Schallisolierung (Level2) der WG-Trennwand

Michi777

Commander
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Apr. 2009
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Hallo!

Vorwort:
Da ich gerne uneingeschränkter in toller Surroundlautstärke Filme\Musik\Computerspiele genießen möchte, ohne die Wohnung ganz übernehmen zu müssen (+400€\monatlich), würde ich gerne noch weiter in die Schalldämmung investieren.

Maße: 300cm (H) x 430cm (L) = ~13m²
Wand: 70cm dicke Wand aus Altbau
Einsatz: Trennwand zwischen zwei WG-Zimmern (20qm) im Erdgeschoss
Kein Problem: Nachbarn\Decke
Soundquelle: Teufel Concept E Magnum (Link) = 4x 50W & 1x 70W Satelliten \ 1x 500W Subwoofer
Einsatz: Musik\Filme\Computerspiele
Aktuell: Mittlere leicht gehemmte Lautstärke möglich, bei wünschenswerter lauterer Lautstärke störend hörbar im passiven WG-Zimmer
Wunsch: Etwas lautere Lautstärke wo das Surroundsoundsystem richtig wirken kann und ich mich nicht so eingeschränkt fühle

Bereits erledigt:
1.Wandausschnitt im passiven WG-Zimmer mit 40cm zugedämmt (Steinwolle+2x Rigips)
2.Türborstenabschlüsse (bei passiven WG-Zimmer sogar doppelt) montiert
3.Türe des passiven WG-Zimmers mit Alubutyl & Türtapete gedämmt
4.Türen gegen hochwertigere Spannholztüren ersetzt
5.Surroundlautsprecher mit Filzkreisen zwischengepuffert (legen an Wand an)

ToDo:
Nun sollte die Trennwand der WG Zimmer (Nische bereits ausgedämmt) weiter isoliert werden (~15cm Dicke sollte klappen)
Im Fokus: Kostengünstig\Effektiv\Selbst umzusetzen
Budget: <400€ (billiger erwünscht da nur Mietwohnung)

Das wäre zb ein Konzept - was jedoch ~600€ kosten würde (http://www.schaumstofflager.de/scha...barn-daemmen/schalldaemmung-zum-nachbarn.html)

Wie könnte ich das am Besten hinkriegen (Rigips\Schaumstoff\Spannplatte\Weichgelagert\Metall etc.)?


Vielen Dank & Greetz
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kannst du dämmen wie du willst, wenn der Subwoofer oder auch nur die Lautsprecher eine starke Basswiedergabe haben wird das durchs Gebälk ziehen. Dagegen kannst du ein wenig einwirken, indem du alles der Gebäudestruktur entsprechend an- oder abkoppelst.
 
Also, ich weiß dass das keine direkte Antwort auf deine Frage ist, aber ich würde mir mal überlegen, ob es nicht einfacher ist einfach etwas Rücksicht auf die anderen Bewohner zu nehmen. So wie das eben notwendig ist, wenn man in einer WG wohnt. Für gewöhnlich ist das ja auch ein zeitlich begrenzter Abschnitt deines Lebens, da bringt einen ein Kompromiss wohl nicht um.

Ehrlich gesagt bezweifle ich auch etwas, dass das in dem Sinne richtig machbar ist, sodass das Ergebnis auch zufriedenstellend ist. Vor allem im Rahmen des Budgets und auch noch in einer Mietwohnung.
 
Um Schall wirksam "bei dir Einzusperren" brauchst du etwas was den Schall schluckt, und dann etwas was selbigen schlecht leitet.

1) Subwoofer/LS vom Boden/Wand entkoppeln
2) Akustikvorhang (zb.: https://www.molton-markt.de/akustikstoffe/schwere-stoffe-500g/) vor die Tür/Wand
3) Drönendes mit Alubutyl abkleben (Gipskartonwände, Rolladenkästen)

Eine Betondecke ist dabei auch manchmal sehr Hellhörig und nicht zu vernachlässigen.
 
Hallo,
wir hatten hier in der Firma ein ähnliches Problem in nem Großraumbüro und es wurden dann spezieller Akustikschaumstoff Matten verwendet. Das ist Pyramiden- oder Noppenförmiger Schaumstoff der den Schall schluckt und auch in Tonstudios oder Akustikstudios verwendet wird und den Lärm von innen oder außen zu dämmen.
Details z.b. hier: http://www.schaumstofflager.de/schalldaemmung/

So sieht der Stoff aus: https://www.fritzmax.de/documents/image/85/85040834/Noppenschaumstoff-an.jpg
Gibt auch richtige Pyramiden die anscheinend noch besser sind. http://www.top-plast.ch/media/0034.jpg
 
Noppen- Pyramidenschaumstoff verändert die Raumakustik und wird daher im Studio-/Musikbereich eingesetzt. Der Schaumstoff ist nicht dafür da, Lärm einzusperren. Steht auch so im Link.
Für eine Lärmdämmung zwischen Räumen helfen Ihnen Noppenschaumstoffe oder Pyramidenschaumstoffe nicht oder kaum weiter.

