Ultra Lightweight Distro - Was macht sie aus? (+Beratung)

M

McMoneysack91

Gast
Liebe Freunde,

es geht mal wieder um ultraleichtgewichtige Linux Distros - diesmal jedoch konkreter. Ich hatte schonmal einen Thread eröffnet, wa war ich jedoch neu in der Linux Welt und es war eher Grundsätzliches und ein Überblick.

Ich möchte folgenden Retro-Laptop mit Linux ausstatten:

ASUS eeePC 1001PX
CPU: Intel Atom Single Core @1,6GHz
RAM: 1GB

Ich habe viele "Micro" Distros ausprobiert - oder zumindest versucht auszuprobieren.

1. SliTaz
2. Slacko Puppy
3. Bunsen Labs
4. Porteus

Gemeinsam haben diese Distros, dass sie kein Desktop Environment in dem Sinne haben. Sie laufen fast alle auf OpenBox, JWM oder ähnlichen Window Managern mit Tint2 Panelen. Das spart Ressourcen - zweifelsohne.

Hier greife ich auch schonmal vorweg, dass ich auch die Distros MIT DE probiert habe, welche als "Light weight" tituliert werden. So waren zwar XFCE und LXQT Distros weit vorne, ist ja auch klar, aber bei weitem nicht so snappy.

Wo wir bei "snappy" sind, gibt es sogar unter den Micro Distros große Unterschiede. BunsenLabs z.B. ist im Vergleich zu SliTaz echt "lahm". SliTaz ähnelt schon eher TinyCore. Selbst auf diesem kleinen Laptop war es erstaunlich. Ich klicke auf Midori Browser und keine halbe Sekunde später ist alles offen. Ich klicke auf den Text Editor und noch bevor der Klick abgeschlossen war, war der Editor offen.

Frage 1: Woher dieser gewaltige Unterschied? Es kann nicht nur an OpenBox liegen, oder? Denn sonst würde ich mir einfach Debian10 Buster nehmen, da statt DE OpenBox nehmen und gut ist. Was macht SliTaz anders? Ist im Unterbau wirklich SO vieles nicht vorhanden im Vergleich zu z.B. BunsenLabs? Dabei macht SliTaz einen sehr vollständigen und vollwertigen Eindruck - sogar etwas voller und runder als BunsenLabs...

Im Grunde würde ich nur ZU gerne bei SliTaz bleiben, aber es gibt zwei Probleme, welche mich derzeit davon abhalten.

Problem 1: Ich kann, wie ich mich auch drehe, das WLAN nicht zum Laufen kriegen. Ich habe schon alle möglichen Wifi Driver installiert, habe die Network Config nach den Slitaz Documentations bearbeitet und und und. Es will und will einfach nicht. Und hier kommt das zweite Problem.

Problem 2: Die Forumsbeiträge von SliTaz sind meist von 2010, 2012, 2014 die allerneuesten von 2017, aber nicht zum Thema Wifi. Da stellt sich mir die Frage, ob SliTaz überhaupt noch aktiv ist und lebt...

Frage 2: Lebt SliTaz überhaupt noch?

Da ich durch OpenSUSE zum Fan von Slackware wurde, wollte ich Puppy Linux Slacko 7.0 ausprobieren. Mit Etcher den USB Stick geflasht und in den Laptop. Leider wird nur ein GRUB promt geöffnet und nichts geht mehr. Man bootet nicht in die Live- oder Installations- oder Optionsumgebung. Ist der Laptop zu alt für Slacko 7.0? Dabei wirbt die Distro doch damit, für uralte Hardware zu sein.

Sehr schade, denn außer SliTaz setze ich eben noch große Hoffnungen in Puppy Linux.
 
Ich habe einen fast baugleichen Laptop, damals noch der von Medion, aber selbe (Singlecore, Atom-) CPU.

Auf diesem Ding, ausgeliefert ursprünglich mit Windows XP, macht quasi alles keinen Spaß mehr, die CPU ist einfach für alles zu langsam. Ich habe Bodhi Linux installiert bekommen, aber selbst mit einer SSD und Maximalbestückung vom RAM (4GB?) kann man das quasi vergessen. Da lief nicht mal YT auf 480p stabil, willst du dir echt die Mühe machen, da noch weiterzubasteln?
 
McMoneysack91 schrieb:
Was macht SliTaz anders?
In Wikipedia steht was davon, dass es komplett ins RAM geladen wird. Ist aber etwas undeutlich geschrieben. Kannst ja per "mount" bei Dir nachsehen, was da genau los ist.

McMoneysack91 schrieb:
Lebt SliTaz überhaupt noch?
http://hg.slitaz.org/
Also ganz tot scheint es nicht, wirklich lebendig aber auch nicht.
 
Hallo!

