Rückkehr zur Kernenergie

Wie steht ihr zum Thema Kernenergie?

  • Der Atomausstieg ist falsch, es sollten stattdessen neue und sichere Kernkraftwerke gebaut werden

    Stimmen: 108 45,8%
  • Der Atomausstieg ist falsch, man sollte aber nur noch alte AKWs nutzen, keine neuen bauen

    Stimmen: 12 5,1%
  • Der Atomausstieg ist richtig, im Jahr 2022 sollte wir vollständig unabhängig davon sein

    Stimmen: 80 33,9%
  • Der Atomausstieg ist richtig, wir sollten aber bereits in diesem Jahr aus der Kernenergie aussteigen

    Stimmen: 36 15,3%

  • Umfrageteilnehmer
    236

Libertarian

Ensign
Registriert
Juli 2015
Beiträge
220
Vor etwas mehr als fünf Jahren war es nach der Katastrophe von Fukushima für viele Wochen das Top-Thema: Soll Deutschland an der Laufzeitverlängerung für die Kernkraftwerke festhalten oder soll man den Atomausstieg möglichst schnell umsetzen? Damals, vor fünf Jahren änderte sich die Meinung innerhalb der Gesellschaft sehr schnell, denn nachdem vor dem Vorfall in Fukushima die meisten der Kernenergie positiv gegenüber standen, war es nach der Katastrophe eine breite Mehrheit, die forderte, schnellstmöglich aus der Kernenergie auszusteigen. Es ist beschlossene Sache, Deutschland wird nach aktuellem Stand im Jahr 2020 aus der Kernenergie aussteigen.

Wie steht ihr zu dem Thema?
 
Der Atomausstieg war richtig und wir sollten so schnell wie möglich alternative und saubere Lösungen haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hatsune_Miku
der atomausstieg war imho richtig. er sollte imho aber langsam und stetig erfolgen (mit betonung auf stetig, sprich wir müssen endlich mal die alternativen stärker vorrantreiben anstatt das ende der frist auszusitzen). nichts überstürzen, unsere akws halte ich für sicher, auch weil erdbeben dieser stärke bei uns tektonisch bedingt nahezu unmöglich sind. ich sehe das problem nicht in möglichen katastrophen sondern in dem atommüll, der sich immer mehr anhäuft. die meisten kastortransporte finden übrigends heimlich statt, ohne dass der bürger davon erfährt. der bisher angefallene atommüll ist jetzt schon kaum noch zu bewältigen und in der umgebung der sogenannten zwischenlager wird über auffällige häufungen von krebserkrankungen gesprochen. ganz so harmlos scheinen diese lager also wohl auch nicht zu sein...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Dimos
Der Atomausstieg kam zu früh und war somit falsch, ist in Zukunft aber erforderlich.

Atomkraftwerke sind das kleinere Übel verglichen mit Kohlekraftwerken. Atomkraftwerke können extreme negative lokale Effekte haben (Fukushima, usw., "End"lager), Kohlekraftwerke haben immer starke negative globale Effekte (Erderwärmung).
Besser wäre es also einen Teil der Kohlekraftwerke gegen Atomkraftwerke umzutauschen und den anderen Teil der Kohlekraftwerke nach und nach durch Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke zu ersetzen. Wenn dies getan ist, sollten Atomkraftwerke ebenfalls ersetzt werden.
Der Umstieg auf regenerative Energien geht nicht so schnell wie man glaubt und in dieser Zeit darf Kohle nicht ein Hauptenergieträger sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Fuchiii, Gsonz, Strahltriebwerk und eine weitere Person
Meine Meinung:
Der Atomausstieg ist richtig und sollte in den kommenden Jahren so schnell wie möglich durchgeführt werden.
Warum:
Die Technologie ist teuer und nicht beherrschbar! Die scheinbar günstigen Strompreise kommen nur aufgrund massiver Subvention zustande. Die Kosten dafür werden aber nicht in Form höherer Strompreise sondern in Form von Steuern und Abgaben gezahlt sodass es nicht auffällt. Zudem hat Japan bewiesen, dass nicht nur marode Meiler in Schwellenländern hoch gehen können sondern auch in absoluten High Tech Regionen. Die Zeit nach der Havarie hat zudem bewiesen, dass nicht mal hochentwickelte Länder mit unglaublich pflichtbewussten Arbeitern in der Lage sind die Bevölkerung zu schützen. In D würden wir vermutlich nicht mal freiwillige Arbeiter zusammen bekommen, um die nötigsten Vorkehrungen zu treffen.
Zudem gibt es Weltweit keinerlei Konzept wie mit den Altlasten umgegangen werden soll. Es gibt ansätze für Endlager in Finnland und Schweden, aber in beiden Fällen gibt es Probleme und das Konzept gilt nicht als dauerhaft (wir reden über min 100k Jahre!) sicher. Neben den hochradioaktiven Brennstäben fällt spätestens beim Abbau der Anlagen Tonnenweise teils stark verstrahlter Bauschutt an. Auch der muss entsorgt werden. Aus all dem hat sich die Industrie soeben für einen Appel und ein Ei frei gekauft. Wir Bürger werden die Kosten dafür tragen und die (End)Lager vor der eigenen Haustüre dulden müssen.
Die Folge fehlender Endlager ist, dass z.B. abgebrannte Brennstäbe in zu kleinen Abklingbecken und später in ungeeigneten Lagerhallen auf den Arealen der AKW's zwischen gelagert werden. Geht so ein AKW hoch ist damit zu rechnen, dass nicht nur der eigentliche Reaktor Strahlung frei setzt sondern auch die umliegenden schlecht gesicherten Zwischenlager. Auch das ist in Japan passiert.

