News Tim Höttges: Telekom-Chef will 3 bis 4 Netzbetreiber für die komplette EU

Weyoun schrieb:
Mit "gecashed" meinst du eine Art "Ringpuffer" von bis zu einigen hundert MByte, um so über mehrere Sekunden bis zu einer Minute je nach Bitrate den Stream nach außen als "Einzel-Stream" verteilen zu können?

Ich gehe davon aus, dass Dateien (auch videos) deutlich laenger im cache bleiben, einfach weil z.B. populaere Videos, DLC von Spielen oder Betriebssystem-Updates im Laufe von Wochen immer wieder aufgerufen werden. U.a. fuer dieses Caching werden CDNs bezahlt. Damit verringert sich die benoetigte Bandbreite am Quellserver betraechtlich.

Die Bundesnetzagentur schreibt gleich auf der ersten Zeile ihrer Webseite "Netzneutralität bedeutet, dass Daten unabhängig von deren Herkunft, Inhalt, Anwendung, Absender, Empfänger in Netzen gleich behandelt werden." Da müssten die Verbrecher ja eigentlich frohlocken bzgl. Verbreitung von illegalen Inhalten. ;)

Komm schon, das kannst Du besser. Sprich mit Tim Hoettges: "Die Netzneutralitaet muss weg, um Kinderpornos und Terrorismus Einhalt zu gebieten."

Ernsthaft: Um illegale Inhalte geht es dabei nicht. Es geht darum, dass Hoettges die Exklusivitaet seines Zugangs zu einer grossen Menge an Kunden der Telekom noch einmal monetarisieren will, indem er einfach jeden Contentprovider benachteiligt, wenn er nicht noch extra an die Telekom zahlt. Du machst ihm die Leiter mit Deiner Forderung nach solchen Extragebuehren "fuer die Grossen". Du kannst Gift darauf nehmen, dass Hoettges es nicht dabei belassen wird, und da die Kleinen keine so starke Lobby haben wie die grossen, wird er es bekommen, wenn mit Deiner Hilfe die erste Huerde genommen ist.

Man kann schon der Meinung sein, dass Big Tech mehr zahlen soll, weil sie sonst mit ihren Steuerschlupfloechern gegenueber kleinen Unternehmen bevorzugt werden. Aber das sollten sie dann in den Steuertopf einzahlen und nicht an die Telekom.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alphanerd und Piktogramm
DeusoftheWired schrieb:
Ohnehin sollte jegliche Infrastruktur nicht in privater Hand sein, sondern in staatlicher.
Weil das ja so gut funktioniert? Wäre Telekommunikation noch bei der deutschen Post würden wir wohl noch immer Faxe senden.

Leider ist der (deutsche) Staat absolut unfähig, was Infrastruktur usw. angeht. Trotz Rekordsteuereinnahmen brauchen wir mal eben 500 Mrd. "Sondervermögen". Das sind mal eben 6.000 EUR pro Person - vom Neugeborenen bis zum Greis. Und Du meinst, Telefonieren / Internet wäre günstiger, wenn es in stattlicher Hand wäre? Dass es hier so teuer ist, liegt nicht (nur) an der Telekom. Auch die Milliarden, die der Staat für die Lizenzen erhalten hat, müssen ja erwirtschaftet werden.

Dann lieber am privatwirtschaftlichen Unternehmen beteiligt sein.

Ich frage mich eh, warum Aktien hier als Altersvorsorge nicht gefördert werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Denjo25
conglom-o schrieb:
Weil das ja so gut funktioniert? Wäre Telekommunikation noch bei der deutschen Post würden wir wohl noch immer Faxe senden.

Beide Systeme – staatlicher wie privatwirtschaftlicher Betrieb – haben ihre Probleme. Man kann nur zwischen dem geringeren Übel wählen, und das sehe ich in der staatlichen Lösung. Schweden z. B. hat gezeigt, daß das funktionieren kann, wenn man denn nur will. Da wurden Netze für Bürger gebaut und nicht, um die Taschen der Privatwirtschaft durch einen Umweg mit dem Geld der Steuerzahler zu füllen.

