Strom im Haushalt einsparen- welche Möglichkeiten

Hagen_67

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Hallo Leute,

durch die Diskussion zur "Rückkehr zur Atomenergie" ist mir der Gedanke zu diesem Fred hier gekommen.
Hier soll es darum gehen wie man bei sich zuhause sinnvoll Strom sparen kann.
In dem Fred zur Atomenergie sind viele, so wie ich der Meinung, wir müssen weg vom Atomstrom. Es müssen "Alternativen" her.
Dabei wird aber immer nur davon gesprochen, wie der Strom anders produziert werden kann.
Seit Fukushima laufen diese Diskussionen mal mehr mal weniger. Solarenergie, Windkraft, Kohlekraft, Stromtrassen, etc. sind dabei so die Schlagworte. Aber wie sieht es mit der Alternative "Strom einsparen" aus? Darüber hört man nur sehr wenig. Und es ist eine Möglichkeit, die jeder in der Hand hat. Sicher holen wir damit keine 14,x % raus. Das ist in etwa der Anteil an Atomstrom, den wir in der BRD produzieren. Aber wenn wir durch Einsparungen nur 7% weniger verbrauchen würden wäre das schon mal ne gute Sache. (Ob 7% jetzt realistisch sind kann ich nicht sagen...)

Ich mach hier mal den Anfang mit den Möglichkeiten, wie ich Strom einspare und habe am Ende noch zwei Fragen.

  1. Ich habe bei mir alle Leuchtmittel im Lauf der Zeit durch LEDs ersetzt. Z.B. brannten füher in meinem Wohnzimmer abends eigentlich immer 3 Lampen mit 25W bis 60W. Ich habe jetzt ein paar kleine Lampen mehr aufgestellt und diese alle mit 1W- LEDs versorgt. Meist habe ich weiterhin nur drei Lampen an. Nur bei wenigen Gelegenheiten brauch ich mehr Licht. Klar, ist etwas dunkler als vorher, aber ich wollt's einfach mal ein- zwei Wochen testen und bin dabei geblieben. Hab mich gut daran gewöhnt, das es ein bisserl dunkler ist. Wo ich früher so ziemlich jeden Abend mehr als 75W verbraucht habe sind es jetzt (bis auf ein paar Ausnahme- Tage) 3W. In Schlafzimmer haben wir in die Leselampen durch solche mit "Schwanenhals" ersetzt. Damit kann man beim Lesen das Licht sehr gut auf das Buch ausrichten. Dann reicht auch da eine 1W- LED locker aus. Und das ganze hat den Vorteil, das der von uns beiden, der als erster schlafen will eigentlich gar nicht mehr durch das Licht des anderen gestört wird. Also auch hier statt 2x 25 W jetzt 2x 1W. Die Deckenlampe, die hauptsächlich den Kleiderschrank ausleuchten soll ist ein 4er- Strahler mit je 5W- LED. Also hier 20 statt 240W (wie zuvor).
  2. Alle Standby- Geräte (ist bei uns hauptsächlich TV/ HiFi im Wohnzimmer und TV im Schlafzimmer) sind an einer Mehrfach- Steckdose angeschlossen. Vor diese ist eine funkgesteuerte Steckdose gesetzt. Ein kurzer Klick und alle Geräte sind wirklich aus. Das einzige was nach wie vor im Standby läuft sind die beiden Mediareceiver der Telekom. Die beiden Teile brauchen etwa drei bis fünf Minuten um wieder einsatzbereit zu sein wenn man sie vom Strom genommen hat. Obwohl man die morgens auch ausschalten kann und abends wieder einschalten, wenn man heim kommt. Nachts würde ich den Haupt- Receiver durchlaufen lassen, da ich doch immer wieder mal was aufnehme).
  3. Unser Kühlschrank läuft immer nur auf Minimum. Damit bekomme ich immer Temps um die 7- 8°C hin. Das reicht vollkommen aus. Die paar Wochen im Sommer, an denen wir Temps um die 30°C draussen haben drehe ich ihn dann bei Bedarf etwas höher.
  4. Unsere Wäsche wird nur noch bei 30-40°C gewaschen. Ich habe mich da mal mit unsrer Hygiene- Fachkraft im Krankenhaus unterhalten. Bei unseren heutigen Waschmittelen reicht das im Privathaushalt vollkommen aus. Und es wird fast immer nur im Kurzprogramm gewaschen. 60°C braucht man nicht mehr. Auch nicht bei Unterwäsche, Handtüchern oder Bettwäsche. Wenn dann mal etwas stärker verschmutzt ist einfach vor dem Waschen mit Gallseife einreiben und etwas einziehen lassen. Nur sollte man einmal im Monat die Maschine einen Durchlauf bei 90°C machen lassen um Verkeimung und Schimmelbildung vorzubeugen. Aber das müsste man auch wenn man öfter mit 60°C wäscht. Im Sommer lassen wir die Maschine nur mit geringer U/min schleudern. Wenn es warm ist trocknet die Wäsche auch so schnell genug.