Ergo: Blos Schluss mit dem Mist. Die bestehenden AKW's abbauen, Endlagersuche (heute offensichtlich technologisch nicht möglich) aufgeben und statt dessen gut wartbare und sicher Zwischenlager (Laufzeiten von 100Jahren) bauen, sodass der Müll ggf. in 50 oder 100 Jahren recycelt oder dauerhaft sicher Entsorgt werden kann, wenn funktionierende Technologien bereit stehen. Das ist teuer, aber die kosten fliegen uns eh um die Ohren. Besser jetzt wo wir das Geld haben als später wo es noch teurer wird und wir nicht wissen wie Deutschland dann wirtschaftlich da steht.

Atomkraftwerke sind das kleinere Übel verglichen mit Kohlekraftwerken.
Der Klimawandel wird unangenehm, und er kommt eh. Der normal zustand der Erde ist nun mal Eisfrei, obs gefällt oder nicht. Und in diesen wird die Erde zurückfallen. Der Mensch beschleunigt das nur und vergisst gerne, dass wir am Ende einer Eiszeit leben. Eine Gefahr für das überleben der Menschheit ist der Klimawandel aber ganz sicher nicht. Einige Gebiete werden unbewohnbar dafür wird eine gigantische Landmasse im Norden bewohnbar. Grenzen können verschoben werden und Menschen können umziehen/flüchten. Nicht schön, aber alles machbar.
Das in Waffen und Kraftwerken vorhandene strahlende Material dagegen, hat das potential, nichtnur die Menschheit sondern weite Teile des Lebens auf diesem Planeten aus zu löschen.
Selbst wenn der Klimawandel voll durchschlägt und der Meeresspiegel um mehr als 100m steigt (was er früher oder später ganz sicher tun wird!) sind die Folgen nicht mal ansatzweise so drastisch wie bei einer Freisetzung des strahlenden Materials welches der Mensch hochkonzentriert an der Erdoberfläche auf den Präsentierteller gelegt hat.

Der Umstieg auf regenerative Energien geht nicht so schnell wie man glaubt
Was aber nicht an der Technologie sondern am zugrunde liegenden Willen liegt. Wie kann man denn gegen eine Stromtrasse sein aber gleichzeitig ein AKW samt Zwischenlager im Vorgarten wollen?
- Erstens und am wichtigsten: Strom sparen. Strom der nicht verbraucht wird muss auch nicht erzeugt werden.
- Dann müssen Speicher her. Ohne gehts nunmal nicht. Speicherseen, Thermodynamische Speicherung, Kinetische Speicher, Chemische Speicherung, Gassynthese... Es gibt genug. Man muss es nur wollen.
Mix aus Alternativen Quellen, statt Monokultur. Also nicht nur Wind, sondern auch Geotermie, Sonne, Gezeiten... Möglichst breit gestreut.
- Grenzübergreifende Konzepte. Einige Regionen haben Wind, andere Vulkane, woanders gibts Gezeiten oder Sonne. Das muss alles abgegrast und in einen Topf geworfen werden. Aber wenn jedes Land sein eigenes Süppchen kocht klappt das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
gaunt schrieb:
Grenzen können verschoben werden und Menschen können umziehen/flüchten. Nicht schön, aber alles machbar.
Das in Waffen und Kraftwerken vorhandene strahlende Material dagegen, hat das potential, nichtnur die Menschheit sondern weite Teile des Lebens auf diesem Planeten aus zu löschen.
Es geht nicht um Waffen, es geht um Kraftwerke und Atomkraftwerke haben nicht annähernd das Potenzial wie das was du im ersten Satz beschreibst.

Du fühst hier (korrekte) Argumente gegen die Kernkraft an, diese sind aber lokal und können eintreten, müssen aber nicht. Die reale globale Erderwärmung spielst du massiv herunter, an ihr haben Kohlekraftwerke und andere fossile Energien einen erheblichen Anteil, immer, kontinuierlich.

Die Lösung sind natürlich erneuerbare Energieren, doch die Frage ist was wir auch nutzen wollen, während sie ausgebaut werden: fossile oder Atomenergie?
 
Zuletzt bearbeitet:
gaunt schrieb:
Der Klimawandel wird unangenehm, und er kommt eh. Der normal zustand der Erde ist nun mal Eisfrei, obs gefällt oder nicht. Und in diesen wird die Erde zurückfallen. Der Mensch beschleunigt das nur und vergisst gerne, dass wir am Ende einer Eiszeit leben. Eine Gefahr für das überleben der Menschheit ist der Klimawandel aber ganz sicher nicht. Einige Gebiete werden unbewohnbar dafür wird eine gigantische Landmasse im Norden bewohnbar. Grenzen können verschoben werden und Menschen können umziehen/flüchten. Nicht schön, aber alles machbar.
Du stirbst eh irgendwann mal, wieso willst du bis dahin noch leben, wieso hinauszögern? Das ist etwa die Aussage, die du über unser Klima tätigst.
Eine Gefahr für das Überleben der Menschheit besteht durchaus, wenn aktuelle Kornkammern der Welt plötzlich Wüsten werden. Von den Folgen einer Völkerwanderung ganz zu Schweigen (ja, ich meine Krieg).
gaunt schrieb:
Das in Waffen und Kraftwerken vorhandene strahlende Material dagegen, hat das potential, nichtnur die Menschheit sondern weite Teile des Lebens auf diesem Planeten aus zu löschen.
Nicht mal effizient eingesetzt reicht das nukleare Arsenal, um die Menschheit (geschweige denn alles Leben) zu beenden. Nukleare Winter sind wesentlich gefährlicher als die Bomben oder strahlendes Material.
gaunt schrieb:
Selbst wenn der Klimawandel voll durchschlägt und der Meeresspiegel um mehr als 100m steigt (was er früher oder später ganz sicher tun wird!) sind die Folgen nicht mal ansatzweise so drastisch wie bei einer Freisetzung des strahlenden Materials welches der Mensch hochkonzentriert an der Erdoberfläche auf den Präsentierteller gelegt hat.
Radioaktives Material gibts schon länger als Menschen (Oklo zB.) und was soll denn Freisetzung heissen? Auch wenn alle KKWs der Welt explodieren, wird nur ein kleiner Teil der bewohnbaren Erdoberfläche kontaminiert.

