Seagate Barracuda 7200.12 (ST31000524AS) Schrott ?

Kris_Tian

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Hallo "Datenretter",

ich habe vor ca. einer Woche ein kleines Desaster erlebt und möchte nun hier nochmals versuchen, ob es eventuell eine Möglichkeit der Rettung meiner Daten gibt.

Es geht um folgendes : Am Freitag morgen (Laptop der Firma ASUS mit einer ST31000524AS Festplatte, die 2 Partitionen besitzt, lief über Nacht) bin ich aufgewacht und sah auf einmal die Fehlermeldung, ich möge doch ein Boot-Medium einlegen und eine Taste zum fortfahren drücken.

Daraufhin habe ich den Laptop neu gestartet, im BIOS geschaut, da wurde die Platte nichtmehr erkannt. Dann habe ich direkt die Festplatte ausgebaut und an einen freien SATA Port an meinem PC gehangen, wo sich der Rechner direkt aufhing. Danach habe ich die Platte in ein USB Gehäuse (Toshiba PX1396E-3T01) gesteckt und an meinen Rechner geklemmt, wo es ca. 5 Minuten gedauert hat, bis er die Partitionen angezeigt hat (vorher am Laptop zugewiesene LW-Buchstaben wurden übernommen.

Die Symptome meiner Festplatte kann ich wie folgt auflisten:

1. Festplatte wird im SATA Betrieb nicht erkannt.
2. Festplatte dreht im USB sowie SATA Betrieb normal hoch, kein klackern oder kratzen hörbar.
3. Die Status-LED des USB Gehäuses leuchtet kurz blau, blinkt danach ca 3 sekunden schnell blau (Initialisierung der Platte?), ändert dann die Farbe wieder auf Rot und blinkt in unregelmäßigen abständen dann wieder blau
4. Man hört bei der Platte, dass nach dem teilweisen Initialisierungsvorgang der Lese-/Schreibkopf immer wieder versucht (den selben?) Sektor zu lesen.
5. Die Partitionen werden in WIN7 nach ca 5 Minuten beide erkannt, jedoch nur die Laufwerksbuchstaben.
6. Diagnosetools wie TestDisk zeigen die korrekte Partitionsgröße an
7. Bei versuchtem Zugriff auf die Partition switch die Platte in Standby, die Programme hängen sich auf.
8. In CHKDSK werden beide Platten als NTFS Partition erkannt sowie die Volumenbezeichnung korrekt ausgelesen.

Ich habe mich alsbald auf die Suche nacht Tools gemacht, konnte bis zu einem Gewissen Maße auch schon Daten wiederherstellen, doch gehe ich mal davon aus, dass ich bereits da einen Fehler begangen habe, da ich die Platte nicht auf READ-ONLY gesetzt habe (cmd -> diskpart -> list disk -> sel disk x -> attributes disk set readonly) was mir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst war, dass dies überhaupt möglich ist ;)

Ich habe also angefangen und versucht mit Roadkil's Unstoppable Copier sowie FastCopy 2.11 die Daten von der alten Festplatte auf eine neue zu verschieben. Das Problem hierbei scheint nun zu sein, dass der reine Kopiervorgang ansich nur ein Read-Only Vorgang ist, wohingegen der Verschiebevorgang eine Read-Write Vorgang ist, da die Masterfiletable wohl editiert wird, was ich bis zu dem Moment auch nicht für voll genommen habe.

Ich konnte dann bis zu einem gewissen Punkt Daten sichern, als Windows meinte ein Update zu fahren und sich erstmal selbständig Neugestartet hat. Nach einem Neustart konnte ich mit keinem Kopierprogramm mehr auf die Partitionen zugreifen, es liegen aber noch wichtigste Daten auf dem Datenträger.

Mein Problem, bzw. meine Frage ist nun, ob es noch irgendeine Möglichkeit der Rettung der Daten gibt. Wie gesagt, die Festplatte dreht normal hoch, liest auch die ersten Verfügbaren Daten ein und verhäddert sich dann quasi in einem Loop, versucht irgendwelche weiteren Daten auszulesen.

