News Satellite SOS für Pixel: Google bereitet wohl Notruf via Satellit vor

Weyoun schrieb:
Dazu fehlt doch aber die notwendige Hardware, um mit den Satelliten Verbindung aufnehmen zu können?! Oder funktioniert das dann nur in Anwesenheit mit satellitenkompatibler Garmin-Hardware, die mit dem Pixel via Bluetooth verbunden ist?
Ich hab keine Ahnung.
 
Schneeball schrieb:
Ob es dauerhaft kostenlos bleibt?
  • Ausflug in den Bergen (oder in Deutschland 20 Meter von der Stadt entfernt)
  • Man verletzt sich schwer und blutet
  • Handy rausgeholt und Notruf SOS geklickt
  • "Ihre kostenlose Version von Notruf SOS ist abgelaufen. Klicken Sie hier, um ihr Abo zu erneuern."
  • "Verbindung kann nicht aufgebaut werden."
Der 1. Punkt in Klammern ist ja mal unfug. Das Land ist ebenso gut abgedeckt. Sei es bei dir auch anders, so ist es nicht.

Über das Abo sollte man sich im vorhinein erkundigen und ansonsten halt Pech gehabt. Gibt genügend Leute die diesen Service erst gar nicht nutzen können, ob sie es auch wollen sei dahin gestellt.
 
dominiczeth schrieb:
Ja aber bei Notruf funkt es sowieso alles an, was da ist. Kann sein dass man kein Netz hat im Normalfall, Notruf ist aber immer möglich weil irgendein Netz da immer halbwegs läuft.
Nein! hab erstaunlich häufig das Sat-Symbol im Display, wenn ich im Schwarzwald unterwegs bin.
 
Weyoun schrieb:
Dazu fehlt doch aber die notwendige Hardware, um mit den Satelliten Verbindung aufnehmen zu können?!
Die Antwort darauf lautet: Es kommt darauf an.
Zunächst mal gibt es zugelassene Frequenzbereiche für die Kommunikation zwischen Smartphones und Satelliten. (In Fachterminologie: Ziviler mobiler Satellitenfunk bzw. Mobilfunk über Satelliten)
Apple hat jedenfalls seine neueste Smartphonegeneration mit einer eigenen, separaten Antenne mit Richtwirkung ausgestattet um Funkverbindung zu Satelliten aufnehmen zu können.

Wie das technisch bei Google Pixel gelöst wurde ist bislang noch nicht bekannt. Wenn das aber auch bei älteren Smartphonemodellen per Software-Update funktioniert dann beschränkt sich die Modifikation auf die Satelliten, denn diese müssen den Frequenzbereich ebenfalls unterstützen.
Und das ist derzeit nur bei den Satelliten der Fall welche ohnehin für Telefonie über Satellitennetze gebaut wurden. Starlink zählt z.B. derzeit nicht dazu, die derzeitigen Starlink-Satelliten nutzen Frequenzen welche von keinen Smartphones unterstützt werden.

Ein technischer Unterschied besteht allerdings bei terrestrischem Mobilfunk und bei Iridium-Satellitenfunk, das ist die Polarisation der Funkwellen.
Bei terrestrischem Mobilfunk wird lineare Polarisation genutzt, bei Iridium-Satellitenfunk zirkulare Polarisation.
Ob da nicht doch eine separate Antenne in den Smartphones notwendig wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochneuhier schrieb:
Der 1. Punkt in Klammern ist ja mal unfug. Das Land ist ebenso gut abgedeckt. Sei es bei dir auch anders, so ist es nicht.

Über das Abo sollte man sich im vorhinein erkundigen und ansonsten halt Pech gehabt. Gibt genügend Leute die diesen Service erst gar nicht nutzen können, ob sie es auch wollen sei dahin gestellt.

Das ist Klammern war humoristisch gemeint. Ist wohl nicht für jeden erkennbar.

Mit dem Feature möchte man die Angst der Kunden missbrauchen und daran verdienen.
Wenn der gute Zweck im Vordergrund stehen würde, wären solche Features permanent aktiv und erst sobald man davon Gebrauch macht, könnte man eine Gebühr verlangen.
Geht man einen Schritt weiter, würde diese Gebühr wie ein klassischer Notruf über die Krankenkasse, Rotes Kreuz, etc. finanziert werden und nur bei einem Missbrauch in Rechnung gestellt werden.

Abos für die Verfügbarkeit eines Notrufes zu verlangen ist quasi schon Abzocke.
Eine Gebühr für solch einen Notruf wäre noch angemessen.
 
Schneeball schrieb:
Abos für die Verfügbarkeit eines Notrufes zu verlangen ist quasi schon Abzocke.
Eine Gebühr für solch einen Notruf wäre noch angemessen.
Joa, ist nicht so optimal, aber Unternehmen können nur kapitalistisch denken. Das Wohl derjenigen, die die Unternehmen füttern stehen hinten an.
 
@Weyoun
Dein Pixel 8 hat den Exynos 5300 verbaut, welcher Satellitenkommunikation hardwaretechnisch unterstützt.
Quelle und Quelle

Für die anderen Smartphone ohne Hardware für Satellitenkommunikation würde es wohl auch gehen.
Google hat, wie erwähnt, in AST Spacemobile investiert. Laut Golem gelingt AST Spacemobile eine Satellitenverbindung zu einem handelsüblichen Smartphone. Partner wären AT&T, Vodafone und Nokia.
 