Kommentare direkt im Zitat:
gaunt schrieb:
Was aber nicht an der Technologie sondern am zugrunde liegenden Willen liegt. Wie kann man denn gegen eine Stromtrasse sein aber gleichzeitig ein AKW samt Zwischenlager im Vorgarten wollen?
- Erstens und am wichtigsten: Strom sparen. Strom der nicht verbraucht wird muss auch nicht erzeugt werden.
Wird bereits über effizientere Geräte gemacht, reicht aber je nach Zahlen knapp/nicht mal um Zuwanderung bzw. Bevölkerungswachstum auszugleichen.
- Dann müssen Speicher her. Ohne gehts nunmal nicht. Speicherseen, Thermodynamische Speicherung, Kinetische Speicher, Chemische Speicherung, Gassynthese... Es gibt genug. Man muss es nur wollen.
Wollen reicht nicht, es muss sich auch rechnen - und ausser Speicherseen rechnet sich nichts vom genannten (und die Seen sind auch nicht mehr die Goldgruben wie früher) Klar, mit massiver Überproduktion wird der Wirkungsgrad der Speicherung egal - aber die Übertragung der zuviel erzeugten Energie benötigt grössere Leitungen, die wieder Kosten verursachen
Mix aus Alternativen Quellen, statt Monokultur. Also nicht nur Wind, sondern auch Geotermie, Sonne, Gezeiten... Möglichst breit gestreut.
- Grenzübergreifende Konzepte. Einige Regionen haben Wind, andere Vulkane, woanders gibts Gezeiten oder Sonne. Das muss alles abgegrast und in einen Topf geworfen werden. Aber wenn jedes Land sein eigenes Süppchen kocht klappt das nicht.
Diversifizierung ist der Schlüssel zur Alternativen Energieerzeugung, das stimmt schon. Internationalen Stromhandel gibts schon, aber Leitungen zB nach Afrika sind utopisch - niemand will sich hier von instabilen Staaten abhängig machen
Der Atomausstieg war reaktionistisch und falsch. Das Stigma verhindert effiziente Forschung zur Abfallreduktion und neuen Reaktortypen. Kohle ist die dreckigste Energieform die es gibt (Kohlekraftwerke verstrahlen die Umwelt nämlich auch (https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlekraftwerk#Radioaktive_Emissionen). Zusätzlich zum restlichen Dreck den sie rauspusten.

Meiner Meinung nach sollte noch mindestens eine Generation Kernkraftwerke gebaut werden, um gerade ältere Meiler zu ersetzen. Bis zum Zeitpunkt, wo die neuen Technologien effizient genug sind (und Umweltschützer damit klarkommen, dass Windräder Vögel töten und Stauseen Fische schreddern.

Übrigens strahlt längst nicht jeder Müll Millionen Jahre (wie einem ja gerne erzählt wird) - Hochaktiver Produkte haben die kürzesten Halbwertszeiten und strahlen daher am wenigsten lang. Die schwach aktiven Abfälle dagegen können sehr lange HWZ haben, sind dabei aber ungefährlichere alpha/beta Strahler.

Radioaktiver Müll entsteht im übrigen auch in der Medizin und Forschung, der Gedanke "keine KKW, keine wachsenden Endlager" ist damit definitiv falsch.
 
Zuletzt bearbeitet: (Erweiterung)
Ohne Fukushima hätte es den eiligen Atomausstieg hier nicht gegeben, und ich frage mich schon, wie viele schwere Erdbeben und Springfluten ich so in Deutschland verpasst habe :D

Der Atomausstieg war aber trotzdem richtig, schon alleine, weil der atomare Abfall nicht vernünftig gelagert werden kann (Asse ist ja wohl nur ein schlechter Witz), und schon die Halbwertszeit utopisch lange andauert.

Allerdings ist der Ausstieg aus der Kernkraft übereilt, denn es gibt keine wirklichen Alternativen in ausreichendem Maße (egal was berechnet wird, man darf auch mal fragen, woher der ganze Strom an der Strombörse kommt und wie er erzeugt wird, und wie es kommt, dass bereits jetzt mehr "Öko"-Strom verkauft als in D produziert wird). Die Ausbeute in Solarparks ist auch nicht wirklich gut. Regen, Nebel, Schnee, und es wird bei weitem nicht mehr so viel produziert. Und in der Nacht? Da gibt es gar nichts mehr. In der Herstellung sind Solarpaneele auch sehr Stromintensiv, Silizium fällt leider nicht vopn den Bäumen, und so eine Solarzelle ist dotiertes Silizium, am verbreitetsten ist Galliumarsenid, im übrigen hochgiftig und so ein Solarpanel ist Sondermüll vom Feinsten. Das Gleiche bei den Windenergieanlagen. Zu wenig oder zu viel Wind (oder gar keiner) und das Windrad steht still. Und im Zweifel wird in der Nordsee ein Windpark errichtet (wo er meiner Meinung nach auch am effektivsten arbeiten wird), nur leider gibt es keine Leitungen dorthin. Den Strom dürfen wir trotzdem mitfinanzieren.

