Server Dell R710: Frage zu Migration HDDs -> SSDs

c-ro

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Hallo zusammen

Ich hätte wieder mal ein paar Fragen an die Profis unter Euch...
Vorneweg: Bitte keine Grundsatzdiskussion, ob SSDs überhaupt Sinn machen. Geplantes Szenario ist Datenserver und Datenbankserver. Das kann also unter Umständen durchaus Sinn machen.

Ausgangslage
Ich habe billig einen Dell R710 (Windows Server 2008 R2) übernommen (ich habe dieses Modell gewählt, da wir auch in der Firma genau diese Typen im Einsatz haben). Raid-Controller ist ein PERC 6i. An diesem hängen drei RAID1 (also jeweils 2x600GB HDDs pro RAID1). Vorerst möchte ich nur die zwei Daten-RAIDs migrieren. Das bereits eingerichtete OS bleibt auf HDDs auf dem OS-RAID.

Ich habe nun vor, testweise die HDDs mit SSDs zu ersetzen. Ich gebe zu, dass ich im Bereich Server sicher nicht die ultimativen Erfahrungen habe, trotzdem möchte ich (auch auf die Gefahr hin, dass einige mit Kopfschütteln reagieren werden) kurz beschreiben, wie ich mir das gedacht habe;)

Ich kenne mich mit dem R710 und dem PERC6i etwas aus. Die RAID-Arrays habe ich selbst eingerichtet (auch in der Firma) nur handelte es sich dabei halt um die originalen DELL-HDDs, wo klar war, dass der Controller damit problemlos funktionieren wird. Ich habe nur keine Erfahrungen mit SSDs in Servern. Was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, ist, dass DELL 3rd-Party-SSDs mit den neuesten BIOS- und Firmware-Versionen unterstützt. Ich habe also auf dem (eigenen) Server die neusten Versionen bereits installiert.

Variante 1
Aus meiner Sicht, wäre es doch am einfachsten, wenn ich innerhalb eines (Daten-)RAID1 eine HDD abziehe und diese dann einfach mit der SSD (gleiche Kapazität) ersetze. Eigentlich müsste der PERC dann doch automatisch den Rebuild mit der SSD einleiten oder nicht? Danach die zweite HDD abziehen, wieder SSD rein und nochmals den Rebuild abwarten. Die Frage ist nur, werden bei dieser Variante die SSDs korrekt erkannt oder besteht die Gefahr, dass die SSDs dann mit HDD-Spezifikationen laufen und ausgebremst werden?
Vielleicht noch die wichtigste Frage: reicht es aus, wenn die SSD über die genau gleiche Kapazität verfügt wie die verbaute HDD oder muss diese zwingend grösser sein? Ich musste schon HDDs ersetzen (in der Firma) und da verwende ich ja auch 600GB HDDs und das hat problemlos geklappt (Der PERC spiegelt übrigens die Daten ganz automatisch nach Einschieben der neuen HDD. Er führt also den Rebuild ganz automatisch aus).

Variante 2
Backup der Daten des Daten-RAID. Anschliessend RAID-Array löschen und ein komplett neues Datenraid mit 2 SSDs erstellen. Danach die Daten restoren. Gibt es bei dieser Variante auch Stolpersteine?

Variante 3
Variante 1 und 2 sind beide kompletter Blödsinn und ihr erklärt mir, wie ich es richtig machen soll;)

Die Idee dahinter ist natürlich nach positiven Tests auf dem eigenen Server diese Migration ebenfalls auf den Firmenservern durchzuführen. Wie gesagt; ich kenne mich mit den Servern und dem OS etwas aus, habe aber halt noch nie Datenmigrationen mit neuer Hardware durchgeführt. Natürlich könnte ich auf dem eigenen System auch einfach drauf los testen. Ich bin aber lieber vorsichtig und wieso nicht zuerst hier nachfragen um die Tipps der Experten zu berücksichtigen.

Auf Sprüche wie "lass das mal lieber von Experten machen" und dergleichen kann ich übrigens verzichten. Ich möchte hier einfach selbst etwas dazu lernen (deshalb auch die Anschaffung des eigenen Servers) und das ganze selbst durchführen.

Ansonsten bin ich für Diskussionen offen. Sollte ich wichtige Infos vergessen haben, einfach fragen... ich liefere dann nach, was benötigt wird.

