randbemerkung dazu:
die bis auf weiteres bestgültige defintion des begriffs "soldat" (wenn man intelllektualität gelten lässt) hat wohl thomas mann gegeben -
hingeschrieben als teil des "zauberberges", ungefähr 1922-24, also unter dem eindruck des ersten weltkrieges, dann mit dem "zbg." veröffentlicht 1928:
"Der Soldat ist eine rein formale Existenz"
und das ist wohl so, wenn man das "soldat-sein" runterbricht auf das, was "soldatsein" im kern ist (man ggfls. denke nach, bevor man ablehnt.)
daher ist ein studium ein studium. und als solches kann es den vom threadersteller gemachten überlegungen unterworfen sein (jede hinzufügung ist bekanntlich eine einschränkung. ein baum ist ein baum. ein grüner baum schließt schon viele andere bäume aus.)
nach wk 1 war das wohl leichter zu erkennen, als heute, wo jetzt die tatsache leichter als mit vielen bunten verhüllungstüchern abgedeckt zu betrachten ist: klar sind heute soldaten ("weil teil eines kostbaren waffen- u. funktionssystems") viel kostbarer als früher. "und werden daher mehr geschont". aber im kern wird vom soldaten erwartet, dass er funktioniert. "sprung auf, marsch, marsch". und die tatsache, dass er ein mensch ist, ist, so gesehen, "bloß" eine zu berücksichtigende begleiterscheinung, die bei "befehl und gehorsam" (funktion!) ggfls. bloß stört.
ein studium bei der bundeswehr ist daher ganz sicher auch teil einer engeren sozialen normierung, als ein freies studium an einer freien uni, einer TU z.b.
am ende eines freien studiums soll ich ja gerade dazu befähigt sein, frei und eigenverantwortlich aus der ganzen fülle eines weltberufs (ingenieur z.b.) zu wählen und verantwortung zu tragen - für mich selbst und andere, am besten nach massgabe der normen allgm. humanität nämlich.
bei einem studium bei einer armee ist das zu großen teilen bereits vorher festgelegt (die soziale normierung). und zwar nicht durch mich. sondern durch andere. also "fremdbestimmt" nach landläufig und wohl zutreffender definition.
"der soldat ist eine rein formale existenz". das ja gerade die größe und wahrheit und bedeutung des "zbg." (ganz einfach
"weltliteratur)", dass er so klar erkennt und ganz einfach ausspricht. sich traut. und standhält. (und TM konnte klar 1933 im Feb. von einer lesereise aus der schweiz nicht nach Deutschland zurückkehren. warum wohl?)
man befrage also ggfls. außer bundeswehrsoldaten auch noch mal einen germanisten dazu

(der mir persönlich bekannte Prof. Hans Wißkirchen z.b. wäre dazu ganz sicher 100% geeignet).
p.
http://www.buddenbrookhaus.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberberg
"Vetter Joachim Ziemßen schließlich erscheint als Vertreter der soldatisch-treuen Pflichterfüllung. Eine Figur, die sich – wenn auch nur vordergründig – den Herausforderungen des Lebens stellt und ihnen durch aktives Tätigwerden zu begegnen sucht. ..."
noch eine anmerkung, damit es nicht in vergessenheit gerät:
die 6. armee unter general paulus wurde mit ca. 300.000 soldaten - und unter dem kommando von 23 generälen - bei stalingrad eingekesselt. ohne es nachzuschlagen meine ich, dass "am ende" ca. 80.000 soldaten (und 23 generäle) in russische kriegsgefangenschaft gerieten. und am eigentlichen ende kehrten noch 8.000 von den 300.000 zurück nach deutschland. ca 292.000 überlebten also nicht. und von den 23 generälen starb einer in kriegsgefangenschaft eines natürlichen todes, die anderen 22 kehrten alle wohlbehalten nach deutschland heim. will sagen:
aus welcher sozialen schicht kommend ich in eine armee eintrete, macht u. u. sehr wohl einen (großen) unterschied. ganz sicher auch heute noch.
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