Es ist also auch bei den regenerativen Energien nicht alles Gold was glänzt und wir wären gut beraten, die Technik und die verwendeten Werkstoffe zu hinterfragen, anstatt ihnen lemmingartig hinterherzurennen. Mit der Atomkraft haben wir uns schon schön in die Sackgasse manövriert, und genau dahin wollen wir eigentlich nicht wieder, oder hat jemand Interesse daran?

Ach ja, weil ich da grade drandenke: @ Gaunt: Solar und Windkraft wird überhaupt nicht subventioniert, wie komme ich da nur drauf. Die Förderumlage nach dem EEG ist übrigens erst wieder gestiegen........
 
Und wiedereinmal muss ich eure Umfrage auf die altgewohnte art und weise kritisieren ... meinen Standpunkt, der weder feste Terminvorgaben noch einen ZWINGENDEN Ausstieg beinhaltet, kommt schlicht nicht vor ... Schade.

Stellt euch mal die Frage, warum wir seit den 50er Jahren weltweit auf exakt den gleichen Reaktortyp setzen ... eben der Reaktortyp, der mit abstand (von allen ursprünglich vorgeschlagenen bauarten) die heftigsten Abfälle produziert.
Der Grund ist einfach ... Atomwaffen ... die Dinger produzieren genau das, was sich zu waffenfähigem Material raffinieren lässt.
Es gab schon in den 1960ern versuche mit z.B. Flüssigsalz-Reaktoren, die sich selbst regulieren können (Weiterentwicklung der Technologie vorrausgesetzt) und nur ein Bruchteil der strahlenden Abfälle produzieren.
Die US-Army hat daran geforscht, um atombetriebene Flugzeuge zu entwickeln (was mit "normalen" Reaktoren nicht funktioniert ... die sind schlicht zu groß und schwer - und vor allem ZU STÖRANFÄLLIG) ... die Forschung wurde eingestellt, weil für den Atomkrieg mit Raketen keine Flugzeuge gebraucht werden ... seit dem forschen höchstens mal ein paar Physiker oder Chinesen in die Richtung.
Aber das Hauptproblem dieses Reaktortyps, war seine Unfähigkeit waffenfähiges Material zu produzieren. Nicht seine "Unkontrollierbarkeit" ... nur das fehlende "Zusatzgeschäft" mit der atomaren Wettrüstung.
Mittlerweile ist Plutonium ein Verlustgeschäft, weshalb es in Brennstäbe für ganz normale AKW's beigemischt wird ... die sind billiger als die "echten" aber um ein vielfaches gefährlicher.

Auch die Forschung zu alternativen Energieformen (Solar-, Wind-, Wasserkraft, Geothermie oder Biogas) wurde bis Fukushima (mindestens aber bis Tschnernobyl) sehr stiefmütterlich behandelt und kaum mit öffentlichen Geldern gefördert ... unter anderem dadurch ist ein rasanter Fortschritt der Technologie-Entwicklung in den letzten 10 - 20 Jahren zu erklären. Spätestens nach dem 2. Supergau war dann plötzlich doch genug Geld da ... und vor allem hat die Atomlobby mit dem Imageschaden wohl zu viel Probleme gehabt - Mittlerweile hat jeder Energiemulti seine eigene Ökostrom-Sparte.

Hätten wir nicht eine Atomlobby, die sich mit aller Macht gegen jede Studie wendet, die auf Risiken der aktuellen Technologie fokussiert (wie z.B. Phillip Morris noch immer das erhöhte Krebsrisiko bei Rauchern leugnen möchte), wir könnten schon lange so weit sein, dass niemand mehr herkömmliche AKW bräuchte.

Vor allem sollte sich langsam mal die Erkenntnis durchsetzen, dass sich herkömmliche AKW nur dann "rechnen", wenn der Betreiber massiv Subventionen einstreicht und die Kosten für die Müllentsorgung NICHT berücksichtigt werden.

Einzig das Zusatzgeschäft mit waffenfähigen Abfallprodukten bessert diese Bilanz etwas auf ... aber wir sollten uns ALLE wünschen, dass dieser Markt bald der Geschichte angehören wird. Ganz sicher sollten wir nicht auf die veraltete Technologie zur A-Waffenproduktion (AKW's als Zulieferer) setzen, nur weil bis vor garnicht so langer Zeit mit viel Kostenaufwand und PR verhindert wurde, dass irgendwer eine bauchbare Alternative entwickelt ... denn für die Atomlobby ist eines ganz glasklar, wenn sich schon der Betrieb einer Technologie nicht rechnet (oder nur durch Tricks), dann ist der Umstieg auf was "besseres" nichts weiter als ein unternehmerisches Desaster.
Wahrscheinlich einer der Gründe, weswegen Energiemultis mittlerweile ihre "traditionellen" Geschäftsfelder von den mit "Zukunftstechnologien" beschäftigten Unternehmensteilen isolieren ... die marode (weil einfach unwirtschaftliche) Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen oder der Kernspaltung soll nicht gleich das ganze Unternehmen mit in den Abgrund reißen, wenn sich die EU irgendwann mal zur Einstellung der Subventionen entschließen sollte ... denn spätestens dann sind die AKW's nur noch Altlasten, die keiner braucht und haben will.
Und wenns was "besseres" gibt, warum sollte der Staat dann noch die eigenen Bürger für den "profitablen" Betrieb oder die Müllentsorgung aus dieser Technologie zur Kasse bitten?
Der Betrieb von herkömmlichen AKW ist eine ökologische UND betriebswirtschaftliche Zeitbombe ... die nächsten paar hundert Generationen werden eh schon ihren Spass mit unser "sauberen" Energieerzeugung haben.

