Stuttgart 21 / Proteste allgegenwärtig ...

Wie steht ihr zum Bauprojekt "Stuttgart 21"?

  • Ich bin für "Stuttgart 21".

    Stimmen: 327 48,2%
  • Mir ist es egal, ob gebaut wird.

    Stimmen: 119 17,6%
  • Ich bin gegen "Stuttgart 21".

    Stimmen: 232 34,2%

  • Umfrageteilnehmer
    678
DerOlf schrieb:
Ihr vergesst beide, dass es im politischen Geschehen eben etwas komplexer ist, als bei Privatkäufen.

Ich stimme dir zu, dass Politik häufig nur bis zur nächsten Wahl schielen. Bei solchen Großprojekten läuft's dann doch auch oft anders, weil seit Jahrzehnten bekannt ist, dass die immer teurer wie gedacht werden.
Schau z.B. nach BaWü, die CDU war dort das, was die CSU noch immer in Bayern ist. Man musste bei S21 gar nicht auf die nächste Wahl schauen, die war scheinbar geritzt. Man hatte aber diese ewig lange Planung und die lukrativen Seilschaften... konnte ja keiner ahnen, dass sich dagegen Widerstand regen würde.

Hier in Hessen hat sich Roland Koch als Ministerpräsi ein Flughafenprojekt in Kassel gegönnt + Ausbau des Fraport (Landebahn Nordwest), dass er nach seinem Ausscheiden als Firmenchef von Bilfinger selber mitbauen durfte. Der Flughafen in Kassel ist, wie so viele Flughäfen, unrentabel und ein riesiges Steuergrab gewesen. Der Fluglärm hier um Frankfurt ein anderes Thema.
Über diese Machenschaften regte man sich derart auf, dass man gleich wieder die CDU an die Regierung wählte ;)
Den Flughafenausbau in Frankfurt treiben inzwischen die Grünen als Koalitionspartner voran.. ist eben alternativlos, oder so ähnlich.
 
Gerade Straßenbauprojekte ziehen sich, weil sie knapp kalkuliert wurden.

Weiterhin ist das Wohnen bzw. Ziehen nach Frankfurt/M., um sich dann über Flugzeuge zu beschweren, schlicht das Ergebnis absolut fehlerhafter Lebensplanung und nicht ein Fehler von Politik oder Dritten.

Bilfinger ist weiterhin ein perfektes Beispiel für die (in meinem Beitrag angesprochenen und von euch gekonnt ignorierten) umfangreiche Nachträge in der Realität.
 
Idon schrieb:
Bilfinger ist weiterhin ein perfektes Beispiel für die (in meinem Beitrag angesprochenen und von euch gekonnt ignorierten) umfangreiche Nachträge in der Realität.
Ich hab das nicht ignoriert. Ich nehme es nur einfach als gegeben hin, und kommentiere es nicht weiter. Klar verlängert auch sowas den Bau kräftig ... das ist aber eben nicht nur bei Großprojekten der Fall.

Ich halte die Einmischungen von Politikern bei Großprojekten für ein Unding ... weil ich einfach weiß, wie wichtig der ohnehin nur selten zu gewährleistende flüssige Abllauf eines Projektes von Planungsabschluss und Beginn der Umsetzung an ist. Die Planung ist schließlich nicht umsonst oft genug die längste Projektphase. Das was dabei rauskommt, ist meist recht sensibel gegen Störungen. Erstrecht, wenn es dann noch auf "billig" gebürstet ist.
Da kann man nun wirklich nicht noch Politiker gebrauchen, die mittendrin ankommen, und irgendwas anders wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
@nicoc:
Möchtest du gerne das unglaublich wichtige networking unterbinden? So funktioniert unsere Wirtschaft eben, und das auch nicht erst seit gestern.
Sarkasmus? Muss man jetzt darüber diskutieren, ob man Korruption dort, wo man sie erkannt hat, als Straftatbestand behandeln sollte oder doch lieber nicht?
 
@kellerbach:
Natürlich sollte Korruption als Straftatbestand behandelt werden, wenn man sie nun schonmal erkannt hat ... keine Frage.
Allerdings nnenen wir das in DE ja oft genug nicht Korruption ... sondern eben "Netzwerken".
Mit Sarkasmus hat das nicht wirklich zu tun ... obwohl ... manchmal ist die Realität ja schon ziemlich sarkastisch.

Wenn man selbst einen Handwerker beauftragen muss (für irgendwas ... z.B. Wartung der Elektroinstallationen im Eigenheim), dann nimmt man ja auch am liebsten jemanden aus dem Bekanntenkreis, bei dem man weiß (oder wenigstens glaubt), dass er einem ein "faires" Angebot macht, nicht rumklüngelt und am Ende ordentliche Arbeit abliefert ... ist das auch Korruption?

Im großen Stil ist es eben nichts anderes ... auch da greift man eben am liebsten auf Kumpels zurück ... völlig normal. Der nachtreil ist nur eben, dass die Politiker nicht direkt selbst betroffen sind, wenn z.B. ein hirnrissiges Rauchabzugssystem nicht funktioniert ... und auch die Rechnung zahlt ja der Steuerzahler ... dem Politiker kann es also tatsächlich egal sein, ob da ordentlich gearbeitet wird, nicht gebummelt und keine kosten überzogen werden -> Politiker sind als Bauherren ungeeignet.

Das Ergebnis sind dann z.B. lange Entwicklungsorgien für Rosa-Beton ... ein paar Eimer Farbe wären weitaus billiger gewesen ... auch wenn man jährlich nachpinseln muss ... die nächsten 50 Jahre.

Man darf dabei nicht vergessen: Es gab Beton mit passender Tragfähigkeit für S21 ... der hat dem Architekten farblich nur nicht gefallen ... und Beton in der passenden Farbe hatte eben nicht die pasenden Eigenschaften. Ich finde, dass dieses Szenario an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist ... All das Geld wurde verbrannt, um den Eskapaden eines Profilneurotikers gerecht zu werden.

Wie gesagt, Farbe drauf und gut ist ... und wenn dem Arschitekten das nicht passt, dann müsste er eher ersetzt werden, statt Viel Geld zu verbrennen, damit der seine hirnverbrannte Vision 1:1 umsetzen kann.

Es gibt bei Großprojekten immer viele kleine Baustellen, und viele davon haben auch nicht das geringste mit dem Baugewerbe zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat hier jemand einen Gestattungsvertrag bzw. eine "Eintragungsbewilligung" von der DB bekommen? Gibt es Betroffene auf CB?
 
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