Rückmeldung erwünscht - NAS Datengrab

Robert.

Lieutenant
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Hallo Computerbasler,
ich bitte um eure Rückmeldung.

Ich besitze ein QNAP TS-431P3-2G 4-Bay NAS.
Darin befinden sich 4x 3,5HDDs mit verschiedenen Größen als JBOD. Gespeichert werden Fotos, Aufnahmen, Filme, etc. Früher hatte ich mehrere externe Festplatten und irgendwann habe ich den Überblick verloren, wo was gespeichert war. Ich wollte dann alles in 1 Geräte haben.

Persönlich wichtige Daten habe ich auf allen 4 Festplatten gespeichert, andere digitale Sachen befinden sich wild gemischt auf den Platten.

Ich möchte jetzt die einzelnen Festplatten durch ein RAID1 oder RAID5 ersetzen.
Ich stelle mir eine kostengünstige Lösung fürs RAID5 mit 3x Seagate Expansion 10TB Platten (3x 169€)vor. "Shucking"
Fürs RAID1 würde ich sonst 2x 14TB HDD nehmen, die evtl. in Zukunft erweiterbar auf ein RAID5 sind.

Eingesetzt soll das alles als "gut konservierendes" Datengrab werden, Zugriff vielleicht ein paar Mal im Monat. Zugegriffen wird hauptsächlich über den PC.

Ich lese immer wieder, ein NAS/RAID ist kein Backup. Theoretisch sollte ich doch mit RAID1 oder 5 gut vor Festplattenausfällen geschützt sein. Vorteil bei RAID1 wäre evtl. das ich eine HDD ausbauen könnte und direkt am PC anschließen kann und hoffentlich auf die Daten zugreifen kann.
Wenn das QNAP als ganzes stirbt, bringt mir wahrscheinlich das RAID5 gar nichts, oder?

Das QNAP OS installiert sich auf einer HDD. Ist das ein Problem oder sollte man eine eigene HDD fürs OS verwenden?

Ich würde mich um eine kurze Rückmeldung dazu freuen. Vielleicht sind in meinem Gedankengang grobe Schnitzer drinnen und jemand hat bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht?
Oder kann ich das grundsätzlich zum Speichern so verwenden?

Danke :)
 
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Hallo Robert,
ich möchte nur einen kurzen Gedanken hinterlassen zum Thema Backup.
Wenn du noch nicht mit der 3-2-1 Regel vertraut bist, solltest du dich da mal einlesen.
VG Guddi
 
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EIn RAID ist unter Anderem schon kein Backup, da es im Falle eines kompromittierten Dateisystems nicht wieder auf einen "sauberen" Zustand herzustellen ist. Ein RAID ist nur dann zu empfehlen, wenn Du hohe Verfügbarkeit brauchst, heißt, bei Plattenausfall immer noch während und bis zur Wiederherstellung auf die Daten zugreifen musst. Und zwar nur bei Plattenausfall. Wenn Dir z.B. das Netzteil die Platten grillt, hast Du Pech. Wirst Du mit einem Crypto-Trojaner befallen, hast Du Pech. Versagt mehr als eine Platte bis zur Wiederherstellung, hast Du bei RAID1 und RAID5 Pech. Löscht Du versehentlich eine Datei, oder formatierst gar versehentlich die Partition, hast Du Pech.

Es geht nichts über eine gute Backup-Strategie. Daß Du nebenbei noch ein RAID laufen haben kannst, ist möglich. Für viele Heimanwender ist ein RAID jedoch schon alleine aus Kostengründen nicht wirklich rentabel.

Erst eine vernünftige Backup-Strategie umsetzen, dann vielleicht mit einem RAID herumspielen.
 
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Ich kenne die QNAP Software nicht so, aber überlege dir lieber einfach ein kleines zweites NAS anzuschaffen und das in irgendeinem anderen Haushalt zu platzieren. Das Ding kann alt und langsam sein, müssen nur entsprechend bestenfalls 2 Festplatten im RAID reinpassen. Und dein Haupt-NAS kann da dann regelmäßig ggf. über VPN Tunnel versionierte Backups erstellen. RAID mit 2 Festplatten deswegen, weil du dann problemlos eine austauschen kannst falls eine defekt ist oder du den Speicherplatz erweitern möchtest (dann natürlich nach dem neuen RAID Aufbau die zweite wechseln).

EIN NAS mit 100 Festplatten bringt dir nichts wenn das Gerät brennt, unter Wasser gesetzt wird oder jemand einbricht oder sonstige Dinge passieren, die es zerstören. Auch sollte man mit einem versionierten Backup in einem fremden Netzwerk gut gegen Verschlüsselungstrojaner gerüstet sein, wenn dein Haupt-NAS lediglich über einen Dienst für versionierte Backups auf das andere NAS zugreifen kann und sonst keinerlei Verbindung in das andere Netzwerk möglich ist...

Vorteil an der Sache: Läuft alles automatisch und du musst dich eigentlich nicht mehr darum kümmern.

Und 3-2-1 ist ein MUSS. Lieber noch ein paar Kopien mehr von den sehr wichtigen Daten. Ich hatte neulich mal mein zweites NAS ausgetauscht, dafür alles an einen Ort geholt um das initiale Befüllen mit Daten im lokalen Netzwerk durchzuführen. Davor aber noch ein Backup auf externe HDD gemacht. Und kaum waren beide NAS am Werkeln, gab es Stromausfall. Da hat man dann erstmal Herzstolperer, auch wenn Stromausfall erstmal nicht die Festplatten zerstören sollte... Aber darauf zu hoffen, dass seltene Ereignisse nie eintreffen, bringt eben nichts. Schon heute abend kann ein besoffener Bekannter bei dir Klingeln und fliegt ins NAS und kippt Bier rein :)
 
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Hallo,
Vielen Dank für eure ausführlichen und guten Anmerkungen.

Also, die ganz wichtigen Fotos, spezielle Videos und Dokumente werde ich zusätzlich auf einem externen Speichermedium (HDD) noch sichern. Das ist eine gute Anmerkung.

Das NAS wäre dann nur mehr das alleinige Datengrab für die eher weniger wichtigen Daten. Die wichtigen Daten sind dann auf einer externen Festplatte und dem NAS gespeichert.

Für das NAS gefällt mir die Lösung mit 3x 10TB Festplatten am besten.
 
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Wichtig ist, daß es nicht nur ein externes Medium ist. Ich empfehle Dir, für die wichtigsten Dinge einen Satz Festplatten zu holen (mindestens zwei, besser mehr), die im Wechsel aufgefrischt werden. So ist auch da ein Ausfall nicht mit einem Komplettverlust verbunden.

Nichts ist schlimmer, als das Backup zu brauchen und dann festzustellen, daß es komplett unbrauchbar ist. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar relativ gering, aber tritt der Fall tatsächlich mal ein, ist es schmerzhaft, wenn man nicht wenigstens noch den Großteil der Daten aus einem etwas älteren Backup wieder herstellen kann.

Insbesondere bei einem Backup auf magnetische Medien (Festplatten, Bänder), aber auch für die meisten anderen Medien gilt, daß man die Daten auch in regelmäßigen Abständen mal auffrischen sollte. Abhängig vom Medium, muß auch das Medium irgendwann erneuert werden.
 
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