Übertragung von RAID-1 System (2 HDD) von altem auf neuen PC

Anficht

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Moin Leute,

nachdem ich gerade dabei bin einen komplett Neu-PC zusammenzubauen (AMD 12-Kern System) und alle Komponenten bereits vorliegen, wollte ich von meinem alten PC die 2 3TB-HDD's (im RAID 1 - Mirroring Verbund) mit all ihren Daten ins Neue System übernehmen. Das ist quasi mein Datengrab mit 2TB an Daten.
Kann ich die einfach vom Mainboard entfernen, und an das neue Mainboard anschliessen (vorher RAID aktivieren) und das übernimmt alles 1 zu 1 mit allen Daten?
Oder ist dies nicht so einfach machbar?
 
Wahrscheinlich wird das so (ohne Raid Auflösung) nicht funktionieren und du hast wahrscheinlich auch dann Probleme die Platten überhaupt sie ad hoc wieder zu verwenden - das liegt an dem vermutlich unterschiedlichen Kontrollern.

Aber, so nebenbei: Warum verwendet man im nicht geschöftlichen Bereich überhaupt ein Raid? Eine Sicherung ist das beileibe nicht!
 
Platten formatieren und Raid im neuen PC erstellen. Dann dein Backup von 2TB einspielen ;)
 
john.smiles schrieb:
Kein Backup vorhanden, nehme ich mal an?
Nein, kein Backup vorhanden. Nur die 2 Platten im RAID-1 Verbund
Ergänzung ()

Ost-Ösi schrieb:
Wahrscheinlich wird das so (ohne Raid Auflösung) nicht funktionieren und du hast wahrscheinlich auch dann Probleme die Platten überhaupt sie ad hoc wieder zu verwenden - das liegt an dem vermutlich unterschiedlichen Kontrollern.

Aber, so nebenbei: Warum verwendet man im nicht geschöftlichen Bereich überhaupt ein Raid? Eine Sicherung ist das beileibe nicht!
Na ja, ist doch sicherer als alles auf nur einer Platte zu haben, oder nicht?

Kann ich eine RAID Auflösung betreiben und beide Platten behalten dann die Daten separat voneinander?
Wie geht dies genau?
Ergänzung ()

SimSon schrieb:
Platten formatieren und Raid im neuen PC erstellen. Dann dein Backup von 2TB einspielen ;)
Backup ist keins vorhanden, da ich keine andere so große Platte habe.
 
Wenn's ein Windows Storage Pool ist, sollte der nach dem Einbau in das neue System wieder erkannt und Online geschaltet werden können. Die darauf befindlichen Partitionen werden dann wieder ganz normal angezeigt.

Wenn es ein Hardware-Raid ist, hängt es vom Controller ab ob es im neuen Rechner funktioniert. Am besten einfach ausprobieren.

Aber dafür sollte man vorher ein Backup anlegen. Sollte man eigentlich immer. Denn ein Raid ist KEIN Backup!
 
Ok, dann muss wohl noch eine neue Platte zur Sicherheit her.
Das RAID wurde von einem MSI Mainboard Controller (Intel Ivy Bridge) erstellt, direkt am Mainboard.
Das neue Board is ein B550-AMD-Asus Board und ich wollte es eigentlich wieder direkt am Mainboard erstellen...
Ergänzung ()

Kann jmd. ein gutes Backup Tool empfehlen - oder direkt Daten vom RAID System auf neue Platte kopieren?
 
Die richtige Vorgangsweise wäre: Daten auf ein anderes Medium sichern (setzt halt den erforderlichen Platz voraus) - Raid auflösen - Umbauten vornehmen - wenn es schon sein muß (aber meist halt nicht empfehlenswert) neues Raid erstellen - Daten wieder aufspielen.
 
Servus!

Raid 1 ist doch eine Spiegelung von Datenträger 1 auf Datenträger 2 -

es sollte doch somit reichen EINEN Datenträger an das System zu hängen
und die Daten sollten alle wieder da sein.

Oder habe ich da was übersehen?

Zur "Datensicherung" verwende ich ein Kopiertool genannt
"Create Synchronicity - Open source backup and synchronization"

lg

rupi
 
rupiPC schrieb:
es sollte doch somit reichen EINEN Datenträger an das System zu hängen
und die Daten sollten alle wieder da sein.

Das klappt eben nur, wenn der neue Raid-Controller den vom alten Controller erstellten Verbund auch erkennt. Das ist nicht gesagt, deshalb auf jeden Fall das Backup.

Es stellt sich aber auch ohnehin die Frage, ob ein Raid 1 wirklich sein muss, da man solche Probleme dann bei jedem neuen System hat. Man könnte die Platten auch einzeln betreiben und z. b. mit Veeam oder anderen Tools dafür sorgen, dass die Datenbestände zwischen den Platten automatisch synchronisiert werden. Dann kann man bei einem Defekt tatsächlich auch nur eine der Platten an ein anderes System anhängen, da darauf eine normale Partition mit einem auslesbaren Dateisystem ist.

Wenn man dann noch einen dedizierten Backup-Benutzer anlegt, der von der Backup-Software für den Zugriff auf die zweite Platte genutzt wird, kann man sich selbst auf der zweiten Platte den Schreibzugriff komplett entziehen. Damit hat man bis zu einem gewissen Grad auch einen Schutz vor Crypto-Trojanern, weil die meistens erstmal mit den eigenen Benutzerrechten unterwegs sind, und sie so die Daten auf der zweiten Platte nicht ändern können. Das ist aber natürlich kein vollständiger Schutz, eher eine Art erste Hürde...