@Seven2758
Die Golem-Quelle ist ja lustig:
Samsung zufolge nutzt das Modem Satelliten und "andere nicht-terrestrische Fahrzeuge", um für den Empfang zu sorgen.
Das sind "knallharte" Spezifikationen. Das Pixel wird dort zudem nicht namentlich erwähnt.
Im anderen Link werden zwar Pixel 7 und 8 namentlich erwähnt, aber der genaue Zusammenhang sowie die Specs (mit welchen Satelliten ist welche Kommunikation möglich) fehlt hier ebenfalls.

Bzgl. AST Spacemobile: Der Satellit gaukelt dem Standard-Smartphone das Vorhandensein einer verdammt weit entfernten 4G-Mobilfunkstation vor. Hier bleibe ich auch erst einmal skeptisch:
1) Was ist mit den Latenzen? Für 4G gelten ja maximale Latenzen, die bei einer Entfernung zwischen Smartphone und Satellit im Weltraum schnell überschritten werden können.
2) Was ist mit dem Uplink vom Smartphone zum Satelliten? Der Satellit kann notfalls stark strahlen und bündeln, damit das Smartphone genügend Empfangspegel sieht, doch der Rückweg ist deutlich schwieriger (das Smartphone kann im Vergleich zum Satellit nur begrenzt stark senden und dann ist die Bündelung und Ausrichtung in Richtung Satellit ein Problem).
 
@Weyoun Beispiel Apple:
Der Notruf via Satellit ist dort natürlich kein Telefongespräch sondern eine rein textbasierte Kommunikation, die auf vorgefertigte Bausteine setzt.
D.h. du rufst nicht an und sagst "Joah, ich hätte da mal nen Unfall gebaut, könntet ihr vielleicht..." sondern du wählst deinen Notfall aus einer Liste aus, bekommst mehrere Fragen vorgesetzt die du beantworten sollst und erst dann beginnt die eigentliche Kommunikation mit dem Satelliten, wo nur übertragen wird welche Optionen du ausgewählst hast, also statt "Autofunfall, drei Verletzte, Soundsostraße" wird nur "A2B3C52°30´58.6"N 13°22´39.7"E" übertragen. Und iirc muss man das iPhone dabei in Richtung des nächstgelegenen Satelliten richten, die einem angezeigt wird.
 
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Weyoun schrieb:
Das sind "knallharte" Spezifikationen. Das Pixel wird dort zudem nicht namentlich erwähnt.
Im anderen Link werden zwar Pixel 7 und 8 namentlich erwähnt, aber der genaue Zusammenhang sowie die Specs (mit welchen Satelliten ist welche Kommunikation möglich) fehlt hier ebenfalls.

Der Golem Artikel sollte aufzeigen, dass das Exynos Modem 5300 Satellitenkommunikation beherrscht.
Im AndroidAuthority Artikel wird es doch direkt angesprochen, dass zwar die Hardware verbaut ist aber noch kein Gerät es aktiv nutzt.
Will all Samsung Galaxy S24 models have satellite support?
Since the launch of the Galaxy S23 series, Samsung has confirmed that the Exynos 5300 modem also supports NTN communications. Interestingly, despite multiple smartphones shipping with this modem — including the Pixel 7 and Pixel 8 series — no phones actually take advantage of the capability.


Falls Du Dich für die Funktionalität des Modem 5300 interessierst, findest Du sie hier.

Natürlich kannst Du skeptisch bleiben. Der Golem Artikel über AST Spacemobile sollte doch erklären, wie Google es schafft, die Satellitenkommunikation per Update zu nachzureichen, obwohl die notwendige Hardware nicht verbaut ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weyoun schrieb:
Bzgl. AST Spacemobile: Der Satellit gaukelt dem Standard-Smartphone das Vorhandensein einer verdammt weit entfernten 4G-Mobilfunkstation vor.
Ist dem so? Kann sein.
Allerdings gibt es eine offizielle 3GPP Spezifikation was Datenkommunikation betrifft, namens NB-NTN bzw. IoT-NTN. NTN steht für Non-Terrestrial-Network, also nicht erdgebundenes Netzwerk.
Das kann alles bedeuten, von Mobilfunkstationen an Bord von Luftschiffen bis zu Kommunikationssatelliten.
Es fällt mir schwer nachzuvollziehen dass für Kommunkation zu Satelliten der reguläre 4G oder 5G Standard genutzt wird. Nicht nur wg. Latenz sondern auch wg. Doppler-Shift bei Verbindungen zu LEO oder MEO Satelliten.

Die andere Option ist das proprietäre Übertragungsverfahren des Satellitenbetreibers zu nutzen. Starlink und Iridium z.B. nutzen propritäre Übertragungsspezifikationen, welche nicht zu 4G oder 5G kompatibel sind.
 
nun, unabhängig davon, ob das nutzbar ist und das entsprechende abo gebucht ist...

nehme ich mal an, daß die prinzipielle technische möglichkeit der ortung stets gegeben ist, ob netz, ob ned.
weil ohne das macht ja eine notrufmöglichkeit wenig sinn, ob abo nötig oder ned.

nun, jedenfalls ein multiple purpose feature.
 
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