Vorweg: keine Spoiler, keine Begrifflichkeiten, Handlungsstränge oder sonstige näheren Details zur Serie Discovery im Text vorhanden
Ich berichte mal von meinem (eher ungewöhnlichen) Star Trek-Werdegang.
Als 1983er Baujahr passe ich eigentlich perfekt in Zeiten des Picards sowie allen nachfolgenden Star Trek-Serien. Dennoch hatte ich bis im letzten Jahr (2017!) nicht wirklich allzu viel Berührung mit diesem Universum. Um genauer zu sein habe ich nie auch nur eine einzige Folge irgend einer Serie mehr als nur eine Minute am Stück geschaut.
Meine Eltern waren nie Star Trek-Fans (Aussage Vater: Star Dreck ^^). Also gab es für mich immer nur ein einziges Universum: Star Wars. Wie töricht diese beschränkte Sichtweise doch ist, habe ich im letzten Jahr zwar relativ spät, aber dennoch rechtzeitig bemerkt und so fing ich an, die alten Serien nachzuschauen.
Die chronologische Reihenfolge ist dabei eher etwas durchwachsen gewählt, da jedoch jede Serie in sich geschlossen zu schauen ist, habe ich, aufgrund der großen Bewunderung einiger Arbeitskollegen, mit Frauchen zusammen angefangen die Voyager zu schauen - komplett natürlich.
Ich war hellauf begeistert und hatte in keiner einzigen Folge das Gefühl, nicht gut bis sehr gut (teilweise sogar bis hin zur extremen Anspannung) unterhalten zu werden.
Mittlerweile schauen wir unsere zweite Star Trek-Serie, The Next Generation. Auch hier gefallen mir durchweg alle Charaktere, nahezu jede Folge ist im höchsten Maße unterhaltsam oder spannend, obgleich ich den Pilot mit Q (vor Allem, da es sich um eine Science Fiction-Serie handeln soll) als sehr holprig und durchaus als schlecht empfinde - zum Glück wurd's trotzdem was aus dieser Serie

Mittlerweile befinden wir uns in der 6. Staffel von 7 und ich freue mich schon, anschließend die Kinofilme zu schauen (also ab dem 7. Teil).
Die Original-Serie muss ich mir mal ganz in Ruhe geben. Zum Glück sind es ja nur etwas über 70 Folgen, aber das ist schon sehr cheesy und es fällt mir dann doch schwer, das teilweise ernst zu nehmen oder mir ernsthaft eine ganze Folge am Stück anzuschauen (die Kinofilme der Originalserie sollen ja ebenfalls schwer durchwachsen sein).
So, das ist mein aktueller Star Trek-Werdegang.
Ach, Momentchen mal... da war doch was?!
Achja, richtig: Discovery!
Begonnen hatten meine Frau und ich mit der Discovery kurz nachdem wir mit der Voyager begonnen hatten. Anfangs gefiel mir die Discovery auch recht gut, je mehr ich jedoch von der Voyager und später auch von Picard geschaut hatte, umso fragwürdiger erschien mir die Discovery.
Einige unlogische Szenen und Handlungsstränge wurden hier bereits mehr als detailreich auseinandergepflückt, das muss ich nicht wiederholen.
Die Frage ist doch eher: wieso empfand ich die Serie zu Beginn als spannend und unterhaltsam und wieso wurde es für mich zum Staffelfinale hin immer anstrengender und erzwungener, sie mir anzuschauen?
Nun, als Science-Fiction-Serie, ganz losgelöst vom bisher bekannten Star Trek-Universum, empfinde ich die Discovery weiterhin als recht unterhaltsam. Düster, durchaus spannend, sehr intrigiert mit einigen Plot-Twists... aber es wurde immer schwerer, all die gesammelten Informationen aus den früheren Star Trek-Werken mit diesem definitiv neuen Universum über einen Kamm zu scheren.
Ich werde sicherlich auch die zweite Staffel schauen, nicht jedoch als Star Trek-Fan (als welchen ich mich mittlerweile zweifellos bezeichne), sondern einfach als SciFi-Fan, der eine angefangene Serie gern weiterschauen möchte.
Wahrscheinlich wird alles noch fragwürdiger, wenn ich mit der DS9 beginne oder anschließend Captain Archer auf seinen Abenteuern begleiten werde (da ich ab jetzt die chronologische Erstausstrahlung der Serien befolgen werde - TOS und Animated Series mal aussen vor). Dies alles wird mir aber keinesfalls den Spaß an den alten Serien nehmen, die zweifellos den hier ebenfalls so oft gerühmten Charme und Witz versprühen, den ich bei der Discovery leider schmerzlich vermisse.
Cya, Mäxl