Qualität des Mainboard entscheidend auf die Lebensdauer

Jolly91

Commodore
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Alle wollen Dinge kaufen die Ewig halten.

Ich weis nicht weshalb, aber mir ist noch nie ein Motherboard kaputt gegangen, Fehler gab es die sich nicht wirklich reproduzieren lassen, man kann spekulieren.

Das erste war ein ASUS M2N4-SLI von 2006, wo die CPU (AMD X2 6000) anfing Fehler zu produzieren, nach 3 Jahren.

Das zweite Board war Ende 2009 ein ASUS P5Q-E mit Q9550 (E0) @ 450 FSB *8,5 = 3,825ghz - 1,200v). Max. FSB war 475 (4,1225ghz! - Super-Pi). Lief bis 2016 ohne Probleme, ab 2020 traten immer wieder Probleme mit schwarzem Bildschirm auf. Unter Last war alles super. Womöglich hing das mit der RAM Konfig zusammen (2x2gb + 2x1gb DDR2-800mhz in den jeweils richtigen Kanälen).

Im 08/2012 kam mein X79 System, ASUS Rampage IV Extreme mit i7-3930K (der kam paar Monate später, vorher i7-3820). Dazu die HD7970 aus der später eine GTX 780Ti und GTX 980Ti wurde.

Jedenfalls worauf ich hinaus möchte, das ASUS RIVE kostete zweimal oder dreimal so viel wie das ASUS P5Q-E und ich tippe diese Zeilen auf einem fast 10 Jahre altem Board mit 10 Jahre alter CPU und könnte darauf wetten das ganze wird noch weit länger laufen als mir Lieb sein wird, da läuft vorher die Garantie vom Seasonic NT ab.

Man vergleiche ein B660 Board mit Z690 Board oder bei AMD B550 gegen X570. Da gibt es Bretter mit Z690 die so viel kosten wie die B660 und am Ende hat man sogar die selbe Ausstattung. Einmal USB-A 3.1 10gb/s genügt für einen USB Hub mit 8 Anschlüssen. Ganz zu schweigen von USB-C (20gb/s).

Nur muss es wo einen Unterschied geben. Ich mein, meine umgebaute luftgekühlte EVGA GTX 980Ti Classified mit Morpheus Kühler lebt auch seit Anfang 2016 und hat mal 400W aus dem Netzteil gezogen. Der Raijintek Morpheus im Phanteks Enthoo konnte das bändigen.

Das würde bedeuten man könnte davon ausgehen das ein Board das teurer ist auch höherwertige Komponenten verbaut hat die der Lebensdauer zugute kommen. Weshalb soll man auch am Unterbau sparen.

Da würde es auch Sinn machen einen R5-5600X auf einem X570 und einen i7-12700 auf einem Z690 Board zu betreiben, wenn man nur einmal in vielen Jahren kauft.

Das letzte System was ich baute war im März 2022 ein i5-12500 unter einem Noctua NH-D15s auf einem Gigabyte B660 Gaming X DDR4 dazu 32gb DDR3-3200er RAM mit der RX 6700XT als Karte für WQHD. Mal sehen ob es 10 Jahre hält.
 
Ja, sehr interessant.
 
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Habe sogar noch Boards von 1988 die laufen, und jetzt? Und da wurden keine "military Grade" Teile verbaut oder die Hersteller haben mit besonderer Qualität geworben ums sich extra bezahlen zu lassen... "Haltbarkeit bzw Lebensdauer" sind nicht nur von der Bauteilqualität abhängig, sondern am meisten vom Design und von dem Hersteller angesetzten Obsoleszenz.
Warum zB gehen viele LED Smart Tvs so schnell kaputt? Weil so mancher Hersteller bewusst die LEDs für die Hintergrundbeleuchtung überstromt und zu schlecht, wenn überhaupt Kühlt, oder gerne auch die CPUs auf dem TV-Mainboard zu schlecht kühlt genauso wie die Speicherbausteine oder die Kondensatoren vom Netzteil bewusst nahe an warmen Teilen platzieren damit sie schneller altern. Warum haben manche Geräte heimliche Betriebsstundenzähler oder ganz gerne Drucker die gezielt zB mit nicht weckselbaren Farbaufsaugschwämmen im Gerät eine begrenzte Lebensdauer, wenn der Drucker sowie ein Schwamm voll ist außer Betrieb geht? Warum werden so viele Geräte mit fest verbautem Akku hergestellt... Usw. Mit "Qualität" hats nicht immer was zu tun. Und das trifft auch auf die Mainboards von PCs zu.
 
