Vornweg: Es gab keine Vorgaben oder Einschränkungen beim Test durch Computerbase oder den Hersteller. Der Testbericht wurde vor dem Upload nicht kontrolliert.
Rahmenbedingungen des Tests:
Der Schreibtischstuhl kam sicher und gut verpackt bei mir an. Alle Teile waren sorgfältig in viel Karton und wenige Folien eingepackt, was einen guten Eindruck hinterließ. Das Ausmaß an Kunststoffmüll könnte durch weitere Kartonagen sicher noch reduziert werden, aber es ist verständlich, dass eine Kunststofftüte günstig ist und gut vor Feuchtigkeit und Schmutzt schützt. Besonders angenehm fiel mir auf, dass der Stuhl keinen unangenehmen Plastikgeruch verströmte – ein Pluspunkt!
Etwas unpraktisch war die Positionierung der Aufbauanleitung. Diese befand sich ganz unten im Paket, was ich persönlich nicht praktisch finde. Es wäre hilfreicher gewesen, sie obenauf zu platzieren. Die Schrauben und das beiliegende Werkzeug waren hingegen sehr gut sortiert – sie befanden sich in einer Blisterverpackung mit einer Kartonrückseite, auf der alle Teile beschriftet waren.
Ein kleiner Kritikpunkt: Wenn man die Blisterverpackung unachtsam aufreißt, können Schrauben herausfallen, was die Zuordnung erschwert, da die Beschriftung dann teilweise nicht mehr lesbar ist. Die Schrauben unterscheiden sich zum Glück deutlich in Menge, Länge und Durchmesser, was die Zuordnung dann doch problemlos möglich macht. Positiv: Pro Arbeitsschritt liegt eine Ersatzschraube bei.
Die auf den Bildern oft dargestellt Fußstütze war leider nicht Teil des Lieferumfangs
2. Montage: Schritt für Schritt
Der Stuhl kommt komplett demontiert, bis auf die mechanischen Teile. Die Montageanleitung ist in gut verständlichem Deutsch verfasst und gliedert sich in insgesamt neun Schritte (Bild im Anhang). Der Aufbau + Unboxing dauerte etwa 1,5 Stunden, wobei ich alleine war und nebenher Notizen und Bilder gemacht habe. Ohne diese zusätzlichen Tätigkeiten dürfte der Aufbau in etwas mehr als einer Stunde möglich sein.
Schritt 1: Fußkreuz und Rollen
Man muss die Chromfüße mit einem schwarzen Inlay auf das Stahlkreuz aufstecken und dann verschrauben. Das Stahlkreuz hat ein paar scharfe Kanten, an denen man sich schneiden könnte. Das Entgraten wäre aus sicherheitstechnischer Sicht sinnvoll gewesen.
Das Aufstecken der Chromfüße inkl. Plastikinlay auf das schwarze Stahlkreuz erforderte viel Kraft und ließ sich durch Drücken nicht erledigen. Ich habe mir dann damit beholfen, die Füße auf einer harten Holzunterlage „einzuhämmern“. Das beschädigte leider ein Plastik-Inlay an einem Bein, zum Glück ohne einen Einfluss auf die Funktion zu nehmen (siehe Bild). Eine bessere Variante kam mir erst beim letzten Fuß: zuerst das Plastik-Inlay einsetzen und dann den Fuß aufstecken. Dafür hat dann auch der Druck gereicht.
Die Gewinde für die Schrauben waren sauber verarbeitet und das Einsetzen der Rollen verlief danach problemlos.
Schritt 2–4: Gasdruckfeder, Armlehnen und Sitzfläche
Diese Schritte waren unkompliziert. Die Gasdruckfeder samt Abdeckung ließ sich leicht aufsetzen, wenngleich die Zierabdeckung aus Kunststoff einen etwas billigeren Eindruck beim Einbau macht. Hätte sie aus dem Material der Füße erwartet.
Die Armlehnen waren durch farbige Schutzfolien gekennzeichnet (rechts und links). Die Gewinde und Schrauben machten allgemein keine Probleme. Auch die Montage der Sitzfläche und Mechanik funktionierte dank Langlöchern problemlos.
Schritt 5–7: Rückenlehne an Sitzfläche und Armlehnen
Diese Schritte waren etwas komplizierter – insbesondere, wenn man allein arbeitet, da man zwei weitere Hände gut zum Halten, Fixieren brauchen könnte. Nachdem ich die Rückenlehne an der Sitzfläche befestigt hatte, passten die Schraubenlöcher für die Armlehnen nicht mehr exakt übereinander. Die Lösung bestand darin, die Armlehnen zuerst zu montieren und die Rückenlehne erst danach festzuziehen. Meiner Meinung nach wäre eine geänderte Reihenfolge der Schritte 5,6 und 7 sinnvoll.
