Leserartikel Test Beyerdynamic DT770 pro VS DT 880 Edition VS Custom Studio VS Audiotechnica ATH-M

honky-tonk

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Review Beyerdynamic DT 770 pro VS DT 880 Edition VS Custom Studio VS Audiotechnica ATH-M50x

Table of Contents


Einführung

Anwendungsszenario:
Mein Ziel war es mir zum ersten Mal einen guten Kopfhörer über 20-30€ zu gönnen um Musik angemessen genießen zu können. Benutzen möchte ich den KH primär im Büro um mich etwas von der Umgebung abzuschirmen und dass die Arbeit leichter von der Hand geht. Zweitrangig auch mal mit in den Urlaub nehmen oder zum Zocken nutzen.​

Bevorzugte/getestete Musikrichtungen:
Rock, Metal, Alternative ...bspw. Metallica, RHCP oder älteres wie Pink Floyd oder Queen.​

Genutzte Quellen:
Yamaha RX480 (Zuhause), mp3-Player Archos Gmini 202, Lenovo X230, Nexus 5 (jeweils ohne Equalizer Voreinstellungen)​

Musikqualität:
mp3s mit 192kbps VBR, Spotify (mittlere Quailität)​

Bewertungspunkte:

  • Tragekomfort
    Erwartungen: Er sollte so bequem sein, um ihn einen kompletten Arbeitstag tragen zu können ohne heiße Ohren oder Druckschmerzen zu bekommen (daher Over-Ears, da potenziell am Bequemsten)
    Testverfahren: Probetragen, bis zu einem Arbeitstag am Stück.
  • Klangqualität
    Erwartungen: Ich möchte differenziert die einzelnen Instrumente heraushören können. Hierbei sollte der KH eine Charakteristik besitzen, die sowohl Höhen, Mitten als auch Bass bei neutralem Equalizer möglichst gleichmäßig bedient.
    Testverfahren: Mehrmaliges hören von Lieblingsliedern und Liedern mit viel Dynamik, da sich hier nochmals kleinere Unterschiede bemerkbar machen. Beispiele Testsongs: Chevelle - The Red, Queen - Bohemian Rhapsody, Pink Floyd - Time, Yello - Virtual Concert ...
  • Features Abnehmbare Kabel und Lieferumfang
  • Optik/Haptik Wie schön sieht der KH aus, wie wertig fühlt sich der KH an und wie sauber ist die Verarbeitung.
  • Sonstiges Was noch so erwähnenswert ist.



Reviews



DT770 pro (80Ohm)


  • Tragekomfort Sehr Bequem! Konnte den KH einen kompletten Bürotag tragen, ohne unangenehme Druckstellen.
  • Klangqualität Hier hat sich der 770 als Favorit herauskristalisiert. Man kann das Lied wirklich im Kopf in die einzelnen Instrumente zerpflücken, die sich schön voneinander absetzen. Außerdem scheinen weder Bass noch Höhen zu sehr betont.
  • Features Sehr spartanisch, eine Stofftasche und ein Adapter auf große Klinke ist dabei. Besonders hervorzuheben finde ich, dass der KH komplett in seine Einzelteile zerlegt werden kann, und man für jedes Teil ein Ersatzteil bekommt...wirklich jedes! Sollte bspw. ein Kabelbruch entstehen, kann man mit rudimentären Lötkenntnissen einfach ein neues Kabel einlöten.
  • Optik/Haptik Der KH ist sauber verarbeitet und das Plastik wirkt robust und wertig. Man hat den Eindruck dass der KH vor 30Jahren Entwickelt und seither unverändert so gebaut wird.
  • Sonstiges Die Abschirmung der Umgebungsgeräusche ist enorm gut. Selbst bei relativ leiser Musik ist man fast komplett von der Außenwelt abgeschirmt. Mit Velours Polstern ist die Abschirmung allerdings einen Tick geringer als mit Leder Pads.


DT 880 Edition (32Ohm)


  • Tragekomfort Man fühlt ihn kaum auf dem Kopf! Bester Tragekomfort aller getesteten. Die Edition sitzt im Gegensatz zur Pro Variante sehr locker. Bei etwas heftigem Kopfschütteln verrutscht er leicht.
  • Klangqualität Fühlt sich nicht an als hätte man einen KH auf. Die Musik scheint eher aus dem Raum als aus dem KH zu kommen. Klanglich ist er ebenso präzise wenn nicht sogar besser als der DT 770.
  • Features Im Lieferumfang ist eine robuste Ledertasche mit Polsterung dabei und ein Klinkeadapter.
  • Optik/Haptik Der KH fühlt sich sehr hochwertig an. Viele Metallkomponenten und die Velourspolster lassen ihn sehr edel erscheinen.
  • Sonstiges Da dieser KH halboffen ist, schirmt er die Umgebung nicht wirklich ab. Man hört, was andere reden und die Anderen hören die Musik auch bei normaler Lautstärke. Im mehrpersonen Büro also ungeeignet. Deshalb nicht der Testsieger.