Bis ich das alles relativ zeitnah umgesetzt hatte, hatten wir einen Abschlag von 70,-€ monatlich. Bei der Jahresabrechnung kamen wir immer so gegen +/- Null raus. Dann habe ich innerhalb von etwa einem Jahr die o.g. Punkte umgesetzt. Unser Abschlag liegt jetzt bei 60,-€ im Monat. Und am Jahresende sind wir nach wie vor bei etwa +/- Null.
Sind also etwa 120,-€ im Jahr. Das gesparte Geld ist jetzt nicht so der "Wahnsinnspunkt". Ein guter Teil davon wurde ja im ersten Jahr auch durch die größere Anschaffung vom LEDs und den Steckdosen- Fernbedienungen gefressen. Aber es ist ja doch schon mal eine Stromersparnis ohne großartig auf etwas zu verzichten.

Aber ich hätte da auch noch zwei Fragen:

  1. TV- Geräte und andere größere Verbraucher:
    Ich mein, es ist klar, das ein TV- Gerät oder Backofen aus den 80er Jahren deutlich mehr Strom frisst als ein aktuelles Gerät. Aber ab wann macht es Sinn ein Gerät auszutauschen. Denn man muss dabei ja mitbedenken, das die neuen Geräte bei der Produktion auch Mengen an Energie/ Strom verbrauchen. Mein TV im Wohnzimmer z.B. Das ist ein 40"- Gerät aus 2009. Also 7 Jahre alt. (Ein Samsung und läuft immer noch :D ) Würde es Sinn machen so ein Gerät gegen ein neueres auszutauschen? Nur aus reinem Verbrauchsdenken heraus.
  2. Surfen und Office am PC:
    Etwa 40% meiner Zeit am PC verbringe ich mit Office und Surfen. CPU und GPU schnarchen sich in dieser Zeit einen weg. Wäre es nicht günstiger ein WIN 10- Tablet per HDMI am Monitor anzuschliessen und eine BT- Tastatur zu nutzen als die ganze Zeit diesen "Rechen- Boliden" unterm Tisch laufen zu lassen? In einem PC, der absolut zockertauglich ist sitzt i.d.R. ja ein 550W- Netzteil. Wenn der PC jetzt im Idle läuft, also mehr oder weniger "pennt", werden da dann auch die 550W verbraten? Denn das Netzteil läuft ja, auch wenn nicht die ganze Leistung abgerufen wird.
Das sind so zwei Punkte an denen ich mir noch nicht schlüssig und sicher bin.
Wie schaut's bei Euch aus? Wie und wo spart ihr Strom ein? Und macht das ganze überhaupt einen Sinn im großen und ganzen gesehen? Wenn z.B. jeder Haushalt in dieser Richtung sparen würde, wieviel käme da dann am Ende zusammen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Netzteil verbraucht nur soviel Strom, wie der PC anfordert. Also im Fall von Surfen und Briefe schreiben vermutlich nur so um die 60-80 Watt. Du kannst zwar ein kleinen Office-PC zusammenbasteln und dann auch ein erheblich kleineres Netzteil verbauen, aber das spart dann nicht soviel Strom, wie man vielleicht denkt. Wichtiger ist es, dass die einzelnen Komponenten in den Energiesparmodus wechseln können, wenn Du kaum Last hast.
Also CPU taktet runter und Grafikkarte arbeitet nur im 2D-Modus z.B.

Ansonsten habe ich vor knapp 3 Jahren auch alles komplett umgestellt im Haushalt und hab meinen Stromverbrauch von knapp 2000 kwh im Jahr auf etwa 900 im Jahr drücken können. Das war schon erstaunlich viel und das macht sich dann auch wirklich bemerkbar im Geldbeutel.

Ich hab da wirklich alles auf den Kopf gestellt. Sprich Kühlschrank, Waschmaschine, Lampen neu gekauft und beim PC, der wirklich jeden Tag 11-12 Stunden läuft (Ich arbeite im Home-Office) optimiert und den Stromverbrauch gesenkt durch Anpassung der Energiesparoptionen.