Um Lärm einzusperren muss die Bausubstanz einfach Masse haben. Bei Einfamilienhäusern nimmt man häufig Porenbeton (Ytong) wegen der Wärmedämmung in den Außenwänden. Damit innen zwischen den Räumen kein Schall übertragen wird, nimmt man meist Kalksandstein. Bei Lärm von außen durch z.B. Straßen wird auch dort KS genommen, wo dann aber wegen der schlechten Wärmedämmung von KS noch diese zusätzlich ausgeführt werden muss.

Das sind jetzt natürlich nur Tipps, die beim Neubau helfen. Daraus kann man aber ableiten, dass Schaumstoff-Dämmwoll- Rigips-OSB-Konstruktionen Lärm schlecht nachträglich einsperren können.
 
Ich vermute auch eine schlecht auszubessernde Fehlerquelle im Fußboden. Wenn hier z.B. der Belag (Dielen, Laminat) im Türbereich durchgeht, respektive eine Holzbalkendecke ohne wirksame Trittschalldämmung vorhanden ist, kannst Du die Wand dämmen was Du willst ohne merklichen Mehrwert.

Insbesondere der Niederfrequente Bassschall ist eigentlich nur mit Trägheitsmasse (Bitumen u. ähnlich schwere Materialien) und akustischer Entkopplung in den Griff zu bekommen. Mehr Schichten mit unterschiedlicher Stärke und Rohdichte helfen, da sie entsprechend unterschiedliche Frequenzen dämpfen.
 
Ohne Raum-In-Raum Konstruktion wirst du nicht viel mehr erreichen als ein paar wenige dB, im Bassberiech eher noch weniger. Wie stark genau, hängt davon ab, welchen Weg der Schall aktuell (hauptsächlich) nimmt und welche Schallbrücken danach den Hauptübertragungsweg bilden. Mit RIR sind dann durchaus sehr hohe Dämmwerte >40dB möglich, wenn sie doppeltausgeführt wird natürlich auch noch mehr. Kann man durchaus im Eigenbau machen, aber du wirst natürlich deutlich mehr Material benötigen ;) Falls es dir ernst damit ist und du dich noch etwas ins Thema eingearbeitet hast, würde ich das mal bei recording.de ins Akustikforum posten, bzw mich dort einlesen.
 
druckluft schrieb:
Ohne Raum-In-Raum Konstruktion wirst du nicht viel mehr erreichen als ein paar wenige dB, im Bassberiech eher noch weniger. Wie stark genau, hängt davon ab, welchen Weg der Schall aktuell (hauptsächlich) nimmt und welche Schallbrücken danach den Hauptübertragungsweg bilden.

Das ist auch meine Erfahrung / mein Wissensstand: alle Dämmung der Welt verändert eigentlich nur die Raumakustik innerhalb eines Raumes (auch nicht zu vernachlässigen!) aber wenn nach außen oder von außen der Schall gestoppt werden soll, dann hilft nur eine Raum-in-Raum Konstruktion, bei der praktisch ein zweiter Raum in deinen vorhandenen Raum eingebaut wird, mit möglichst wenig Schallübertragung zu den eigentlichen Wänden/Boden/Decken.
So wird das bei Proberäumen und Aufnahmekabinen/Aufnahmeräumen gemacht, wenn es Probleme mit Lärm von außen gibt, oder wenn die laute Musik von innen Probleme verursacht.
 
Ich schliesse mich den Vorrednern an. Ich hatte mich auch schon damit auseinandergesetzt während meinem Aufenthalt in den letzten beiden Wohnungen, die beide recht hellhörig waren. Die Quintessenz war: keine Chance.
Unseren Bandraum haben wir mit einigem an Pyramidenschaumstoff ausgekleidet, was zumindest die Höhen und Mitten der Gitarren stark dämmt. Aber die Bässe (v.a. von der Doublebass) hört man noch immer. Glücklicherweise stören wir niemanden rundherum.