Daß der Markt regelt, behauptete nicht erst Christian Lindner gern. Der Markt regelt wenig bis gar nix. Was der Markt gut kann, ist es, Monopole und Oligopole aufrechtzuerhalten. Privatwirtschaftlicher Betrieb sorgt nicht etwa für das Paradies, das Höttges uns hier verkaufen möchte, sondern hauptsächlich dafür, daß Dinge gerade so laufen, daß Kunden nicht in Scharen weglaufen.

conglom-o schrieb:
Ich frage mich eh, warum Aktien hier als Altersvorsorge nicht gefördert werden.

Da bin ich voll bei dir. Investiere seit einer Weile auch und sorge privat mit verschiedenen Standbeinen vor, damit es mir nicht so geht wie etlichen Altersgenossen, die sich auf die staatliche Rente verlassen und dann von Altersarmut betroffen sein werden. Ist aber ein anderes Thema. Schweden ist hier auch wieder als Vorreiter mit dabei. Die Amis haben ihren 401k seit Ende der Siebziger. In Deutschland sehe ich das leider noch nicht in naher Zukunft. Dafür bedanken dürfen wir uns bei unserer German-Angst-Mentalität und dem Fiasko der T-Aktie in den Neunzigern, die viele Deutsche in ihrer Ansicht, alle Aktien seien Zockerei, nur bestärkt hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alphanerd und conglom-o
DeusoftheWired schrieb:
Schweden z. B. hat gezeigt, daß das funktionieren kann, wenn man denn nur will.
Schweden unterstützt auch die Altersvorsorge mit Aktien. Ich wäre ja auch dafür, dass gewisse Dinge in staatlicher Hand liegen - nur muss der Staat dann eben auch zeigen, dass er es kann oder auch mal Sachen annehmen. Wird hier nicht passieren - Noch-Kanzler Scholz hat ja selber gesagt, dass wir aus anderen Ländern nichts lernen können. Und so lange schon ganz oben diese Ignoranz vorgelebt wird, wird sich so schnell nichts ändern - sei es an der Infrastruktur oder Altersvorsorge.

Was können wir tun, damit das (für alle) besser wird?
 
mae schrieb:
Komm schon, das kannst Du besser. Sprich mit Tim Hoettges: "Die Netzneutralitaet muss weg, um Kinderpornos und Terrorismus Einhalt zu gebieten."
Ich will sie nicht abschaffen, sondern habe lediglich die Definition der staatlichen Behörde unter die Lupe genommen. ;)
mae schrieb:
Du machst ihm die Leiter mit Deiner Forderung nach solchen Extragebuehren "fuer die Grossen".
Warum auch nicht? Die "Kleinen" würden darunter immerhin nicht leiden und die "Großen" sind eh in den letzten Jahren zu groß geworden ("to big to fail").
mae schrieb:
Du kannst Gift darauf nehmen, dass Hoettges es nicht dabei belassen wird, und da die Kleinen keine so starke Lobby haben wie die grossen, wird er es bekommen, wenn mit Deiner Hilfe die erste Huerde genommen ist.
Ich nehme weder Gift noch Drogen.
mae schrieb:
Man kann schon der Meinung sein, dass Big Tech mehr zahlen soll, weil sie sonst mit ihren Steuerschlupfloechern gegenueber kleinen Unternehmen bevorzugt werden. Aber das sollten sie dann in den Steuertopf einzahlen und nicht an die Telekom.
Dann einfach die Netze verstaatlichen und schon müssen die "Großen" an den Staat abdrücken (analog zur Schienennutzungsgebühr).
 