Edit:
Wo Du den Fernseher erwähnst.. Ich hatte damals auch den Röhrenfernseher endlich entsorgt und mir auch einen Flachbildfernseher von Samsung gekauft. Alleine beim Fernseher standen dann 140 Watt weniger Stromverbrauch auf dem Messgerät.
 
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1. Kommt darauf an wie hoch die Differenz zwischen altem und neum TV ist. Wie viele Stunden schaut man täglich, was kostet der neue TV usw. Kannst dir ja selbst ausrechnen ob sich das lohnt.

2. Nein, das Netzteil nimmt sich selbst geschätzt ca. +- 5%, dann die GPU, CPU usw...also nicht die vollen 550W.
 
Beim Thema TV (und Backofen, Waschmaschine, etc.) muss man ja auch mitbedenken, dass die Herstellung ja auch ne Menge Energie verbrät. Und dann gibt's es da mit Sicherheit auch so nen "point of break even". Also einen bestimmten Punkt, ab dem sich eine Neuanschaffung lohnt. Ich finde es halt nur schwer diesen Punkt rauszubekommen. Das Ausrechnen wieviel Stunden der tägl. läuft, wieviel Strom ggf. eingespart wird und ab wann sich das dann nur für mich amortisiert ist relativ einfach. Aber halt, wie gesagt, die Energie, die in die Herstellung investiert wurde. Das kann ich nicht berechnen als Otto-Normal-Verbraucher.

Mir geht es in dieser Diskussion nicht um meine ganz persönliche Ersparnis in Euro und Cent. Sondern es geht mir darum wie wir alle miteinander Strom sparen können um dann am Ende die Stilllegung des einen oder anderen AKW zu ermöglichen. Daher ja mein Link in Post #1. Wie gesagt, überall wird heftigst diskutiert, auch hier im Forum, wie der Atomausstieg ablaufen soll. Die Leute streiten sich mit mehr oder weniger Kompetenz um die möglichen Alternativen. Halt Wind, Sonne, Kohle, Gas, Kernfusion, etc. Ein paar sagen, es sei umwelttechnisch gesehen besser noch mehr auf AKW's zu setzen, etc. etc. ...
Weiter nöselt ein nicht ganz unerheblicher Teil der Bevölkerung an Wirtschaft und Politik rum. Vorwürfe gegenüber der Politik und ihrer Lobby- Hörigkeit sind immer wieder Thema, ebenso wie die reine Profitgier von Wirtschaft, Aktionären, usw.
Die Politik schiebt der Wirtschaft den schwarzen Peter zu, die Wirtschaft macht's genau umgekehrt und der Bürger schimpft auf beide.
Etwas vereinfacht dargestellt:
  • Die Politik schiebt der Wirtschaft den schwarzen Peter zu. Die Politik will nicht auf Macht und Einfluss verzichten.
  • Die Wirtschaft schimpft auf die Politik. Sie will nicht auf Profite verzichten.
  • Der Bürger schimpft auf Politik und Wirtschaft. Eer will aber nicht auf Bequemlichkeit verzichten.
Und so drehen wir uns im Kreis. Keiner will was her- oder aufgeben und somit wird sich auch nur wenig bis gar nix verändern.
Aber ich habe eines gelernt in meinem Leben. Ich kann keinen anderen verändern. Nur mich selber. Ich schimpfe sehr gern auf Politik und Wirtschaft. Und ich will mich dort auch einbringen. Aber den größten Einfluss habe ich doch bei mir selber.
Wo kann ich selber also direkt und unmittelbar dazu beitragen das AKW's nicht mehr nötig sind. Und das ist beim Einsparen von Strom.

Keine der diskutierten Möglichkeiten allein wird es schaffen uns von der "Geißel" der Atomkraft zu befreien ohne dafür etwas anderes auf Dauer bedrohliches in Kauf zu nehmen. So z.B. die Kohlekraftwerke. Wenn wir jetzt, um den Ausstieg aus der Atomkraft zu meistern wieder mehr auf Kohle oder Öl setzen, treiben wir doch am Ende den Teufel mit dem Belzebub aus. Es muss also ein Mix an verschiedenen Alternativen sein. Und ich könnte mir vorstellen, das das Einsparen von Energie im Alltag einen guten Beitrag dazu leisten kann. Und dafür müssen wir Bürger niemanden fargen. Wir müssen niemanden wählen, der das für uns umsetzt. Wir können jetzt und heute damit anfangen. Sofort.
Es stellt sich halt nur die Frage, wieviel "Luxus" ist uns das wert?