Schritt 8–9: Aufsetzen des Sitzes auf das Gestell und Montage der Kopfstütze
Die letzten beiden Schritte verliefen problemlos. Die Kopfstütze ist vormontiert (Mechanik) und lässt sich schnell und einfach mit 2 Schrauben befestigen. Alle Teile saßen stabil, die Mechanik funktionierte einwandfrei.
3. Aussehen
Der Stuhl macht meiner Meinung nach einen stylischen Eindruck und sieht nicht billig aus. Das Design der Sitzfläche und Rücklehne ist schick. Durch den dünnen und durchsichtigen Meshstoff wirkt er auch nicht zu wuchtig. Die Chromfüße sehen schick aus. Ich finde es gut, dass er nicht wie Gaming-Stuhl aussieht.
4. Funktionsumfang und Einstellungen
Der Stuhl bietet eine Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten:
4. Komfort im Alltag
Der Stuhl passt hervorragend zu meinen Proportionen. Bisher (nach 3 Wochen Test) quietscht oder knarzt nichts. Ich sitze an manchen Tagen mit kurzen Pausen locker 10-12 Stunden auf dem Stuhl und habe dabei absolut keine Probleme.
Das Sitzgefühl ist insgesamt sehr komfortabel. Nachfolgend die Bewertung der einzelnen Teile des Stuhls, aber davor noch ein Bild des Einsatzortes.
Sitzfläche – weich und mit guten Maßen
Die Sitzfläche ist angenehm breit. Ich habe etwa 5 cm Platz auf jeder Seite. Auch die Länge ist für meine Größe angenehm. Ich berühre die Sitzfläche nicht mit den Waden, wenn auch nur knapp. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass Menschen mit kürzeren Beinen nicht richtig sitzen können, da ihre Waden anstoßen werden oder sie zu weit vorne sitzen und dann die Rücklehne zu weit entfernt ist.
Auf dem Meshstoff sitzt es sich gut. Für meinen Geschmack könnte er etwas härter bzw. straffer gespannt sein. Aber das ist kein Kritikpunkt, weil er durchaus bequem ist. Ob die Dehnung des Stoffs auf Dauer gleichbleibt, muss sich herausstellen.
Rückenlehne und Lendenwirbelstütze – Highlight
Die Rückenlehne in Kombination mit der automatisch anpassenden Lendenwirbelstütze ist für mich sehr gut gelungen. Sie bietet optimalen Halt – auch beim Zurücklehnen – ohne das Gefühl, nach vorne gezogen zu werden. Die beiden Lehnen in Kombination stützen den Rücken bis hoch zu den Schultern gut ab. Hier ist der Meshstoff meiner Meinung nach genau richtig von der Spannung. Die Lendenwirbelstütze finde ich mehr als gelungen. Die Mechanik der automatischen Anpassung in der Höhe sowie der automatischen Neigung macht meiner Meinung nach einen perfekten Job.
Die Arretierung der Lehne habe ich bisher nicht benötigt. Der Kippmechanismus macht das sehr gut. Wenn man sich nicht nach hinten lehnen will, lehnt man sich auch nicht automatisch nach hinten und eben andersherum. Etwas störend ist das seitliche Spiel der Rückenlehne. Es hat keinen Einfluss auf den Sitzkomfort, verringert aber das Gefühl, dass es sich um einen hochwertigen Stuhl handelt.
Armlehnen – mit kleinen Schwächen
Die Armlehnen sind vielseitig einstellbar. Sie lassen sich drehen oder auch in Entfernung von der Rückenlehne verschieben. Besonders die Drehfunktion ist für mich im Arbeitsalltag angenehm – beispielsweise, wenn ich in Meetings die Arme bequem vor dem Körper verschränken möchte und ich die Armlehne dafür nach innen drehe. Sehr gelungen: Die Armlehnen bewegen sich synchron mit der Rückenlehne, dabei bleibt der Winkel zwischen Armen und Rumpf immer gleich.
Die Armlehnen verfügen leider über keinen Entriegelungsknopf für die Drehung und Verschiebung, sodass man sie manchmal versehentlich verstellt – besonders beim Aufstehen oder Umsetzen, wenn man sich stärker abstützt. Ein Druckknopf zur Entriegelung des Einstellmechanismuses wäre hier sinnvoll gewesen.
