[Sammelthread] PV-Anlagen Erfahrungsaustausch/Erstberatung

Samurai76

Captain
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Moin moin aus dem derzeitig sonnigem Niedersachsen!

Da ich persönlich immer wieder überrascht bin, welche Bandbreite an Wissen in dieser sehr aktiven Community vertreten ist, war ich leider sehr enttäuscht, dass es keinen dezidierten Anlaufpunkt für meine aktuelle Idee gibt. Nach Einholung eines ersten Feedback (hier nachzulesen) habe ich mich nun entschlossen, Dieses zu ändern mit Eröffnung dieses Sammelthreads.

Inhalt: Gewünscht sind hier Diskussionen und unverbindliche Beratung zu den Themen PV Anlagen und Artverwandte Systeme inklusive aller dazugehörenden Geräte, um erste Ideen und Gedanken in Projekte und gegebenenfalls Planungen und konkrete Umsetzungen umzusetzen oder und sich über gemachte Praxiserfahrungen auszutauschen.

Explizit nicht gewünscht sind politisch motivierte Diskussionen, die mit PV Anlagen nur am Rande zu tun haben.

Und nun genug mit dem Vorwort, auf die Tasten und lasst uns teilhaben an Euren Erfahrungen und Ideen und lasst uns gemeinsam eventuelle Lösungen für Eure Probleme bei Umsetzungen finden.

Mino.

Hier ein sehr informatives Einführungsvideo für Neueinsteiger in das Thema, Stand ca. 01.11.2022, vor der Verabschiedung und den letzten Änderungen (Ertragssteueränderungen sollen für das Steuerjahr 22 gelten, hier näher erläutert, Stand 01.12.2022).

PS: Vorab bitte bedenken, bauliche Änderungen an Gebäuden (Montage tragender Anbauten) und der Elektroinstallation (230V Hausunterverteilung) müssen/sollten von Fachfirmen durchgeführt werden, um rechtliche oder Versicherungsprobleme und Unfälle zu vermeiden!
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Natürlich werde ich meine Situation und die Idee und soweit vorhandene Planung zur Diskussion stellen, damit ich im Januar Aufträge zur Installation und Lieferung verteilen kann. Warum erst nächstes Jahr? Weil dann die MwSt auf diese Produkte und Dienstleistungen und der Steuerkram danach entfällt.
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Moin,

Wie angedroht, hier mehr wot (wall of text).

Die Situation: Freistehendes EFH ca. 120m² Grundfläche. Pfannendach in Pappdocken*1 mit Ost/West Ausrichtung.

Die Idee einer PV Anlage geistert schon lange in meinem Kopf, der Drang zur Umsetzung wurde aber aufgrund der stark steigenden Energiepreise dieses Jahr extrem verstärkt. Also wurde Angebote eingefordert, mit dem Ziel, das Dach voll zu machen, denn das ist sinnvoll. Die Angebote? Sehr ernüchternd. Entweder keine Reaktion, vertrösten aufs nächste Jahr oder völlig überteuert (2000+€/kWp). Laut Berichten soll es wohl noch Firmen geben, die für 1600€/kWp installieren können. Zumindest ohne Umbau der AC Hausverteilung.

Planänderung. Ich kann doch die Installation der gesamten Anlage (theoretisch) allein machen. Zumindest raue ich mir das zu, auch wenn ich noch kein Gerät in der Hand hatte. Naja. Und mit den Ausnahmen tragende Verbindungen, Dacharbeiten und AC Hausverteilung. Also eine Alnage an die Süd Fassade. 210° sind dafür gut geeignet, aber nicht Plan an der Wand, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Die Nutzbare Fläche an der Fassade ist ca. 8,8m breit und nur durch den 40cm Dachüberhang Teil verschattet, womit 5 Module vertikal passen (der Bereich selbst ist breiter, kollidiert nur bei 8,8m mit dem Dachüberhang). Horizontal ausgerichtet würden 7 Module passen, leider ist der verfügbare Bereich nur 1,46m, womit es ausscheidet die Module Plan an die Wand zu hängen. Ob und wie eine tragende Verbindung in dem Bereich durch die die Fenster möglich ist, wird die Berechnung der Statik zeigen (natürlich kann ich die Module an die Wand schrauben, so dass sie halten würden. Aber nicht durch den Klinker an das Mauerwerk mit erforderlichen Wind und Schneelasten, ohne dabei das Mauerwerk zu überlasten.). Genauso die Frage, wie viele Delta Stützen 30° werden für 7 Module vertikal benötigt? Oder 35°. dann würden die Module weniger tief hängen und im Sommer besser, im Winter halt etwas schlechter.