Zum Glück wird die Entwicklung von Alternativen mittlerweile vorrangetrieben ... sogar am MSR wird wieder geforscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Betrieb von herkömmlichen AKW ist eine ökologische UND betriebswirtschaftliche Zeitbombe ... die nächsten paar hundert Generationen werden eh schon ihren Spass mit unser "sauberen" Energieerzeugung haben.

naja ich würde den ganzen müll in die sonne schießen. kostet zwar kurzfristig n kleines vermögen das alles hochzukarren, aber auf lange sicht ist das ungleich billiger als die nächsten jahrtausende die folgen hier auszusitzen. damit meine ich nicht nur lagerkosten und kastortransporte, sondern auch gesundheitskosten, etc.
macht halt auch erst sinn, wenn kein neuer müll mehr dazukommt.
 
Lübke schrieb:
naja ich würde den ganzen müll in die sonne schießen. kostet zwar kurzfristig n kleines vermögen das alles hochzukarren, aber auf lange sicht ist das ungleich billiger als die nächsten jahrtausende die folgen hier auszusitzen. damit meine ich nicht nur lagerkosten und kastortransporte, sondern auch gesundheitskosten, etc.
macht halt auch erst sinn, wenn kein neuer müll mehr dazukommt.
Diese Möglichkeit hat man auch schon in Betracht gezogen, jedoch ist das vor allem wegen den Komplikationen, die beim Start der Rakete auftreten können, gefährlich.
 
Lübke schrieb:
naja ich würde den ganzen müll in die sonne schießen.

Keine gute Idee. Kostet unmengen an Treibstoff den Müll so abzubremsen das er nicht in einer Umlaufbahn um die Sonne endet und somit wieder eine Gefahr für uns darstellt.

Besser wäre es, ihn aus dem Sonnensystem zu schiessen. Wobei die Gefahr eines Raketenstarts natürlich nicht vergessen werden darf, sowie die unmengen an Starts die man bräuchte.

Sollte es einen Spaceelevator mal geben würde sich dieses Problem zumindest Teilweise lösen lassen.

Bezüglich Kernenergie wird hoffentlich die Fusion unser Energieproblem lösen.
 
Der Ausstieg aus der Atom-Industrie ist sicherlich zu begrüßen und erwünscht.
Realistisch wird es aber noch Jahre dauern, bis man darauf endgültig verzichten kann. Den Umstieg hat man jahrelang verschlafen und trotz Tschernobyl und anderen Unfällen hat man nicht reagiert. Akzeptable Alternativen gibt es ja derzeit nicht wirklich, die tauglich bzw. ausgereift sind. Solar- und Windenergie wird den Gesamtverbrauch nicht auffangen können.
Man kann den Strom nun mal nicht lagern, um die Erzeugungsschwankungen auszugleichen

Die Umstrukturierung in Windenergie kostet eine Menge Geld, die die Steuerzahler bewältigen müssen.
Auswirkungen auf den Strompreis bekommt man jetzt schon zu spüren. Auch bin ich der Meinung,das Wind-, Solartechnick nur eine vorübergehende Technik sein wird. Bis die Forschung eine alternative Lösung findet, wird es aber noch dauern......

Juhu, Deutschland steigt aus dem Atomprogramm aus aber was ist mit den Nachbarländern? Die Vorstellung, das die Schweiz mit ihrem begrenzten (nutzbaren) Landesgröße kaum Windparks in größeren Stil anlegen können.
Einige Länder werden sicher nicht auf Atomenergie verzichten wollen und können. Atomfrei wird die Welt nicht werden, solange es keine Alternativernergie brauchbar erforscht und realisiert werden kann.
 
Theoretisch lässt sich Solar, Windenergie schon speichern. Aber das sind gewaltige Bauwerke die man dazu bräuchte. Stichwort Pumpspeicherkraftwerk.

Ich wäre - wenn schon keine Fusionskraftwerke in Sicht sind, für Solarthermie, Geothermie sowie Gezeitenkraftwerke. Das wäre auch eine unerschöpfliche Energiequelle.
 
Der Atomausstieg kam viel zu früh und ist auch angesichts des Klimawandels falsch. Wirkliche Alternativen, abgesehen von Kohlekraftwerken, existieren nach wie vor nicht. Die Idee ausschließlich auf erneuerbare Energien zu setzen ist ein Irrweg. Durch fehlende Speichermöglichkeiten kann der "Flackerstrom" aus Wind und Sonne nicht sinnvoll für eine Hochindustriegesellschaft genutzt werden. Zudem ist die Energiewende auch höchst unwirtschaftlich, da durch die angesprochenden fehlenden Speichermöglichkeiten inzwischen zwei Kraftwerksparks in Deutschland unterhalten werden müssen. Die neben den unzuverlässigen Windkraft- und Solaranlagen weiterbetriebenen Kohle- und Gaskraftwerke sind hochdifizitär, da der Strom nur noch verlustbringend an den Börsen abgesetzt werden kann. Ein abschalten der theoretisch, durch den Ausbau der Erneuerbaren, überflüssigen Großkraftwerke ist aber nur bedingt möglich(und wird durch die Behörden den Energieversorgen in Teilen auch untersagt!), da diese bei Windstille oder zu dichter Wolkendecke zur Vermeidung von Blackouts einspringen müssen. Es ist aber nicht möglich die Kohlekraftwerke "mal eben hoch und runterzufahren". Daher müssen diese auch dann weiterlaufen, wenn eigentlich genug Strom durch viel Sonne und Wind erzeugt wird. Die Folge davon sind immer weiter fallende Strompreise an den Börsen und infolgedessen steigende Unwirtschaftlichkeit von Großkraftwerken.