Zum PC: Das das Ding im Surf- und Office- Bertieb "nur" ncoh etwa 80W schluckt hätte ich nicht gedacht. Einen kleinen Office- PC zu bauen macht keinen Sinn. Das wär ja dann nochmal ein extra Gerät. Aber ein Tablet habe ich ja schon. Mein Gedanke war dann halt das Teil für Office zu nutzen. So ein Tablet braucht, glaube ich, so um die 30W. Wenn ich jetzt an einem PC alle Möglichkeiten nutze um den Verbrauch im Odle zu drosseln läge ich bei den genannten 80W. Wäre eine Ersparnis im Bereich von 50W. Hmm, da muss ich nochmal überlegen. Werd mal schauen ob ich mir mal irgendwo nen BT- Tastatur leihen kann. Die Daten (Dokumente, Downloads, etc.) könnte ich ja via W-Lan an meine ext. HDD, die am Router hängt schicken. Was mich da ein bisserl skeptisch macht, ist die Tastatur. Auf meiner Trigger Storm kann ich super geil schreiben. Ich hätte da bei den bezahlbaren BT- Tastaturen so meine Bedenken.
 
Achso meinst du da. So Strom sparen kannst du Zzt. in Deutschland garnicht da wir zu viel produzieren. Der Strom ist nun mal da und muss irgendwo hin, was nicht verbraucht wird verschenkt man ans Ausland und bezahlt es sogar dafür dass sie es annehmen :D Liegt daran dass wir Nord-Süd-Trasse nicht gebacken bekommen. Sieh es kapitalistisch, schau auf deinen Vorteil ;)
 
@s.O.s: Ich schaue schon auf meinen Vorteil. Da hab mal keine Sorge. ;) Allerdings sehe ich es als Vorteil an, wenn wir uns zunehmend vom Atomstrom verabschieden.
DAs wir zuviel produzierten Strom verschenken ist ja noch halbwegs verständlich. Aber das wir dafür bezahlen, dass andere unseren nicht genutzen Strom abnehmen ist pervers. Hast Du da Quellen für? Und wer bezahlt dafür? Wir Steuerzahler oder die Konzerne, wie Eon, Vattenfall, RWE... ?
 
Wir Steuerzahler. "Deutschland zahlt für Stromexport" googlen.

E: Der Konsument zahlt das, nicht der Steuerzahler. Deckt sich in diesem Fall aber eh...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr bezahlt den Export des Stroms, da das Netz bei Überangebot instabil werden würde (also wenn mehr Produziert wird als Verbraucht - Stichwort Netzfrequenz). Dafür dürft ihr euch bei den Erneuerbaren Sonne und vor allem Wind bedanken.
 
Mein Kühlschrank läuft auf 8°C/-16°C, im Sommer dreh ich gerne mal auf 6°C/-18°C runter. Ansonsten habe ich nur LED/Halogen im Einsatz. Der TV/Anlage ist über eine Funksteckdose angebunden und eigentlich immer aus. Einzig die Monitore am PC sind im Standby. Komme damit auf ca. 25€/Monat Abschlag und +/- 0 am Ende des Jahres.
 
Klar kann jeder was zum einsparen unternehmen aber man muss das auch komplett betrachten. Und die Statistiken geben da ein deutliches Bild. Private Haushalte verbrauchen rd. 25% des Stroms. Der Rest zum Großteil durch die Industrie und Gewerbe. Da wäre ein größerer Ansatzpunkt, schon allein die Ausnahmeregelungen für stromintensive Betriebe.

Im Privathaushalt konterkariert man sich ja eigentlich selbst. Man rüstet auf Teufel komm raus auf LEDs und stromsparende Geräte um und vergisst dabei, dass man für die "alten Sachen" ja auch einmal Geld bezahlt hat und diese ja auch produziert worden sind.
Der größter Verbraucher im Haushalt ist die Technik. Da wird ein 32" Röhren-TV mit 70-100 Watt gegen einen ach so energiesparenden LCD getauscht, der aber gleich mal 55" hat und bei 140W liegt. Dann kommen noch NAS, Modems, Konsolen, TV-Sticks........ dazu und schon treibt man seinen Verbrauch in die Höhe.

Ich tausche meine Sachen aus, wenn sie defekt sind oder aber die Stromeinsparung einen tatsächlichen Gewinn einbringen.

