Überwachungssystem für zu Hause

Thunfischsalat

Lieutenant
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Moin,
Ich brauche für das Haus meiner Mutter ein Überwachungssystem.
Unter anderem geht es um Stalking und sexuelle Belästigung und um das zu beweisen benötigen wir eben drum diese Kameras mit Aufzeichnung.

Anbei habe ich schon mal eine Skizze mit dem Grundriss, baulichen Gegebenheiten und den vorgestellten Kameras gemacht.
Das Haus wurde Ende der 90er errichtet, aber da lief nicht alles nach Norm. Leerrohre wurden nicht gelegt und Bohren ist bei den willkürlich gelegten Leitungen keine Option. (Nach Norden geht das Haus weiter und keiner weiß so recht wo die Leitungen langlaufen)

Jetzt habe ich an 4 FHD Kameras mit IR für die Fenster gedacht und eine HD-Kamera für die Wohnungstür in der Mitte.
Als Standort für den Server/PC wäre das Wohnzimmer <1> oder das Gästezimmer <2> angedacht worden.
Am liebsten würde ich die Kameras über PoE anbinden und so mittels Kabelschächten auf den Wänden auftragen.

Für die HD Kamera und die FHD Kamera im Süden würde ich Strom von der Deckenlampe abgreifen und das per W-LAN weiterleiten. Alternativ wäre auch eine Anbindung über PoE in Ordnung, wenn der Strom ausreicht.


Als Hardware habe ich fürs erste noch ein FX-8320 mit 990FX-Board oder einen X5670/E5645 mit einem X58-Rampage II Gene Board übrig.
Ich würde für jede Kamera eine 3 oder 4 TB Platte kaufen um den Stream für 10 Tage zu sichern, damit ich oder meine Schwester auch später hinfahren und diese auch sichern können. Meine Mutter wohnt in Niedersachsen und ich in Bayern.

Ich habe keine Ahnung ob ich eine starke Grafikkarte dafür brauche. Vorhanden sind R9 390, HD 7750, HD 7870, (vermutlich def.) HD 7950 und eine GX 650.

Dauerhaft sind solche Stromfresser ja nicht sinnvoll, aber fürs erste sollte es doch reichen, oder?

Eventuell wäre angedacht worden unter die Holzverkleidung rechts und links eine Kamera zu installieren, falls ich mich unter de Dachstuhl weit genug vorarbeiten kann. Lassen sich drei FHD Streams über eine gute DLan Anbindung streamen? Zwischen der Wohnung und dem Dachstuhl ist noch ein Stockwerk.
Dann würde eine Kamera links und beide Kameras nach Außen wandern um den Garten und den Hof im Blick zu haben.
Die Kamera in Richtung Terrassentür würde so bleiben. Deswegen sollten diese drei möglichst wetterbeständig sein.


Zu guter Letzt das mir schwierigste: Die Software.
Windows ist mir natürlich geläufig und an eine einfache Linux-Distro traue ich mich auch ran, aber ich habe keine Ahnung was ich nehmen kann. Wenn man "Überwachungskamera Aufzeichnung Software" usw. googelt bekommt man viel Werbung.
Bisher habe ich nur iSPY und ContaCam gefunden.

Für mich wäre eine Aufteilung in 5 Minuten der Aufzeichnungen, um diese einfach zu sichern, am idealsten.
Vorerst wird das alles lokal und offline bleiben. Nur wenn ich es sicher hinbekommen würde, würde ich mich vielleicht an einen Online-Zugriff wagen.

Budget wäre <1000€. PCs sind schon vorhanden. Daher müssten die PoE-Switchs und Kameras angeschafft werden.
Ich habe mir so 150€ pro Kamera, 100€ fürs Switch vorgestellt und nochmal 100€ für jede Festplatte.
 

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Ich kann jetzt nicht zu jedem Aspekt was sagen, daher möchte ich nur ein paar Gedanken zum Besten geben:

1. Es gibt mittlerweile bei vielen NAS-Systemen die Möglichkeit IP-Kameras anzuschließen. Bei Qnap gibt es eine s. g. "Surveillance Station", die die Aufnahmen speichert. Eine Lizenz für eine Kamera war z. B. bei meinem TS-431P schon dabei, weitere lassen sich nachrüsten. Qnap listet auf der eigenen Homepage auch viele kompatible Kameras auf. Damit wäre der Punkt Software ganz gut abgehakt. Und ein kleines NAS ist sicher auch stromsparender als ein PC.

https://www.qnap.com/event/station/de-de/surveillance-overview-s.php
https://www.qnap.com/de-de/compatibility-qvr-pro

2. Die Installation hängt sehr von den lokalen Gegebenheiten ab, aber Kabel wäre immer zu bevorzugen. Ich habe letztens einen interessanten Artikel auf heise.de gelesen, wie einfach es ist ein WLAN zu stören und damit gerade bei IP-Kameras die Aufzeichnung zu stören. Wegen des genannten Grundes für die Überwachung würde ich daher auf jeden Fall auf Netzwerkkabel setzen.