Auch ist die Energiewende gegenüber den angrenzenden Nachbarstaaten unsolidarisch, da der überschüssige Strom diesen zu Dumpingpreisen aufs Auge gedrückt wird und dadurch Investitionen in die eigene Energiewirtschaft zunehmend uninteressant macht. Siehe dazu auch die Beschwerden seitens Österreich.

Zudem ist die Gefahr die von Reaktorunglücken ausgeht, in Deutschland durch den Ausstieg nicht wesentlich geringer geworden, da viele Nachbarschstaaten nach wie vor auf die Kernenergie setzen und nichtmal im Traum daran denken, selbst ältere Reaktoren abzuschalten. (Stichwort Fessenheim in Frankreich oder Doel bzw. Tihange in Belgien). Viele dieser Kernkraftwerke sind in deutscher Grenznähe gebaut worden. Der Grund dafür liegt in den vielen Grenzflüssen, die für den Betrieb von Kernkraftwerken nötig sind.
 
Atomkraftwerke sind das kleinere Übel verglichen mit Kohlekraftwerken. Atomkraftwerke können extreme negative lokale Effekte haben (Fukushima, usw., "End"lager), Kohlekraftwerke haben immer starke negative globale Effekte (Erderwärmung).

DAs sehe ich anders. Atomkraftwerke haben auch immer negative Effekte. Die Frage ist dabei nur "Wann". Seit den Fünfziger Jahren gibt es Atomkraftwerke und bis heute hat sich noch kein ausreichend sicheres Endlager dafür gefunden. Über fünfzig Jahre später. Vllt. merken wir die Auswirkungen nicht heute (so denn uns nicht ein AKW um die Ohren fliegt). Aber nachfolgende Generationen werden uns deswegen verfluchen, wenn eines der Lager für den Müll undicht wird und die radioaktive Schei... in den Kreislauf der Natur und somit auch in den Menschen gelangt.

Is jetzt vllt etwas "Bildzeitungs- Niveau", aber es würde mich interessieren wieviele Spitzenleute der Atom- Lobby sehr nahe an einem AKW leben. Und dabei geht's nicht um den großen Bums ála Fukushima oder Tschernobyl, asondern eher um die leise und schleichende Vergiftung (die es ja angeblich nicht geben soll).

M.M.n. sollte wir weltweit so schnell wie möglich aus der Atom- Energie aussteigen. Es gibt Alternativen dazu. Problem hierbei ist nur die Energie- Lobby, die die Prozesse teils ausbremst oder ad absurdum führt nur aus Gründen der Profitorientierung (gutes Beispiel sind hier die Windkrafträder, die teils an vollkommen blödsinnigen Stellen gebaut werden nur um dem Unternehmer die entsprechenden Abschreibungen zu bringen und die staatliche Förderung abzukassieren).

Weiter sollte es einen besseren Mix aus zentraler und dezentraler Energiegewinnung geben. Dies würde zu einer besseren Stabilität des Netzes führen und zu besserem Wettbewerb im Bereich von Entwicklung und Preisgestaltung. (Was nicht gleichbedeutend sein muss mit niedrigeren Preisen.)
 