Die Synchronisation darf dann natürlich nicht automatisch bei Änderung erfolgen, sondern nach einem Zeitplan oder bestimmten Events (z. B. Herunterfahren) die man kennt um dann nicht doch in die Falle zu laufen, dass die Backup-Software einem die noch lesbaren Daten auf Platte 2 durch die verschlüsselten auf Platte 1 ersetzt. Oder man nutzt inkrementelle Backups, um Zugriff auf mehrere Dateiversionen zu haben.
 
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daniel_m schrieb:
Das klappt eben nur, wenn der neue Raid-Controller den vom alten Controller erstellten Verbund auch erkennt. Das ist nicht gesagt, deshalb auf jeden Fall das Backup.

Es stellt sich aber auch ohnehin die Frage, ob ein Raid 1 wirklich sein muss, da man solche Probleme dann bei jedem neuen System hat. Man könnte die Platten auch einzeln betreiben und z. b. mit Veeam oder anderen Tools dafür sorgen, dass die Datenbestände zwischen den Platten automatisch synchronisiert werden. Dann kann man bei einem Defekt tatsächlich auch nur eine der Platten an ein anderes System anhängen, da darauf eine normale Partition mit einem auslesbaren Dateisystem ist.

Wenn man dann noch einen dedizierten Backup-Benutzer anlegt, der von der Backup-Software für den Zugriff auf die zweite Platte genutzt wird, kann man sich selbst auf der zweiten Platte den Schreibzugriff komplett entziehen. Damit hat man bis zu einem gewissen Grad auch einen Schutz vor Crypto-Trojanern, weil die meistens erstmal mit den eigenen Benutzerrechten unterwegs sind, und sie so die Daten auf der zweiten Platte nicht ändern können. Das ist aber natürlich kein vollständiger Schutz, eher eine Art erste Hürde...
Das klingt eigentlich genau nach dem, was ich mit dem RAID-1 System damals erreichen wollte. Ich muss mir mal diese Veeam-Software genauer anschauen.

Schade, dann ist ja ein RAID-1-System eigentlich komplett für die Tonne...
 
Anficht schrieb:
dann ist ja ein RAID-1-System eigentlich komplett für die Tonne

Nicht ganz. Es schützt dich vor dem Ausfall einer Platte. Aber eben nicht vor gewollten oder ungewollten Änderungen der Daten, da die immer auf beiden Platten gleichzeitig durchgeführt werden. Deshalb ist das auch kein Backup.

Und es ist auch nicht so, dass man im Zweifel das Raid nicht an einem anderen System wieder lauffähig bekäme. Aber der Aufwand dafür kann höher sein als man es erwartet oder mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, wenn man z. B. einen kompatiblen Raid-Controller nachkaufen muss.

Und auch bei der von mir skizzierten Variante wäre ein Backup auf einem externen Laufwerk, welches am besten nicht dauerhaft mit dem Rechner verbunden ist, sehr zu empfehlen.
 
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Danke, macht alles Sinn! Dann ist der Weg jetzt klar für mich.

Vielen Dank für die super Hilfe!
 
Manche getätigte Aussage ist nicht ganz korrekt. Ein Raid schützt dich nämlich nicht vor Unvorhergesehenem. Einziger Vorteil: Wenn eine Platte ausfällt, kann man sofort weiterarbeiten, ohne auf ein Restore warten zu müssen. Das ist im lommerziellen Umfeld manchmal erforderlich: Der Kunde steht vor dir und wartet auf eine Antwort.

Es schützt dich aber nicht, wenn du etwa ein File gelöscht hast - denn dann sind die Bestände auf beiden Platten gelöscht und somit meist weg. Ähnliches gilt auch bei Virenbefall --> du hast sie halt dann leider auf beiden Platten.

Nimm ein eigenes Sicherungsmedium, das nur beim Sicherungsvorgang angesteckt ist und sichere (im einfachsten Fall kopiere) deine Daten, in Zeiträumen wo sich Essentielles getan hat (das ist sehr idividuell; täglich, wöchentlich, monatlich, etc .
 
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Anficht schrieb:
Nein, kein Backup vorhanden. Nur die 2 Platten im RAID-1 Verbund
RAIDs ersetzen keine Backups! Gewöhne Dir für die Zukunft an immer, also zu jedem Zeitpunkt, mindestens ein ordentliches Backup aller Daten zu haben die Du nicht verlieren möchtest. Ein ordentliches Backup steht immer auf einem Datenträger der in einem anderen Gehäuse steckt wie der/die Datenträger mit den originalen Daten. Also z.B. in der Cloud, auf einem NAS oder eben auf USB Platten die nur dafür dienen und nur zum Erstellen, Prüfen und Aktualisieren des Backups angeschlossen werden, nur so lange angeschlossen bleiben wie dies dauert und danach z.B. bei Windows mit "Hardware sicher entfernen" abgemeldet und sicher aufbewahrt werden!
Anficht schrieb:
Das RAID wurde von einem MSI Mainboard Controller (Intel Ivy Bridge) erstellt, direkt am Mainboard.
Dann kannst Du es wohl vergessen, da die AMD Chipsatz RAIDs wohl ein anderes Format für die RAID Metadaten haben. Bei Wechsel von Intel auf Intel hätte es funktioniert, aber nicht beim Wechsel zwischen Intel und AMD. Übrigens wärst Du nicht der erste der Probleme mit NVMe SSDs auf einer AM4 Plattform bekommt, wenn der SATA Host Controller im RAID Modus läuft. Keine Ahnung wieso, aber sowas gab es schon mal hier im Forum.
Anficht schrieb:
oder direkt Daten vom RAID System auf neue Platte kopieren?
Das sollte bei Datenplatten eigentlich reichen.
 
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