Die Verschiebung der Armlehne ist für mich persönlich wenig relevant, da ich mit 1,80m nur die hinterste Einstellung als angenehm empfinde. Für eine größere Person könnte das mehr Komfort bieten.
Kopfstütze – unerwarteter Komfort
Bisher hielt ich eine Kopfstütze immer für überflüssig und hatte noch keinen Stuhl, der so etwas als Feature hatte. Nach kurzer Eingewöhnung muss ich allerdings sagen, dass die Kopfstütze echt bequem ist und ich mich doch häufiger als erwartet anlehne. Besonders die Einstellbarkeit von Höhe und Neigung überzeugt. Ich nutze sie mittlerweile sehr oft, etwa beim Lesen auf dem Bildschirm oder in Videocalls.
Allerdings habe ich bei der Kopfstütze das gleiche Problem wie bei den Armlehnen. Ich verstelle sie teilweise ohne Absicht. Hier passiert es mir aber vor allem beim Herausziehen und Zurückschieben des Stuhls am Tisch. Dann muss ich beim nächsten Mal Setzen wieder die richtige Position der Kopfstütze einstellen. Hier wäre auch ein Knopf zum Entriegeln gegen die unfreiwillige Einstellung praktisch.
Rollen und Stabilität
Die Rollen sind angenehm weich und laufen sehr leise. Auf meinem Stäbchenparkett im Arbeitszimmer hinterlassen sie keine Spuren oder Kratzer – ein großer Pluspunkt. Trotz der kompakten Bauweise des Gestells kippt der Stuhl nicht, selbst bei stärkerem Zurücklehnen. Die guten Proportionen des Stuhl sorgen zudem dafür, dass man nicht ständig mit den Füßen bzw. Rollen gegen Tischbeine stößt und man die eigenen Beine/Füße auch mal gut unter dem Stuhl abstellen kann.
6. Fazit
Der Stuhl ist hochwertig verarbeitet, stabil und bietet eine Vielzahl an sinnvollen Einstellmöglichkeiten. Einige kleinere Kritikpunkte wie die leichtgängige Verstellung von Armlehnen und Kopfstütze oder das etwas umständliche Montieren der Armlehnen trüben den Gesamteindruck nur geringfügig. Insgesamt bekommt man hier einen sehr durchdachten und komfortablen Schreibtischstuhl, der für Personen mit ähnlicher Körpergröße und ähnlichem Körpergewicht eine sehr gute Wahl darstellt. Für kleinere Menschen ist der Stuhl vermutlich etwas zu groß dimensioniert. Meine Freundin mit 1,65m ist etwas zu klein und zu leicht für die richtige Sitzposition und die kippende Rückenlehne.
+ Viele Einstellmöglichkeiten
+ Aussehen und Design
+ Sitzkomfort, vor allem Rückenlehne und Lendenwirbelstütze
+ mögliche Sitzdauer
o Montageaufwand und -dauer
o Reparatur und Ersatzteilverfügbarkeit kann bisher nicht bewertet werden
- Probleme bei der Montage (Einbau der Füße, Versatz zwischen Sitzfläche und Armlehnen, scharfe Kanten am Halter der Füße)
- seitliches Spiel der Rückenlehne
Mit einem aktuellen Preis von 279 Euro ist der Stuhl sicher nicht günstig aber meiner Meinung nach okay bepreist. Die vielen Features rechtfertigen einen Aufpreis zu meinem alten Stuhl (69 Euro) auf jeden Fall. Mein Wohlfühlpreis wäre im Bereich der 200 Euro. Für die UVP von 519 Euro würde ich ihn nicht kaufen. Dafür würde ich eine gewisse Vormontage, die Beseitigung der genannten Kritikpunkte und noch mehr Ausstattung wie z.B. eine neig- und kippbare Sitzfläche erwarten.
Wie sich der Stuhl nach mehreren Monaten Nutzung verhält, muss sich noch zeigen – ich werde ggf. ein Update ergänzen.
Änderungen:
1. Typos
2. GIF gefixed
Anhang:
Rahmenbedingungen des Tests:
- Der Stuhl wurde von Sihoo im Rahmen des Gewinnspiels hier auf CB bereitgestellt. Nochmals vielen Dank für die Möglichkeit.