War doch Golem: https://www.golem.de/news/wlan-kameras-ausgeknipst-wer-hat-die-winkekatze-geklaut-1910-144199.html

3. DLAN kann für die Streams reichen, ist aber sehr anfällig wenn sich andere Geräte im Stromnetz "austoben" deren Trafos, Netzteile und Abschirmung nicht auf dem neuesten Stand ist. Die Datenrate kann dann schnell einbrechen und der Stream unterbrochen werden.

4. Bezüglich der Streams: Viele Überwachungssysteme bieten eine Bewegungserkennung und speichern die Aufnahmen nur, wenn wirklich etwas passiert. Da muss eigentlich kein Stream von 10 Tagen gespeichert werden.
 
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Statt dauerhaftem Stream würde ich überlegen ob es nicht sinnvoller ist auf was mit Bewegungsauslöser zu setzen. Damit fallen erstens weniger Daten an und die Sichtung des aufgezeichneten Materials ist auch viel einfacher.
 
IP Kameras die von OEMs angeboten werden, würde ich nicht verwenden. Sicherheitshalber was aus dem Eigenbau. Tatsächlich musst du da aber sehr aufpassen, wie du die Kameras installierst, damit du keine Lücken hast und Einbrecherbanden nicht suggerierst, dass in dem Haus sich besondere Wertgegenstände befinden.
 
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Bei der Kameraplatzierung bitte dran denken, dass die Umgebung außerhalb des eigenen Besitzes nicht überwacht werden darf. Das gilt sowohl für angenzenden Privatgrundstücke wie auch für den öffentlichen Bereich.
Außerdem muss Videoüberwachung ausgezeichnet sein und nicht zwingend benötigte Aufnahmen müssen so schnell wie möglich gelöscht werden. Entweder müsst ihr also von der Ferne Videos sichten oder sehr viel öfter nach Niedersachsen fahren.

Alles in allem also keine guten Voraussetzungen euer Vorhaben in Übereinstimmung mit dem Bundesdatenschutzgesetz umzusetzen.
 
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Wie schauts generell rechtlich aus? Nicht dass du nen haufen Geld ausgibst und am Ende nichts davon hast, weil du die Aufnahmen nicht verwenden darfst. Siehe Dashcams
 
Das stimmt, das muss beachtet werden. Achtung bei Aufnahmen, die öffentliche Wege enthalten. Sicherheitshalber einen Experten in dem Bereich hinzuziehen.
 
Erstmal danke für die ganzen Rückmeldungen

synack schrieb:

Der Receiver sieht schon mal Interessant aus. Ohne Kameras auch erschwinglich. Aber es sieht aus als hätte er keine Festplatten bzw. eine über Sata II ....

Online Anbindung wäre ja zumindest dabei, aber wir würdem ja erstmal nur sichern.

daniel_m schrieb:
Ich kann jetzt nicht zu jedem Aspekt was sagen, daher möchte ich nur ein paar Gedanken zum Besten geben:

1. Es gibt mittlerweile bei vielen NAS-Systemen die Möglichkeit IP-Kameras anzuschließen[...]

2. . Ich habe letztens einen interessanten Artikel auf heise.de gelesen, wie einfach es ist ein WLAN zu stören und damit gerade bei IP-Kameras die Aufzeichnung zu stören. [...]

3. [....]

4. Bezüglich der Streams: Viele Überwachungssysteme bieten eine Bewegungserkennung und speichern die Aufnahmen nur, wenn wirklich etwas passiert. Da muss eigentlich kein Stream von 10 Tagen gespeichert werden.

Moin daniel_M
Zum 1. : dafür muss ja dann erstmal ein NAS her und dann muss jeder einzelne Stream/Kamera lizenziert werden? Auf den zwei Links wird nicht auf die Kosten und die jährlichen Lizenzgebühren hingewiesen :/

2. : Es handelt sich dabei um einen Maurer. Der ist definitiv kein Experte in Elektronik und in der digitalen Welt.
Wenn er die Kameras entdecken würde, würde er entweder seine Handlungen einstellen oder sich nicht beirren lassen.

3. : Bei DLan geht wohl probieren über studieren. Hab noch so ein Set übrig und wollte nur wissen ob ich mir die Mühe machen kann.

4. : Da hast du recht. Bei uns auf dem Hof zumindest passiert recht viel. Da wäre es fast durchgehend aktiv. Die Bewegungsmelder der Lampen lösen wegen der Katze auch fast immer aus.

D0m1n4t0r schrieb:
[...]Bewegungsauslöser [...]

