Notiz Segen statt Fluch: Mining rückt für Grafikkarten-Hersteller in den Fokus

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Zu den ganzen Cryptowährungen kann ich nur ein Wort sagen: Tulpenmanie.

Sämtliche Cryptowährungen sind hoch spekulativ und haben keinen realen, physischen gegenwert. Man kann sie genauso aus dem "nichts" generieren, wie man Geld drucken kann. Und jeder, der nicht aktiv Mining betreibt um Ihrer "habhaft" zu werden, muss sein "echtes" Kapital investieren. Wenn die Blase dann platzt (die Frage ist nicht "ob" sondern "wann" sie platzen wird), werden unmengen an Kapital vernichtet. Ein Schelm, wer dabei daran denkt, dass es gewollt ist, dass viele ihr Kapital verlieren, während wenige sich erfolgreich daran bereichern...

Die Tatsache, dass die großen Unternehmen wie Nvidia oder AMD da nun mit aufsteigen um Kurzfristig schnelles Geld zu machen ist ein zweischneidiges Schwert: klar, es bringt Vorteile, wenn man "defekte" Chips, die nicht die vorgesehenen Spezifikationen erreichen, zu Miningkarten macht. Das könnte tatsächlich den Endkunden zu gute kommen: die Ausbeute an Chips wäre insgesamt höher, die Preise könnten fallen.

Aber: wer glaubt, das ein BIOS Lock oder eine Sperre im Treiber alleine ausreichen, um eine Grafikkarte für etwas unbrauchbar zu machen, der lebt in einer Regenbogen-Traumwelt: Die Radeon 9000 Serie von 2002 hat damals eindrucksvoll bewiesen, dass man aus einer 9500 Pro mit etwas Glück schnell eine 9700 machen konnte, wenn der Chip nicht defekt war. AMD's Athlon II X3 von 2009 sind ein etwas jüngeres Beispiel für das Gleiche: auch hier wurde durch das BIOS ein 4. Kern freigeschaltet. Treiber sind nicht zwingend notwendig für einen stabilen Betrieb. Vor allem aber hat die Community immer wieder bewiesen, dass Sie Treiber umgehen, umbauen oder ersetzen können - DanielK hat eindrucksvoll bewiesen, dass er bessere Treiber als Creative basteln konnte...
Und dann hätten wir da noch den exorbitanten Strombedarf von aktuell 131,36 TWh - zum Vergleich: Deutschland hatte 2019 Bundesweit einen Stromverbrauch von ~512 TWh. Solange dieser Stromverbrauch nicht aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Wind, Solar oder ähnlichem stammt, solange wird damit effektiv Rohstoff verbrannt, ohne das daraus irgendein Nutzen entsteht.

Jeder, der behauptet, dass man mit Cryptowährungen aktuell irgendeinen Nutzen oder Vorteil hätte, solle doch mal bitte den Aluhut bei Seite legen und mir stichhaltige Fakten und Beweise liefern. Oder sich in den Garten stellen, 20 Liter Benzin/Diesel aus seinem Fahrzeugtank abzapfen und dann Verbrennen - ist in etwa der selbe Effekt...
 
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Conqi schrieb:
Inwiefern? Dann verkauft man die GPUs halt wieder an Spieler. Ist ja nicht so als könnten die einfach zu einem anderen Hersteller abwandern. Außer Intel überrascht alle mit starken Karten, die nicht zum Minen taugen.
ich würde niiiiiiiemals diese extrem abgewetzten, 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche auf 100% Hochleistung gefahrenen völlig ausgelutschten und hochgradig verranzten Mining Karten kaufen - nicht mal für einen Euro!!
Wer das macht kann sich gleich den Rechner aus dem Müll holen. Diese..... Dinger! - wie sie es nur noch sind - sind völlig wertlos und so anfällig wie ein 40 Jahre alter Toaster. Außerdem - schon aus Prinzip würde ich diese "Karten" nicht mal mit der Hand anfassen - benutzt für eine der schäbigsten Sachen auf dieser Welt.
Ich würde sie nicht mal geschenkt nehmen. Für meine Karte möchte ich gern "ehrliches" Geld bezahlen. Diese Teile, an denen soviel völlig entfesselte unmoralische Gier und Wahnsinn steckt, möchte ich nicht nutzen.
 
WSchmidtHenning schrieb:
ich würde niiiiiiiemals diese extrem abgewetzten, 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche auf 100% Hochleistung gefahrenen völlig ausgelutschten und hochgradig verranzten Mining Karten kaufen
Also erstmal: Mining-Karten werden nicht auf Hochleistung, sondern Hocheffizienz gefahren. Die sind am Ende meist gar nicht so schlimm wie viele das denken.

Außerdem habe ich von Nvidia geredet und nicht den Minern, die ihre alten Karten loswerden wollen. Nvidia ist es am Ende egal, ob sie ihre Karten an Spieler oder Miner verkaufen, und als Spieler hat man halt keine echte Alternative, weil AMD es genau so macht.
 
Selbst wenn diese Grafikkarten auf Energieeffizienz getrimmt wurden: sie werden 24/7 auf volllast gefahren. Eine Grafikkarte, die beim mining nicht auf 100% Auslastung gefahren wird, ist nicht effektiv genutzt.
Und ganz ehrlich: selbst wenn sie undervoltet und untertaktet wurden, willst du eine GPU, die 1-2 Jahre lang jeden Tag auf 100% Last gefahren wurde? Falls ja, würdest du vermutlich auch am Ende einer Formel 1 Saison einen Motor kaufen und einbauen...
 
WSchmidtHenning schrieb:
sind völlig wertlos und so anfällig wie ein 40 Jahre alter Toaster.

Ich glaube, ein 40 Jahre alter Toaster ist wesentlich robuster als ein aktuelles Modell. ;)

Sehr lustig hierzu folgender Test von Handmixern, bei denen ein 41 Jahre (!) altes Gerät aus der DDR sehr gut abschnitt:

Ein Gerät soll natürlich möglichst auch durch Langlebigkeit überzeugen. Daher unternahm "Stiftung Warentest" auch einen Dauerbelastungstest. Rührteig musste dabei 150 Mal und im Anschluss Hefeteig 300 Mal von den Maschinen durchgearbeitet werden. "Das hat er alles klaglos hingenommen. Wir hatten auch aktuelle Geräte, die irgendwann durchgeschmort sind", so das Fazit des "Stiftung Warentest"-Redakteurs.

Conqi schrieb:
Mining-Karten werden nicht auf Hochleistung, sondern Hocheffizienz gefahren. Die sind am Ende meist gar nicht so schlimm wie viele das denken.

Denke ich auch. Was ein Gamer mit seiner gebrauchten Karte gemacht hat (OC? ausreichende Kühlung? ...) weiss auch niemand und ein Gebrauchtwagen mit mehr Kilometern, der ausschließlich Autobahn gelaufen ist, wäre mir auch lieber als einer mit wenigen Kilometern, der jeden Tag halb kalt nur 2x10 km zur Fahrt auf die Arbeit benutzt wurde.

da!mon schrieb:
Falls ja, würdest du vermutlich auch am Ende einer Formel 1 Saison einen Motor kaufen und einbauen...

Das kann man aber nicht vergleichen, die werden ja permanent in der Belastung hoch und runter geschossen, also eher so wie bei der GPU eines Gamers und nicht in einem SweetSpot im Dauerlauf betrieben.
 
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