P.S. Man sollte aber auch mal seine Geräte (WaMa, Geschirrspüler) mit hohen Temps (60 GRad+) laufen lassen. Das beugt Verstopfungen durch die Fette/Öle etc. vor. Wird gern vergessen und dann wird sich gewundert.
 
Du hast vollkommen Recht.
Private Haushalte verbrauchen Strom und produzieren nichts.
Industrie und Gewerbe verbraucht auch Strom, stellt aber mit einem Großteil der Energie Produkte (für die Haushalte) her.

Auf jeden Fall ist und bleibt es billig sich aus der Verantwortung zu ziehen weil andere mehr verbrauchen, bzw. der eigene Anteil so gering ist.

Ferner kann man nur durch einschalten des Hirn Stromverschwendung abschalten.
Warum muß ein Fernseher (auch wenn er nur 50W verbraucht) stundenlang im Hintergrund laufen?
Strom ist anscheinend immer noch für viele zu billig, bzw. kommt aus der Steckdose und fördert somit die Faulheit den (Ein-) Ausschalter zu nutzen.

1% weniger Stromverbrauch(-verschwendung) der privaten Haushalte = 1,3TWh = 1.300.000.000 kWh ≙ 650.000 t weniger CO2 Ausstoß (Strommix) pro Jahr.
 
So lange man auf andere schaut… Die Statistik zeigt die Strompreis, was soll das aussagen?

Übrigens, der Stromverbrauch pro Einwohner liegt in Deutschland bei 7,192- im Vereinigten Königreich bei 5,072 kWh. Einwohnerverhältnis ≈ 82 zu 65,5 Millionen.
Und nun die Frage des Tages: Wer verbraucht mehr Strom?
Island hat dagegen weltweit den höchsten Stromverbrauch pro Kopf. Allerdings komplett aus Wasserkraft und Erdwärme und 3/4 davon für die Aluminiumindustrie.
Statistiken und Zahlen kann man aus vielen Perspektiven gut oder schlecht reden.

Erstrebenswert sollte es sein, nicht mehr als notwendig Ressourcen zu verschwenden.
Darum geht es in diesem Thread.
 
Billiger Strom verleitet aber auch verschwenderisch damit umzugehen.
 
Im Verhältnis zum Einkommen ist der Strom im Vereinigten Königreiche keine 5% billiger als in Deutschland. Trotzdem verbrauchen sie weitaus weniger.
In Venezuela wurde Anfang des Jahres erstmalig die Benzinpreis auf über 1ct pro Liter erhöht. Die wenigen, die sich ein Auto leisten können fahren mindestens ein Ami mit 8 Zylinder, 8 Liter Hubraum und einem Verbrauch von 28l/km. Strom kostet auch fast nichts.
CO2 Emmision pro Person und Jahr: Deutschland 9,4t, Venezuela 7,66t, UK 7,24t.
Natürlich spielt die Wirtschaft / Industrie / Geographie usw. ein große Rolle.

Deswegen, nicht auf andere schielen, jeder sollte vor seiner eigenen Haustür kehren.
Und nun zurück um eigentlichen Thema.
 
Bei meinem Wasserkocher stelle ich die Temperatur immer auf 95 Grad Celsius ein. Fülle ich einen Liter hinein, dann siedet das Wasser auch bei 95 Grad. Standardmäßig nach dem Einschalten ist es auf 100 Grad eingestellt. Das hat für mich den Nachteil, dass der Wasserkocher wenn ich ihn auf 100 Grad lasse er noch mehrere Sekunden nach dem das Wasser schon siedet, das Teil noch weiterläuft.

Außerdem ist es nicht nur der Strom. Meine Duschbrause ist eine Hansgrohe Crometta mit sechs Liter verbrauch pro Minute. Keine 25 Euro kostete das Teil.

Als Computer nutze ich einen Minix Neo Z64 mit Windows Bing. Der Rechner verbraucht fast nichts. Keine zehn Watt.
 
Es wird sehr schnell kompliziert, wenn man immer ueberlegt, wie denn die gesamte Energiebilanz einer Neuanschaffung ist und man nicht nur den Teil betrachtet, ab dem man das Produkt in der Hand haelt.

Das faengt ja schon bei so simplen Sachen wie der Plastiktuete vs. Papiertuete vs Jutebeutel im Supermarkt an. Klar will man ja weniger Muell produzieren, nur wird fuer die Produktion der Papiertuete und des Jutebeutels auch deutlich mehr Energie aufgewendet, da muss man die schon sehr haeufig wieder verwenden, damit in der gesamten Energiebilanz etwas haengen bleibt.