Gibt es Programme, die mir auslesen können, ohne direkt Zugriff auf die Platte zu haben, welche Sektoren versucht werden durch den Lese-Schreibkopf zu lesen ? Gibt es eine Möglichkeit, ohne sich erst ein eigenes kleines Labor zu bauen, den MBR und den MFT auf Konsistenz zu prüfen und ggf eine Sicherung und Rücksicherung dieser durchzuführen ? Gibt es die Möglichkeit dem Lese-Schreibkopf zu sagen, dass er, sobald ich weiss welche Sektoren er versucht permanent neu einzulesen, diese Sektoren vorerst überspringen soll ?

Mit dem HDD RAW-Copy Tool von HDDGuru hatte ich bisher keinen Erfolg. Testdisk listet mir zwar die Platte nach einiger Zeit auf, sowie die Partitionen, aber wenn ich versuche eine der Partitionen auszuwählen, switcht die Platte sofort in den Standby Modus. Wenn ich Versuche mittels PhotoRec die komplette Platte zu sichern, passiert das selbe wie mit TestDisk.

Ich habe ebenfalls versucht, mittels einer BootCD von MHDD die Platte direkt anzusteuern, bekomme dort aber permanent die Meldung, dass die Platte "Not Ready" ist (hier ebenfalls wieder dieses kontinuierliche Lesen eines oder mehrerer defekter Sektoren.

Das einzige Programm, was wirklich die Platte zu lesen scheint, aber extremst langsam, ist Data Rescue PC3 von Prosoft engineering. (Restdauer mehrere tausend Stunden).

Im Moment versuche ich mittels CHKDSK zumindest die Konsistenz der Daten zu prüfen und hoffe, dass dort zumindest ein Ergebnis erzielt werden kann.

Laut SMART-Test der Platte sind keine defekten Sektoren, sondern nur Neu-Zugeordnete Sektoren sowie schwebende Sektoren vorhanden.

Meine Vermutung : Entweder befindet sich der MBR oder die MFT auf einem schwebenden Sektor, der vorher nicht als defekter bzw. schwebender Sektor deklariert wurde. Ich weiß, dass es vom MFT einen Mirror auf der Platte gibt (für jede Partition) und dass dieser ansich wiederhergestellt werden kann, funktioniert aber nicht, da ich keinen Zugriff auf die Platte bekomme.

Falls noch weitere Informationen von Nöten sind, teile ich diese gerne mit.

Erstmal vielen Dank und Grüße
Kris
 
Kris_Tian schrieb:
Im Moment versuche ich mittels CHKDSK zumindest die Konsistenz der Daten zu prüfen und hoffe, dass dort zumindest ein Ergebnis erzielt werden kann.
Das war keine gute Idee, das könnte das letzte sein, was die Platte noch macht und der Stress ist vielleicht ausreichend sie endgültig über den Jordan gehen zu lassen.

Kris_Tian schrieb:
Laut SMART-Test der Platte sind keine defekten Sektoren, sondern nur Neu-Zugeordnete Sektoren sowie schwebende Sektoren vorhanden.
Was sind denn bitte defekte Sektoren, wenn nicht die schwebenden und neu zugeordneten Sektoren?

Kris_Tian schrieb:
Meine Vermutung : Entweder befindet sich der MBR oder die MFT auf einem schwebenden Sektor, der vorher nicht als defekter bzw. schwebender Sektor deklariert wurde. Ich weiß, dass es vom MFT einen Mirror auf der Platte gibt (für jede Partition) und dass dieser ansich wiederhergestellt werden kann, funktioniert aber nicht, da ich keinen Zugriff auf die Platte bekomme.
Das ein Sektor schwebt, erkannt der Controller doch erst, wenn nicht mehr gelesen werden kann. Das bedeutet auch, dass dies erst auffallen kann, wenn der mal gelesen wird. Beobachte also die S.M.A.R.T. Werte und schau wie sich die Anzahl der schwebenden Sektoren verhält. Wiederzugewiesen werden die Sektoren nur beim Schreiben, wenn sie vorher als schwebende Sektoren bekannt werden, dann nur dann prüft der Controller nach dem Schreiben, ob die Daten auch wieder richtig gelesen werden können und wenn nicht, wird eben ein Reservesektor verwendet. Meine Vermutung, die Platte pfeift auf den letzten Loch.

Poste bitte die S.M.A.R.T. Werte.
 