Der weitere Plan. Betrieb zum Bau eines Glas Überhang Dachs finden, eventuell mit Splitterfangeinrichtung. Danach PV Anlage liefern lassen und montieren, so das am Ende der Elektriker kommen kann und die Hausverteilung mit Wechselrichter Anschluss umbaut und in Betrieb nehmen kann. Über die endgültigen Spezifikationen bin ich mir derzeit noch nicht ganz im klaren, aber am Anfang wird es sicher etwas sehr einfaches wie ein Sunny WR (3kW max wird wohl sicher reichen bei 7 Modulen) mit kleiner Batterie so im Bereich 2 bis 3 kW am Anfang. Bis das Dach in Angriff genommen werden kann. Damit würde die Analge dann unterm Strich derzeit so 5000€ kosten, plus die Mauerhaken und der AC Verteilung umbau.

*1: Pappdocken sind Dachpappenbahnen, auf/in die die Dachziegel eingelegt werden als Wassersperrschicht. Kommentar einer Firma zu dem Umstand war, das das doch Egal wäre, die gehen ja eh mit Zeit kaputt. Sie werden sich Mühe geben, so wenig Schäden daran wie möglich zu machen. Dies empfand ich persönlich als nicht sehr förderliche Einstellung eines Fachbetriebes/Beraters.
 
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Hallo und schön dass du den Thread eröffnet hast.
Meine Entscheidung für die Montage einer PV Anlage ist im Februar gefallen.
Die Montage würde ich mir bis auf die Eletroinstallation schon zutrauen habe aber eine Firma beauftragt.

Meine Anlage wird erst nächstes Jahr montiert.
Ich bekomme eine 10 KW Anlage bestehend aus 27 "REC 370Watt" Modulen den Wechselrichter von "Sungrow SH 8 RT" und den Restkram den man braucht.
Das Angebot der Firma inkl. Montage ohne Speicher 14000 Euro.
Einen Speicher werde ich auch irgendwann nachrüsten lassen.

Mein Wohnort ist in NRW und ich habe eine Ortsansässige Firma beauftragt die schon viele Anlagen montiert hat.
Ich möchte zum Wechselrichter ein Datenkabel legen um die Effizienz zu kontrollieren.
Sind dass RJ45 LAN Kabel die zum Wechselrichter gelegt werden ?



Jetzt noch eine Produktwarnung bei bestimmten Solarmodulen der Firma Schüko falls es noch nicht bekannt ist.
https://www.produktwarnung.eu/2022/...chlaggefahr-bei-bestimmten-solarmodulen/25643
 
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Ton 618 schrieb:
Sind dass RJ45 LAN Kabel die zum Wechselrichter gelegt werden ?
Aus dem Bauch raus würde ich ja sagen. Im Zweifel aber lieber vorher in die Anleitung schauen (Ja, soll an einen Router, sind also Standard Ports), bei Victron z.B. habe ich mitbekommen, soll es sehr ungesund für die Hardware sein, statt der LAN Buchse die für die Kommunikation mit anderen Victrons zu erwischen. Die wollen dort zwar Ihre Kabel verkaufen, aber es sollen ganz normale Cat5 oder 6 Kabel sein.

Ton 618 schrieb:
Meine Anlage wird erst nächstes Jahr montiert.
Dann bezahlst Du immerhin keine MwSt und kannst direkt aus der Steuer raus.
 
Ich werde mich wegen dem LAN Kabel mit der Firma in Verbindung setzen und Danke für den Tipp mit der Mehrwertsteuer.
@S.a.M. Danke für den Hinweis, habe ich geändert.
 
