News TCO Certified Gen 9: Zahlreiche Monitore erhalten Siegel für Nachhaltigkeit

Ist das hier so wie mit "grünen" Unternehmen, welche sich einfach nur genügend CO₂-Zertifikate kaufen müssen, um mit "umweltfreundlich" werben zu dürfen?
Oder wie sich Deutschland eine bessere Umweltbilanz bei Pellets zum Heizen erschummelt, weil Deutschland die Pellets aus Brasilien bezieht und die Umweltschädigung damit auf das Konto von Brasilien gebucht wird, welche dafür große Waldstücke abholzen müssen?
 
SI Sun schrieb:
welche dafür große Waldstücke abholzen müssen
Machen die das jetzt schon für Pellets? Dachte Waldrodung dient primär dem Sojaanbau für Tierfutter. Hast ne Quelle dazu zufällig?
Ergänzung ()

Orb schrieb:
wirklich im Sinne von Mensch und Umwelt?
Ich glaub Produkte, die jährlich aktualisiert werden und über keinen geschlossenen Kreislauf verfügen, sind unmöglich nachhaltig.

Und die, die auf solche Label schauen, sind Einkaufsabteilungen von Unternehmen. Die haben meist keine Ahnung davon (deren Hauptaufgabe ist so wenig wie möglich dafür auszugeben) und schreiben eh spätestens alle drei Jahre neu aus, um weitere „Savings“ zu generieren.
 
Ok Nachhaltigkeit bezieht sich darauf wie die Rohstoffe abgebaut wurden ? Aber was ist mit Langlebigkeit
und einer damit verbundenen Hersteller Garantie von 5 oder 10 Jahren als Bestätigung für deren Qualität.
Was bringen uns "saubere" Rohstoffe wenn die Produkte "dreckig" sind ? Ich sage nur Tintenstrahldrucker.

Und warum zur Hölle sind Lichtsensoren keine Pflicht in allen Bildschirmen wenn wir Strom sparen sollen.
Und warum ist standardmäßig kein Frame Limiter im Treiber an um Renderleistung zu sparen und warum
wird DLSS nicht Pflicht für alle Spiele wenn es 30% sparsamer ist und warum wird Mining nicht verboten ?

:heilig:
 
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@0ssi naja, wie sollten sonst HDR 1000+ Monitore ein grünes Label bekommen? Nachhaltig erhöhter Stromverbrauch...
 
Kein normaler Mensch interessiert sich für diese Zertifikate, in Ausschreibungen bei öffentlichen Aufrägen sieht das aber schon anders aus.
 
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Spock55000 schrieb:
Gehen besagte Bildschirme auch nicht nach zwei Jahren kaputt? Das wäre Nachhaltigkeit!
Oder kann man sie reparieren?

Das Bildschirme kurz nach der Garantiezeit kaputt gehen wäre mir neu.
Betrifft das bestimmte Preisklassen, einfach schlechte Erfahrungen gemacht?

Auch im Firmenumfeld sind mir keine Probleme aufgefallen (Dell).

Was geht bei dir denn daran kaputt das es sich lohnen würde zu reparieren?
 
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So pauschal wie manche hier würde ich den Siegel nicht ablehnen.

Ich war erstaunt als wir sahen, dass die frisch eingetroffenen Displays nur im oberen Mittelfeld klassifiziert waren. Selbst dafür hat der Hersteller tief in die Trickkiste greifen müssen und erst nachdem wir alle voreingestellten Energiesparmodi ausgeschaltet hatten war akzeptable Bildqualität da.

Apple mag noch so viel Geld auf den Tisch knallen, für ihr aktiv gekühlten Display bekommt nie und nimmer die beste Bewertung.
 
dev/random schrieb:
Ganzheitlich nachhaltig wäre ein Monitor, wenn er ressourcenschonend hergestellt und transportiert, möglich lange benutzt und möglichst vollständig recycled werden würde
Das würde ich mir für alle Elektroprodukte wünschen. Die Klamotten-Hersteller machen das ja seit einiger Zeit. Die neue Winterjacke von Patagonia besteht aus recycelten Fischernetzen und gereinigter, recycelter Daune. Schon klar, dass Klamotten was anderes sind als Elektronik. Ich persönliche finde aber, dass der Vergleich in Bezug auf Monitore okay ist. Die werden schließlich nicht im 7 Nm Verfahren hergestellt und sollten sich durchaus komplett in Einzelbestandteile zerlegen lassen können.
 