SMART-Werte der Festplatte :

ST31000524AS_SMART.jpg

Zu Beachten ist, dass im Moment die G: Partition gelockt scheint. Ebenfalls fällt hier der Unterschied zum SMART von HD Tune auf (bitte im HDTune SMART Screenshot den Namen der Platte ignorieren, da ich sie in einem Toshiba USB-Case eingesteckt habe)

ST31000524AS_SMART_HDTune.jpg

Wie bereits erwähnt scheinen die SMART Daten nicht auf einen Fehler der Platte hinzudeuten.

Nur mal im Vergleich hierzu : Ich habe noch eine sehr alte 750 GB Seagate rumliegen (IDE) wo die SMART-Werte deutlichst rot sind, wo mich Windows permanent auf Festplattenfehler hinweist, jedoch kann ich diese Festplatte noch nutzen ohne die Probleme meiner "Großen", deswegen verstehe ich das Problem nicht.


PS : Die defekten Sektoren bzw. unkorrigierbaren Sektoren waren zwar vorhanden, jedoch nicht als Warnung deklariert, dass ist eigentlich das, was ich meinte. Sorry!
Grüße
Kris
 
Zuletzt bearbeitet: (defekte Sektoren)
Einmal schauen ob die Platte das chkdsk noch überlebt.

1285 defekte Sektoren wurden durch Reservesektoren ersetzt (05), dazu warten weitere 2730 Sektoren die nicht gelesen werden können auf eine Wiederzuweisung, so viele Reservesektoren gibt es aber nicht mehr!

Der Zähler für die durch die Fehlerkorrektur nicht wiederherstellbaren Sektoren ist abgelaufen (BB). Bei den vergeblichen korrekturversuchen gabs auch 139 Timeouts und 3 Schreibfehler.
 
Inzersdorfer schrieb:
Einmal schauen ob die Platte das chkdsk noch überlebt.

1285 defekte Sektoren wurden durch Reservesektoren ersetzt (05), dazu warten weitere 2730 Sektoren die nicht gelesen werden können auf eine Wiederzuweisung, so viele Reservesektoren gibt es aber nicht mehr!

Der Zähler für die durch die Fehlerkorrektur nicht wiederherstellbaren Sektoren ist abgelaufen (BB). Bei den vergeblichen korrekturversuchen gabs auch 139 Timeouts und 3 Schreibfehler.

Von chkdsk wurde mir von einem, der Datenrettung mit Profi-Werkzeug erledigt, dringend abgeraten, da Schreibzugriffe das System nur mehr beschädigen.

Was mich vor allem wundert ist, dass die Platte permanent versucht, auf irgendwelche Sektoren zuzugreifen, obwohl es doch nen read-timeout geben sollte.

Ich hab mir jetzt mal BBCopy angesehn, ist relativ brauchbar aber ich weiß nicht recht damit umzugehen. Grad bei der Einstellung der I/O Blockgröße frag ich mich, ob das beim Kopieren von defekten Systemen ne Rolle spielt, da die Daten ja ansich eh 1:1 kopiert werden, zumindest verstehe ich das Tool so...

Desweiteren frag ich mich, ob es die Möglichkeit gibt, nur einem Programm/Prozess den Exklusiv-Zugriff auf eine Ressource, in dem Fall die Festplatte, zu erlauben. Da bbcopy ein eigenständige Prozess ist und ich nicht möchte, dass irgendwelche anderen Programme versuchen schreibend auf die Platte zuzugreifen oder selbst lesend, um Statistiken abzufangen.

Ich seh, dass "Perfmon" ab und zu versucht, auf die Platte die ich kopieren möchte zuzugreifen. Ausserdem sehe ich, dass SearchIndexer und Explorer versuchen auf die Platte zuzugreifen. Ich möchte halt ausschließen, dass diese Programme die Platte quasi zwingen, alle 3 Sekunden auf diese Sektoren, die eh nicht lesbar sind, zuzugreifen, da mir das den ganzen Kopierprozess um einiges schneller machen würde.

Es geht mir halt darum, einen ständigen Datenstrom zu haben, ohne Unterbrechungen. Ich sehe aber auch nicht, welches Programm oder welcher Prozess versucht, auf die Platte zuzugreifen. Kennt sich hier eventuell jemand damit aus ? Das einzige, was es gibt ist die Möglichkeit, dass ein Prozess entweder auf \Device\HarddiskX oder eben die Laufwerksbuchstaben der Partitionen zugreift oder gibt es Systemprozesse bzw. weiter tieferliegende Module, die garnicht mitgeloggt werden können ?

Grüße
 
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