Probleme mit bequiet! Dark Rock 5 Pro

MarcKA

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Ich habe meinen PC selbst gebaut (AM5 Plattform) und beobachte ein thermisches Problem, das erst nach längerer Last auftritt. Beim Starten von Programmen gibt es kurze, erwartbare Temperatur-Spikes und der Lüfter reagiert darauf korrekt. Unter normaler Gaming-Last liegt die CPU meist bei 70–80 °C, mit gelegentlichen kurzen Peaks bis ~85 °C, was für den 7800X3D noch im Rahmen ist. Nach ca. 2 Stunden Dauer-Gaming steigt die Temperatur jedoch reproduzierbar auf ein festes Plateau: vor dem Kühler-Remount auf 91 °C, nach dem Remount nun stabil bei 85 °C. Der CPU-Lüfter läuft dann auf 100 %, ohne die Temperatur weiter zu senken. Auffällig ist, dass der Kühlkörper selbst dabei kalt bleibt und dass sich der Temperatur nicht langsam angenähert wird, sondern ein Sprung auf die 91° C kommt und dieses Plateu dann gehalten wird. Airflow kann ich ausschließen: Test mit offenem Gehäuse zeigt keinerlei Temperaturänderung. Leichter manueller Druck auf den Kühler senkt die Temperatur um ein paar Grad, ist aber natürlich keine Dauerlösung.

Hardware:
CPU: AMD Ryzen 7 7800X3D
Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 5
Mainboard: ASUS ROG B650E-F
Wärmeleitpaste: Thermal Grizzly Kryonaut

Ich habe den Kühler abgenommen und die Mainboard-Halterung/Bracket nochmal fester angezogen. Die alte Paste wurde vollständig entfernt und sowohl die CPU-Heatspreader-Oberfläche als auch der Kühlerboden mit Isopropanol gereinigt. Danach habe ich neue Paste als erbsengroßen Punkt mittig aufgetragen und den Kühler wieder montiert – über Kreuz und sehr fest verschraubt, um maximalen Anpressdruck zu erzeugen. Direkt nach dem Remount war das 90 °C-Problem verschwunden, die Temperaturen blieben zunächst stabil. Nach ~2 Stunden trat jedoch erneut ein Plateau auf, diesmal bei 85 °C statt 90 °C. Trotz maximal drehender Lüfter sinkt die Temperatur ab diesem Punkt nicht weiter. Da der Kühlkörper selbst kalt bleibt, vermute ich ein Kontakt- oder Planlage-Problem im Mounting-System (Toleranzen bei Bracket/Backplate/Anpressmechanik, unebener Kühlerboden, oder IHS-Kontaktproblem auf AM5).

Hatte jemand ein ähnliches Verhalten auf AM5 mit dem Dark Rock Pro 5?
Kann das AM5-Bracket/Backplate Toleranzprobleme verursachen?
Weitere Ideen, bevor ich den Kühler als defekt einstufe?

Danke für eure Hilfe!
– Marc
 
MarcKA schrieb:
sehr fest verschraubt, um maximalen Anpressdruck zu erzeugen
Schlechte idee, maximal leicht handfest.

Wie sehen die Temperaturen aus wenn du den Kühler löst?
 
MarcKA schrieb:
Wärmeleitpaste: Thermal Grizzly Kryonaut
Ist zwar vermutlich nicht die Erklärung für dein Problem, aber trotzdem der Hinweis: "„Kryo“ - das griechische Wort für „Kalt“, welches auch in Kryotechnik steckt - deutet an, das die Kryonaut Wärmleitpaste speziell für Anwendung im Tieftemperaturbereich findet."

Welche GPU hast du verbaut? Die Temperaturen sollten nicht so hoch ansteigen, wenn der Dark Rock Pro 5 auf 100% läuft - zumindest im Gaming.
 
Die Kryonaut als WLP geht bei einem 7800X3D völlig in Ordnung, die hält eine Weile. Anders sieht es bei CPU's aus die viel Wärme erzeugen, da geht die Kryonaut schnell in die Knie und wird trocken.
 
Danke für eure Antworten, hier ein paar mehr Infos:
Ich habe die 5070 Ti verbaut.
Die Wärmeleitpaste hatte sich bei leichtem handfestem anziehen nicht verteilt gehabt.
Temperaturen habe ich ohne Kühler noch nicht getestet.
Die Kryonaut-Paste ist eine gute Hochleistung-WLP und nicht speziell für niedrige Temperaturen ausgelegt.