Bei einigen Herstellern ist bereits (lange) zu beobachten, das in der Umverpackung fast kein Kunststoff enthalten ist.
Dort werden recht ausgeklügelte Pappkonstrukte eingesetzt.
Selbst Luftpolsterfolie gibt es mittlerweile ohne Kunststoff, Amazon verwendet das bereits in Amerika.

Vielleicht sehen wir bald auch das Gehäuse aus recycelten Materialien?
Der Schritt wäre relativ einfach.
 
dev/random schrieb:
Ganzheitlich nachhaltig wäre ein Monitor, wenn er ressourcenschonend hergestellt und transportiert, möglich lange benutzt und möglichst vollständig recycled werden würde :)
Sie haben auch die Reparatur vergessen. Ein Produkt sollte, wen nachhaltig, auch immer günstig instand gesetzt werden können. Oft ist es nur ein Pfenningartikel der kaput geht, aber der Aufwand ist es oft nicht wert, selbst wen es das beschädigte Bauteil noch gibt, ist die reperatur so unglaublich aufwendig und viel zu teuer. Stichwort: Wartungsschächte, Vorräte an Bauteilen und eine verlängerte gesetzliche Garantiezeit...
 
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Das Nachhaltigste ist, den alten Monitor bzw. egal welches Produkt zu benutzen bis es kaputt geht! Das gilt selbst für die "achso pöhsen Dieselstinker". Denn die Produktion hat weitaus höhere Kosten für die Umwelt als das, was durch den Wechsel eingespart. wird
 
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Schaby schrieb:
@0ssi naja, wie sollten sonst HDR 1000+ Monitore ein grünes Label bekommen? Nachhaltig erhöhter Stromverbrauch...
HDR mit 1000nits Spitzenhelligkeit ist bezogen auf dem Stromverbrauch gar nicht als so schlimm
weil es nur in kleinen Bildbereichen geht, besonders bei OLED weil sehr schlechte Energieeffizienz
aber natürlich ist es genau wie 4K Gaming, Ray Tracing, 100FPS+ und Mining auch ein Klima Killer.

Ein Lichtsensor wäre trotzdem das Effektivste weil Millionen Menschen Abend vor ihren blendenden
Bildschirmen sitzen und als Gegenmittel die Umgebungshelligkeit erhöhen also das Licht anmachen.
Ja das kann man auch per Software nach Uhrzeit simulieren aber die Mühe macht sich fast Niemand.
 
Auf der Website lassen sich die Kriterien erst nach Eingabe von verschiedenen persönlichen Daten herunterladen. Die Preisliste allerdings sofort. Knappe 3k pro Jahr für ein Siegel. Ha.
 
Greenwashing, wie sie im Buche steht. Erinnert mich an den Ablasshandel Ende des Mittelalters: Wenn das Geld im Kasten klingt, die (grüne) Seele in den Himmel springt.
 
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Sgt_Stieglitz schrieb:
Machen die das jetzt schon für Pellets? Dachte Waldrodung dient primär dem Sojaanbau für Tierfutter. Hast ne Quelle dazu zufällig?

"Jetzt" ist gut gesagt...
Die Dokus dazu habe ich vor ganz grob 10 Jahren dazu gesehen, als die Pellets in den Medien gehyped wurden, damit jeder eine neue teure Heizanlage kauft.

Ich weiß leider nicht mehr welche gute Doku das war, aber auf die Schnelle habe ich dies hier gefunden:
Ein altes 3 Minuten Video

Die Dokus, die ich gesehen habe, haben ebenfalls davon berichtet, wie viel durch die vielen Lieferanten gepfuscht wird, illegal Waldstücke zerstört werden und dass selbst Deutschland offiziell auch von Brasilien die Pellets importieren lässt, wo die vor Ort verarbeitet werden und zur Klimabilanz von Brasilien gezählt werden, damit die deutsche Klimabilanz besser wirkt.

Mit fast allen Produkten ist es ja nicht anders, wenn man China beschuldigt, die Umwelt so stark zu verschmutzen, obwohl man die dafür bezahlt. Würde man die chinesischen Importe im eigenen Land herstellen, wäre die Umweltverschmutzung durch die geringere Effizienz nicht nur höher (man bräuchte viele kleinere Fabriken), sondern auch sehr viel teurer (höhere Gehälter, höhere Energiekosten, höhere Einkaufspreise durch geringere Stückzahlen, etc.)
 
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orioon schrieb:
Was geht bei dir denn daran kaputt das es sich lohnen würde zu reparieren?