Custom Studio (80Ohm)


  • Tragekomfort Im Gegensatz zum DT 770 hat er einen höheren Anpressdruck, was aber in der Praxis nicht so sehr auffällt wie gedacht. Das meiste federn die Velourspads ab. Ohne Probleme konnte man ihn ohne Druckstellen einen ganzen Arbeitstag tragen.
  • Klangqualität Im Gegensatz zum 770 oder 880 trennt er die verschiedenen Instrumente im Lied nicht so sauber voneinander und verschluckt sogar manche Instrumente fast. Bei einem Teststück konnte ich mit dem DT 770 klar die Hi-Hats vom Schlagzeug erkennen und der Custom Studio waren sie fast verschwunden. Selbst bei normalen Bass Einstellungen am Schieberegler klingt die Musik sehr "voll" und nicht so analytisch wie der DT 770. So kommt es dass manche Musikstücke mit dem DT 770 und andere mit dem Custom Studio besser klingen. Allerdings schaffte der Custom Studio bei mir nicht den "WOW das ist mir in dem Lied noch nicht aufgefallen" Effekt bzw. schafft es nicht ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern wie der DT 880/770. Außerdem fällt der KH im Bürotest durch. Nach einem kompletten Bürotag mit normalen Bass Einstellungen hat dieser KH durch seinen sehr vollen Klang ein unangenehmen Druck auf den Ohren hinterlassen. Ich hatte das Gefühl, dass es mir reicht und ich einfach keine Musik mehr hören möchte auch nicht leise.
  • Features Da ist der KH sehr gut ausgestattet: abnehmbare Kabel und variabler Bass Boost klingen nett und auf dem Stand der Technik. Außerdem kann man noch ein Mikrofon direkt anschließen. Zusätzlich bekommt man die Standardmäßige Tasche und den Klinkeadapter. Die Velourspolster lassen sich außerdem durch eine kleine Einkerbungen sehr bequem austauschen/aufdrehen. Die DTs haben diese nicht.
  • Optik/Haptik Sehen finde ich ansprechend und modern aus. Durch die wechselbaren Seitendeckel sind sie auch schön personalisierbar. Verarbeitung wirkt auch wertig.
  • Sonstiges -


Audiotechnica ATH-M50x



  • Tragekomfort Die Audiotechnica sind mit Kunstleder Polstern ausgestattet. Im Gegensatz zu Velourspolstern neigen diese eher zu heißen Ohren. Außerdem sind die Audiotechnica etwas kleiner und man hat nicht so viel Platz wie in den Beyerdynamic. Über einen Arbeitstag habe ich die KH nicht getestet, da sie mir klanglich nicht zusagten.
  • Klangqualität Die Mitten fehlen hier scheinbar komplett. Das scheint für Techno OK aber bei Rock fehlt einfach etwas. Nachdem man einen der Beyerdynamic auf hatte hören sich diese billig an...es fehlt einfach etwas.
  • Features Der Lieferumfang ist reichlich: Spiral und normale Kabel in verschiedenen Längen. Leider wurde bei der Buchse des KH ein zu Klinke ähnliches genutzt, aber Spezialstecker eben.
  • Optik/Haptik Die Muscheln sind dreh-, wend- und klappbar in viele Richtungen. Das ist gut für DJs aber sonst eher verwirrend. Design sieht gut aus, allerdings macht das verwendete Plastik einen etwas billigeren Eindruck als bei den 770ern aber noch OK.
  • Sonstiges -



Fazit



Beyerdynamic Varianten



  • Earpads Die Kunstleder Earpads sind von allen Pads am festesten, lassen sich schwerer eindrücken und schirmen die Umgebung am besten ab. Allerdings ist hier die Gefahr von heißen Ohren am größten. Schwarzes Velours ist eher wie weicher, feiner Frottee Stoff und angenehm zu tragen. Graues Velours ist am flauschigsten und angenehmsten auf der Haut.
  • Widerstand Von den meisten Beyerdynamics gibt es ein 32, 80, 250 und 600Ohm Variante. Je mehr Ohm der KH hat desto stärker muss der Treiber sein, um die gewünschte Lautstärke zu erhalten. 32 bis 80Ohm wird für Mobil (Handy) empfohlen und alles darüber eher für Studio und HiFi. Hier gilt angeblich je mehr Ohm desto mehr Klang. Ich konnte 32 und 80Ohm Varianten testen und konnte klanglich keinen Unterschied feststellen. Mag sein, dass man bei 600Ohm einen Unterschied im Direktvergleich hören kann, allerdings ist es mir zu affig deshalb nochmals einen extra KH-Verstärker für weitere 100€ zu kaufen. Bei 32 VS 80Ohm kann man als normal Lautstärken Hörer auch zur 80Ohm Variante greifen. Ob Handy, mp3-Player oder PC waren 80Ohm ausreichend laut. Die 32Ohm Variante war auf voller Lautstärke unangenehm Laut, sodass einem die Ohren geklingelt haben. Die 80Ohm Variante war sehr Laut, aber noch erträglich.


Empfehlung
Der DT 880 ist eigentlich mein Favorit, dieser ist allerdings wegen seiner offenen Bauweise nicht fürs Büro geeignet. Der Custom Studio fällt nach einem Tag Probe hören raus wegen zu viel Bass auf den Ohren. Der Audiotechnica gefällt bei Rock vom Klangbild nicht. Der DT 770 hat zwar nicht die netten Features wie der Custom Studio aber ist vom Klangbild und der Schirmung das beste Paket für den gewählten Einsatzzweck.​
 
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Reaktionen: Sinatra81
Vorab eine Frage: Muss man verstehen warum hier mit 192kbps und mittlerer Spotify-Quali getestet wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nun mal einen großen Teil in dieser Qualität. Und nur teilweise 320kbps. Bin allerdings auch momentan am überlegen Spotify Premium zu holen.
 
Ist auf jeden Fall eine Überlegung Wert um die KH auch auszukosten :)

Was mich desweiteren überrascht ist, dass du Beispielweise zum 770 Pro schreibst, die Bässe wären neutral. Der 770 Drückt tendentiell schon mehr wenn man sich so umschaut. Ohne Referenz wahrscheinlich schwer zu Beurteilen.
 
Im Vergleich zu den getesteten empfand ich den Bass relativ neutral. Mag sein, dass es noch andere gibt. Bin auch eher Anfänger in dem Bereich.
 
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