Matthias B. V. schrieb:
Verbockt: TSMC kann nicht bei neuen Nodes liefern und lässt sich von Intel oder Samsung abhängen.
Dann hat AMD früher oder später keine Wahl als sich von TSMC zu lösen.
Matthias B. V. schrieb:
: Wenn TSMC in gewissen Bereichen Engpässe hat und Samsungs Prozesse brauchbar sind würde es mich nicht wundern wenn man kleinere APUs die keine TSMCs Chiplets sind oder I/O, ASICs / FPGAs, "Base Tiles" etc.
Hört sich alles wunderbar an. Wird seit Jahren erzählt.
Brauchbar ist zu wenig. Samsung muss deutlich besser sein. Nur dann kommen für AMD Produkte heraus die wirklich besser sind als bei TSMC gefertigten Produkte.
Außerdem: Zwischen ihr und TSMC passt kein Blatt Papier. Dasselbe gilt für den Rest der aktuellen Führungsmannschaft.
Dieses Bild ist nicht so oft gezeigt worden wie das nur mit Lisa Su und C.C.Wei.
Eine launige Plauderei:
TSMC on 2nm and Beyond: Advanced Insights S1E3
Und einfach mal genau hinhören wenn Lisa Su gefragt wird, ob sie bei Intel oder Samsung fertigen lassen will. Es gibt allenfalls ein paar nette Bemerkungen über Intel oder Samsung und dann eine Lobeshymne auf TSMC. Und diese Lobeshymne auf TSMC gibt es von jedem aus dem Führungsteam sobald die Sprache auf TSMC kommt.
AMD geht es gut seit AMD alles bei TSMC fertigen lässt. AMD war bereit GF für jeden bei TSMC gefertigten Wafer zu bezahlen.
Deshalb, solange es TSMC nicht verbockt, wird AMD bei TSMC bleiben.
Matthias B. V. schrieb:
Wieso sollte man nicht wissen wie die Produkte funktionieren: Glaubst Du nicht dass Quaclomm, MediaTek, Nvidia Testchips bei Samsung oder Intel laufen lassen und designen.
Es sollte heißen Prozesse. Natürlich geben Qualcomm und andere Testchips bei Samsung in Auftrag. Nur was nützt es Samsung oder Intel wenn den Testchips keine Aufträge folgen?
Ich bin ziemlich sicher dass Elon Musk einen politischen Deal abgeschlossen hat. In der Samsung Fab in Texas zu fertigen war im wichtig. Wahrscheinlich war die TSMC Fab in Arizona schon ausgebucht. Und alles in Taiwan fertigen zu lassen, ...
Matthias B. V. schrieb:
Lange haben Apple und Qualcomm parallel von Samsung und TSMC bezogen...
Was Apple betrifft ist "lange" definitiv falsch.
Apple hat zuerst bei Samsung fertigen lassen. Apple ist dann mit dem A8 zu TSMC gewechselt. Beim 16 nm Prozess hatte TSMC zu wenig Kapazität, deshalb musste Apple beim A9 TSMC und Samsung beauftragen. Seit dem A10 fertigt ausschließlich TSMC für Apple.
Qualcomm ist eine der wenigen Ausnahmen, die bei vielen Foundries fertigen lassen.
Es hat Intel sehr viel Geld gekostet die CPUs für IFS und für TSMC zu designen.
Matthias B. V. schrieb:
Zudem man nie weiß wie schnell sich das Blatt wendet: Bis 14nm war Intel führend und bei 10nm war Samsung noch gleichwertig mit TSMC! TSMC hatte bei 20nm eine komplette Bruchlandung...
Bei 20 nm haben TSMC und Samsung nicht gut ausgesehen. Intel ist mit 22 nm ziemlich problemlos auf FinFET gewechselt.
Weder TSMC noch Samsung hatten FinFET rechtzeitig für 20 nm fertig. So haben beide einen Node bei dem es nicht mehr machbar war, doch noch mit Planartransistoren gemacht. Als die 20 nm Prozesse mit FinFET fertig waren, haben beide Ihnen neue Namen gegeben. 20 nm mit FinFET hieß bei Samsung 14 nm und bei TSMC 16 nm.