Wenn ich so andere Leute beobachte, sehe ich haeufig das groesste Einsparpotential beim Kochen. Da wird das Wasser aufm Herd erhitzt mit der Platte auf 10/10, bis es richtig dick blubbert und wenn man dann die Nudeln reingekippt hat, wird munter weiter so gekocht, dass es die ganze Zeit richtig dick blubbert. Und natuerlich die ganze Zeit ohne Deckel...
 
Zuletzt bearbeitet:
linkser schrieb:
Da wird das Wasser aufm Herd erhitzt mit der Platte auf 10/10, bis es richtig dick blubbert und wenn man dann die Nudeln reingekippt hat, wird munter weiter so gekocht, dass es die ganze Zeit richtig dick blubbert. Und natuerlich die ganze Zeit ohne Deckel...

Sorry, aber so kocht man halt Nudeln.
 
Die größten Energieverbraucher im Haus sind eigentlich immer die "großen" Geräte. Kühlschrank, Herd, Backofen, Waschmaschine, Trockner, Gefrierschrank.. hier kann man ordentlich sparen, wenn die Geräte ein entsprechendes Alter haben..
 
@Thorle: #10
Klar kann jeder was zum einsparen unternehmen aber man muss das auch komplett betrachten. Und die Statistiken geben da ein deutliches Bild. Private Haushalte verbrauchen rd. 25% des Stroms. Der Rest zum Großteil durch die Industrie und Gewerbe. Da wäre ein größerer Ansatzpunkt, schon allein die Ausnahmeregelungen für stromintensive Betriebe.
Damit hast Du sicherlich nicht unrecht. Und es macht, für die Allgemeinheit betrachtet sicher nicht allzuviel aus, wenn "Ich" anfange Strom zu sparen.
ABER..., ich weiß nicht wieviele Haushalte es in der BRD gibt. Und wenn da jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten einsparen würde (ohne dabei großartig auf Luxus verzichten zu müssen), käme schon eine Menge zusammen. Und was mich halt bei Deinem Vergleich mit der Industrie ein bisserl stört hatte ich ja schon in #4 geschrieben.GRob ausgedrückt, ich kann ja nicht Wasser predigen und selber Wein saufen. Warum sollte ich von einer profitorientierten Industrie erwarten Geld in die Anschaffung von weniger energieintensiven Produktionsmöglichkeiten zu investieren, wenn ich nicht mal daheim bei mir selber bereit bin ein bisserl zu investieren.
Deutschland hat sich vor einiger Zeit zum Ausstieg entschieden. Und ich denke der größere Teil der Bevölkerung begrüßt diesen Ausstieg. Und nun muss Bürger eben auch Flagge zeigen indem er sich bereit erklärt auf Technologien bei sich zu hause umzurüsten um Energie einzusparen. Wenn wir alle das wollen, sollten wir auch alle unseren Beitrag dazu leisten. Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten. Es bringt nix, wenn Bürger hier sagt: "Hey, bevor ich anfange Strom zu sparen, soll doch erstmal die Industrie anfangen, weil das die größeren "Energieverschwender" sind... . Bei denen lohnt es sich doch viel mehr!"
Die entsprechenden Unternehmen sind wie riesengroße Tanker auf hoher See. Die brauchen viel mehr Zeit um den Kurs zu ändern als wir kleinen. Geben wir ihnen doch diese Zeit. Das sollte uns aber nicht davon abhalten schon mal bei uns selber anzufangen.
Keine Angst, es tut nicht weh. ;)

Im Privathaushalt konterkariert man sich ja eigentlich selbst. Man rüstet auf Teufel komm raus auf LEDs und stromsparende Geräte um und vergisst dabei, dass man für die "alten Sachen" ja auch einmal Geld bezahlt hat und diese ja auch produziert worden sind.
Das ist auch ein Teil meiner "Unwissenheit". Ab wann lohnt es sich ein altes Gerät, das eigentlich noch funktioniert gegen ein neues auszutauschen. Den finanziellen Aspekt mal ganz aussen vor gelassen. Denn man darf ja den Energieverbrauch bei der Produktion dieser Geräte (der neuen, wie auch der alten) nicht ausser Acht lassen.

