RAID für Betriebssystem sinnvoll? Software- oder Hardware-RAID?

justinl.

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Hallo!

Ich besitze einen Server mit dem Mainboard X8DT3-F von Supermicro und dem IBM ServeRAID M1015 RAID-Controller und 96 GB RAM.

Damit komme ich auch schon zu meiner ersten Frage:

1) Ist es üblich das Betriebssystem redundant zu installieren und wenn ja ist das bei meinem RAID Controller empfehlenswert.

Falls Ja würde ich aus 2 HDDs ein RAID mit Level 1 für das Betriebssystem machen und die restlichen 6 HDDs für ein Raid Level 10 verwenden.

Ansonsten würde ich das Betriebssystem auf einer einzigen HDD installieren (evtl. auch 2 HDDs und dafür RAID 0) und die restlichen 7 (bzw. 6) HDDs zu einem RAID Level 10 zusammenfügen.

2) Empfiehlt es sich das RAID Level 10 in Windows zu konfigurieren (also Software RAID) oder sollte dies auch mit dem M1015 Controller konfiguriert werden.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
Das Betriebssystem ist selten performancekritisch. Also kein RAID-0, sondern maximal RAID-1 (Mirror). Aber selbst das lohnt sich nicht, dann lieber ein gutes SysBackup dieser Partition für den Notfall vorhalten.

RAID für Geschwindigkeit und/oder Datenredundanz wäre dann nur für bestimmte Anwendungsfälle bzw. Software überlegenswert. Was willst Du denn mit dem System machen?
 
Mit einem RAID kannst du Ausfallsicherheit erzwingen. Soll das Ding nach Möglichkeit 24/7 laufen? Dann mindestens RAID 1 für OS. Kannst du im Fehlerfall auch ein Backup einspielen und die Ausfallzeit ist dir egal? Dann eine einzelne Platte.

Wenn es dir um die Leistung geht, verbaue eine SSD. Server können damit ebenfalls umgehen.

Falls vorhanden würde ich RAIDs immer in Hardware lösen. Meine bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Software-RAIDs zwar halbwegs vor Datenverlust schützen, das Betriebssystem im Fehlerfall aber trotzdem abstürzt. Vielleicht ist Windows inzwischen stabiler, aber ich habe seit dieser Erfahrung auf Software-RAIDs verzichtet und empfehle Hardware-RAIDs
 
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Faust2011 schrieb:
Was willst Du denn mit dem System machen?

Der soll wichtige Daten und Unterlagen von unserem Unternehmen speichern und noch ein paar andere Sachen erfüllen.

SoDaTierchen schrieb:
Mit einem RAID kannst du Ausfallsicherheit erzwingen. Soll das Ding nach Möglichkeit 24/7 laufen? Dann mindestens RAID 1 für OS. Kannst du im Fehlerfall auch ein Backup einspielen und die Ausfallzeit ist dir egal? Dann eine einzelne Platte.

Der läuft zwar 24/7 aber ist kein Problem wenn der mal für ein Paar Stunden weg ist. Also werde ich mich da für die einzelne Platte entscheiden und es mit Hardware-RAID versuchen. Vielen Dank.
 
Wenn es der Controller kann solltest du alle Platten zu einem Array zusammenfassen und darauf dann zwei logische Laufwerke anlegen. Eins fürs OS und eins für die Daten. Dann hast du die potentielle Performance aller Platten, egal ob du sie gerade für das OS oder die Daten brauchst.
 
Dann hätte ich aber den Nachteil, dass ich nur den Speicherplatz von 4 Platten für das OS und die Daten zusammen hätte, wenn die Daten redundant gespeichert werden sollen (Anstatt eine fürs OS und die anderen 7 Platten für RAID mit Redundanz, also 3,5 Platten Speicherplatz nur für Daten), richtig?
 
sorry, aber wenn sich jemand die Frage stellt:
mein Controller kann es, also nehme ich irgendwas für das OS, vielleicht RAID1 aber vielleicht auch RAID0...
dann ist das doch nur reiner Spielkram für Kinder!

man überlegt sich, was man denn eigentlich erreichen möchte und daraufhin legt man die Hardware und die Konfiguration aus.