Aber in den eigenen vier Wänden ist das Vorhaben fast zwecklos solange man nicht von Anfang an so baut. Gerade die Bässe wirst du nicht wegbringen, das übeträgt sich alles durch Boden und Decke.

Wieso investierst du stattdessen nicht einfach in einen richtig guten Kopfhörer? Da kannst du aufdrehen so weit du willst und wenn du ein wirklich gutes Modell kaufst, ist die Tonqualität dazu auch noch besser als vom Teufel ;)
 
Danke für eure raschen Antworten!

Also ich habe mit der genannten Level 1 Dämmung bereits eine spürbare Verbesserung erreicht und kann nun in mittlerer Zimmerlautstärke agieren, jedoch hätte ich es doch gerne etwas lauter um die Vorzüge eines tollen Surronsystems richtig nutzen zu können und fühle mich aktuell etwas eingeschränkt.
Es sind gar nicht mal vordergründig die Bässe, sondern die Mittel\Hochtöne hört man gerade eher durch.

Somit möchte ich gerne nun die ideale P\L-Dämmschickt zusammenstellen und Diese montieren und das könnte z.B. so aussehen:
Dämmplatte - Alubutyl - Rigips
Dämmplatte - Akustikriegel - Rigips (siehe http://www.schaumstofflager.de/scha...barn-daemmen/schalldaemmung-zum-nachbarn.html)

Doch da weiß i noch nicht was die größte Wirkung hätte.

Ich habe ein Sennheiser PC350 Headset mit guter Asus Xonar DSX Soundkarte komme damit jedoch der Qualität des Soundsystem nicht nahe.

Ich möchte ja Rücksicht auf den Mitbewohner nehmen und mag es selbst nicht einer Lärmbelästigung ausgesetzt zu sein oder auch mit "bitte leiser sein" eingeschränkt werden - daher investiere ich ja in die Schalldämmung und habe mit Level 1 schon Fortschritte gemacht.

Bitte um eure Vorschläge zu einer idealen Dämmschicht für meinen Zweck.

Vielen Dank!
 
Schonmal über einen neuen Kopfhörer nachgedacht, z.B. dem Beyerdynamic DT 990 o.ä.? Ich persönlich halte deine Investition in ein WG-Zimmer für sehr unverhältnismäßig. In einer WG lebt man zusammen und muss sich eben auch mal einschränken und Rücksicht nehmen. Zudem hast du hoffentlich nicht vor, noch allzu lange dort zu leben? Aber gut... das ist ja deine Sache. Mehr wundern tut mich deine Beschreibung des Teufel CEM... ICH hab das auch, und bleiben wir mal ehrlich... klanglich ist das okay für das, was das System damals gekostet hat (ich hab 135 EUR bezahlt), aber das wird doch selbst von einem Nubert Stereo-Paar in der Klangqualität geschlagen. Das CEM "rummst" ganz gut, klingt jetzt nicht so schlecht wie die Creative-5.1-Systeme, aber ansonsten würde ich eher in andere Audio-Hardware investieren als in die Bausubstanz. Um es kurz zu machen:

um die Vorzüge eines tollen Surronsystems
Dann leg dir mal so ein System erst mal zu. Hast ja noch gar keines ;)
Oder besser einen anständigen Kopfhörer. Hat du in deiner Situation bestimmt mehr von.
 
Zuletzt bearbeitet: (Verallgemeinerung KH vs 5.1 entfernt)
Wenn ich mich rein auf Kophörer fokusiere (habe bereits Sennheiser PC350) habe ich nicht so tollen Sound und bei "Homeparties" & gemeinsamen Filmschauen & Fernsehen" kann ich auch nicht auf Kopfhörer ausweichen.

Ich bin klanglich mit dem Teufel Concept E Magnum Power Edition sehr zufrieden und vielleicht gehört noch erwähnt:
Hochwertige Reinkupferkabel 2,5mm²
Hochwertige Chinch-Chinch Kabel vergoldet
Teufel Decoder 3 (optisch angebunden)
Asus Xonar DSX Soundkarte

...die 135€ waren wohl der ultratiefste Rausschmeißpreis nach 7 Jahren am Markt - das CEM ist in einer höheren Preisklasse angesiedelt und schlägt dort Viele im Segment.
 
Hochwertige Reinkupferkabel 2,5mm²
Hochwertige Chinch-Chinch Kabel vergoldet

Vollkommen egal, Blindtests haben ergeben, dass die Audiophilen der Audiophilen einen Kleiderbügel nicht von nem Goldkabel unterscheiden können.