Der größter Verbraucher im Haushalt ist die Technik. Da wird ein 32" Röhren-TV mit 70-100 Watt gegen einen ach so energiesparenden LCD getauscht, der aber gleich mal 55" hat und bei 140W liegt. Dann kommen noch NAS, Modems, Konsolen, TV-Sticks........ dazu und schon treibt man seinen Verbrauch in die Höhe.
Liegt denn der Mehrwert eines neuen TV's nur in der größeren Bildschirmdiagonalen? Und bei NAS, Modems, Konsolen, etc. muss man für sich selber halt genau hinschauen. Müssen diese Dinger ständig im standby laufen?
Sicher, z.B. beim Modem ist es schwer, da ja heute ein großer Teil der Telefonie mit VoIP läuft. Modem ohne Saft= kein Festnetztelefon. Aber Konsolen, TV, TV- Sticks?

Man sollte aber auch mal seine Geräte (WaMa, Geschirrspüler) mit hohen Temps (60 GRad+) laufen lassen. Das beugt Verstopfungen durch die Fette/Öle etc. vor. Wird gern vergessen und dann wird sich gewundert.
Bei der WaMa habe ich ja selber auch geschrieben, einmal im Monat bei 90° laufen lassen. Unsere Maschine ist über 10 Jahre alt. Im vorletzten Jahr musste ich einmal den Heizstab austauschen. Sonst läuft die prima und macht keine Zicken. (Wahrscheinlich fliegt sie mir jetzt in den nächsten 3 Monaten um die Ohren ;) )
Bei unserem Geschirrspüler. Der läuft immer nur im kleinsten Gang. Vor zwei oder drei jahren hatte ich das unglaubliche Vergnügen den Gutesten einmal komplett auseinander nehmen zu dürfen. Mein Herzblatt hatte damals, in einem Anflug von Sauberkeitswahn sämtliche Kerzenhalte bei uns im Haushalt im Geschirrspüler gewaschen. Was soll ich sagen? Schei...e! Die Kerzenhalter waren hinterher alle super sauber. Dafür war dann das ganze Wachs in der Spülmaschine verteilt. Ich habe alles wieder sauber bekommen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht dazu sagen... :stock:
Aber Fettablagerungen habe ich keine gefunden. Man muss ja auch nicht unbedingt die Pfannen, die mit gefühlten 20l Fett gefüllt sind ungesehen in den Spüler stecken.
Ich habe das ganz große Glück eine Frau an meiner Seite zu haben, die vor langer Zeit als gelernte Köchin in einem 5*- Hotel gekocht hat. Sie hat dabei nachweislich auf dem Niveau 3/3 Michelin- Sternen gekocht. Das ist die höchste Auszeichung. Also wenn mein liebster "Küchen- Taliban" loslegt kennt sie weder Freund noch Feind und der Küche schaut dann teils hinterher aus wie das Schalchtfeld bei Verdun anno 1916. :D Dann lässt man halt abends den lieben Herrgott nen guten Mann sein und macht die Küche am nächsten Tag sauber (also ich darf dann sauber machen...). Zewa oder Tiolettenpapier. Muss gar nicht viel sein. Damit kann man dann schon mal den größten Teil vom Fett "trocken" wegputzen. Dann kommt der Mist gar nicht erst in die Maschine.


@crashbandicot: #12
Solange andere Länder nicht mitziehen, ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Dieser Satz, bzw. diese Einstellung ist eine der größten Bremsen hinsichtlich jeglicher Weiterentwicklung.
In einem ganz anderen Bereich ist das sehr gut zu sehen. Die BRD ist eines der fortschrittlichsten Länder auf diesem Planeten gewesen hinsichtlich sozialer Standards. Durch die, der Globalisierung geschuldeten, Orientierung nach "unten" werden gute Sozialstandards immer weiter abgebaut. Ist das ein gutes und richtiges Prinzip? "Immer" schön nach unten schauen?
Deutschland ist in der EU der potenteste Partner. Und auch weltweit gehören wir wirtschaftlich noch zur Spitze. Wer, wenn nicht wir, sollte mit gutem Beispiel voran gehen? Ich hätte Merkel im letzten Jahr für diesen Satz abwatschen können, aber hier passt er absolut: "...Ja, wir schaffen das!..."
Wer, wenn nicht wir kleinen Bürger hier in der BRD, sollte anfangen Energie sinnvoller zu nutzen. Wie gesagt, es tut nicht weh. Uns, mit unserer Art mit Energie umzugehen haben eine Menge Einsparpotential, ohne dass es uns großartigen Verzicht kosten würde. Keine, der oben genannten "Einsparmöglichkeiten" würden uns in unserem "Luxus- Dasein" einschränken. Man müsste nur an der einen oder anderen Stelle etwas umdenken. Nicht mehr und nicht weniger. Ist das schon zuviel verlangt?