Neue Infos vom Steuerberater Lücke: Wer nächstes Jahr investiert, sprich das Geld für eine Solaranlage ausgibt, sollte für Dieses Jahr die Investitionskosten als Investitionsabzugsbetrag bei der Erklärung für 2022 angeben. Wird/Sollte die Hälfte Steuermindernd wirken. Nächstes Jahr kann man aufgrund der Steuerbefreiung die Kosten nicht mehr zum Abzug bringen, nur die reinen Handwerkerkosten (ohne Material) als allgemeine Hausunterhaltskosten. Fällt mir grad auf, Diese Kosten dürften dann auch nur noch zur Hälfte zum Abzug kommen, das sollte man mal mit einem Berater klären oder sich dann schlau machen. Ich weiß es grad nicht, wie das dann funktioniert.
 
Kann ich das auch steuerlich geltend machen, wenn ich mir das Material komplett selber besorgt habe?

Ich werde die Installation auch weitestgehend selber machen, der Elektriker kümmert sich um die Abnahme und kontrolliert die ordnungsgemäße Durchführung.

Meine Frage wäre jetzt, ob jemand vielleicht einen Vorschlag zum Selbstbau bzw. vielleicht brauchbare fertige "Gerüste" für die Installation der Module in Bodennähe hat.
Auf das Dach lohnt leider trotz relativ viel Fläche nicht, da ich viele sehr hohe Eichen um das Grundstück habe und das Dach dadurch zu sehr verschattet wird. Daher sollen die Module auf mein Grundstück und dann mit Ausrichtung Süd.
 
Thane schrieb:
steuerlich geltend machen
Als erstes, ich bin kein Steuerberater. Aber ich vermute, dass der Investitionsabzugsbetrag auch für nur das Material genutzt werden darf/anerkannt wird. Wie der allerdings bei der Steuererklärung erklärt wird, nein, keine Ahnung. Ich würde das einfach eintragen, wenn ich die richtige Stelle dafür gefunden habe. Es bleibt ja eine Investition in ein beabsichtigtes Gewinngeschäft. Dass man dann im Steuerjahr 2023 davon aussteigt, ist für Steuerjahr 2022 unerheblich, und nach Meinung von Lücke vom Gesetzgeber genau so gewollt.

Thane schrieb:
für die Installation der Module in Bodennähe hat.
Gesehen habe ich schon Masten für Gerüste im Boden, die Module dann auf 90° montiert. Wenn man 2 Mastreihen setzt, kann man auch andere Winkel montieren. Das ganze muss halt nur vernünftig verankert und stabil genug für die Windlast sein.
 
Wegen dem Cat 6 oder Cat 7 habe ich nachgefragt, es spielt keine Rolle so die Aussage der Firma.
Ich habe jetzt ein Cat 7 Kabel verlegt und es vor und nach dem verlegen auf Fehler getestet.

@ Samurai, zum Glück konnte ich konnte die Lieferung auf Januar verschieben. ( War schon bestellt)
Du hast einen gut bei mir, wenn alles läuft melde ich mich bei dir.
 
Ton 618 schrieb:
Ich bekomme eine 10 KW Anlage bestehend aus 27 "REC 370Watt" Modulen den Wechselrichter von "Sungrow SH 8 RT" und den Restkram den man braucht.
Das Angebot der Firma inkl. Montage ohne Speicher 14000 Euro.
Auch Grüße aus dem aktuell gar nicht sonnigen Niedersachsen....
Ziemlich genau was ich auch bezahlt habe. Letztes Jahr im Dezember beauftragt, Anschalttermin im Juli. Aber warum nur ein 8kw Wechselrichter, hat Dein Dach keine optimale Ausrichtung?
Ich habe auch nur einen 8kw Wechselrichter was aber eine Notlösung war da der Fachbetrieb auch nach einem halben Jahr einfach keinen 10kw geliefert bekam.
Die Elekrtiker haben Steuerkabel zum WR und der Wallbox gleich mitverlegt, ich hätte jetzt gesagt das wird immer so gemacht. Zu unserer Anlage von sma gehört ein Steuercomputer der sich per app auslesen und steuern lässt. Ohne Datenkabel können die Geräte doch gar nicht miteinander kommunizieren.
Ein Speicher war bei uns auch angedacht, wir haben uns aber dagegen entschieden. Nach einem halben Jahr Betrieb eine gute Entscheidung. Der meiste Überschuss an Sonnenstrom geht direkt ins Auto, der Rest wir eingespeist. Im Winter gibts so wenig Überschuss das man das Auto kaum bei Laune halten kann. In einem Hausspeicher würde fast nichts ankommen und dafür sind die Geräte zu teuer.
 