und ich frage mich schon, wie viele schwere Erdbeben und Springfluten ich so in Deutschland verpasst habe
Das ist doch Bullshit. AKW's fliegen nicht wegen einem Erdbeben in die Luft sondern wegen irgend einem Ereignis, was keiner auf dem Plan hatte. Und davon hatten wir hier schon genug. Alle Nase lang kommt es zu kleinen und größeren Komplikationen auch in den Europäischen AKW's. Irgendwann ist ein Fehler dabei, wo jemand den falschen Knopf drück und BUMMM. In Tschernobyl gabs auch kein Erdbeben oder sonstige äußere Einflüsse. Einfach nur eine Übung die aufgrund eines kleinen Fehlers aus dem Ruder lief.
Theoretisch lässt sich Solar, Windenergie schon speichern. Aber das sind gewaltige Bauwerke die man dazu bräuchte. Stichwort Pumpspeicherkraftwerk.
Das ist aber nur ein Teil. Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten. Teuer ja, teilweise Umweltzerstörend ja, aber alles in Rahmen machbar. Man kann Gas synthetisieren und in den lange bestehenden Kammern speichern. Anlagen die Kurzfristig hohe Energiemengen brauchen nutzen Kreisel. Ein gigantischer drehend gelagerter Block wird in Rotation versetzt wenn zuviel Strom da ist und wird vom Generator gebremst wenn zuwenig da ist. Die Dinger sind perfekt zum Regeln. Oder diese Heizkissen/Handwärmer, wo eine chemische Reaktion Energie speichert. Das geht auch im großen Maßstab. Oder wie bei den Eis-Wärmetauschern fürs EFH.
Nicht nur an wenige gigantische Anlagen denken, sondern an sehr sehr viele kleine.
Es geht nicht um Waffen, es geht um Kraftwerke und Atomkraftwerke haben nicht annähernd das Potenzial wie das was du im ersten Satz beschreibst.
Ja, in Waffen ist viel Spalbares Material gebunden, in Summe vermutlich mehr als in ziviler Nutzung. Das liegt aber primär daran, das für Waffen Uran verwendet wird. Nur wenige % des Urans werden zuviel genutzt. Allerdings wird in den AKW's gerne Plutonium verwendet. Und das ist nochmal um ein vielfaches kritischer als Uran. Das strahlt nicht nur, sondern ist hochgradig giftig. Hinzukommen die Unmengen an Atommüll der in der Anlagen lagern inkl. den Tonnen an Material des Reaktors selbst, was über Jahrzehnte massiv verstrahlt wurde. Die Strahlungsmenge welche bei einem AKW Gau ausgestoßen wird übersteigt eine Waffe i.d.R. deutlich. Alleine in Tschernobyl wurde etwa 200 mal mehr Strahlung freigesetzt als bei den beiden Bomben auf Hiroshima und Nagasaki. OK, die waren klein. Sagen wir pro AKW nur drei große moderne Bomben? Aktuell werden glaube ich um die 400 AKW betrieben. Macht in Summe 1200 große moderne Knallfrösche. Das willst du nicht erleben!
Die vorhanden AKW's sind völlig ausreichend um einen absoluten Overkill der Erde herbei zu führen. Mag sein das es noch einige abgelegene Orte gibt an denen einige wenige Robinson Crusoes überleben könnten. Aber die folgen eines Klimawandels wo eigentlich die ganze Erde nutzbar bleibt sind ein Mückenschiss dagegen.
Und weils dann immer heißt: Es fliegt ja nur eins in die Luft: Bei einem Zusammenbruch der Infrastruktur eines Landes (Kriege, Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen...) ist damit zu rechnen das ein großteil der AKW innerhalb eines Jahres hoch geht. Warum: Nimm mal Frankreich... geht eins hoch stehen min 3 weitere im Fallout Bereich. Die Arbeiter und Anwohner würden in einem solchen Fall in den sichern Tot gehen. Die werden ihre Familie greifen und sich schnellstens verpissen und du hast das nächste was hoch geht! Selbst abgeschaltete AKW müssen permanent überwacht und gewartet werden. Lässt man das bleiben, fliegt früher oder später auch das modernste und sicherste abgeschaltete AKW in die Luft.
 
Grundsätzlich befürworte ich den Ausstieg, die panische Schnellabschaltung der CDU nach Fukushima war aber übertrieben. Rot-Grün's Ausstieg war eigentlich ein guter Kompromiss.

Um das Restrisiko der Reaktoren mache ich mir keine Sorgen (Sonst könnte ich hier nicht 5 km entfernt vom AKW Philippsburg sitzen), aber das große Problem sehe ich im Atommüll, für den wir nach all diesen Jahrzehnten noch keine akzeptable Lösung haben und offensichtlich auch nie haben werden. Und das Zeug ist nunmal eine tickende Zeitbombe die gefährlicher wird, je mehr die Welt Jahr für Jahr produziert.

Langfristig liegt meine Hoffnung in der Fusionsenergie. Mittelfristig in den regenerativen Energien. Aber dafür braucht es halt nicht nur Windräder sondern auch Möglichkeiten der Speicherung um mit der Unberechenbarkeit umgehen zu können.
 
Hagen_67 schrieb:
Das sehe ich anders. Atomkraftwerke haben auch immer negative Effekte.
Diese Effekte sind aber sehr lokal. Unfälle (Tchernobyl, Fukushima, usw.) weniger lokal, aber trotzdem relativ eingegrenzt. Fossile Kraftwerke hingegen haben immer einen negativen globalen Effekt. Natürlich gibt es bei fossilen Kraftwerken auch kontinuierliche lokale negative Effekte, die übrigens größer sind als die der Atomkraft. Bei fossilen Kraftwerken entfällt aber die Gefahr eines größeren Unfalls.

Dass man aus der Kernkraft aussteigen muss ist klar, die Probleme sind hier auch klar, die muss man nicht ausführen. Das Problem ist, dass die aktuelle alternative, neben den erneuerbaren Energien die fossilen sind. Und fossile Kraftwerke sind für den Planeten noch schädlicher als Kernkraftwerke.


Übrigens zum Müll: Die Energiedichte der in Kernkraftwerken verwendeten Stoffe ist etwa 10.000.000 höher als die der Kohle. Für den Atommüll gibt es keine vernüftige Lagermöglichkeit und der Kohlemüll wird nicht mal gelagert, sondern in 10-millionen-facher Menge in die Atmosphäre geblasen. Dabei ist ein Link von weiter oben interessant (Link). Demnach entstehen in Kohlekraftwerken auch 10.000 Tonnen Uran (und 25.000 Tonnen Thorium). Dem gegenüber stehen 12.000 Tonnen Atommüll im Jahr (Link).
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sollten wir einfach mal nach Wegen der Energieerzeugung suchen, die etwas "direkter" funktionieren.
Ob nun Kohle-, Gas-, Spalt-, oder Fusionsreaktor ... im Prinzip alles nur riesige Wasserkocher. Uns ist seit über hundert Jahren kein besserer Weg der Energiegewinnung eingefallen, als Wasser zu kochen.

