News Uselessd: Die erste Abspaltung von Systemd nach Streit

yummycandy schrieb:
Das nützt mir aber nichts, wenn ich mir die Logdateien auf einem anderen Rechner anschauen will, welches kein journalctl als Binary verfügbar hat.
Und wie machst du es aktuell? Da spuckt dir auch jedes Programm ein beliebiges Text File aus. Also bekommst du mit den alten Varianten und dem systemd journal jeweils ein Text File. Ich seh den Unterschied nicht.
Ansonsten logst du dich halt per SSH auf der Kiste ein und schaust dann in's Journal.
 
derGrimm schrieb:
Interessant finde ich, das scheinbar viele glauben, dass nur eine Diktatur Fortschritt erzeugt...

Per "Diktatur" kommt man jedenfalls oft wesentlich schneller zu Entscheidungen und damit auch zu Fortschritt, auch wenn dieser Fortschritt nicht immer gut sein muss.

Beispiel: Wenn wir in Deutschland nen Bahnhof bauen, dann dauert alleine die Planfeststellung so lange wie es in China dauert 10 Bahnhöfe zu bauen. Auch hier heißt es nicht dass der schnellere Weg der bessere oder fairere ist, aber es ist nun mal der Schnellere.

Dabei muss es bei der Diskussion um sowas wie eine Betriebssystemkomponente gar nicht mal diktatorisch zugehen. Es müsste nur mal irgendwann ein Ende in der Diskussion gefunden werden wo die Unterlegenen sich mit der Entscheidung der Mehrheit abfinden. Eindeutige Enscheidungen wirds da wohl nicht geben.
 
Wander schrieb:
Wenn die Ablehung gegenueber systemd und seinen Entwicklern wirklich so groß ist, wieso haben dann eigentlich nahezu alle relevanten Distributionen systemd mit Kusshand genommen?
Haben sie nicht. Nur RedHat/Fedora hat es wirklich direkt eingeführt. Bei Debian gab es extreme Grabenkämpfe die dann vollkommen undemokratisch und entgegen der Debian-Mentalität mit einem Machtwort entschieden wurde. Ubuntu begräbt (das in meinen Augen deutlich überlegene) Upstart nur, um kompatibel zu Debian zu bleiben.

SoilentGruen schrieb:
Ubuntu ist nen guter Anfang.... gewesen... durch ihren Alleingang mit Unity und Mir ist das leid3r auch wieder erledigt...
Du beschwerst dich erst über mangelnde Konsistenz, dann beschwerst du dich über Unity & Mir, an denen Canonical konsequent fest hält und keine Änderungen im Plan (z.B. Wayland) zu lässt?

benneque schrieb:
Natürlich hätte man das System etwas modularer gestalten können. Z.B. journald als eigenes Projekt und nicht als Teil des systemd Blobs. Aber es ist ja im Endeffekt kein Ding der Unmöglichkeit das Teil auszugliedern und als separates Paket auszuliefern. Dasselbe gilt für logind und was nicht sonst noch alles da drin steckt.
uselessd beweist das Gegenteil. Du kannst sehr wohl systemd als Init-System haben, ohne dir gleich noch 1000 andere Dienste ans Bein zu nageln.

Was ist denn der größte Unterschied zwischen Syslog und journald? Journald loggt binär... Hätte man also nicht einfach einen binären Logging-Dienst schreiben können, der von einem x-beliebigen Init-System gestartet werden kann?
 
Also da bin ich ja gespannt, wo das noch hinführen wird...
 
Daaron schrieb:
Was ist denn der größte Unterschied zwischen Syslog und journald? Journald loggt binär... Hätte man also nicht einfach einen binären Logging-Dienst schreiben können, der von einem x-beliebigen Init-System gestartet werden kann?

Nein. Wohin soll denn der Init-Dienst loggen, wenn der selbst erst den Logger startet? und nein, /var/log/messages zählt nicht, das wäre dann ja nicht mehr unified ;)


EDIT: Hmmm.. man könnte natürlich noch weiter gehen und sich fragen wohin denn der Logger loggen soll, wenn er beim Starten einen Fehler hat :D
 
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@ "Bei FLOSS wird zu viel diskutiert im Gegensatz zu Kommerz-Systemen"

Schaut euch einfach mal die Entscheidung im Prozess aus NeXT mach Mac OS X bezüglich der Dateisystemwahl UFS versus HFS+ an. Ein Shitstorm vorm Herren zwischen UFS bevorzugenden NeXT-Mitarbeitern und HFS+ bevorzugenden Appleianern. Hat der Diktator Steve Jobs dann ein Machtwort gesprochen? Ja, aber ein salomonisches. Bis einschließlich Mac OS X 10.3 Jaguar blieb UFS im Darwinkernel erhalten und war ganz normal über des Apple Festplattendienstprogramm erhalten. Erst mit 10.4 Tiger wurde UFS-Support gestrichen, weil HFS+ mit 10.4 optionale Case Sensitivity bekam und damit (nach in früheren Updates bereits hinzugefügten Funktionen) dann alles erfüllte, was ein "Unix-Dateisystem" zu erfüllen hat. Der Shitstorm UFS vs. HFS+ innerhalb Apples begann quasi zeitgleich mit Steve Jobs Rückkehr. Und das war bei weitem nicht der einzige Shitstorm innerhab Apples - um Apple herum sowieso, was wurde OS X 10.0 niedergeschmettert von der Presse und haufenweise "alten Apple-Fans". Hatte Mac OS X deswegen auch nie eine Chance auf dem "Markt"?
 
Daaron schrieb:
Haben sie nicht. Nur RedHat/Fedora hat es wirklich direkt eingeführt. Bei Debian gab es extreme Grabenkämpfe die dann vollkommen undemokratisch und entgegen der Debian-Mentalität mit einem Machtwort entschieden wurde. Ubuntu begräbt (das in meinen Augen deutlich überlegene) Upstart nur, um kompatibel zu Debian zu bleiben.

RHEL (in Zukunft), Fedora, Arch Linux, openSUSE, SLES (in Zukunft), Debian (in Zukunft), Ubuntu (in Zukunft), Mageia, PCLinuxOS, ... Die Wahl bei Debian war eigentlich recht eindeutig, die Community hatte eine eindeutige Meinung (diversen Meinungsumfragen zu entnehmen) nur war die Zusammensetzung des Commites nicht wirklich gluecklich gewaehlt fuer diese Entscheidung. Und keine dieser Distributionen wurde gezwungen systemd zu nutzen.

Was ist denn der größte Unterschied zwischen Syslog und journald? Journald loggt binär... Hätte man also nicht einfach einen binären Logging-Dienst schreiben können, der von einem x-beliebigen Init-System gestartet werden kann?

Nein, denn wie willst du z.B. moeglichst fruehes Logging mit einem beliebigen anderen Init-System realisieren?
 
yummycandy schrieb:
Das nützt mir aber nichts, wenn ich mir die Logdateien auf einem anderen Rechner anschauen will, welches kein journalctl als Binary verfügbar hat.
Wie gesagt dann log mit syslog-ng/d/whatever. Oder du logst dich via ssh auf der anderen Kiste ein.
 
fethomm schrieb:
Der Streit um Systemd ist noch lange nicht beigelegt, auch wenn außer Gentoo (...) alle relevanten Linux-Distributionen das System-Management-Werkzeug bereits integriert haben oder dies mit ihren nächsten Veröffentlichungen tun.
Das ist falsch, Gentoo hat systemd bereits seit längerem im Paketmanager, es lässt sich ganz bequem installieren. Es ist lediglich nicht der Default.
 
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