Matthias B. V. schrieb:
Der Prozess muss nicht deutlich schlechter sein was die Leistung oder Verbrauch angeht. Vielleicht ist ja nur die Ausbeute schlechter was Samsung oder Intel kompensieren können.
Ach ja die alte Leier. Schlechte Ausbeute aber die Chips die funktionieren sind perfekt.
Gibt es nicht. Es gibt genügend Fehler im Produktionsprozess, die zwar nicht zum Totalausfall der Schaltung führen aber die Qualität der Schaltung negativ beeinflussen.
Deswegen gibt es nun Mal Dies die höher takten als andere, Dies die eine viel zu hohe Spannung benötigen um eine bestimmte Frequenz zu erreichen, Dies mit zu hohen Leckströmen ...
Und weil die Dies sich unterscheiden ist nun Mal Binning erforderlich.
Erst wenn man weiß, wie sich die Wafer auf die einzelnen Bins verteilen, kann man den Ertrag aus dem Wafer bestimmen.
Und so haben wir die blöde Situation, dass wir nicht wissen was die einzelnen Hersteller für ihre Wafer bezahlen und dass wir nicht wissen welchen Ertrag die Hersteller mit einem Wafer erwirtschaften können. Deshalb ist das Gerede über die billigen Wafer bei Samsung belangloser Tratsch.
C.C. Wei hat Mal den Witz gemacht, dass er einem Kunden den Chip für ein paat hundert Dollar verkauft und der Kunde ihm dann den Chip für zehntausend Dollar wieder zurückverkauft.
Matthias B. V. schrieb:
Ja das ist korrekt aber wir reden von Chips die gut genug sind ohne die "Besten" zu sein.
Dann bleibt man einen oder zwei Nodes zurück und hat den Vorteil auf einem eingefahrenem Prozess zu produzieren. Wenn dann auch noch die Anlagen abgeschrieben sind, sinkt der Preis entsprechend.
Matthias B. V. schrieb:
Da stimme ich zu. Bei Intel wird es ein größeres Problem sein dies zu trennen aber wird so kommen...
Es ist die Trennung von Siamesischen Zwillingen, mit dem Risiko, dass beide draufgehen.
Matthias B. V. schrieb:
Bei Samsung verstehe ich bis heute nicht wieso man die sinnlosen Exynos fortführt und sich nicht als reine Foundry platziert.
Du denkst zu kurz. Samsung hat Apple als Kunde verloren, weil Samsung bei Mobilphones mit Apple konkurriert hat.
Matthias B. V. schrieb:
Wieso sollte es unmöglich sein.
Weil alles über das Volumen geht. Je mehr Wafer, desto geringer die Kosten. Je mehr Fabs man hat, desto einfacher lässt sich eine zusätzliche Fab finanzieren.
TSMC kann die neuen Fabs aus der Portokasse finanzieren. Alle EDA Anbieter arbeiten mit TSMC zusammen. Alle relevanten IP-Anbieter bietem zuerst bei TSMC an.
Das heißt die Kunden bekommen bei TSMC nicht nur sehr gute Prozesse, sie können auch aus den besten Tools und aus der besten IP auswählen. hinzu kommt dass die PDKs von TSMC die Massstäbe setzen.
Sowohl Intel als auch Samsung können in all diesen Belangen nicht mithalten. Deshalb erwägen nur wenige Kunde bei anderen Foundries als TSMC fertigen zu lassen. Und um diese Kunden konkurrieren beide, Intel und Samsung.
Matthias B. V. schrieb:
Es wird Investoren geben die entsprechend eine Intel Foundry finanzieren würden.
Investoren wollen Geld sehen. Die Verträge die Pat Gelsinger für die Fabs in Irland und Arizona geschlossen hat, werden Intel noch viel Geld kosten.
Alles was Du da schreibst hat viele Wenns und viel Konjunktiv. Fakt ist dass TSMC bei 5 nm und 3 nm dominiert. Bei 2 nm wird es ähnlich aussehen. Exynos 2600 hin oder her.
Wenn das Galaxy 26 draußen ist und unabhängige Tests vorliegen, kann man mehr sagen. Aber wenn der Eynos 2600 nicht überzeugt sieht es ziemlich duster aus.