News VG Media: Verlage werden vor Google kapitulieren

VG Media hat es, dem Herrn sei Dank, selber verbockt. Deren Formulierung war so schwammig, dass Google das ohne Probleme umgehen konnte, eben nur durch die Darstellung der Überschriften. Die VG Media hat sich doch von Anfang an selbst ins Bein geschossen mit dieser Posse. Durch Lobbyismus erst ein schlampiges Gesetz gemacht und sich dann noch diletantisch verhalten. Das war letzte Woche ja schon ein Trauerspiel, als die VG Media um einen Aufschub bei Google bettelte und diese mit päpstlicher Gnade gleich zustimmten. Und ein Herr Gabriel von der SPD stand ja auch noch eisern hinter der VG Media. Politik, Lobbyismus und Gier auf einem Haufen...perfekte Katastrophenkombo.
 
Sehr schön. Google hat ganz klar gesiegt. Dennoch macht mich das Verhalten der Verlage wütend.
 
Verstehe ich das jetzt richtig:

Die VG Media will Geld für "kleine Anreißertexte" in den Suchergebnissen von entsprechenden Suchmaschinenbetreibern. Diese Gebühren wollen Google und Co. nicht zahlen und reduzieren somit ihre Ergebnisanzeige auf ein solches Niveau, das keine Gebührenerhebung rechtfertigt.

Das widerum passt der VG Media auch nicht in den Kram, weil es natürlich nicht so viel Interesse bei den Nutzern der Suchmaschinen hervorruft.

Und der böse Bube in der ganzen Sache soll laut VG Media jetzt Google sein? Sorry, aber das ist doch völlig bescheuert.
 
Es kommt halt so wie es kommen musste, und von vielen bereits prophezeit wurde.

Das "Lex"Google trifft eben diese gar nicht und die VG Medien (gegen die ja selbst ein Kartellverfahren geprüft wird) stellt sich mal wieder als Opfer da.

Gleichzeitig halten sie aber die Hand auf bei den kleinen auf. Ich bin mal gespannt wann der erste kleine Newskommentare Blog von der VG Medien zur Kasse gebeten wird.
 
Unglaublich. Erst fangen sie Streit an und dann, wenn sie merken, dass es doch nicht geht, setzen sie sich wieder still hin. Der Rufschaden sowie mögliche wirtschaftliche Schäden für die Verlage der VG Media wären vermeidbar gewesen, wenn sich mal jemand über die Bedeutung des Wortes "Vernunft" informiert hätte.
 
Einfach nur göttlich. Und somit haben sie sich zu den absoluten Narben gemacht.

XShocker22
 
Ich habe mir den Artikel nun zweimal durchgelesen und bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe, aber ich habs so verstanden.
Die VG Media will, dass ihre Artikel in Google erscheinen um damit klicks auf den eigenen Seiten zu erzeugen. Wollen aber Google dazu zwingen dafür Geld zu bezahlen.
Da Google aber nicht bezahlen will, haben diese die Artikel einfach nur noch mit Schlagzeile und link drinnen, was der VG Media aber auch nicht passt, da dies zu wenig klicks erzeugt.

Oder hab ich da was falsch verstanden?
 
fassen wir mal zusammen: erst wollen sie nur noch gegen geld verlinkt werden und dann beschweren sie sich, weil sie nicht mehr verlinkt werden? kein wunder, dank gema, gez und co ist die wegelagerei in diesem land ja überhaupt erst salonfähig geworden.
 
An Googles stelle würde ich jetzt von denen entweder eine Aufwandsentschädigung verlangen oder weiterhin nur Überschriften zeigen. Es ist echt lächerlich was da abläuft. Erst klagen um Kohle einzutreiben und als sie gemerkt haben, dass es einfach nicht klappt ist wieder friede-freude-eierkuchen...
 
Also ich steige nachher mal ins Taxi, lass mich quer durch die Stadt fahren und verlange dann vom Fahrer und dem Taxiunternehmer Geld weil ich ihm die Stadt gezeigt und eine neue Route vorgestellt habe.
Oder hab ich hier gedanklich einen Fehler?
 

genau so habe ich das auch verstanden, was ich ja ziemlich witzig finde. Schön das google erstmal stur bleibt. VG Media ist ja selber schuld -.-... zuviel gier in meinen Augen!
 
Es ist unglaublich das ein solches Gesetz überhaupt umgesetzt wurde.... aber dann noch die Dreistigkeit zubesitzten Suchmaschinen zu verpflichen die Artikel anzuzeigen und dann dafür Geld zu zahlen ist sowas von absurd... Was sitzten denn da für Juristen bei der VG Media die auch nur im Ansatz glaube das sie damit irgendeine Chance hätten...

Ich finde es wirklich gut Google der Verwertungsgesellschaft an Bein pinkelt...