Werde jetzt dann wahrscheinlich von einem Produktionsfehler ausgehen und einen anderen Kühler bestellen
 
MarcKA schrieb:
Die Wärmeleitpaste hatte sich bei leichtem handfestem anziehen nicht verteilt gehabt

mach das alles ab und sauber, dann ziehe eine Linie Paste mittig über die CPU und zieh das vorsichtig fest.

Kann sein das du durch das zu feste Anziehen die CPU verbiegst.
 
Hast du den auch Leistungsverlust?
 
MarcKA schrieb:
Die Kryonaut-Paste ist eine gute Hochleistung-WLP und nicht speziell für niedrige Temperaturen ausgelegt.
Doch, ist sie. Wurde primär für extreme Übertaktungsrekordversuche mit flüssigem Stickstoff entwickelt.
Natürlich kann man sie auch normal verwenden und da liefert sie auch sehr gute Leistung ab. Aber diese WLP hat ein Problem mit Langzeitanwendungen. Hab sie selbst aktuell im PC, merke aber, dass jetzt nach knapp zwei Jahren die CPU-Temperaturen steigen. Werde dementsprechend nächstes Mal eine andere verwenden. Hatte davor die Noctua NT-H1 drauf, da hat es über drei Jahre keine relevante Temperaturänderung. Und nennenswert schlechter psu die auch nicht. Generell liegen vernünftige WLPs alle bis auf 3 °C beieinander. Eine wirkliche Relevanz hat die Wahl der WLP also nicht.

Noch ein Problem der Kryonaut: Sie ist sehr zäh. Daran könnte es liegen, dass sie sich bei normalem Anpressdruck nicht ordentlich verteilt. Ich habe die immer mit einem Spatel vollflächig auf der CPU verteilt.

Generell wirkt deine Beschreibung aber, als würde was mit der Montage des Kühlers nicht stimmen. Schrauben anziehen, bis das Wasser raus kommt ist definitiv nicht richtig und sollte auch nicht nötig sein. Auch dass du die Temperaturen durch manuelles Anpressen mit der Hand beeinflussen kannst wirkt, als würde da was nicht stimmen.

Was das Anziehen der Schrauben betrifft: Zu hoher Anpressdruck verformt den Sockel und bringt mechanische Spannung auf die CPU. Das sollte man definitiv vermeiden. Dadurch kann die CPU beschädigt werden.

Aber zurück zur Montage: Schau dir das nochmal ganz genau an. Auf mich wirkt das so als wäre da was schief gegangen. Falsches Kit für den Sockel verwendet oder sowas.
Bei einem Arctic-Kühler hatte ich mal eine Inkompatibilität des Montagesets mit einem bestimmten Mainboard. War ein Freezer 34 auf einem MSI B450 Tomahawk MAX. Bei exakt dieser Kombination gab es wohl Chargen, die einfach nicht zusammen gepasst haben. Arctic hatte mir damals kostenlos ein alternatives Montagekit geschickt. Damit hat es dann gepasst.
 
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ALso SOOO feste anziehen ist eher kontrproduktiv. Wie schon einige geschrieben haben. Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe. Den Thermal Grizzly Montagerahmen und dazu PTM.

Man sollte aber auch nicht vergessen dass eine CPU wie der 7800X3D so ausgelegt ist diese ca 90°C zu erreichen. Wenn die Kühlung gut ist dann kann er eben bei Bedarf höher takten. Wäre also auch wichtig zu wissen bei welchem Takt die Temperaturen erreicht werden.
 
Im Game sollten es 90 Grad aber normal nicht werden. Bei nem Cinebench oder Prime, klar.

Ich tippe nach wie vor auf lausigen Airflow, was ist es denn für ein Gehäuse und Lüfterbestückung?

Ansonsten, zumindest die alten Dark Rock Pro waren ja immer Convex für nen Intel gebaut.
Also nicht optimal für nen relativ flachen Ryzen.
 
modena.ch schrieb:
Ich tippe nach wie vor auf lausigen Airflow, was ist es denn für ein Gehäuse und Lüfterbestückung?
Auch im Open Case kommen solche Temperaturen zustande, wie vom TE geschrieben wurde. Hatte aber auch den gleichen Gedanken und danach an eine 4090 oder 5090 gedacht. Die sind aber auch nicht verbaut.
 
Das sagt ja nicht viel.
Auch bei offenen Gehäuse kann sich die Luft stauen oder der Luftfluss nicht besonders gut sein, jeh nach Gahäuse.
Eine 5070 TI hat auch 300W, das ist genug, jeh nach Gehäuse.
 
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