- Der Testzeitraum betrug drei Wochen
- Ersetzt wurde eine Flintan von Ikea (kaum Verstellmöglichkeiten, wenig Ausstattung, Bild im Anhang)
- Ich bin 1,80 m groß und 77 kg schwer/leicht
- Anwendungsbereich: 3-4 Tage Home Office pro Woche + ein paar Stunden Gaming
Der Schreibtischstuhl kam sicher und gut verpackt bei mir an. Alle Teile waren sorgfältig in viel Karton und wenige Folien eingepackt, was einen guten Eindruck hinterließ. Das Ausmaß an Kunststoffmüll könnte durch weitere Kartonagen sicher noch reduziert werden, aber es ist verständlich, dass eine Kunststofftüte günstig ist und gut vor Feuchtigkeit und Schmutzt schützt. Besonders angenehm fiel mir auf, dass der Stuhl keinen unangenehmen Plastikgeruch verströmte – ein Pluspunkt!
Etwas unpraktisch war die Positionierung der Aufbauanleitung. Diese befand sich ganz unten im Paket, was ich persönlich nicht praktisch finde. Es wäre hilfreicher gewesen, sie obenauf zu platzieren. Die Schrauben und das beiliegende Werkzeug waren hingegen sehr gut sortiert – sie befanden sich in einer Blisterverpackung mit einer Kartonrückseite, auf der alle Teile beschriftet waren.
Ein kleiner Kritikpunkt: Wenn man die Blisterverpackung unachtsam aufreißt, können Schrauben herausfallen, was die Zuordnung erschwert, da die Beschriftung dann teilweise nicht mehr lesbar ist. Die Schrauben unterscheiden sich zum Glück deutlich in Menge, Länge und Durchmesser, was die Zuordnung dann doch problemlos möglich macht. Positiv: Pro Arbeitsschritt liegt eine Ersatzschraube bei.
Die auf den Bildern oft dargestellt Fußstütze war leider nicht Teil des Lieferumfangs
2. Montage: Schritt für Schritt
Der Stuhl kommt komplett demontiert, bis auf die mechanischen Teile. Die Montageanleitung ist in gut verständlichem Deutsch verfasst und gliedert sich in insgesamt neun Schritte (Bild im Anhang). Der Aufbau + Unboxing dauerte etwa 1,5 Stunden, wobei ich alleine war und nebenher Notizen und Bilder gemacht habe. Ohne diese zusätzlichen Tätigkeiten dürfte der Aufbau in etwas mehr als einer Stunde möglich sein.
Schritt 1: Fußkreuz und Rollen
Man muss die Chromfüße mit einem schwarzen Inlay auf das Stahlkreuz aufstecken und dann verschrauben. Das Stahlkreuz hat ein paar scharfe Kanten, an denen man sich schneiden könnte. Das Entgraten wäre aus sicherheitstechnischer Sicht sinnvoll gewesen.
Das Aufstecken der Chromfüße inkl. Plastikinlay auf das schwarze Stahlkreuz erforderte viel Kraft und ließ sich durch Drücken nicht erledigen. Ich habe mir dann damit beholfen, die Füße auf einer harten Holzunterlage „einzuhämmern“. Das beschädigte leider ein Plastik-Inlay an einem Bein, zum Glück ohne einen Einfluss auf die Funktion zu nehmen (siehe Bild). Eine bessere Variante kam mir erst beim letzten Fuß: zuerst das Plastik-Inlay einsetzen und dann den Fuß aufstecken. Dafür hat dann auch der Druck gereicht.
Die Gewinde für die Schrauben waren sauber verarbeitet und das Einsetzen der Rollen verlief danach problemlos.
Schritt 2–4: Gasdruckfeder, Armlehnen und Sitzfläche
Diese Schritte waren unkompliziert. Die Gasdruckfeder samt Abdeckung ließ sich leicht aufsetzen, wenngleich die Zierabdeckung aus Kunststoff einen etwas billigeren Eindruck beim Einbau macht. Hätte sie aus dem Material der Füße erwartet.
Die Armlehnen waren durch farbige Schutzfolien gekennzeichnet (rechts und links). Die Gewinde und Schrauben machten allgemein keine Probleme. Auch die Montage der Sitzfläche und Mechanik funktionierte dank Langlöchern problemlos.
Schritt 5–7: Rückenlehne an Sitzfläche und Armlehnen
Diese Schritte waren etwas komplizierter – insbesondere, wenn man allein arbeitet, da man zwei weitere Hände gut zum Halten, Fixieren brauchen könnte. Nachdem ich die Rückenlehne an der Sitzfläche befestigt hatte, passten die Schraubenlöcher für die Armlehnen nicht mehr exakt übereinander. Die Lösung bestand darin, die Armlehnen zuerst zu montieren und die Rückenlehne erst danach festzuziehen. Meiner Meinung nach wäre eine geänderte Reihenfolge der Schritte 5,6 und 7 sinnvoll.
Schritt 8–9: Aufsetzen des Sitzes auf das Gestell und Montage der Kopfstütze
Die letzten beiden Schritte verliefen problemlos. Die Kopfstütze ist vormontiert (Mechanik) und lässt sich schnell und einfach mit 2 Schrauben befestigen. Alle Teile saßen stabil, die Mechanik funktionierte einwandfrei.
3. Aussehen
Der Stuhl macht meiner Meinung nach einen stylischen Eindruck und sieht nicht billig aus. Das Design der Sitzfläche und Rücklehne ist schick. Durch den dünnen und durchsichtigen Meshstoff wirkt er auch nicht zu wuchtig. Die Chromfüße sehen schick aus. Ich finde es gut, dass er nicht wie Gaming-Stuhl aussieht.
4. Funktionsumfang und Einstellungen
Der Stuhl bietet eine Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten:
- Sitzfläche: höhenverstellbar
- Armlehnen: höhenverstellbar, in der Länge verschiebbar, drehbar
- Rückenlehne: in der Höhe einstellbar und kippbar, arretierbar
- Kopfstütze: in Neigung und Abstand zum Kopf verstellbar/kippbar
- Lendenwirbelstütze: passt sich automatisch in Höhe und Neigung an
4. Komfort im Alltag
Der Stuhl passt hervorragend zu meinen Proportionen. Bisher (nach 3 Wochen Test) quietscht oder knarzt nichts. Ich sitze an manchen Tagen mit kurzen Pausen locker 10-12 Stunden auf dem Stuhl und habe dabei absolut keine Probleme.
Das Sitzgefühl ist insgesamt sehr komfortabel. Nachfolgend die Bewertung der einzelnen Teile des Stuhls, aber davor noch ein Bild des Einsatzortes.
Sitzfläche – weich und mit guten Maßen
Die Sitzfläche ist angenehm breit. Ich habe etwa 5 cm Platz auf jeder Seite. Auch die Länge ist für meine Größe angenehm. Ich berühre die Sitzfläche nicht mit den Waden, wenn auch nur knapp. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass Menschen mit kürzeren Beinen nicht richtig sitzen können, da ihre Waden anstoßen werden oder sie zu weit vorne sitzen und dann die Rücklehne zu weit entfernt ist.
Auf dem Meshstoff sitzt es sich gut. Für meinen Geschmack könnte er etwas härter bzw. straffer gespannt sein. Aber das ist kein Kritikpunkt, weil er durchaus bequem ist. Ob die Dehnung des Stoffs auf Dauer gleichbleibt, muss sich herausstellen.
Rückenlehne und Lendenwirbelstütze – Highlight
Die Rückenlehne in Kombination mit der automatisch anpassenden Lendenwirbelstütze ist für mich sehr gut gelungen. Sie bietet optimalen Halt – auch beim Zurücklehnen – ohne das Gefühl, nach vorne gezogen zu werden. Die beiden Lehnen in Kombination stützen den Rücken bis hoch zu den Schultern gut ab. Hier ist der Meshstoff meiner Meinung nach genau richtig von der Spannung. Die Lendenwirbelstütze finde ich mehr als gelungen. Die Mechanik der automatischen Anpassung in der Höhe sowie der automatischen Neigung macht meiner Meinung nach einen perfekten Job.
Die Arretierung der Lehne habe ich bisher nicht benötigt. Der Kippmechanismus macht das sehr gut. Wenn man sich nicht nach hinten lehnen will, lehnt man sich auch nicht automatisch nach hinten und eben andersherum. Etwas störend ist das seitliche Spiel der Rückenlehne. Es hat keinen Einfluss auf den Sitzkomfort, verringert aber das Gefühl, dass es sich um einen hochwertigen Stuhl handelt.
Armlehnen – mit kleinen Schwächen
Die Armlehnen sind vielseitig einstellbar. Sie lassen sich drehen oder auch in Entfernung von der Rückenlehne verschieben. Besonders die Drehfunktion ist für mich im Arbeitsalltag angenehm – beispielsweise, wenn ich in Meetings die Arme bequem vor dem Körper verschränken möchte und ich die Armlehne dafür nach innen drehe. Sehr gelungen: Die Armlehnen bewegen sich synchron mit der Rückenlehne, dabei bleibt der Winkel zwischen Armen und Rumpf immer gleich.