Wind-, und Wasserkraftwerke nutzen kinetische Energie direkt. Ebenso Gezeitenkraftwerke. Bei Solar bin ich mir grad nicht sicher und bei Geothermie wird direkt eine Hitzequelle angezapft ... letztlich auch zum Wasserkochen ... alles andere wandelt Brennstoffe in Wärmeenergie, die dann über eine Turbine in kinetische Energie umgewandelt wird, aus der wir Strom gewinnen.

Ich finds im Prinzip erschreckend, dass seit 100 Jahren nur auf Seite der Erzeugung thermischer Energie geforscht wird ... ist die da, geht alles seinen gewohnten Gang, wie schon zu Kaisers Zeiten. Die Methoden der Hitzeerzeugung werden effektiver und ebenso ist der Wirkungsgrad der Turbinen gesteigert worden ... es gibt also weniger "Abwärme" und damit Energieverlust bei der Umwandlung. Dennoch bleibt weiterhin ein großer Teil der im Brennstoff gespeicherten Energie ungenutzt.

In Regionen mit hohem Niederschlagsaufkommen könnten sogar kleine Turbinen in Regenrinnen einen Beitrag leisten ... keinen großen, aber Kleinvieh macht halt auch Mist.
Solarzellen und Windräder auf den Dächern und Mini-Wasserkraftwerke in den Regenrinnen, und ein zumindest teilautonomes Haus wird zumindest denkbar ... aber das wäre letztlich ein großer Profit-Killer für die Energie-Multis. DA müllen wir unseren Planeten doch lieber noch ein paar Jahrhunderte lang voll und suchen unserer Wirtschaft dann einfach einen neuen ;)

Die Speicherung in Rotation (kinetische Energie) ist eine gute Idee ... ähnlich könnte man Energieüberschüsse nutzen, um z.B. Wasser in höhergelegenen Tanks zu speichern, das dann bei Bedarf ebenfalls über eine Turbine in Strom umgewandelt werden könnte (Gewicht + Gravitation = kinetische Energie). Für beides wären allerdings Ausgaben in nicht unbedeutender Höhe notwendig.

Aber mal ganz ehrlich ... geht es echt nur um Geld? Ich sehe im Strompreis eher eine "Stellschraube" über die man Menschen dazu bringen könnte, erstmal ihr Gehirn einzuschalten, statt unreflektiert Energie zu verballern.
Unser Energieproblem hängt doch letztlich auch daran, dass immer weniger Leute darüber nachdenken, ob sie gerade Strom "verschwenden".
Unterhaltungselektronik, die erst dann abgeschaltet wird, wenn das Gerät kaputt ist ... Sparlampen, die letztlich nicht nötig wären, wenn die Leute ab und zu mal das Licht ausmachen würden. Wahrscheinlich insgesamt kein großes Problem ... mir kommt es momentan nur gerade so vor, weil ich die letzten 2 Jahre mit so jemandem zusammengewohnt habe. Der hielt es nichtmal für nötig, seine privaten Elektrogeräte (PC, Fernseher, Lampen uvm.) abzuschalten, wenn er 2 Wochen in Urlaub gefahren ist.
DIESE Einstellung ist mMn ein echtes Problem ... denn wenn 8 Mrd. Menschen das so machen, dann ist letztlich egal, wie wir unseren Strom erzeugen ... es wird globale Auswirkungen geben, die sich gewaschen haben.
Die Auswirkungen dieses einen Menschen werden in meiner WG momentan an einem Strom-Abschlag von knapp über €150,- sichtbar (mMn ca. €50,- "zu viel" für einen 3-Menschen Haushalt mit E-Herd, Waschmaschine und elektrischen Durchlauferhitzer).
Fast zwei Jahre lang wurde ca. 1/3 des in unserem Haushalt abgenommenen Stroms der Bequemlichkeit wegen "verbraten".

Stattdessen feiern solche Menschen Neugeräte, die nichtmal mehr einen echten Ausschalter haben.
Natürlich ist es praktisch, wenn man ein Gerät nur "wecken" muss ... aber dabei vergessen wir, dass diese Geräte tatsächlich 24/7 Strom ziehen, um das zu gewährleisten, nicht viel ... aber konstant.

Unser Energieproblem ist keineswegs nur eines bei der Erzeugung ... sondern auch eines der unreflektierten und vor allem ineffektiven Nutzung. Ob nun aus privater Dumpfheit oder Faulheit oder einfach weil sich die Umrüstung wirtschaftlich "nicht rechnet".


Atommüll in die Sonne schießen oder einfach ins All? Geile Idee ... bei der Deponierung im tiefen Raum könnte das ein Bumerang sein (ist es ein Komet? Nein! Es ist ein Kastor) und bei der Entsorgung in der Sonne bin ich mir nicht sicher, was für Auswirkungen dass auf die Sonne und damit das ganze System hätte ... nicht dass dabei am Ende Strahlungen entstehen, vor denen uns nicht mal das Erdmagnetfeld und die Ozonschicht schützen. Ich bin kein Physiker, und daher bin ich mir einfach nicht sicher, wie die Sonne mit Uran, Plutonium und Strontium umgeht ... gibts das Zeug da eh, stören ein paar Megatonnen mehr wahrscheinlich nicht, aber wenn es diese Elemente dort natürlich nicht gibt, kann letztlich keiner ahnen, wie sie sich auf dieses System auswirken.
Horrorszenarien kann man sich da viele Ausmalen ... mir als nicht-Physiker ist das einfach mal zu unsicher ... vielleicht ist "Verbuddeln im Wald" langfristig sogar die bessere Alternative.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben