitglieder.
Davon waren 10,6% (ca. 6 Millionen Mitglieder) freiwillige Mitglieder und sind daher sogenannte "Gutverdiener". Und die zahlten 2019 alle den selben Höchstbetrag (703,31€ pro Monat) egal ob sie "Gutverdiener", "Sehrgutverdiener" oder sogar "Ultragutverdiener" waren/sind.

Zum Thema Phantasiezahlen kann ich hier auch anführen, dass der Beitrag 2020 schon höher war. Nimmst du daher bewusst alte Zahlen?
Dann hast du hier fürs nächste Jahr auch vermutlich die nächste Erhöhung:
https://www.finanznachrichten.de/na...em-anstieg-der-krankenkassenbeitraege-015.htm
Und noch sinnvoller wäre es doch die Zahlen von 2021 heranzuziehen?

Lipovitan schrieb:
Der restliche und viel größere Anteil der Mitgliedergemeinschaft nämlich Rentner und Pflichtmitglieder (ca. 50,7 Millionen) haben 14,6% ihres Einkommens pro Monat in die GKV eingezahlt.

Zum einen wird die 14,6% niemand bezahlen, da du den Zusatzbeitrag außer Acht lässt:
https://www.krankenkasse1.de/krankenkassenbeitrag.html
Zum anderen bezahlen die Gutverdiener doch auch den Selben Prozentsatz, nur der entspricht in Euro einiges mehr...

Lipovitan schrieb:
Jetzt ist nur noch fraglich, ob die "Gutverdiener" oder der restliche Pöbel mehr Leistung in Anspruch nimmt und welche Gruppe einen positiven Deckungsbeitrag hat. An dieser Stelle kommen wir allerdings an einen Punkt an dem wir nur spekulieren können, da offizielle Zahlen hierzu nicht existieren.

Hier kommen wir eben nicht an den Punkt, an dem wir spekulieren müssen. Gehen wir davon aus, du bist 2 mal im Jahr als relativ gesunder Mensch beim Arzt, dann entstehen dabei ungefähr Kosten von 500€. Und das kann ich dir als PKV versicherter gut zahlen, da ich die letzten Jahre immer Arztkosten von 500-max 1000€ hatte, was meistens wiederum Vorsorgeuntersuchungen waren, die ich in Deutschland in Anspruch genommen habe.
Dann nehmen wir die Krankenversicherung von 745,32€ (ohne Pflegeversicherung) aus dem obigen Beispiel, dann haben wir einen Jahresbeitrag von 8.943,84€.
Dann ziehen wir davon die rund 1k€ ab, dann kommst du auf 8k€ mit denen der Gutverdiener die anderen querfinanziert (Arztkosten, Verwaltung der Versicherung usw.)
Jetzt nehmen wir jemanden der 3k Brutto verdient (parameter gleich wie oben) dann kommen wir auf 238,50€ mit Arbeitgeberanteil dann auf 477€ (im übrigen schon knapp teurer wie meine PKV).
Dann sind wir auf das Jahr gerechnet bei 5724€, ziehe ich dabei wieder die 1k€ ab, sind wir bei 4,7k€, was schonmal deutlich unter dem Betrag des Gutverdieners ist.
Wobei ich persönlich an der Stelle auch sagen muss, dass auch der Betrag des 3k Brutto beschäftigten sehr hoch. Jetzt kann man sich natürlich darüber streiten, welche Bruttogehälter man zur Rate zieht?
Unter Strich wird man jedoch feststellen, dass die Gutverdiener doch wesentlich mehr in die Töpfe einzahlen.
Und Sonderfälle sollte man halt nicht einer Gruppe zuordnen, sonst wird das ganze eben unseriös...

Lipovitan schrieb:
Daher bleibe ich dabei: Die GKV wird von Menschen mit einem positiven Deckungsbeitrag finanziert.
Und das ist eben falsch die GKV, wird hauptsächlich von den Gutverdienern finanziert. Denn der positive Deckungsbeitrag, muss dafür genutzt werden, um die Kranken zu versorgen und der ist bei gesunden Gutverdienern einfach höher wie bei gesunden Geringverdienern. Einfache Mathematik...
Und das soll auch kein Angriff auf Geringverdiener sein, nur kann man doch auch einfach mal anerkennen, dass die Gutverdiener eben ein Haufen einbezahlen...
 
Denny_Crane schrieb:
Weshalb versuchst du dann permanent Sonderfälle zu finden und diese als die Regel zu deklarieren?
Es handelt sich um Beispiele und keine Regeln.

Denny_Crane schrieb:
Wie mir scheint, hast du das Solidaritätsprinzip nicht so richtig verstanden und auch nicht den Sinn der Sozialversicherung. Denn das bedeutet nicht, dass wenige die gut verdienen die Mehrheit finanziert.

Das habe ich auch nicht geschrieben. Bitte lies und verstehe was ich geschrieben habe.

Denny_Crane schrieb:
Und hier hast du eben auch sehr viele die sich nur geringfügig an dem Topf beteiligen wollen, jedoch soviel wie möglich daraus abschöpfen wollen. Sozial ist das allerdings nicht.

Es ist doch eher umgekehrt. Menschen wie du möchten das "Gutverdiener" mehr Leistung bekommen als Menschen mit einem geringeren Einkommen.

Denny_Crane schrieb:
Ich hätte von dir eigentlich etwas mehr Qualiät erwartet, aber so kann man sich auch täuschen. Meine Zahlen (im Gegensatz zu deinen) entstammen nicht meiner Phantasie, sondern kannst du ganz einfach hier nachrechnen:

Du erwartest von mir Qualität und kommst dann mit "Nettolohn.de". Da muss ich laut lachen.
Wieso nimmst du mal einfach so ein monatliches Brutto von 5000,00 Euro und fängst damit an zu rechnen?

Die Beitragsbemessungsgrenze lag 2020 bei 4687,50 Euro (56.250 Euro im Jahr). Der Höchstbeitrag lag also
bei 684,38 (entspricht 14,6%) Euro pro Monat. Es handelt sich hierbei um offizielle Zahlen des BMG.

Denny_Crane schrieb:
Zum Thema Phantasiezahlen kann ich hier auch anführen, dass der Beitrag 2020 schon höher war. Nimmst du daher bewusst alte Zahlen?

Wie alt die Zahlen sind, dass ist für die Diskussion fast irrelevant. Seit 2019 gab es keine relevanten Änderungen an der Beitragserhebung. Lediglich die Beitragsbemessungsgrenze und Zusatzbeiträge der einzelnen Krankenkassen wurde angehoben. Daher lass ich Zusatzbeiträge bei meiner Rechnung raus, da sie jeweils je nach Krankenkasse variieren können.

Denny_Crane schrieb:
Zum anderen bezahlen die Gutverdiener doch auch den Selben Prozentsatz, nur der entspricht in Euro einiges mehr...

Das ist falsch. Du hast hoffentlich endlich verstanden, dass es einen Höchstbeitrag gibt.

Beispiel: Person A hat ein Einkommen von 10.000,00 Euro monatlich.

Beitrag pro Monat = 684,38 Euro pro Monat. Entspricht 6,844 % des monatlichen Einkommens.

Person B hat ein Einkommen von 5.000,00 Euro monatlich.

Beitrag pro Monat = 684,38 Euro pro Monat. Entspricht 13,688 % des monatlichen Einkommens.

Person C hat ein Einkommen von 1.061,67 Euro monatlich.

Beitrag pro Monat = 155,00 Euro. Entspricht 14,6 % des monatlichen Einkommens.

Sobald der "Gutverdiener" also die Beitragsbemessungsgrenze übersteigt, zahlt dieser mit jedem Euro den er mehr verdient prozentual weniger in die GKV ein. Während der restliche Pöbel mit einem Einkommen zwischen 0 bis 4687,50 Euro monatlich 14,6 % an Beiträgen von ihrem Einkommen abgeben dürfen.

Denny_Crane schrieb:
Unter Strich wird man jedoch feststellen, dass die Gutverdiener doch wesentlich mehr in die Töpfe einzahlen.
Und Sonderfälle sollte man halt nicht einer Gruppe zuordnen, sonst wird das ganze eben unseriös...

Unseriös ist einzig und allein eine persönliche Meinung, dass "Gutverdiener" immer Gesünder sind als der Rest. Du hast nämlich nichts, dass diese These untermauert.

Denny_Crane schrieb:
Faktisch gesehen, kann man aufjedenfall festhalten, dass der gesunde Beitragszahler als Gutverdiener am meisten beisteuert.
Ansonsten steht dir das natürlich frei, es anhand von Rechenbeispielen zu widerlegen, da wäre ich sehr gespannt.

Ich sehe von dir zu dieser Behauptung keine Fakten. Den Nachweis bleibst du schuldig.

Denny_Crane schrieb:
Dann ziehen wir davon die rund 1k€ ab, dann kommst du auf 8k€ mit denen der Gutverdiener die anderen querfinanziert (Arztkosten, Verwaltung der Versicherung usw.)

Du nimmst 1.000,00 Euro jährliche durchschnittliche Kosten bei GKV-Versicherten an, weil du als Privatversicherter diese Kosten ca. jährlich hast? Ist das dein Ernst? Ein weiteres mal durfte ich laut lachen.

Kündigst an das wir nicht spekulieren müssten. Spekulierst aber im kompletten folgenden Absatz gespickt voller inhaltlicher Fehler.

Zunächst sind Ärzte die an der Vertragsärztlichen Versorgung an das Wirtschaftlichkeitsgebot gebunden.

§ 12 Wirtschaftlichkeitsgebot​

(1) Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__12.html

Des Weiteren gibt es für Privatversicherte & GKV-Versicherte unterschiedliche Gebührenordnungen. Nämlich GOÄ und EBM. Ergebnis davon ist:

Nun zahlen die privaten nach der privatärztlichen Gebührenordnung für ärztliche Leistungen deutlich mehr als die gesetzlichen Kassen. So haben frühere Untersuchungen ergeben, dass die Ärzte mit der Behandlung von Privatpatienten insgesamt etwa 2,5 mal mehr Umsatz machen als mit einem GKV-Patienten. Auch da gehe nicht alles mit rechten Dingen zu, vermutet Reker. Doch bei viereinhalb Mal höheren Kosten sieht der Autor der Studie, Torsten Kessler, schon gute Gründe für den Verdacht, dass viele Laboruntersuchungen bei Privatpatienten schlicht überflüssig sind.
https://www.handelsblatt.com/politi...l?ticket=ST-23323202-1jkbQnV1hvZnIkAvcaWA-ap1

Viele GKVen erstatten pauschal solche GOÄ-Rechnungen im Rahmen des Kostenerstattungsprinzips. Die Pauschale beträgt in der Regel 25%. Hättest du also deine Rechnungen in Höhe von 1000 Euro bei der GKV eingereicht, hättest du 250 Euro pauschal erstattet bekommen.

Denny_Crane schrieb:
Unter Strich wird man jedoch feststellen, dass die Gutverdiener doch wesentlich mehr in die Töpfe einzahlen.

Das sind maximal 6 Millionen Menschen von denen wir sprechen. Der Anteil der "Gutverdiener" innerhalb der GKV wird sogar noch viel kleiner sein. Siehe hierzu den Beitrag von @Rayzor .

Denny_Crane schrieb:
Deckungsbeitrag, muss dafür genutzt werden, um die Kranken zu versorgen und der ist bei gesunden Gutverdienern einfach höher wie bei gesunden Geringverdienern. Einfache Mathematik...

Der Anteil an Geringverdienern ist in der GKV aber fast 10x so hoch wie der Anteil an potenziellen "Gutverdienern". Die Mindestbeitrag liegt aber bei 148,63 Euro monatlich. Auch damit hat man schnell einen positiven Deckungsbeitrag.

Nehmen wir an die 6 Millionen freiwillig Versicherten würden tatsächlich alle den Höchstbeitrag von 684,38 Euro monatlich bezahlen.

6.000.000 x 684,38 Euro = 4.106.280.000 Euro monatlich.

Dem gegenüber stehen 50,7 Millionen Pflichtmitglieder die alle nur den Mindestbeitrag von 148,63 Euro monatlich bezahlen.

50.700.000 x 148,63 Euro = 7.535.541.000 Euro monatlich.

Wie hoch der Anteil an Menschen mit positiven Deckungsbeiträgen in beiden Gruppen ist, dass wissen wir jedoch nicht. Und da schließt sich der Kreis. Menschen mit einem positiven Deckungsbeitrag finanzieren die GKV. Das gilt unabhängig von der Höhe ihres Einkommens.
 