#14
Billiger Strom verleitet aber auch verschwenderisch damit umzugehen.
:king: Made my day! Ja, genau das ist es doch...
Wir stänkern immer rum, dass die "Reichen" den Hals nicht voll genug bekommen können und nur an der Kohle interessiert sind. Aber was unterscheidet "uns" dann von denen?
Sollte der Klimawandel wirklich so stark von der Menschheit beeinflusst sein, wie so oft beschrieben. Schei... was drauf. Mein Strom ist billig. Ob ich nun viel oder wenig verbrauche, wen juckt's. Und wenn die Malediven dann halt absaufen, dann ist das so. Was kümmert mich fremdes Elend.
Atomstrom? Ist billig. Was kümmern mich die Enkel meiner Enkel? Sollen die doch zusehen wie sie mit dem Problem der Endlagerung fertig werden?!?
Und nochmal, nur zur Erinnerung, es geht nicht darum, dass wir wieder auf den Stand von vor 200 Jahren zurück sollen. Es geht lediglich darum ein wenig umzudenken. Es geht darum Geräte stromlos zu setzen, die wir nicht brauchen. Es geht darum einen kleinen Knopp im Alltag abends zu drücken um bestimmte Geräte vom Strom zu nehmen, die wir, wenn wir z.B. schlafen definitv nicht nutzen. Du sollst nicht wieder anfangen müssen Feuer mit Reibehölzern zu entfachen.
Denken und entscheiden wir wirklich nur noch monetär gesteuert?

@Fredy78: #16
Als Computer nutze ich einen Minix Neo Z64 mit Windows Bing. Der Rechner verbraucht fast nichts. Keine zehn Watt.
Das war ja meine Frage in post #1 nach dem (Un-) Sinn zum Surfen und für Office einen anderen "Computer" zu nutzen, als den, den ich zum Zocken, oder für die Bildbearbeitung nutze...

@linkser: #17
Das faengt ja schon bei so simplen Sachen wie der Plastiktuete vs. Papiertuete vs Jutebeutel im Supermarkt an.
Also da bin ich schon seeeehr zufrieden mit mir. Nach über einem Jahr habe ich beim Einkaufen mal wieder ne Plastiktüte genommen. War schon irgenwie "geil". Ich hab mich dabei unwohl gefühlt. Das war nach der Arbeit ein Spontan- Einkauf. Und ich hatte dann mehr als in meinem Rucksack passt. Klar, ist ziemlich schräg, die Situation, aber ne ältere Dame, so um die 70 rum, schaute mich schräg an, als ich die Tüte auf's Band legte und sagte zu mir "... hey, Bursche, hast koan Beutel dahoam, oder warum muss so an Plastik- Scheiss nehmen..." Und Leute, ich kam mir richtig blöd vor. Im Nachhinein freu ich mich über die Situation.

#17
Wenn ich so andere Leute beobachte, sehe ich haeufig das groesste Einsparpotential beim Kochen. Da wird das Wasser aufm Herd erhitzt mit der Platte auf 10/10, bis es richtig dick blubbert und wenn man dann die Nudeln reingekippt hat, wird munter weiter so gekocht, dass es die ganze Zeit richtig dick blubbert. Und natuerlich die ganze Zeit ohne Deckel...
Lange Zeit war es völlig normal, dass man Gas in der Küche hatte. Aber dann kam ja irgendwann in den 50er oder 60er Jahren die "Elektro- Revolution". Bei einem Gasherd ist es genial. Anschalten- Hitze da, Abschalten- Hitze weg. Sofirt und unmittelbar. Das ist ja auch der Grund warum in der Gastro heute noch auf Gas gekocht wird. Wir bedauern es sehr, dass wir in der Küche keinen Gasanschluss haben.

@lurid: #19:
Die größten Energieverbraucher im Haus sind eigentlich immer die "großen" Geräte. Kühlschrank, Herd, Backofen, Waschmaschine, Trockner, Gefrierschrank.. hier kann man ordentlich sparen, wenn die Geräte ein entsprechendes Alter haben..
Hatte ich ja oben schon geschrieben und in den Posts davor. Das ist eine meiner Fragen, ab wann macht es Sinn u.U. ein altes, aber noch funktionierendes Gerät gegen ein neues stromsparenderes auszutauschen? Der Verbrauch für die Herstelllung muss dabei allerdings auch mit einberechnet werden. Und letzter Punkt macht es für mich sehr schwer das passend einzuschätzen.
 
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