Du kannst in 80% aller Fälle davon ausgehen, dass ein Kondensator vom Netzteil kaputt geht.
Centbetrag.
Früher ging gerne mal eine Leuchtstoffröhre kaputt, jetzt wären das LEDs. Auch Centbeträge.

Du kannst bei fast allen Produkten in der IT davon ausgehen, dass eine Reparatur in 80% der Fälle möglich ist, und da meistens vom Materialbedarf her ein paar Cent kostet.

Problem in diesem Wirtschaftszweig ist, dass die Pläne nicht öffentlich sind.

Bei anderen Geräten außerhalb von IT besteht das Problem, dass Teile, meistens absichtlich, keine Normteile sind.


orioon schrieb:
Bei einigen Herstellern ist bereits (lange) zu beobachten, das in der Umverpackung fast kein Kunststoff enthalten ist.
Dort werden recht ausgeklügelte Pappkonstrukte eingesetzt.

Ich glaube das hat eher Marketinggründe.
Früher meinte man, man würde Kunststoff recyclen (was nicht geht), jetzt will man halt Papier verwenden. Dass dadurch Wälder gerodet, Wasser massig verbraucht und Chemikalien verwendet werden interessiert keinen.

Das Problem beim Kunststoff ist zweierlei.
Einmal ist es nicht recyclebar. Zweitens ist es nicht abbaubar. Und in dem Moment, wo es das wäre, fällt fast der ganze Nutzen des Kunststoffes weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
eax1990 schrieb:
Gibts zum Zertifikat noch etwas genauere Infos? Ist das eine Pflicht oder wieder ein "Ich seh toll aus"-Siegel?
Kommt darauf an, in Büros und Co achtet man durchaus auf gewisse Siegel, weil man die benötigt um
im Zweifel vor Schadensersatz durch Mitarbeiter abgesichert zu sein.

Gewisse Siegel sind dann aus Ergonomiesicht zwingend erforderlich.
orioon schrieb:
Das Bildschirme kurz nach der Garantiezeit kaputt gehen wäre mir neu.
Ich hatte bis Heute nur mit 2 Monitoren entsprechende Probleme und das war einmal Samsung - absolut untypisch, war damals der 120Hz Forris vor 10 Jahren, und nun Samsung.
Schmarall schrieb:
Das gilt selbst für die "achso pöhsen Dieselstinker".
Jain, kommt da auf verschiedene Faktoren an unter anderem auch auf den Verbrauch.

Kann man alles errechnen.
Wasserhuhn schrieb:
Das Problem beim Kunststoff ist zweierlei.
Einmal ist es nicht recyclebar. Zweitens ist es nicht abbaubar. Und in dem Moment, wo es das wäre, fällt fast der ganze Nutzen des Kunststoffes weg
Das ist so pauschal Falsch!

Kunststoffe kann man schon recyclen. Es gibt dabei auch verschiedene mögliche Wege und der Typ bestimmt dann, was einfacher ist, also ob Mechanisch/thermisches Recyling funktioniert oder ob man zum
aufwändigen chemische. Recyling greifen muss.

Nur hat man und denkt man in vielen Ländern daran, weil der Ursprungsstoff sowie die Herstellung neuen Kunststoffes billiger ist.

Aber gerade im Bereich Spritzguss sieht man es gut, dass man den Fehlguss schreddert und wieder erneut nutzen kann.

Das primäre Problem ist dann ehrr wirklich, dass die meisten Kunststoffe nicht Abgebaut werden sondern nur zu Mikroplastik zerfallen.
 
DevPandi schrieb:
Das ist so pauschal Falsch!

Kunststoffe können nicht beliebig oft geschmolzen werden.
Das ist wie ein Glutenteig, den man überknetet hat.
Deswegen darf bei "recycelten" Kunststoffen nur ein Maximalanteil alten Kunststoffes beigefügt werden, weil sich sonst die Materialeigenschaften sehr stark verändern.
Verunreinigungen verschlimmern das.

"Chemisches Recycling" ist eine Randerscheinung und bezieht sich in der Regel auf das Herstellen anderer Kunststoffe oder Produkte.

Kunststoffe sind generell Einbahnstraßen. Der Wiederverwertungsanteil (direkt oder indirekt) ist lächerlich gering.

Am Ende bleibt dann nur die "thermische Verwertung".

https://www.kivo.nl/de/wissensbasis/chemisches-recycling/

Bedenken, dass der Artikel Lobbyarbeit ist.
 
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