Denny_Crane schrieb:
Zum anderen bezahlen die Gutverdiener doch auch den Selben Prozentsatz, nur der entspricht in Euro einiges mehr...
Nein tun wir nicht, da es ja die Beitragsbemessungsgrenze gibt sinkt der prozentuale Anteil der GKV-Beiträge mit über der Bemessungsgrenze hinaus steigenden Gehalt immer weiter.
Mehr als den jeweiligen Höchstbeitrag zur GKV basierend auf der jährlich neu definierten Bemessungsgrenze und den Zusatzbeitrag der jeweiligen Kasse muss ja niemand zahlen, egal ob man dann 65000 Euro pro Jahr verdient oder 90000 Euro, der GKV-Höchstbeitrag bleibt identisch, der prozentuale Anteil am Gesamteinkommen nimmt damit ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
ayngush schrieb:
Mehr als den jeweiligen Höchstbeitrag zur GKV basierend auf der jährlich neu definierten Bemessungsgrenze und den Zusatzbeitrag der jeweiligen Kasse muss ja niemand zahlen, egal ob man dann 65000 Euro pro Jahr verdient oder 90000 Euro, der GKV-Höchstbeitrag bleibt identisch, der prozentuale Anteil am Gesamteinkommen nimmt damit ab.
Was imho allerdings auch eine vernünftige Regelung ist.

Was Linke (nicht polemisch gemeint -> das sind meistens ja nur diejenigen, die am lautesten nach höheren Abgaben für "Reiche" rufen) häufig nicht verstehen, ist die Tatsache, dass sehr viele Länder weltweit Abgabenregelungen ganz anders sehen und man als gebildeter Gutverdiener ganz leicht dahin abwandern kann.

Ich zahle gern in Deutschland meine Steuern und sonstigen Abgaben, auch wenn ich schon Angebote aus den USA hatte mit doppeltem Gehalt (und weniger Abgaben). Die Ghetto-isierung der armen Bevölkerung dort z.B. schmeckt mir überhaupt nicht.

Auf der anderen Seite muss das aber alles auch irgendwo noch "fair" bleiben. Ist natürlich sehr subjektiv, aber mal auf mich persönlich bezogen: meinen aktuellen Netto-Satz (knapp unter 60%) finde ich schon leicht grenzwertig. Wenn das hierzulande noch um nur ein paar Prozentpunkte z.B. in der Lohnsteuer steigen würde, wäre ich irgendwann bei dreifachem Gehalt in den USA.

Da wäre dann selbst bei mir irgendwann ein Land wie z.B. Kanada hoch im Kurs, wo es politisch und sozial noch vertretbar ist zu leben und die Jobangebote nicht wesentlich schlechter sind, als in den USA.

Das ist übrigens gar kein so unübliches Szenario: aus meinem Master-Jahrgang sind mittlerweile 14 von 38 außerhalb von Deutschland tätig und planen auch nicht, zurück zu kommen. Nicht das mein Jahrgang jetzt repräsentativ wäre, aber er ist sicherlich auch nicht "einmalig".
 
downforze schrieb:
Viele andere werden sich wohl auch schon mit dem Thema beschäftigt haben.
Ich erhielt heute meine Erhöhung von der Debeka im zweistelligen Prozentbereich. Es steht für mich außer Frage, dass ich kündige und suche daher ein paar Erfahrungswerte, was für einen Erwachsenen und zwei Kinder sinnvoll wäre. Momentan habe ich ein üppiges Paket mit Einzelzimmer und Chefarztbehandlung. Ziemlich viel Wert lege ich auf den Zahnersatz.
Danke für eure Ratschläge und Erfahrungswerte.
PS: Ich bin Beamter und habe 70% Beihilfe.
Zahle ca. 250€ für die PKV einschließlich Pflegeversicherung, bin Anfang 30 und Chefarztbehandlung usw. ist mit dabei, unser Beihilfesatz liegt bei 50%.
 
Du bist nicht verheiratet und hast keine Kinder. Damit stimmt der Beihilfesatz von 50%.
 