Wenn du den Spieltrieb ausleben willst, könntest du dich mal an Alpine Linux versuchen. Das ist vermutlich das, was du brauchst und ein gutes Baukastensystem. Auch wenn es zumeist als Docker-System genutzt wird, kann man es nativ/klassisch installieren. Anstatt systemd solltest du bei openRC bleiben (Standard), dann zunächst das Grundsystem einrichten und letztendlich kannst du dir einen Windowmanager suchen.
Für X gäbe es bspw. DWM, für Wayland sway. DWM ist ein toller Minimalist, muss aber selbst kompiliert werden, da er nur über den Quellcode konfigurierbar ist; auf Basis dessen gäbe es noch Awesome. Mehr Ressourcen wirst du nicht freischaufeln können.
Als vollwertige Desktopumgebung für langsame Systeme bleibt (witzigerweise) nur Plasma. Es gibt aktuell nichts schnelleres. Allerdings ist deine Kiste dafür zu langsam. Du musst ohne Dateiüberwachung und viel Automatismus leben können.

Was das Browsen angeht: Egal mit welchem Browser du es versuchst, es wird immer langsam und hakelig sein. Das liegt nicht am System, sondern daran, dass Webseiten heutzutage mehr Müll transportieren als Inhalt. Selbst wenn du das Tracking, etc. extern über einen eigenen DNS blockierst, kommt noch genug durch. Das — und die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen in jedem Browser — machen das unendlich langsam auf solcher Hardware.
Ähnlich verhält es sich mit den angeblichen Office-Paketen wie LibreOffice, etc. Die sind sehr hungrig für das bisschen Leistung.

Für lokales arbeiten oder Spielereien ist das aber tatsächlich dann noch ausreichend. Erwarte aber nicht zu viel.
Hat das Teil denn eine angedachte Aufgabe oder ist das nur Experimentierfreude?
 
Dass SliTaz und andere sich ins RAM laden ist bekannt, doch installierte ich SliTaz ganz nativ auf eine HDD. HDD - wohlgemerkt. Die Geschwindigkeit pustete meinen Intel i3 Laptop mit SSD aus den Latschen. Deswegen wunderte ich mich, was SliTaz da so besonders macht. BunsenLabs z.B. war auf der HDD ja schon flott (insbesondere wenn man die Hardware bedenkt) doch es kommt in keinster Weise an SliTaz heran.

Dieses verdammte WIFI Problem. Wenn es das nicht gäbe, gäbe es wahrscheinlich diesen Thread nicht. So muss ich mich nach Alternativen umsehen.
 
Hi, also hier hat jemand auch so nen ee PC, ich weiß das ist natürlich nicht die selbe Distro. Danach muss man aber jedenfalls "nur" den ath9k Treiber installiert haben der wohl automatisch mit eingerichtet wird, wenn die Karte gefunden wird. das ding ist wohl schon laaaaange :-) unterstützt.

Das Problem des TE dort war einfach die Bedienung der Software zum aufbauen der Verbindung. Das war anscheinend 2011.
https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=130104

Welchen Kernel benutzt den diese Distro die du nutzt? das ist doch alles neuer als 2011?
Ich gehe also derzeit davon aus, dass du benötigte Dienste starten muss, bzw die Software einstellen.

Was ist denn da die Meldung woraus zu erkennen ist, das es nicht geht? Ist die Firmwaresammlung aus dem Repo installiert (angenommen es gibt da so ein Paket - hier heißt es simpel "linux-firmware")
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: McMoneysack91
McMoneysack91 schrieb:
Dieses verdammte WIFI Problem.
Sonst beschreib doch im SliTaz-Forum Dein Problem. Wenn Dir da geholfen wird, weißt Du auch, dass es noch eine aktive Community gibt, wenn nicht, solltest Du da sowieso weg...
 
Nach der Webseite scheinen die noch aktiv zu sein. es ist jedenfalls zu einer rolling release geworden mit Version 5.0
nach der Seite
https://pkgs.slitaz.org/?receipt=linux
nehme ich an, dass standardmäßig Kernel version 3.16 benutzt wird - mächtig abgehangen. aber den gibts wohl seit 2014, also sollte der wohl neu genug sein fürs wlan (nur eine Annahme nach schneller recherche)

Edit: da gibts neben linux-firmware auch ein paket namens linux-wireless das ist sicher auch installiert?
Edit2: du hast deren Tools schon genutzt?:
https://doc.slitaz.org/en:guides:wifi-easy
 
Zuletzt bearbeitet:
Linux-Wireless und Linux-Firmware sind beide installiert. Die Tools sind ja gerade das, was Probleme bereitet. Man kann das Netzwerk ja im TazPanel konfogurieren. Und da kann ich biegen und drehen so viel ich will, WLAN tuts nicht.

@Alexander2 diesen Treiber habe ich noch nicht probiert. Werde ich mal tun! Das wäre ja ulkig, wenn es nur daran liegen würde :D
 
Bei meinem Uralt-Laptop (20 GB-HDD, 2GB RAM, Pentium M 1,8GHz) läuft seit ca. 2 Jahren ANTIX sehr gut.
Heute erst wieder ein Update gemacht, keine Probleme... auch ist die Reaktionsgeschwindigkeit gut (trotz HDD).