Gruss
Chris
 
Sofern die SSDs auch den gleichen Anschluss, wie die HDDs haben, sollte es problemlos klappen. Ich wuesste nicht, dass DELL da in der Firmware der Controller nur bestimmte Dinge erlaubt (RAM wird vllt geprueft, man kann nach druecken einer Taste den Server aber weiter booten lassen. Es gibt dann im Zweifelsfall nur kein Support). Variante 1 habe ich bei HP Servern und Fujitsu schon oefters gemacht, auch mit groeszeren Platten (147GB verbaut, 300er bekommen), aber noch nicht mit SSDs. Und es waren halt originale Hersteller HDDs. Rebuild lief einwandfrei. Wenn du 2 groeszere Platten einsetzt, kannst du hinterher auch das RAID an die neue Groesze anpassen (also dann das RAID1 auch auf 300GB erweitern). Es muss nur der Controller unterstuetzen (sollte der PERC 6i aber auch). Man kann auch ein RAID1 in ein RAID5 oder 10 umwandeln im Betrieb. Die SSDs koennen auch die gleiche Groesze wie die HDDs haben, nur kleiner duerfen die nicht sein. Variante 2 sollte ebenfalls problemlos gehen, wenn der Controller die SSDs erkennt. Ansonsten, wenn du auf Nummer sicher gehen willst, muesstest du wohl DELL SSDs kaufen (die bieten auch sowas an).

Wir haben in der Firma aber auch schon bei einem Fujitsu System eine DELL Platte eingebaut (oder umgekehrt). Da mussten wir nur den Rahmen tauschen, sonst nichts.
 
1.) Viele Serverhardwareanbieter beschränken in der FW der RAID Controller diese auf die Nutzung "eigener HDDs", auch wene es natürlich OEM HDDs von HGST/Seaagte/WD sind und die nur eine entsprechende FW haben.

2.) Richtige SAS/FC RAIDs formatieren die Platten oft mit Sektorgrößen von 520 oder 528 Bytes und der Controller legt dann auf den zusätzlichen 8 oder 16 Bytes eine eigene CRC/ECC ab um Lesefehler sofort erkennen zu können ohne auf einen Timeout der Platte warten zu müssen (TLER Problematik), der nur das ganze RAID für eine Weile lahm legen würde. Der Controller rekonstruiert die Daten aus der Parity. SATA Platten laufen zwar generell an SAS Controller, sie unterstützen aber diese Sektorgrößen nicht sondern nur 512 Byte pro Sektor (btw. 4k bei den wenigen, ganz neuen 4kn Platten). Ist der Controller so konfiguriert und wenn aktuell 600GB Platten genutzt werden dann sind das die 2.5" mit 10k bis 15k rpm, dann ist das sehr wahrscheinlich was das Platten für Mission Cricial Anwendungen sind und genau dort kann man sich Verzögerungen wegen Leseversuchen problematischer Sektoren nicht leisten, dann müssen es auch entsprechende SAS SSDs sein. Oder zumidnest die Variante 1 wird nicht gehen und die Variante 2 nur, wenn man das pro RAID konfigurieren kann.
 
Hallo zusammen

Besten Dank für die bisherigen Antworten. Ich werde dann ein neues RAID erstellen und die Daten anschliessend zurücksichern.

Gruss
Chris
 
Ich würde mich zuerst eventuell noch über den Perc 6i schlau machen bzw. was alles von ihm unterstützt wird.

Grund: wir haben in der Firma LSI Controller (geht hier um den MegaRAID 9260-8i). Vor 2 Jahren haben wir den Versuch mit SSDs gestartet, welcher kläglich gescheitert ist. Diverse Server booteten manchmal überhaupt nicht mehr - den SSDs ging's aber gut. Sobald man die SSD physisch entfernte, klappte alles wieder.
SSDs wurden just wieder ein Thema und wir haben uns erneut schlau gemacht (Controller immernoch der gleiche). Und siehe da: im Oktober 2014 (also erst vor einem halben Jahr) wurde in der FW ein Bug gefixt, der im Wortlaut etwa so lautete "SSDs caused system to freeze in POST".

Ich würde eventuell einfach mal die Changelogs bei FW Updates überfliegen und eventuell nach Kompatibilitätslisten Ausschau halten.
 
Besten Dank. Ich habe aber bereits im Ausgangspost erwähnt, dass der Controller laut Dell SSDs mit dem neusten Firmwareupdate unterstützt. Auch SSDs von Drittherstellern;)
 
Nun, das hat der LSI Controller laut ihren Kompatibilitätslisten auch :)
Aber eben, solange du ein Backup hast, kann eh wenig schiefgehen...
 
Ah ok, danke. Wenig vertrauenserweckend sowas...
 
Ich war ehrlichgesagt auch ziemlich schockiert. Sind immerhin gute Enterprise Controller und dieser Bug hat uns an 2 Installationen das Leben schwer gemacht. Dazu ging es noch etwa 2 Jahre bis er behoben wurde...

Aber eben: nicht abschrecken lassen, vor allem wenn du es erstmal 'privat' versuchst kann ja höchstens mal das System eine Weile ausfallen.
 
Joo, ich werd's angehen sobald die 2.5/3.5 Brackets für die Hot-Swap-Schächte da sind.
 
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