Ja das macht Sinn, nur müsste das ja die Software unterstützen, oder?

DasBrichTicket schrieb:
IP Kameras die von OEMs angeboten werden, würde ich nicht verwenden. Sicherheitshalber was aus dem Eigenbau. Tatsächlich musst du da aber sehr aufpassen, wie du die Kameras installierst, damit du keine Lücken hast und Einbrecherbanden nicht suggerierst, dass in dem Haus sich besondere Wertgegenstände befinden.

Meinst du mit OEM, dass von Synack verlinkte Set von Monacor? Und mit Eigenbau dann eigene Hardware und Kameras?

Bzgl. der Einbrecherbanden wird, es wohl in den Fenstern bzw aus dem Raum heraus bleiben. Die Kameras sind dann nicht besser zu sehen, als die Rauchmelder. Lücken sind nicht das tragische. Wir wollen gezielt jemanden filmen der sich entblößt auf die Terrasse meiner Mutter begibt oder ihr an der Wohnungstür mit einer Eisenstange droht. Die Kameras sind auch nur für eine bestimmte Dauer.

Gnah schrieb:
Bei der Kameraplatzierung bitte dran denken, dass die Umgebung außerhalb des eigenen Besitzes nicht überwacht werden darf. [...]
Außerdem muss Videoüberwachung ausgezeichnet sein [...]
Entweder müsst ihr also von der Ferne Videos sichten oder sehr viel öfter nach Niedersachsen fahren.

Der Problematik, dass private und öffentliche Flächen nicht gefilmt werden dürfen, bin ich mir bewusst.
Die Kameras sind ja so ausgewählt, dass die Straße nicht gefilmt wird und die Nachbargrundstücke sind mit 2 Meter hohen Zäunen ausgestattet. An den Fenstern zur Straße ist auch noch nie was gewesen, daher wäre es uninteressant.
Die Kameras werde ich natürlich nur so weit wie nötig ausrichten. Ich will ja Bildmaterial von den Taten und nicht von Nachbars Lumpi, oder?

Ich denke in dem Fall ist es sogar zulässig, dass die Videoüberwachung nicht ausgewiesen wird, da es sich um eine aktive Handlung in Reaktion zu wiederholt täglich stattfindenden rechtswidrigen Handlungen handelt.
Wir machen es ja nicht präventiv gegen jeden, sondern gegen eine gezielte Person. Ähnlich dem Filmen einer Straftat mit dem Handy. Ich werde mich nochmal einlesen und sowieso zum Staatsanwalt gehen und da nachfragen.

Für den Zugriff übers Netz wäre einzig und allein das Sichten von konkreten Fällen interessant. Ich werde nicht ab und an einfach so reinschauen. Leider hat meine Mutter einen DSL-Tarif mit 100 GB Limit. Daher ist das auch technisch gar nicht umsetzbar.

wambo12 schrieb:
Wie schauts generell rechtlich aus? Nicht dass du nen haufen Geld ausgibst und am Ende nichts davon hast, weil du die Aufnahmen nicht verwenden darfst. Siehe Dashcams

Dashcams/Autokameras wurden doch vom BGH als zulässig befunden?!

Außerdem sollte, falls ich ein Schild aufhänge, bei einem Grundstück noch weniger das Problem bestehen.
Es ist ja nicht wie bei Dashcams, was früher das Problem war, öffentlicher Bereich.

DasBrichTicket schrieb:
[...] Sicherheitshalber einen Experten in dem Bereich hinzuziehen.

Da wird, dass Beratungsgespräch doch schon teuer :/
 
Auf deinem Grundstück darfst du Filmen was du willst, vor allem wenn der Täter sich unbefugt dort aufhält. Wichtig ist halt nur, dass du nicht die Nachbargrundstücke oder Gehweg/Straße filmst, dann ist alles im grünen Bereich. Wurde dem Typ eigentlich schon Hausverbot erteilt ? Falls ja begeht er zusätzlich zum Entblößen und Bedrohen jedesmal auch noch Hausfriedensbruch.
 
D0m1n4t0r schrieb:
Wurde dem Typ eigentlich schon Hausverbot erteilt ? Falls ja begeht er zusätzlich zum Entblößen und Bedrohen jedesmal auch noch Hausfriedensbruch.

Er hat leider noch ein berechtigtes Interesse sich auf dem Grundstück aufzuhalten....

pedder59 schrieb:
2.)
"High noon 12 Uhr Mittags"
Immer eine Kammera griffbereit am Körper tragen.
Wenn er erscheint schneller knipsen wenn er den "Revolver zieht"

Leider bekommt es meine Mutter kaum hin ein ordentliches Video zu machen wenn er sich nachts (was es ja erschwert) dahin begibt.
Sie ist durch ihn dann entsprechend zusätzlich gestresst.
Aber danke für die Links
 
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