"Du musst für mich Werbung machen und wenn du nicht willst zwinge ich dich dazu... aber dafür das du unsere Werbung zeigen darfst musst du uns natürlich auch bezahlen"
 
Bei diesen ganzen Streitereien fällt mir immer wieder auf, dass von "Marktmacht", "quasi Monopol" und "über 90%" bei Google die Rede ist.

Werden da zwei verschiedene Geschäftsbereiche vermischt, oder gar verwechselt?
Diese Marktmacht und über 90% sehe ich (auch in den Texten, die es erwähnen) nur die normale Google Suche. Diese ist doch aber gar nicht Teil des Problems?
Bei dem Streit geht es doch um den Dienst Google News.
Wie viel Marktanteil hat denn ausschließlich Google News? Besteht dort auch ein Quasi-Monopol?

Wäre dankbar, wenn jemand einen Link zu aussagekräftigen Daten hätte.
 
Bitte um Differenzierung, auch im Originalartikel:

Das ganze dreht sich um den Dienst "Google News", nicht um die normale Google Suche.
Dies sind 2 völlig unabhängige Dienste und zwingend auseinander zu halten.
Damit gestaltet sich die Marktmacht auch völlig anders, während die Google Suche sehr stark ist, gibt es neben dem News-Aggregator Google News noch jede Menge weitere gut genutzte Dienste. Die vorsätzliche Darstellung der VG Media ist unter diesem Gesichtspunkt also noch zusätzlich zu relativieren.
 
@ flo & Morrich: Ja, ihr habt das richtig verstanden.
Man kann auch anders formulieren: Google soll unsere Inhalte anzeigen müssen und dafür gefälligst zahlen.

... Dumm nur, dass ein derart formuliertes "Gesetz" wohl recht zügig kassiert werden würde, weil es unter anderem den Markt beeinträchtigt.
 
Es ist für mich so skurril, dass da Leute bei der VG Media sitzen, die ernsthaft glauben im Recht zu sein. Das ist für mich so weltfremd, dass ich kaum glauben kann, über sowas diskutieren zu müssen.
VG Media will schlicht und ergreifend Geld für nichts haben. Die können über Suchergebnisse doch froh sein. Darüber dürften die ja wohl den meisten Traffic generieren.
 
flo36 schrieb:
Ich habe mir den Artikel nun zweimal durchgelesen und bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe, aber ich habs so verstanden.

[...]

Du hast es vollkommen Richtig verstanden, VGMedia Verlage sind ja u.a. der Springer Konzern, die ja schon anfangen wirklich wichtige Nachrichten mit ihrem Plus Abonnement anfangen ihre Kunden zu vergraulen. Der VGMedia sieht Google als Urheber für ihren Auflagenrückgang und für Verdienstausfälle. Andererseits möchte die VGMedia nicht aus dem Suchalgorythmus entfernt werden, was Google zeitweilig auch anbot. Man möchte als auf Jeden Fall, das Google zahlt. Es wundert mich allerdings, dass diesesmal der Lobbyismus nicht stark genug war. Eine Logische Konsequenz wird wohl sein, dass wir sehen werden wie das Leistungsschutzgesetz gekippt wird, da es eben nicht dienlich ist. GGF gibts eine Neufassung, ich vermute eher, dass es ersatzlos gelöscht wird.
Hier steht nochmal ein sehr guter Kommentar zur Aussage des Kartellamtes:
http://irights.info/artikel/bundeskartellamt-vg-media-google-leistungsschutzrecht-schreiben/23847

Hier steht auch wunderbar das Dilemma beurteilt.. Wobei man natürlich solche Artikel mit Vorsicht genießen muss:
http://www.stern.de/digital/compute...-verstoss-gegen-kartellrecht-vor-2145723.html

LG
Micha
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Zitat gekürzt)
c2ash schrieb:
VG Media hat es, dem Herrn sei Dank, selber verbockt. Deren Formulierung war so schwammig, dass Google das ohne Probleme umgehen konnte, eben nur durch die Darstellung der Überschriften. [...]
Es ist eigentlich völlig egal, wie ein derartiges Gesetz formuliert wird. Ein Kontrahierungszwang ist in unserem Rechtssystem eine absolute Ausnahme und nur in ganz wenigen Bereichen zulässig. Die Wunschvorstellung der VG Media gehört eindeutig nicht in den Bereich dieser wichtigen Ausnahmen. - Auch so Konstrukte wie GEZ/Haushaltsabgabe wären in der heutigen Medienlandschaft nicht mehr neu begründbar und durchsetzbar. Aber nach 40 Jahren hat das System so viel Eigendynamik und politische Macht entwickelt, dass es nicht mehr einfach abgeschafft werden kann.
 
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