Natürlich macht es in vielen Fällen Sinn, das OS auf einem RAID-1 laufen zu lassen!!!
genau in den Fällen für die RAID-1 eben da ist: HOHE VERFÜGBARKEIT!
das hat gar nichts mit einem Backup zu tun, das man natürlich zusätzlich haben sollte.

um es ganz einfach zu beschreiben:
der Rechner läuft 24/7 und wenn er stehen bleibt, dann bleibt die gesamte Produktion stehen, Kosten mehrere $1000 pro ... Minute!
wenn man da das OS auf einer normalen Platte hat, dann ist es eben nur eine Frage der Zeit (Wahrscheinlichkeit) wann es zu dem GAU kommt. Hat man ein RAID-1, dann kann eine Platte ausfallen und man hat Zeit die zu tauschen. Dazu sollte man auch hot-swap fähige Systeme haben.

Tja und nun kommt jemand und überlegt "laut und öffentlich", ob er nicht stattdessen RAID-0 einsetzen soll...
damit wird die Ausfallwahrscheinlichkeit des OS schlicht verdoppelt, ziemlich dumm.

etwas ganz anderes ist es wieder, wenn man zwei redundante Rechner hat und den Platz von zwei Platten für das OS "gut gebrauchen kann" (und das OS zu dumm ist per LVM o.ä. "Tricks" so etwas zu erreichen). Manche Leute zählen ja z.B. auch swap zum OS... Dann nutzt man den Vorteil von RAID-0 und sichert sich anderweitig ab.

lange Rede kurzer Sinn: es kommt in erster Linie auf den Einsatzzweck und die Anforderungen an, ansonsten bräuchte man ja auch nur ein Einheits-Modell als Server ;)
 
justinl. schrieb:
Hallo!

Ich besitze einen Server mit dem Mainboard X8DT3-F von Supermicro und dem IBM ServeRAID M1015 RAID-Controller und 96 GB RAM.

Was ist, wenn der RAID-Controller in 3 Jahren kaputt geht? Bekommst Du dann schnell Ersatz?
 
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ameisenbaer schrieb:
Was ist, wenn der RAID-Controller in 3 Jahren kaputt geht? Bekommst Du dann schnell Ersatz?
Kommt jetzt wieder diese seit Jahren widerlegte Mär, das man ja auf jeden Fall den absolut identischen Controller bräuchte und Hardware-Raid deshalb ja so böse ist?
Beim Ausfall des Controllers, was zudem echt selten ist, wird als Ersatz ein kompatibler Controller benötigt. Das kann auch ein anderes/neueres Modell mit gleicher oder aktueller/kompatibler Firmware sein da die Raid-Metadaten idR auf dem Controller und den Laufwerken gespeichert ist.
HPE SmartArray Controller diverser Generationen sind untereinander kompatibel, gleiches gilt für die PERCs von Dell und wird auch für die ServeRaids von IBM/Lenovo gelten.

Im besten Fall hat man aber:
  • Einen Wartungsvertrag und so Zugriff auf garantierte Ersatzhardware in Zeitraum X ab Kauf und
  • Betreibt seine Anwendungen nicht direkt auf Blech sondern mit einem Hypervisor dazwischen sodass Betrieb von wichtigen Anwendungen und Daten nicht mehr so abhängig ist von der jeweiligen Hardware und
  • natürlich hat man auch Backups.
Gerade wenn die letzten zwei Punkte erfüllt sind kann man x-beliebige Ersatzhardware nehmen solange der Hypervisor drauf läuft und startet aus dem Backup heraus seine VMs während diese noch parallel wieder hergestellt werden.

@justinl. Exerziere realistisch(!) durch wie lange du/Kollegen braucht bis ein passendes Ersatzlaufwerk beschafft und verbaut ist und wie lange ihr dann braucht bis das letzte aktuelle Backup eingespielt ist und das wieder läuft. Besser noch testet mindestens die Wiederherstellung anhand eurer aktuellen Doku durch denn im worst case hast du Urlaub wenn es kracht und dann muss es auch jemand Drittes hinbekommen.
Mit dieser ganzen Zeit gehst zu deinem Chef und wenn er das Risiko vertritt dann einzelne Disk. Wenn nicht dann halt Raid 1.
Wenn auf dem Blech Windows laufen soll würde ich zum Hardware-Raid greifen. Windows Server hat zwar seine Storage Spaces aber ich hab es nur dort stabil und performant laufen sehen wenn es auf der dafür passenden Hardware läuft und ich bezweifle mal stark, dass dieses alte SuperMicro Board dazu gehört. Ein Standard-Raid ist da vermutlich deutlich simpler. Wobei mein letzter Kontakt mit Storage Spaces knapp 2 Jahre her ist.
 
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