Weyoun schrieb:
Die Bundesnetzagentur schreibt gleich auf der ersten Zeile ihrer Webseite "Netzneutralität bedeutet, dass Daten unabhängig von deren Herkunft, Inhalt, Anwendung, Absender, Empfänger in Netzen gleich behandelt werden." Da müssten die Verbrecher ja eigentlich frohlocken bzgl. Verbreitung von illegalen Inhalten. ;)
Du bist da gerade auf einem sehr komischen Pfad. Was die BuNetz schreibt, bzw. was an rechtlichem Rahmen für die Netzneutralität besteht fordert zwar, dass es keine Diskriminierung nach Inhalten gibt. Die entsprechenden Gesetze befinden sich jedoch im gemeinsamen Rechtsrahmen aller Gesetze. Die wissentliche Verbreitung von CSAM ist und bleibt illegal und Telekommunikationsanbieter müssen geeignete Mittel ergreifen um diese Verbreitung zu unterbinden. Ein geeignetes Mittel ist dabei im Regelfall nicht die wirtschaftliche Benachteiligung einzelner Dienste, allein schon weil die Benachteiligung kein Unterbinden darstellt. Ebenso ist das Auflösen des Fernmeldegeheimnisses indem pauschal alle Verbindungen aller Teilnehmenden entschlüsselt werden nicht verhältnismäßig.
Was verhältnismäßig wäre, ist ein Melden entsprechender Inhalte an den Hostern samt Löschaufforderung und eine Anzeige bei der Polizei.

Was du hingegen andeutest ist reiner FUD.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Seven2758 und mae
Artikel-Update: Wenig überraschend lehnt die Telekom-Konkurrenz Höttges Forderungen ab. Philipp Müller, Geschäftsführer des Breitbandverbands ANGA, erklärt in einer Stellungnahme: „Die Telekom will hier den Deckmantel des Bürokratieabbaus nutzen, um sich der Regulierung, der sie als nach wie vor marktbeherrschendes Unternehmen wettbewerbsrechtlich zu Recht unterliegt, durch die Bundesnetzagentur und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr zu entziehen.

Ein fairer Wettbewerb sei aber nötig. Müller fordert daher „maßgeschneiderte Lösungen“, um „unnötige Regulierung und Bürokratie (abzubauen), aber gleichzeitig die Gefahr der Remonopolisierung durch marktmächtige Unternehmen“ zu verhindern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hellyeah und Molokai
Telekom Chef will Oligopol und kräftig an der Gewinnschraube drehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alphanerd, Recharging, dafReak und 2 andere
Für jede Sekunde, die meine Leitung nicht am Limit genutzt wird, möchte ich dann allerdings auch Ausgleichszahlungen geltend machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Zockmock, Molokai, Yesman9277 und eine weitere Person
"und fordert Gebühren von Meta, Google und Co. für den Datenverkehr." da habt ihr es schwarz auf weiß als Zitat der Telekom. Die Telekom weigert sich Peering einzugehn und drosselt die Netze und ist somit der schlechteste Netzanbieter den es gibt. Wer freiwillig bei der Telekom ist, sollte wirklich bedenken wo er da Wucherpreise für das schlechteste Netz zahlt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Toffelwurst
Scheiß Turbo-Kapitalismus. Der Typ gehört geteert und gefedert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dafReak
Ich finde den Vorschlag gut. Dann nehmen wir einfach:

-Vodafone
-Telefonica
-France Telecom
-KPN

Dann sind's nur 4 und alle sind glücklich. :evillol:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dafReak und dernettehans
Klar will er das, damit sind die Absprachen einfacher...
 
Lol, was für ein Kapitalismus -Clown:
  • Staat soll mehr eingreifen, um Konkurrenten vom Markt zu entfernen
  • Staat soll weniger eingreifen und Regulierung entfernen (vertraut uns, eure sensiblen Daten sind bei uns sicher - lol)
Na was denn nun?

Wenn sich kritische Infrastruktur in privatwirtschaftlicher Hand befindet, ist strikte Regulierung nötig, damit Bürger nicht von einem Oligopol ausgebeutet werden. In dem Bereich ist die finanzielle Einstiegshürde so groß, dass praktisch keine neuen Firmen auf den Markt kommen können um einen funktionierenden Wettbewerb zu garantieren. Es bilden sich zwangsläufig immer Oligopole, in denen dann ganz ohne illegale Preisabsprachen sich die Preisschraube kontinuierlich nach oben dreht, wenn der Staat, bzw. die Kartellbehörden, nicht die Situation kontinuierlich Überwachen und ggf. eingreifen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Zockmock, Syrian und dafReak
Wie kann man sich öffentlich nur so blamieren... Da hat die Gier wohl wirklich das Hirn gefressen~
 
Zurück
Oben