Auslastung im JVM-Space-Desktop nach Login: RAM 78MB, CPU 1-2%

Alles funktioniert wie es soll und auch mit FireFox-ESR in aktueller Version ausreichend schnell, natürlich kann man auch Midori oder einen anderen schlankeren Browser nutzen.

Die Basis bei ANTIX ist DEBIAN, aber ohne SystemD.
Debian ist mir wichtig, da ich dort alle Infos, Treiber und Programme bekomme und ich ziemlich firm darin bin.

Slackware habe ich auch auf anderen Systemen, da ich es schon ein wenig leichter finde als Debian, aber leider nicht so gut mit exotischen Treiber/-Infos versorgt ist... Auch ist die Entwicklung etwas (noch) langsamer als Debian, ich bin aber, wie so viele, auf die Version 15 gespannt... es wird langsam Zeit ;-)
.

Auf diesem Laptop hatte ich auch mal SliTaz installiert und es funktionierte auch alles, wie du aber selbst schon gesehen hast, hatten die zwischendurch bei der Weiterentwicklung ein paar Hänger und ich hatte mich dann umgeschaut und bin halt bei Antix geblieben...

Ich beobachte aber weiterhin SliTaz, da ich es weiterhin für interessant halte, Desktop-Systeme mit Busybox zu entwickeln, es gibt leider nicht mehr viele.
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auf dem eeePC meiner Freundin jetzt Q4OS aufgesetzt. Das war echt ein kleiner Geheimtipp. Es benutzt wohl Trinity als Desktopumgebung. Basis ist auch Debian, sprich ein Homerun für mich beim Einrichten.

SEHR flott - ähnlich wie SliTaz und rundum ein vollständiges OS. Optisch versucht es ein wenig ZU hart, Windows XP nachzumachen. Muss ich als Linux-Fan nicht unbedingt haben (auch wenn ich XP sehr mochte). Für sie ist das allerdings recht willkommen. Letztlich funktioniert das System einfach und fertig.

Für meinen eeePC plane ich ein kleines Experiment mit FreeBSD und OpenBox. Also quasi von Grund auf selbst bauen. Dürfte am Ende auf SpiTaz Performance hinauslaufen, bloß eben mit dem Luxus Unterbau des "aus einer Hand" FreeBSD.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: AlCiD
Q4OS habe ich auf meinem Pentium4-System, auch mit 2GB und HDD... läuft sehr gut.

Bei FreeBSD musst du den Treiber wahrscheinlich aber selbst kompilieren, ist aber auch kein Akt, wenn man den richtigen erwischt.

Viel Erfolg
 
Spart Trinity gegenüber modernem Plasma tatsächlich noch an Ressourcen?
 
Wie gesagt, die Ressourcen selbst (RAM und so) sind für mich echt nicht mehr wirklich aussagekräftig nach meinen Erlebnissen mit einigen Distros.

SliTaz mit satten 170MB RAM idle war fast so schnell wie TinyCore! Es war einfach lächerlich, wie schnell und snappy es war, trotz HDD Installation.

Hingegen hatte ich einige Distros mit weitaus weniger RAM (um die 90MB RAM idle) welche dann aber echt...ufff..träge waren.

Q4OS mit Trinity hat verblüffenderweise dieses "Snappy" von SliTaz, während es als Unterbau jedoch den Giganten Debian hat.
 
Probiere mal Debain minimal und installier eine light wheight Desktopumgbung darauf.
1 GB RAM ist mehr als genug für Debian und ein Intel Atom sollte auch damit zurecht kommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: McMoneysack91
@McMoneysack91
Da du ja ohnehin schon mit openSUSE vertraut bist, Tumbleweed 32-bit mit IceWM könnte eine zusätzliche Option sein. RAM-Bedarf im idle ist bei mir unter 100MB. Mate als Desktop-Umgebung war auch relativ ressourcensparend, wenn ich mich richtig erinnere.
 
Ich versuche mich gerade an Debian RAW und ich meine wirklich Raw. Net Install ohne Desktopumgebung. Alles wie bei Arch quasi von Grund auf. Als "DE" wird Openbox kommen. Mal schauen, wie snappy das wird. Habe große Hoffnung.
 
Kann man Openbox nicht auch direkt im Textinstaller auswählen?
 
Ich kann mich gut erinnern, dass vor einem Jahr in der Netinstall CD bei den grafischen Umgebungen auch Openbox angeboten wurde. Tatsächlich habe ich gestern Abend die neueste Debian 10 Netinstall Installation aufgesetzt und nichts dergleichen gefunden. Nur noch die "echten" DEs wie GNOME MATE XFCE LXQT Cinnamon.

Aber das macht ja nichts, der YouTuber DistroTube hat ja eine wirklich von Grund auf Schritt für Schritt Anleitung wie man so ein ultrabasic Openbox aufsetzt und mit Tint2, Nitrogen etc zu einem "Desktop" konstruiert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: AlCiD

Ähnliche Themen

M
Antworten
9
Aufrufe
1.284
McMoneysack91
M
M
Antworten
42
Aufrufe
3.647
Zurück
Oben