Bei Homeparties werden deine Mitbewohner wohl entweder mitmachen oder so oder so gestört werden. Das mit dem Filmabend kann ich verstehen, muss aber, wie in allen Mietwohnungen dieser Nation, auf moderater Lautstärke abgehalten werden.

Bitte nicht falsch verstehen. Die Deutlichkeit soll überhaupt nicht gemein oder anmaßend sein, aber manche Wohnsituationen erfordern einfach angemessenes Verhaltensweisen.
 
Ja von dem oberteueren Extremen der Kabel und so da stimmt das schon.
Aber wenn man von den sehr günstigen dünnen Standardkabeln auf hochwertige mit gutem Preis umsteigt denk ich könnt man das schon merken - direkten Vergleichtest habe ich aber nicht unternommen.


Jaja das stimmt - wollte halt Wohngemeinschaft mit guter Schälldämmung erweitern und so eine Mietteilung + wenig Einschränkung erzielen und weil ich bereits spürbare Verbesserungen erzielen konnte - bin ich noch der Überzeugung die Wand mit einer effizienten Dämmschicht zu bestücken mich nahe dem Ziel bringen könnte.

Die Wohnung ist sehr toll, bin bereits 5 Jahre drinnen und vom Platz her bräuchte ich das zweite WG-Zimmer eigentlich nicht.
...aber fest steht auch dass dies meine letzte WG sein wird und ich dann nur mit meiner Freundin zusammen wohnen werden.
Aber denke da eher daran die Wohnung dann ganz zu übernehmen, statt umzuziehen da tolle Lage\Preis\Aufteilung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus der Entfernung kann dir leider niemand sagen ob dein Vorhaben etwas bringen wird. Selbst wenn man die Vorortsituation kennt könnte man das wohl nicht einschätzen. Erst mit Bauplänen in denen wirklich jeder Stahlträger und jede Trennfuge verzeichnet ist werden manchmal die Dinge für Leute mit Erfahrung etwas klarer. Oft genug muss aber genung muss aber alles aufgerissen werden, weil sich irgendwer nicht an die Pläne gehalten hat oder bei Altbauten irgendwann mal was verändert wurde. Das Thema der Schallübertragung ist leider hochkomplex...

Um mal 2 Beispiele zu geben, die kinderleicht zu verstehen sind:

-Zwei Räume sind nur mit einer einfachen Lage Rigips getrennt (nehmen wir mal an die zweite Seite der Profile bliebe unbeplankt). Diese 'Trennwand' hätte logischerweise eine völlig miserable akustische Dämmwirkung. Wenn du vor diese Wand deine geplante akustische Maßnahme anbringst, hast du natürlich eine Riesenwirkung.

- Vor einer meterdicken Ziegelwand montiert, bringt diese Maßnahme so gut wie null Effekt, weil die Wand bereits eine hohe dämmende Wirkung hat. Der Schall überträgt sich in Boden und Decke oder über Kabelschächte und verbreitet sich von da aus in die anderen Räume. Alles Wege die an der Dämmschicht vorbei führen.

Erkenntnis: So lange deine Wand eine offensichtliche Schwachstelle ist, mag es einen gewissen Effekt geben. Ab einem bestimmten Punkt bringt es aber nichts mehr. Wie es bei dir ist, kann dir hier keiner sagen. Probier es einfach aus oder lass es bleiben. Die einzige sichere Lösung ist Raum-In-Raum. Oder wie sagt man so schön: Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher.
 
@druckluft:
Danke für deine detaillierte Antwort.
Die Türen\Decke macht kein Problem und die anderen 3 Wandseiten auch nicht - somit denke kann man sich auf die Trennwand fokusieren.
Da es ein Altbau ist und die Dicke 70cm beträgt ist es wahrscheinlich eine Kalksteinwand mit einer nicht so schlechten Dämmung.
Aber weil das Zimmer nur durch eine Wand getrennt ist und nicht z.b am anderen Ende des Vorhauses ist nicht viel Fläche zwischen den WG-Zimmer, nur die Wand.

Die Leute in den Rezessionen zur 600€ Gesamtlösung waren alle sehr zufrieden, wenn man dem Glauben kann.

Welche Dämmschichtprinzip würde du aus den aktuell vorliegenden Information denn vorschlagen?
 
Failsafe: Zweite Wand mit 60 cm Steinwolle dahinter. Das schluckt auch Bass, würde ich aber nur an Innenwänden machen (Schimmel).
 
Steinwolle im Innenraum muss halt wirklich gut verarbeitet sein, sonst hast du die ganze Zeit die Fasern im Hals. Würde ich mir gut überlegen.
 
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