Gutes Thema!

Wir sind gerade dabei, die Anlage in Betrieb zu nehmen...

Die Anlage wurde final im März bestellt, mit neuem SMA-Hybrid-Wechselrichter, der im Sep. geliefert wurde...

Die Anlage läuft schon, fehlt nur noch die Abnahme des Netzbetreibers...

Anlage: 9,12 kWP - ohne Speicher (zu teuer aktuell)
Ausrichtung: Ost und West
Kosten: ~ 17,5 k€ incl. Gerüst fürs Haus

Nach Diskussion mit unserem Steuerberater werden wir aber die Anlage dieses Jahr mit Kleinunternehmerregelung nutzen (ja, ja, ich weiss)...er hat es durchgerechnet und wir kamen zum Schluss, dass es unterm Strich für uns besser ist, da die Anlage noch zu 50 % in 2021 Rückwirkend steuerlich geltend gemacht werden kann...trotz Aufwand für Voranmeldung, er sieht aber Chancen, das deutlich zu begrenzen...

Ziel wäre es auch, im nächsten Jahr ein E-Auto zu bekommen, aber aktuell als Leasing deutlich überteuert...

Ein Thema gibt es evtl, bin gerade am testen: macht das pihole am Router Probleme?

Lt. log klappt die Kommunikation, aber Anlage ist morgens im Standby, noch ist nicht klar, ob der Netzwerkzugang vom pihole gelockt wird...werde berichten...
 
stummerwinter schrieb:
werde berichten...
Gut, denn zumindest ich kann diese Frage nicht beantworten.

stummerwinter schrieb:
Kleinunternehmerregelung nutzen
Wie ich schon schrieb, ich bin kein Steuerberater, aber m.M.n. ist die Kleinunternehmerregelung dann fix für die nächsten 5 Jahre. Und soweit ich weiß, kann man da nicht einfach wieder raus.
 
Mein Steuerberater meint, er bekommt das nach 2 Jahren bzw. 6 Voranmeldungen hin... ;)
 
Buttkiss schrieb:
ein 8kw Wechselrichter, hat Dein Dach keine optimale Ausrichtung?
Hallo Buttkiss,
unser Haus hat eine Ost West Ausrichtung.
Deswegen werden auf beiden Seiten Module montiert. Der Schatten von den Nachbarhäusern stört im Herbst teilweise die Efftivität der Anlage.
Die Wechselrichter sollen ja etwas Reserve haben, von daher wird es schon passen.
 
Bei 10kW Ost-West und 50% Aufteilung würde ich aus dem Bauch raus sagen, da kommt max. 7,5kWp. Eher weniger, schätze ich. Konnte nichts aktuelles dazu finden, nur Rechnungen für den Ertrag, aber nichts zur Spitzenleistung.

Korrektur der Leistungsschätzung. Die Spitzenleistung einer Ost- oder Westanlage beträgt ca. 2/3 einer gleich großen Südanlage. Mit Ost und West kommt man kombiniert auf die gleiche Leistung einer haleb so großen Südanlage. Also wird kaum mehr als 5kW bei einer 10kW Anlage 50% Ost-West kommen. Der WR mit 8kW ist m.M.n. mehr als ausreichend, würde mich nach Inbetriebnahme und guten Ertägen über Feedback freuen, wie nah meine Schätzung kommt. Auch zum nachlesen für weitere Interessenten.
 
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