Programm für Defragmentierung

Wollen wir mal zu den Grundlagen der Fragmentierung ausschweifen?

Soweit mir bekannt ist, werden bei ordentlichen Dateisystemen die großen Dateien in der einen Ecke, die kleinen in der anderen gespeichert. Damit vermeidet man schon einmal prinzipbedingt eine unnötige Zerstückelung der Daten.

NTFS hat nun eine nette Option namens Komprimierung. Die wird z.B. von der "Datenträgerbereinigung" verwendet, um alte temporärer Dateien, Windows-Update-Hinterlassenschaften (KB123456) usw. zusammenzustauchen. Prinzipiell nicht schlecht, ABER es werden immer die Daten von zwei Sektoren genommen, komprimiert, und dann das gepackte Ergebnis in den ersten der beiden gelesenen Sektoren geschrieben. Dann die nächsten beiden Sektoren usw. Somit belegt die komprimierte Datei jetzt nur noch jeden zweiten Sektor. Wenn das Dateisystem nun an dieser Stelle gefüllt wird, verteilt sich die neue Datei in den Zwischenräumen: Ein Sektor - kein Sektor - ein Sektor - kein Sektor...

Das macht die Platte schön lahm. Deshalb braucht man spätestens nach dem Komprimieren der alten Leichen (sofern man sie nicht gleich per Hand gelöscht hat) einen Defragmentierer. Ich habe mit O&O Defrag sehr gute Erfahrungen gemacht. Neuerdings soll das Programm (im Hintergrund?) auch die Dateien nach Größe auf der Festplatte anordnen können. Stellt sich für mich die Frage, ob - und wenn ja, warum das Dateisystem NTFS dazu nicht in der Lage ist...

Kennt sich jemand damit aus?
 
aber sicher - NTFS ist eine Dateiorganisationsform(der Kübel) und weder der Dreckmacher (das Komprimierprogramm, das es in Zukunft nicht mehr gibt) noch die Müllsortierpresse(der Defraggler) :D
Du träumst von selbstorganisierenden Dateiformen, welche per Firmware der HDD eine Selbstoptimierung im Hintergrund vornehmen? - warte noch 50 Jahre ab....
Hoppla, da gibt es dann ja keine HDDs mehr, hab ich soeben erfahren :)
 
Moin Ernst!

Ja, ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Als ich mit ein paar Freunden (damals noch ohne Familie) 1994 vor der Fähre nach Schweden wartete, stand da ein Eiinweiser herum. Lastkraftwagen Spur 1-6, Wohnmobile 7-18, ... und Ihr Motorräder quetscht Euch mal hübsch irgendwo dazwischen.

Du hast natürlich völlig Recht - das Dateisystem kann nichts für die Aktivitäten der übergeordneten Struktur. Aber zumindest ein wenig Vorsorge sollte es (d.h. in Verbindung mit dem Betriebssystem) schon selbständig treffen können, um unnötige (!) Zerklüftungen zu vermeiden. Also, Blöcke einer Datei auch nach Möglichkeit in aufeinanderfolgende Sektoren schreiben, und Daten nach Größe positionieren, beispielsweise. Das gibt doch zu denken, wenn erst ein zwischengeschobener Treiber eines Defragmentierungsprogrammes sich um sowas kümmern muß, oder? So wie ein Oberaufseher, der mit der Trillerpfeife bewaffnet, wild fuchtelnd auf dem Dampfer für Ordnung sorgen will...

Übrigens preist Fujitsu grad Server an, die automatisch Redundanzen erkennen (und durch harte Links ersetzen?). Es gibt also noch Hoffnung.
 
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