Ich weiß, ich grabe diesen Thread aus den Tiefen des Forums heraus aber eine Frage habe ich, die ich in der ganzen Diskussion nie verstehe:

Wieso reiten einige der "PKV-Beführworter" immer auf dem Höchstsatz in der GKV mit ca. 900 EUR herum - bezahlt nicht jeder AG die Hälfte davon?
Sprich, am Ende werden "nur" 450 EUR tatsächlich abgezogen? Dann kann mir die Zahl "900" doch egal sein, weil mir aus der Tasche real eben diese 450 geschnappt werden.

Oder bin ich zu blöd und nur in einer heilen Arbeitnehmerwelt aufgewachsen, in der die große Weltfirma das übernimmt und kleine Betriebe können / müssen sowas nicht?

Wieso ich den Thread raufhole bzw. gelesen habe ist, weil ich mich mit 38 "verspätet" (mal wieder) informieren wollte, ob eine PKV für mich (Angestellter, verheiratet, mit Kind) nicht doch günstiger sein könnte.

Ich komme am Ende (und wenn ich die ganzen Beiträge von @Fu Manchu @ayngush @Lipovitan durchlese) irgendwie darauf, dass ich mir mit den ca. 100-150 EUR weniger KV-Beiträge im Monat nur durch spätere, wesentlich höhere Beiträge "erkaufen" würde. Eine viel größere und schnellere Arzt-Fürsorge ist durch die PKV scheinbar auch kaum zu erwarten. Und Frau und Kind, die aktuell bei mir mitversichert sind, wären auch erstmal raus und müssten "nachversichert" werden.
So richtige Terminprobleme habe ich (Gott sei Dank) eigentlich nie gehabt - weder bei meinen Fachärzten, noch bei den seltenen CT / Röntgen-Terminen. Der einzige, bei dem ich "Probleme" habe ist mein Orthopäde, den ich aber auch vielleicht alle 3-4 Jahre besuche - und hier auch nur, weil er in seiner "kleineren" Niederlassung, die in meiner Nähe ist, seltener anzufinden ist. In der größeren 50km weiter weg würde ich auch immer Termine in der nächsten Woche kriegen.

Weshalb ich mir überhaupt Gedanken wegen einem potenziellen Wechsel mache ist der, dass sich die PKV "lohnen" bzw. da sein soll, wenn es mal WIRKLICH HART AUF HART kommen sollte... also, dramatisch: Effizientere, schnellere, "bessere" Behandlung bei schweren Krankheiten.
Ich dachte mir halt als Laie immer, dass im Falle von z.B. Lungenkrebs ich mir gleich den besten Spezialisten in diesem Bereich aussuchen kann und der sich für mich "krumm" macht.
Ich weiß, ist jetzt sehr salopp gesprochen, aber ich hoffe, ihr wisst wie ich das meine.

Aber scheinbar ist dem nicht so (zumindest nicht so dramatisch, wie man sich das manchmal vorstellt) - was mir so gesehen ja gefällt, da mir diese augenscheinliche 2-Klassen-Gesellschaft bei einem so wichtigen System, wie dem Gesundheitssystems immer missfallen hat.
 
Also ich kann nur für mich sprechen. Ich habe es geschafft wieder aus der PKV raus zukommen und das war gut so. Ja, ich wurde damals schnell behandelt. Schneller als mir lieb war, sinnvoll war das aber nicht. Und wenn ich mir ansehe wie mein Vater (Rentner in der PKV) behandelt wird dann sehe ich da nicht die großen Unterschiede. Ich würde mit heutigem Kentnissstand nicht mehr den Ausflug in die PKV machen.
 
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@DenMCX

Beim Wechsel in die PKV verlierst du die Kind-Krank Tage. Die Kinder dürfen nämlich nicht mehr in der GKV versichert werden, wenn ein Elternteil privat versichert ist. Bei der PKV gibt es aber keine Kind-Krank-Tage.

Wenn du die Kind-Krank Tage irgendwie organisiert bekommst ... dann kannst du dich weiter informieren.

Da du aber schreibst, dass du bisher auch keine Probleme mit der Terminfindung hattest, dann bleib in der GKV. Die PKV sehe ich an der Stelle wirklich als sinnvoll an, in "Arzt-schwachen-Regionen" dennoch als Patient aufgenommen zu werden. Bei Privatversicherten kann der Arzt wenigstens alle erbrachten Leistungen abrechnen - bei gesetzlich Versicherten laufen die Ärzte zum Quartalsende aus ihrem Budget und arbeiten für nix bei der Patientenversorgung.
 
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