Die Armlehnen verfügen leider über keinen Entriegelungsknopf für die Drehung und Verschiebung, sodass man sie manchmal versehentlich verstellt – besonders beim Aufstehen oder Umsetzen, wenn man sich stärker abstützt. Ein Druckknopf zur Entriegelung des Einstellmechanismuses wäre hier sinnvoll gewesen.
Die Verschiebung der Armlehne ist für mich persönlich wenig relevant, da ich mit 1,80m nur die hinterste Einstellung als angenehm empfinde. Für eine größere Person könnte das mehr Komfort bieten.
Kopfstütze – unerwarteter Komfort
Bisher hielt ich eine Kopfstütze immer für überflüssig und hatte noch keinen Stuhl, der so etwas als Feature hatte. Nach kurzer Eingewöhnung muss ich allerdings sagen, dass die Kopfstütze echt bequem ist und ich mich doch häufiger als erwartet anlehne. Besonders die Einstellbarkeit von Höhe und Neigung überzeugt. Ich nutze sie mittlerweile sehr oft, etwa beim Lesen auf dem Bildschirm oder in Videocalls.
Allerdings habe ich bei der Kopfstütze das gleiche Problem wie bei den Armlehnen. Ich verstelle sie teilweise ohne Absicht. Hier passiert es mir aber vor allem beim Herausziehen und Zurückschieben des Stuhls am Tisch. Dann muss ich beim nächsten Mal Setzen wieder die richtige Position der Kopfstütze einstellen. Hier wäre auch ein Knopf zum Entriegeln gegen die unfreiwillige Einstellung praktisch.
Rollen und Stabilität
Die Rollen sind angenehm weich und laufen sehr leise. Auf meinem Stäbchenparkett im Arbeitszimmer hinterlassen sie keine Spuren oder Kratzer – ein großer Pluspunkt. Trotz der kompakten Bauweise des Gestells kippt der Stuhl nicht, selbst bei stärkerem Zurücklehnen. Die guten Proportionen des Stuhl sorgen zudem dafür, dass man nicht ständig mit den Füßen bzw. Rollen gegen Tischbeine stößt und man die eigenen Beine/Füße auch mal gut unter dem Stuhl abstellen kann.
6. Fazit
Der Stuhl ist hochwertig verarbeitet, stabil und bietet eine Vielzahl an sinnvollen Einstellmöglichkeiten. Einige kleinere Kritikpunkte wie die leichtgängige Verstellung von Armlehnen und Kopfstütze oder das etwas umständliche Montieren der Armlehnen trüben den Gesamteindruck nur geringfügig. Insgesamt bekommt man hier einen sehr durchdachten und komfortablen Schreibtischstuhl, der für Personen mit ähnlicher Körpergröße und ähnlichem Körpergewicht eine sehr gute Wahl darstellt. Für kleinere Menschen ist der Stuhl vermutlich etwas zu groß dimensioniert. Meine Freundin mit 1,65m ist etwas zu klein und zu leicht für die richtige Sitzposition und die kippende Rückenlehne.
+ Viele Einstellmöglichkeiten
+ Aussehen und Design
+ Sitzkomfort, vor allem Rückenlehne und Lendenwirbelstütze
+ mögliche Sitzdauer
o Montageaufwand und -dauer
o Reparatur und Ersatzteilverfügbarkeit kann bisher nicht bewertet werden
- Probleme bei der Montage (Einbau der Füße, Versatz zwischen Sitzfläche und Armlehnen, scharfe Kanten am Halter der Füße)
- seitliches Spiel der Rückenlehne
Mit einem aktuellen Preis von 279 Euro ist der Stuhl sicher nicht günstig aber meiner Meinung nach okay bepreist. Die vielen Features rechtfertigen einen Aufpreis zu meinem alten Stuhl (69 Euro) auf jeden Fall. Mein Wohlfühlpreis wäre im Bereich der 200 Euro. Für die UVP von 519 Euro würde ich ihn nicht kaufen. Dafür würde ich eine gewisse Vormontage, die Beseitigung der genannten Kritikpunkte und noch mehr Ausstattung wie z.B. eine neig- und kippbare Sitzfläche erwarten.
Wie sich der Stuhl nach mehreren Monaten Nutzung verhält, muss sich noch zeigen – ich werde ggf. ein Update ergänzen.
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