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Prinzipiell möchte aus meiner Erfahrung her sagen, dass es eher Glück als Qualität ist.
Ich habe hier viele ältere und neuere Rechner stehen bzw. im Bekanntenkreis. Mal so teuer wie nötig und günstig wie möglich und mal so teuer möglich... Trotzdem ist es wirklich 50 / 50. Mal fällt das 5000 Euro System nach 6 Monaten, mal läuft das 500 Euro System 12 Jahre.

Man steckt leider nicht Technik drin und es gehört immer diese Quäntchen Glück dazu!

@MasterWinne
Sehr gut beschrieben... Heute soll es nicht mehr ewig halten. Damit verdient man kein Geld!
 
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Natürlich gibt es Qualitätsunterschiede bei elektronischen Bauteilen. Kondensatoren sind z.B. in verschiedenen Temperaturklassen erhältlich, Spannungswandler für die Stromversorgung der CPUs können unterschiedlich hohe max. Ströme liefern usw. Dazu altert Elektronik unweigerlich im Laufe der Zeit.

Haben preisgünstigere Mainboards daher automatisch eine geringere Lebensdauer ?
Ich denke eher nicht, bzw. nicht unbedingt. Zudem spielt es auch eine Rolle, ob die Bauteile ständig am Limit oder auch darüber hinaus betrieben werden. Das beschleunigt den Alterungsprozess ja doch um einiges.

So kann man z.B. auf einfachen und günstigen B450/B550 Boards den 16 Kerner R9 5950X betreiben. Nur macht das Sinn ? Ich denke Nein, da diese Boards dafür nicht ausgelegt sind. Schon bei Teillasten und erst recht bei Volllasten solcher großen CPUs ist die Elektronik, insbesondere die Spannungsversorgung permanent am Limit oder da drüber, weil sie dafür nicht ausgelegt ist. Die Folge sind extrem hohe Temperaturen mit Throttling der Spannungswandler als quasi Notabschaltung, bevor diese durch die hohen Temperaturen Schaden nehmen. Förderlich für die Lebensdauer sind solche permanent hohen Temperaturen trotzdem nicht und die Lebendauer wird unweigerlich sinken. Andersrum kann so ein Board bei entsprechend weniger Belastung durch kleinere CPUs trotzdem sehr lange halten.

Anderes klassisches Beispiel sind massiv übertaktete CPUs mit erhöhter Kernspannung. Damit wird die Elektromigration richtig gut befeuert. Höhere Leckströme sind die Folge. Erste Anzeichen von fortgeschrittener Elektromigration sind meistens, das die übertaktete CPU den Takt nicht mehr halten kann bzw. nur noch bei noch weiter erhöhter Kernspannung. Was den Verschleiß noch weiter beschleunigt.

Um wieder auf das Ursprungsthema zurückzukommen: Boards, die "auf Kante" gestrickt sind, werden vermutlich eher die Segel streichen, als Boards, wo der Hersteller die Bauteile und auch Anzahl entsprechend großzügiger und auch qualitativ besser ausgelegt hat. Das hat dann auch natürlich seinen (höheren) Preis. Wobei die teuersten Boards nicht unbedingt die Besten sein müssen. Das beste Preis/Leistungsverhältnis findet man eigentlich immer irgendwo in der Mitte
 
Man könnte auch meinen es müsste im besten Falle alles schön harmonieren.
 
DaBas schrieb:
So kann man z.B. auf einfachen und günstigen B450/B550 Boards den 16 Kerner R9 5950X betreiben. Nur macht das Sinn ? Ich denke Nein, da diese Boards dafür nicht ausgelegt sind. Schon bei Teillasten und erst recht bei Volllasten solcher großen CPUs ist die Elektronik, insbesondere die Spannungsversorgung permanent am Limit oder da drüber, weil sie dafür nicht ausgelegt ist.
Das hat nichts mit den Chipsätzen zu tun, sondern einzig und allein mit der Auslegung der Boards, speziell der Auswahl der Spannungswandler und der deren Kühlung. Siehe z.B. hier:


Ich betreibe selbst einen übertakteten/undervolteten 5950X auf einem Gigabyte B550I Aorus Pro AX (Mini-ITX) zusammen mit einer AMD 6900XT und die Spannungswandler- samt Chipsatztemperaturen sind locker im grünen Bereich. Viel entscheidender als die Komponentenauswahl ist in Hinblick auf Langlebigkeit ein gescheites Kühlkonzept, darüber machen sich die Meisten (auch die Boardhersteller) viel zu wenig Gedanken...
 
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